Gastautoren und Redaktionsteams auf Reiseblogs und touristischen Blogs

Bloggen: Gastautoren & Redaktionsteams

Gastbeiträge sind auf deutschsprachigen Reiseblogs bereits seit längerem gang und gäbe. Mittlerweile etablieren sich jedoch auch immer mehr Redaktionsteams. Dabei geht es dann nicht um einen einzelnen Blogbeitrag, sondern um regelmäßige Veröffentlichungen. Heute im Beitrag ein paar Hintergründe, Tipps und natürlich Beispiele.

Ob dieses Thema auch für Touristiker interessant ist? Aber natürlich! Die meisten Blogs von DMOs bestehen schließlich aus Redaktionsteams. Und so gelten die genannten Tipps selbstverständlich auch für diese.

Warum eigentlich Gastblogger?

Es gibt mehrere Gründe, um für das eigene Blog auf Gastblogger zu setzen. Dabei müssen nicht immer alle der folgenden Punkte gelten.

  • Eigene Themen erweitern: Ein Blogger hat mehr Erfahrung zu einem bestimmten Thema als du selbst. Sein Thema passt jedoch inhaltlich perfekt zu deinem Blog. Ideale Grundlage für einen Gastbeitrag.
  • Zeit sparen: Gerade mit einem Redaktionsteam ergibt sich für den eigentlichen Bloginhaber eine deutliche Zeitersparnis, wenn andere Personen regelmäßig Artikel schreiben.
  • Reichweite steigern: Logisch: Der Gastblogger bewirbt natürlich ebenso die Artikel, die er auf dem fremden Blog veröffentlicht. Der Bloginhaber profitiert somit von einer höheren Reichweite. Gleichzeitig profitiert ebenso der Gastblogger von der Reichweite des Blogeigentümers. Kurz: Eine Win-Win-Situation im Bereich Reichweite für beide.

 

Worauf du achten solltest, wenn du Gastbeiträge veröffentlichst

  • Transparent: Mach am besten direkt zu Beginn des Artikels deutlich, dass dieser ein Gastbeitrag ist und von wem. Ansonsten verwirrst du deine Leser.
  • Passend: Frage dich, bevor du einen Gastartikel annimmst, ob sowohl das angebotene Thema als auch der Blogger zu deinem eigenen Blog passen.
  • Google+: In der Google-Suche erzielen mit Google+ verlinkte Beiträge aufgrund des angezeigten Autorenfotos eine stärkere Aufmerksamkeit. Über rel=“author“ sollte deshalb das Google+ Profil des Gastbloggers verlinkt werden. Der Beitragende hat dann natürlich selbst dafür zu sorgen, das Blog auch in seinem eigenen Google+ Profil unter „Blogs/Websites“ zu integrieren, damit Google auch tatsächlich weiß, dass er auf dem anderen Blog schreibt. Entsprechende Informationen hierzu findest du u.a. hier.
  • Autorenseite: Gerade bei einer langfristigen Zusammenarbeit mit ausgewählten Bloggern solltest du eine spezielle Autorenseite erstellen. Einerseits kannst du hier deine Autoren vorstellen. Andererseits bietest du deinen Lesern hiermit die Möglichkeit, sich alle Blogbeiträge nur eines bestimmten Autors anzeigen zu lassen.
  • Eigene Handschrift: Viele Köche verderben den Brei? Auf jeden Fall solltest du dir vorab überlegen, wie du dafür sorgst, dass trotz verschiedener Blogautoren dein Blog dennoch deine eigene „Handschrift“ trägt. Ob mittels thematischer Schwerpunkte und/oder mit Hilfe von generellen Richtlinien zum Verfassen eines Beitrags.
  • Richtung vorgeben: Bei einem Multi-Autoren-Blog ist es wichtig, die Abläufe im Blick zu behalten: Wer veröffentlicht wann zu welchem Thema einen Beitrag? Hier ist ein Redaktionsplan notwendig.
  • Rahmendaten deutlich: Sowohl dem Gastblogger als auch dem Blogeigner sollten die Rahmenbedingungen von Anfang an klar sein: Umfang des Textes, Inhalte, exklusiv oder nicht, Vergütung oder nicht.

Rechner, MacBook, iPad: alle mit geöffnetem WordPress

Und was ist jetzt mit den Blogs von Touristikern?

Hier gilt im Prinzip das Gleiche wie für Reiseblogs. Was ich oft schmerzlich auf den Blogs von DMOs vermisse: eine Autorenseite. Zeige doch bitte, wer in deinem Unternehmen hinter den jeweiligen Blogbeiträgen steht und welch Funktion derjenige in deiner Organisation einnimmt. Dies unterstützt die Glaubwürdigkeit der Beiträge und gibt deinem Blog ein menschliches Gesicht.

Ebenso ein Thema, welches in touristischen Organisationen oft untergeht: Jeder Mitblogger sollte ein eigenes Profil auf Google+ anlegen, um die Autorenschaft für seine Blogbeiträge zu sichern.

Als mögliche Gastblogger kannst du außerdem Partnerorganisationen aus deiner Destination mit ins Boot holen. Oder vielleicht hat ja auch der ein oder andere Blogger aus deiner Destination Lust, einmal seine Liebe zur Region auf deinem Blog zu verkünden? (Hier könnte dann allerdings die Vergütung noch ein Thema werden.)

 

Beispiele für Redaktionsteams in Reiseblogs

Nachfolgend ein paar Reiseblogs, die mit Redaktionsteams arbeiten. Pärchenblogs habe ich hier außen vor gelassen, wobei es von diesen einige gibt.

