Kurz gefasst: eine Reise von (einem oder mehreren) Bloggern.
Oft werden nur von Unternehmen unterstützte Reisen als „Bloggerreise“ tituliert. Mir greift das jedoch zu kurz. Denn auch (Reise-)Blogger, die gerade nicht im Auftrag von irgendwem unterwegs sind, schreiben meist hierüber (Beispiel: die #interrailMMN-Reise). Und schon wird aus einer „normalen“ Reise eine Bloggerreise.
Bereits unter den Reisebloggern selbst gibt es große Unterschiede: der berufliche Hintergrund, die Zielstellung für das eigene Blog, die generelle inhaltliche Ausrichtung und und und. Ebenso große Unterschiede gibt es bezüglich der Struktur einer Blogger-Reise.
Wie lange dauert eine Bloggerreise?
- Ein Tag: Früh hin und abends zurück. Meist steht hier eine konkrete Sehenswürdigkeit oder eine spezielle Veranstaltung auf deinem Programm.
- Mehrere Tage oder Wochen: Als Roadtrip per Auto, unterwegs mit Flugzeug oder Zug: In mehreren Tagen oder sogar Wochen kannst du dir einiges in fremden Gegenden oder Ländern anschauen.
- Open end: Auch das gibt es: Blogger gehen auf Tour ohne ein Rückfahrticket in der Tasche. Manche dieser Reisen sind auch nach mehreren Jahren noch nicht beendet.
Bloggerreise: Ein Tag, eine Woche oder gar mehrere Monate?
Wohin geht eine Bloggerreise?
- Ums Eck: Du bleibst in deiner eigenen Region, die Reise ist somit eher ein Ausflug als eine Reise im üblichen Sinne.
- Die Welt: Du reist einmal um die ganze Welt und besuchst alle (oder zumindest einige ausgewählte) Kontinente.
Wer reist auf einer Bloggerreise mit?
- Individuelle Reise: Du reist als Blogger alleine. Heißt: die Reise ist komplett auf deine Wünsche und Interessen ausgerichtet. Vielleicht kommt noch dein Partner oder deine Familie mit.
- Gruppen-Bloggerreise: Du reist gemeinsam mit mehreren anderen Bloggern irgendwohin. Entweder seid ihr die gesamte Zeit zusammen oder einzelne Programmpunkte werden individuell gestaltet. Entweder gehören alle Blogger zu einer Blogger-Szene (bspw. Reiseblogger, eventuell sogar mit einem gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunkt) oder zu unterschiedlichen (bspw. Reiseblogger, Foodblogger, Aktivblogger).
Wie stark ist eine Bloggerreise vorab organisiert?
- Nichts ist organisiert: Du fährst oder läufst einfach los, möchtest deine eigenen Erfahrungen machen. Du bleibst irgendwo länger, weil es da so schön ist. Oder aber das Gegenteil tritt ein… – und du fährst schneller weiter.
- Komplett durchorganisiert: Deine gesamte Tour ist bereits vorab organisiert: An- und Abreise, Aktivitäten, das Treffen von Personen vor Ort, das Essen etc. Du weißt heute schon, wo du wann im Laufe der einzelnen Tage sein wirst.
Bloggerreise: Perfekt geplant oder eher spontan?
Wie wird eine Bloggerreise im Social Web geteilt?
- Blogbeitrag. Irgendwann nach der Reise erscheint ein Blogbeitrag zu einem kleinen Detail oder einer besonderen Begegnung während der Reise.
- Auf allen Social-Media-Kanälen des Bloggers werden täglich, stündlich, minütlich Informationen, Fotos und Videos veröffentlicht, was gerade vor Ort so passiert. Und danach gibt es unzählige Blogbeiträge zu allen Themen, Attraktionen und Unterkünften auf der Tour.
Wer bezahlt die Bloggerreise?
- Du. Das heißt nichts von deiner Reise wird von Externen bezahlt. Du plünderst hierfür dein Sparkonto.
- Unternehmen oder Organisationen bezahlen alles, d.h. sie übernehmen die Kosten für deine Reise. Außerdem erhältst du noch ein zusätzliches Budget für deinen Einsatz.
Bloggerreise: Selbst finanziert oder (teil)gesponsert?
Wichtig bei diesem Thema: Standard ist aktuell, unterstützte Reisen entsprechend zu kennzeichnen. Finde ich gut! Der ergänzende Satz „Meine Meinung bleibt hiervon unberührt“ kann allerdings meiner Meinung nach gerne wegfallen. Mehr zu dem Thema, wie Reiseblogger das Thema Unterstützung sehen, findest du im Reiseblogger-Kodex.
Wer beauftragt eine Bloggerreise?
- Keiner: Du entscheidest, was wie und wo. Weil du es willst.
- Touristiker: Eine Region und/ oder einzelne touristische Leistungsträger.
- Unternehmen: Dieses muss nicht unbedingt aus dem Tourismussektor stammen. Vielleicht möchte ein Unternehmen zeigen, was für tolle Fotos seine neue Kamera macht, wie toll sein neues Auto durchs Gelände fährt oder wie günstig du mit den neuen Handytarifen im Ausland telefonieren kannst.
Und jetzt: einmal mischen bitte!
Jetzt fügst du zu den genannten Extremen (jeweils von „nichts“ bis „alles“) alle Zwischenstufen hinzu und mischst das alles schön durcheinander. Heraus kommen unzählige Varianten und Formen für eine Bloggerreise.
