Beim November-Wochenende in den Niederlanden stellte ich wieder einmal fest: Im Nachbarland sind Social Media deutlich präsenter als bei uns in Deutschland.
Und nicht nur präsenter. In Holland bestehen Social Media ganz eindeutig nicht nur aus Facebook. Ein paar Beispiele, die mir auf meiner Fahrt bzw. während des Aufenthaltes in Noord-Holland untergekommen sind, habe ich dir einmal mitgebracht.
Social Media auf der Autobahn
Bereits während der Anreise begegnen mir Social Media auf der Autobahn. Hier wird nicht etwa vor ablenkendem Herumalbern oder Telefonaten während der Fahrt gewarnt. Stattdessen vor Social Media. Auf den digitalen Anzeigetafeln, die je nach Verkehrslage den nächsten Stau ankündigen, steht auch schon einmal:
Social Media achter het stuur? Ga naar een parkeerplaats.
– Social Media hinterm Steuer? Fahr auf einen Parkplatz.
Kürzer ausgedrückt wird dies auf den Hinweisschildern am Straßenrand: für Facebook, Twitter, E-Mails oder WhatsApp bitte auf den Parkplatz fahren. Eindeutig: nicht nur für Facebook.
„Daar kun je mee thuis komen.“ steht am unteren Rand des Schildes. „So kommst du nach Hause.“ Aber erst einmal möchte ich noch nicht nach Hause. Sondern weiter in das Land hinein. Genauer nach Bergen.
WLAN wie Wasser
In Bergen verbringe ich das Wochenende im blooming hotel. Einer der Gründe für die Wahl dieses Hotels ist dessen entspannter Umgang mit dem Thema Internet:
„Man erwartet doch auch, dass Wasser aus der (sic!) Hahn kommt? Kostenloses Internet ist heutzutage selbstverständlich, zumindest dieser Meinung sind wir bei blooming. Also keine schwierigen Kodes, Kratzkarten und Kennwörter, einfach kostenloses WLAN!“
Und ja, genau so funktioniert das mit dem WLAN im Hotel: Eine kurze Bestätigung, dass ich als Gast die Nutzungsbedingungen akzeptiere und fertig. Schon bin ich drin.
Nicht nur auf der Autobahn und im Hotel treffe ich auf WLAN und Social Media. Auch beim Einkaufen sind diese präsent.
Social Media im Einkaufszentrum
In Alkmaar sehe ich ein Hinweisschild im Einkaufszentrum, dass es hier freies Wifi gibt. Und wer nicht weiß, was er damit anfangen soll, dem werden gleich noch die Icons von vier Social-Media-Kanälen angezeigt, neben Facebook YouTube, Twitter und Instagram:
In Deutschland sind mir in letzter Zeit bei Geschäften eher Hinweisschilder aufgefallen, dass das Fotografieren im Geschäft verboten ist…
Social Media im Geschäft
In kleineren Läden sind Social Media ebenso präsent. Das Geschäft Dille & Kamille kennst du, oder? Falls nicht: Diese Kette bietet wunderbare Läden, mit allem, was man für Haushalt und Wohnung so braucht (oder auch nicht…). Gibt es in den Niederlanden und Belgien, allerdings noch nirgends in Deutschland.
Das Geschäft in Amersfoort ist am Sonntag leider geschlossen. Doch an der Eingangstür entdecke ich das folgende Schild mit Hinweis auf die Social-Media-Kanäle Facebook, Pinterest, Twitter, Instagram sowie auf den Hashtag #40jaarDille zum 40jährigen Bestehen der Kette:
Ich bin mir sicher, dass mir in Deutschland bisher noch in keinem Geschäft ein Pinterest-Hinweis untergekommen ist.
Kurz und gut
In den Niederlanden sind Social Media gefühlt bereits deutlich stärker im Alltag angekommen als bei uns hier in Deutschland. Schon 2012 schrieb Simone vom Nach-Holland-Blog „Holland ist online“. In Deutschland jedoch reden wir noch heute darüber, dass Deutschland digitales Entwicklungsland ist.
Übrigens: Wenn du konkrete Zahlen suchst, wie viele Niederländer auf welchen Netzwerken präsent sind, erfährst du dies unter Marketingfacts.nl (auf Niederländisch). Wichtig bei den Zahlen ist es, immer im Hinterkopf zu behalten, dass in den Niederlanden gerade einmal 16,8 Mio. Menschen wohnen. Mit 5 Mio. registrierten Twitter-Accounts, von denen 1,3 Mio. monatlich aktiv twittern – das ist da schon eine echte Hausnummer.
Schön, meinen subjektiven Eindruck hier bestätigt zu sehen. Besonders Twitter ist hier in NL denke ich deutlicher präsenter als in DE. Keine TV-Sendung mehr ohne Hashtag. Jedenfalls, wenn ich denn mal Fernsehen gucke ;-)
Grüße aus Groningen
Peter
Hallo Peter,
ich denke auch, dass gerade Twitter eine ganz andere Präsenz in den Niederlanden hat als hier in Deutschland. Und nicht nur, was Firmenaccounts anbelangt, sondern tatsächlich persönliche/private Accounts.
Viele Grüße nach Groningen (wo ich auch schon viel zu lange nicht mehr gewesen bin…), Kristine