Was mache ich eigentlich beruflich?

Kristine Honig: Was mache ich beruflich?

Obwohl ich Tourismuswirtschaft studiert habe, arbeite ich nicht in einem Reisebüro oder kann dir die besten Tipps für deine nächste Reise geben. Ehrlich gesagt, bin ich geografisch sogar eine richtige Niete (und nicht nur geografisch, sondern in Bezug auf alles, was mit Orientierungssinn zu tun hat). Und dennoch verdiene ich im Tourismus mein Geld. Wie geht das?

Generell gibt dieses Blog hier natürlich bereits einige Antworten auf meine Themen. Auch meine persönliche Seite Tourismuszukunft gibt Einblicke. Hier jetzt aber mal ein bisschen umfangreicher.

 

Vorträge über die Digitalisierung im Tourismus halten

Ich halte öfter Vorträge. Einige Tourismustage habe ich hierdurch in den letzten Monaten und Jahren von der Bühne aus gesehen. Sei es im Harz, an der Nordsee, in Wolfsburg oder beim Thüringer Heilbäderverband. Thema meiner Vorträge ist generell die Digitalisierung im Tourismus. Ja, ich weiß, ein großes Thema. Und klar ist, dass dieses nicht komplett in einen Vortrag passt. Deshalb jeweils heruntergebrochen auf die Teilnehmer: Sind es eher Gastgeber wie Hoteliers und Gastronomen, eher die Bürgermeister der Städte oder sind es Tourist-Informationen und regionale Tourismusorganisationen? Für alle gelten letztlich leicht unterschiedliche Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung.

Auch für die IHKs in Deutschland bin ich oft unterwegs. Der Teilnehmerkreis ist hier meist kleiner als bei den regionalen Tourismustagen, allerdings auch spezifischer. In diesen Runden ist der Austausch zwischen den Teilnehmern deutlich besser umsetzbar. Mit der IHK Koblenz gab es schon mehrere kleine Roadshows durch Rheinland-Pfalz zu diversen Themen (Einsatz von Foto & Video im Gastgewerbe, die gelben Seiten des Internets etc.). Bei der IHK Coburg ging es letztens um die Digitalisierung im Gastgewerbe, speziell Gastronomie und Hotellerie. Und mit den IHKs in Brandenburg – der IHK Ostbrandenburg und der IHK Potsdam – wurden Vorträge auf den regionalen Tourismustagen in diesem Bundesland besprochen. Irgendwie stand im vergangenen Jahr dann plötzlich ein brandenburgischer Tourismustag nach dem nächsten in meinem Kalender.

Und ab und zu ergeben sich aus bestehenden Kontakten oder auch aus Blogbeiträgen heraus plötzlich hiervon abgeleitete Themen. Zum Beispiel der Einsatz von Social Media für die Vinotheken in Rheinhessen. Oder die Digitalisierung in Großküchen aus Sicht des Kunden beim Netzwerk Culinaria.

 

Barcamps im Tourismus moderieren und unterstützen

Unter den IHKs gibt es mit der IHK Mittlerer Niederrhein eine mittlerweile schon langjährige Zusammenarbeit. Diesmal nicht im Rahmen von Vorträgen, sondern im Rahmen des Barcamps TourismusCamp Niederrhein, welches diese IHK organisiert. Seit 2015 darf ich dieses bereits moderieren (am 5.2.18 ist es wieder soweit. Dabei?). Und ja, das macht irre Spaß. Einige Teilnehmer kommen jedes Jahr wieder, andere sind generell das erste Mal auf einem Barcamp.

Leider nur einmal stattgefundene aber dennoch großartige touristische Barcamps waren 2016 das TourismusCamp Ahrtal oder das TourismusCamp Coburg-Rennsteig. Das TourismusCamp Städte der Euregio im vergangenen Jahr war besonders spannend für mich: Durfte ich hier doch endlich mal wieder Deutsch und Niederländisch bunt durcheinander „praten“. Wunderbar.

Was ich auf so einem Barcamp tue, wenn ich dieses moderiere? Die Barcamp-Regeln erklären. Die Vorstellungsrunde und Sessionplanung moderieren, ebenso wie die spätere Feedbackrunde. Ab und zu werfe ich auch eine eigene Session mit in den Ring. Und je nach Kundenbedarf gibt es vorab noch konzeptionelle Unterstützung für das Barcamp oder im Nachhinein eine Aufarbeitung der Inhalte.