Diese vielen Möglichkeiten und Varianten bedeuten für Blogger und Unternehmen vor allem eines: Alles ist möglich. Aber nicht mit jedem. Und so sollte sich jeder Blogger und jede Organisation bewusst machen, was genau er oder sie eigentlich möchte und kann. Und dann sollten die beiden miteinander reden.
Hallo Kristine,
ich habe vor kurzem zum ersten Mal an einer Bloggerreise teilgenommen und war total begeistert. Nun bin ich irgendwie durch Zufall auf dieses Blog gestoßen und finde es total interessant! Tourismusmarketing… ich werde öfter mal hier vorbei schauen!
Liebe Grüße, Jörg
Hallo Jörg,
willkommen hier! Und viel Spaß beim Stöbern und Lesen!
Unter dem Menüpunkt „Für (Reise-)Blogger“ sind jede Menge Blogposts rund um Bloggerkooperationen und den Einsatz von Social Media gebündelt.
Viele Grüße, Kristine
Huhu Kristine!
Ich finde die ganze Social-Media-Reise-Thematik sehr interessant und überlege selbst unter die Reiseblogger zu gehen. Meinst du dass es nötig ist, hierfür eine eigene Domain anzulegen oder würde es für den Anfang reichen meine Blogs auf Social-Travel-Portalen wie beispielsweise http://www.globologo.com zu veröffentlichen?
Besonders als Neuling hat man es ja bestimmt ungemein schwer Leute auf den eigenen Blog zu bringen, zumal wenn man keine guten SEO- oder WordPresskenntnisse hat. Auf Globologo, hätte man von anfang an die Infrastruktur und auch die richtige Zielgruppe auf seiner Seite.
Für eine Antwort wäre ich dankbar!
Viele Grüße
Dorothea
Pingback: Lesenswerte Links – Kalenderwoche 38 in 2014 > Vermischtes > Lesenswerte Links 2014
Pingback: Bonner Linktipps vom 13.9.-19.9.2014 | Redaktion und Lektorat
Hallo Dorothea,
auf Globologo oder ähnlichen Seiten hast du tatsächlich bereits eine Infrastruktur und die entsprechende Zielgruppe – bist jedoch auch komplett von diesem Anbieter abhängig, was die gesamten Präsentationsmöglichkeiten anbelangt. Wenn Globologo übermorgen entscheidet, seinen Dienst einzustellen, sind auch deine dort eingestellten Inhalte weg. Generell würde ich deshalb immer zu einer eigenen Webpräsenz raten. Diese zahlt auch stärker auf die eigene Online-Reputation ein.
Und ja, du hast recht, es dauert, bis ein Blog ans Laufen kommt. Das ist kein kurzer Sprint, das ist eher ein Marathon. Wenn du nicht sicher bist, ob du hierfür die Ausdauer hast, kannst du auch erst einmal einen Probelauf starten. Statt ein selbst gehostetes Blog auf WordPress.org zu betreiben, könntest du beispielsweise erst einmal ein Blog bei dem gratis Anbieter WordPress.com einrichten und austesten, ob bloggen überhaupt etwas für dich ist. Der Aufwand zum Aufsetzen des Blogs ist hier geringer, ebenso die Individualisierungs-Möglichkeiten im Backend, was das Ganze einfacher macht. Und wenn Bloggen tatsächlich dein Dinge ist, kannst du zu einem späteren Zeitpunkt immer noch auf WordPress.com umziehen.
Für Tipps zum Thema Bloggen kannst du dich gerne hier noch weiter umschauen. Schau außerdem mal bei den „Blogs mit Blog-Tipps“ in dieser Blogroll vorbei: https://www.kristinehonig.de/blogroll-social-media/
Viele Grüße, Kristine
Pingback: Kooperationsmöglichkeiten mit (Reise-)Bloggern | Kristine Honig
Ein wirklich sehr interessanter Blog, gefällt mir sehr gut :) Ich würde gerne einmal eine Blog-Reise unternehmen und dabei mal die Schenna Ferienwohnungen bereisen, die sollen sehr gut sein :) Viele liebe Grüße Simona
Danke dir Simone, für deinen Kommentar und das Lob. Wobei ich sicher bin, dass du keine Blogreise nach Schenna zu unternehmen brauchst… Viele Grüße, Kristine
Pingback: Gruppenreise mit Blog | Tinowa
Hallo Kristine,
sehr interessant deine Seite!
Was mich bei diesem Thema noch interessieren würde: Kann man sich für diese Bloggerreisen quasi „bewerben“ oder kommen die Unternehmen irgendwann selbst auf einen zu? Ich bereite derzeit den Launch meines Blogs vor und frage mich wie aktiv man als Blogger in diesem Bereich sein sollte. Danke schonmal für deine Antwort :)
Liebe Nadine,
da gibt es mehrere Möglichkeiten:
– die Unternehmen wählen vorab selbst aus und kontaktieren passende Blogger von sich aus
– die Unternehmen machen einen größeren Aufruf, worauf sich Blogger bewerben können (via Website, Facebook-Gruppen o.ä.)
– der Blogger geht selbst auf passende Unternehmen zu und schlägt konkrete Kooperationen vor
Wobei es mit einem komplett neuen Blog natürlich generell schwieriger ist, Kooperationen zu starten, als mit einem bereits etablierten Blog.
Viele Grüße,
Kristine