  • Reisedepeschen: Johannes Klaus. Multi-Autoren-Blog mit – aktuell 18* – festen, regelmäßig bloggenden Autoren, sowie Gastautoren mit einzelnen Artikeln. Nahezu alle Autoren haben ein eigenes Blog.
  • Teilzeitreisender: Janett Schindler. Ebenso von Anfang an ein – wenn auch kleineres – Multi-Autoren-Blog mit aktuell neun Bloggern, von denen drei kein eigenes Blog haben.
  • Boarding Completed: Ralf Johnen und Stefan Weißenborn. Bilden zwei Blogger bereits ein Redaktionsteam? Schon, oder? In letzter Zeit veröffentlichte außerdem Alexandra Klaus den ein oder anderen Artikel hier.
  • Wellness-Bummler: Tanja Klindworth und Katja Wegener. Noch einmal ein Redaktionsduo, diesmal weiblich und mit einem klaren thematischen Fokus auf Wellness. Ab und zu gibt es zusätzliche Gastblogger.
  • Lilies Diary: Christine Neder. Die Mit-Autoren Anne, Gesa und Michael veröffentlichen sowohl eigene Beiträge auf diesem Blog und fördern aller zwei Wochen gemeinsam Fundstücke aus dem Netz zutage.
  • Breitengrad53: Jörg Baldin. Acht Blogger sind es hier, die sich mit eigenen Artikeln verewigen, zum Teil mit, zum Teil ohne eigenes Blog.
  • Travel on Toast: Anja Beckmann. Seit April schreiben hier insgesamt 14 Blogger mit vor allem regionalem bzw. thematischem Schwerpunkt. Nahezu alle haben ein eigenes Blog.

 

* Pärchen, die gemeinsam bloggen, zählen hier und bei den weiteren Nennungen von Zahlen der Übersichtlichkeit jeweils als nur ein Blogger. Und der Blogeigner ist jeweils mit eingerechnet, schließlich schreibt er bzw. sie ja auch!

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Kristine,

    ich bin gerade auf meiner Backpack Tour durch Europa und sehe sehr viele junge Leute die mit Ihren iMacs ihre Erinnerungen festhalten, habe mir jetzt auch eins zugelegt (habe davor immer nur grob in meinem „reise-tagebuch“ gekritzelt).
    Ich bin gerade auf dem Heimweg nach Deutschland und denke bin so in ein paar Wochen da, könntest du mir vielleicht per Email ein paar Tipps geben, wo ich ein oder zwei meiner Erinnerungen veröffentlichen kann? Wäre super nett von dir!

  2. Hi Linda, wünsche dir noch eine gute Weiterreise!
    Zuerst einmal musst du für dich deutlich haben, welche relevanten Inhalte/Themen du anderen Bloggern anbieten kannst und zu welcher Art von Blogs diese passen könnten. Welchen Mehrwert kannst du anderen bieten?
    Außerdem solltest du dir die Frage stellen, warum du überhaupt Gastbeiträge veröffentlichen möchtest. Vielleicht ja auch ein eigenes Blog über deine Tour starten? ;)
    Liebe Grüße, Kristine

  3. Hallo, danke für die tollen Infos. Auf http://magazin.tennengau.com schreiben über 25 einheimische Touristiker gemeinsam über Land & Leute, Veranstaltungen, Ausflugstipps, usw. aus dem Salzburger Tennengau. GastAutoren sind herzlich willkommen, sofern es Geschichten aus der Region oder touristisch passende Tipps sind. Online sind wir seit Oktober 2013 und hatten schon unsere ersten Gastbeiträge :-) Falls jemand einen passenden Beitrag hat, könnt ihr euch gern melden. LG aus dem Salzburger Land.

  4. Danke Barbara, für das super Beispiel aus dem Tourismussektor. Großartig finde ich bei euch die Autorenseiten (http://magazin.tennengau.com/alle-autoren). Das Foto zum Einstieg macht die Autoren direkt greifbarer, persönlicher. Dazu jeweils die persönliche Kurzvorstellung mit beruflichem Hintergrund und inhaltlichen Schwerpunktthemen. Plus die saubere Auflistung der Blogartikel. Gefällt mir gut so!
    Viele Grüße vom Rheinland in den Süden, Kristine

  5. Ein wichtiger Punkt, der mir am Anfang übrigens viele Nerven gekostet hat sollte auch geregelt werden. Eine Person muss das ganze anleiten. Ich habe in den ersten Stunden meines Blogs eine zwei Personen-Spitze angedacht, aber es ist effektiver, das in nur einer Hand zu belassen. Der angesprochene Redaktionsplan ist ein ebenso wichtiges Instrument. Ohne meine regelmäßigen Rückfragen zu den Themen des Monats und festen Vorgaben zu Lieferzeiten würden wir schon im Chaos versinken. :D

  6. huhu :)

    Danke dir! Du hast ja mehrere Fragen aufgestellt, welche ich kurz beantworten möchte :P a. Ich möchte keinen eigenen Blog haben, ich möchte eigentlich nur im Hinblick auf mein kommendes Studium paar Referenzen für meine Mappe sammeln, ein paar Leute haben gesagt, dass dies mittlerweile ziemlich gut bei den Unis/ FHs ankommt. Des Weiteren habe ich Angst, dass mein Blog einfach in der Menge untergeht :( Weil ich hier keinerlei Erfahrung habe. b. Würde gerne über alltägliches schreiben, Uni-Leben/Mode/Meine Reisen.

    Danke für deine Antwort,
    deine Linda

  7. Hey! Ich komme ursprünglich aus der Gegen von Meran / Schenna / Südtirol und möchte meinen eigenen Blog aufziehen, am liebsten über das ein oder andere Wanderhotel Europa, da mein Mann und ich selbst gerne Zeit freier Natur verbringen. Dein Blog hat mir schon ein paar Anregungen gegeben! Danke und Gruß Lore

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