 

Zielgruppen-Projekte durchführen

Ein Thema, welches mich in den letzten Jahren verstärkt umtreibt: Zielgruppen-Projekte. Gemeinsam mit den Kunden – meist Regionen – schaue ich hier, welche Zielgruppen zu diesen passen. Dabei geht es um ein passendes Wertebild, hieraus abgeleitete Zielgruppen aus den Sinus-Milieus oder der Limbic Types. Es geht um die Entwicklung von Personas, also idealtypischer Vertreter der Zielgruppen. Davon wiederum abgeleitet: Was genau wollen diese eigentlich im Laufe ihrer Reise? Was müssen die touristische Organisation und ihre Partner leisten, um diese Zielgruppen (und damit ihre perfekten Kunden) zufrieden zu stellen?

Bei einigen Kunden übernehme ich hier nur die Erarbeitung der Personas, bei anderen geht es um den gesamten Prozess bis hin zu angepassten internen Strukturen. Je nachdem, was eben gerade benötigt wird.

Seminare rund um Social Media & Bloggen halten

Neben Vorträgen gebe ich auch diverse Seminare. Da geht es dann tiefer inhaltlich in die Materie. Während Vorträge vor allem dazu dienen, Gedankenanstöße zu geben, sind die Seminare dazu gedacht, die Teilnehmer zum konkreten Tun zu bewegen.

Sehr spannend hierbei auch für mich: Die Erzählungen und Berichte der Teilnehmer. Gerade bei den Social-Media-Seminaren mit SCM in Berlin, bei welchen wir einen kompletten Rundumschlag zu Strategie, Kanälen und Content machen, zeigt sich immer wieder: Gerade der direkte Austausch der Teilnehmer untereinander bringt hier enorm viel.

Generell beschäftigen sich die Seminare damit, wie Bloggen funktioniert. Oder Storytelling. Oder wie Social-Media-Kanäle zielgerichtet eingesetzt werden können. Inhaltlich dabei natürlich jeweils auf den Kunden und die Teilnehmer heruntergebrochen.

 

Spezifische Projekte begleiten

Und dann gibt es da noch längerfristige Projekte. Beispielsweise die Begleitung des Tourismusnetzwerks Baden-Württemberg. Die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für eine Stadt hier in NRW. Die Entwicklung eines Kultur-Blogs für Nicht-Kulturaffine in Oldenburg (und ja, der Schwerpunkt liegt dort nicht auf dem Blog selbst, sondern auf den angeschlossenen Kanälen).

Solche längerfristigen Projekte ergeben sich irgendwie. Zum Teil über Ausschreibungen (an dieser Stelle bitte einen leicht genervten Gesichtsausdruck vorstellen angesichts der zumeist gefühlt zigtausend auszufüllenden Formulare…), zunehmend jedoch über die direkte Ansprache von mir oder von Tourismuszukunft.

Was ich bei diesen Projekten – ähnlich wie bei den Seminaren und auch Zielgruppen-Projekten – sehr mag: Die Ergebnisse werden in gemeinsamen Workshops zusammen mit den Kunden entwickelt. Also nicht irgendwo alleine am Schreibtisch, losgelöst von den tatsächlichen Rahmenbedingungen. Dieser direkte Austausch macht einerseits unglaublich viel Spaß und sorgt andererseits dafür, dass eben Konzept 1 nicht das gleiche ist und sein kann wie Konzept 2.

 

Mein Blog

Ja, passt nicht ganz in diesen Überblick, aber gehört definitiv mit zu meinem Job dazu. Und von wegen neues Jahr und gute Vorsätze und so: Das Ziel ist, endlich mal wieder regelmäßig aller zwei Wochen hier einen neuen Beitrag online zu stellen. Schauen wir mal…

 

So, ich glaube, damit hast du jetzt auf jeden Fall einen ganz guten Überblick über mein Tätigkeitsfeld: Von Vorträgen, über Seminare hin zu längerfristigen Projekten und Konzepten. Ansonsten gilt immer noch, was ich bereits im April 2015 hier im Blog schrieb: Wenn ich eine Urlaubsreise oder einen Ausflug unternehme, dann ist das meine komplette Privatsache und hat überhaupt nichts mit irgendwelchen Projekten zu tun.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Wow, das klingt super abwechslungsreich. Da wüsste ich gar nicht, was ich am liebsten machen würde.
    Freut mich dass Du einen so abwechslungsreichen Job hast.
    Alles Gute auch für 2018, Glück, Erfolg und vieeeeeeeeel Zeit für Abenteuer, Herausforderungen und daraus gewonnenen Genuss und Zufriedenheit.

  2. Danke dir, Thorsten, für die guten Wünsche! Ja, über die große Abwechslung freue ich mich auch jeden Tag aufs Neue. Genau so macht das Spaß! Viele Grüße und dir auch ein wunderbares 2018! Kristine

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