Vorteile & Erfahrungen individueller Bloggerreisen

Blogger Relations: individuelle Bloggerreisen

Manchmal lohnt es sich, eine ganze Gruppe Reiseblogger in die eigene Destination einzuladen. Vor allem, wenn es sich um zeitlich und inhaltlich begrenzte Destinationen bzw. Aktivitäten handelt. Das haben wir gestern auch schon am Beispiel der Meraner Weihnacht gesehen.

In anderen Situationen (bzw. mit anderen Zielstellungen) ist hingegen die Einladung individueller Reiseblogger eher zu empfehlen. Darum geht es im heutigen Blogbeitrag.

Oder auch einmal ganz verrückt: warum nicht gleich eine Kombination aus Gruppenreise und individueller Tour aufsetzen?

Einzeleinladung für Reiseblogger

Reiseblogger sind Individuen. Jeder hat seine speziellen Themen und Vorlieben. Bei dem einen sind es die kleinen versteckten Gassen und Hinterhöfe, bei dem anderen die kulinarischen Entdeckungen, welche im Blog zentral stehen und die jeweiligen Leser ansprechen. Mit einer individuellen Bloggerreise kann stärker auf diese Inhalte sowie die persönliche Zeitplanung des Bloggers eingegangen werden.

Interessant ist die Einladung individueller Blogger auch aus Sicht einer Destination, bietet eine Stadt oder Region doch oft deutlich mehr als nur drei touristische Höhepunkte. Verschiedene Reiseblogger zu unterschiedlichen Zeitpunkten lautet hier die Devise. Der Besuch unterschiedlicher Attraktionen in der Region, saisonale Erlebnisse und Eindrücke der Region sowie verschiedene inhaltliche Schwerpunkte sorgen für eine breit gefächerte Präsentation der Destination. Diese kann die einzelnen Erlebnisse dann bündeln und so für einen ganzheitlichen Eindruck sorgen.

Ebenso von Vorteil: über die zeitliche Verschiebung der Bloggerbesuche werden auch die Fans und Follower der Destination „bei der Stange“ gehalten, erhalten immer wieder neue Eindrücke.

 

Beispiel: die Holland-Reiseblogger

Die Reiseblogger vom Niederländischen Büro für Tourismus & Convention (NBTC) erkunden Holland zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. So wird thematisch nach Städtetrips, Küsten-/Familienurlaub sowie Wassersport unterschieden. Ein breites Spektrum also. Die Blogbeiträge erscheinen in erster Instanz im Blog des jeweiligen Reisebloggers. Über das Hollandblog werden dann jedoch alle Beiträge und Themen wieder gebündelt.

Das NBTC arbeitet seit 2011 intensiv mit Bloggern zusammen, wobei in dieser Zeit mit sehr unterschiedlichen Bloggern kooperiert wurde, jedoch immer auf individueller Ebene. Ob eine Gruppen-Bloggerreise hier ein Thema ist? Ich habe nachgefragt, und zwar bei meinem früheren Kollegen Martin Pohl, Senior Project Manager beim NBTC in Köln.

 

Hallo Martin, habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, ein Gruppentreffen von Reisebloggern vor Ort durchzuführen? Und woran ist es gescheitert?

Mit vor Ort meinst Du sicher in Holland, oder? Bislang hatten wir das noch nicht vor, insofern ist es auch noch nicht gescheitert ;-) Eventuell werden wir in diesem Jahr so etwas einplanen, aber das hängt noch von unseren Partnern, also den niederländischen Regionen, ab.

 

Wie plant ihr in diesem Jahr prinzipiell mit Reisebloggern umzugehen? Weiterhin als komplett individuelle Reisen oder auch als Gruppe bzw. kombiniert mit Pressereisen?

Nachdem die Kontakte mit Bloggern in der Vergangenheit in der Marketingabteilung angesiedelt waren, liegen diese jetzt bei der Presse, da Blogger eher wie Journalisten zu behandeln sind. Dabei werden wir auch weiterhin eher mit individuellen Bloggern planen.

Ich denke, dass das Thema noch stärker im Fokus stehen muss, um tatsächlich eine Gruppen zusammen stellen zu können. Z.B. Design oder Musik. Daneben sind Gruppenreisen sicher eher denkbar, wenn Blogger aus verschiedenen Destinationen zusammenkommen (analog einer internationalen Pressereise).

 

Ergo: die Einladung individueller Reiseblogger eignet sich besonders für:

  • größere Destinationen
  • saisonal unterschiedliche Bloggerreisen
  • inhaltlich unterschiedliche Bloggerreisen

 

Kombination aus Gruppen- & Individualtour

Natürlich gibt es nicht nur Schwarz-Weiß. Auch die Kombination aus beiden Varianten ist möglich. Beziehungsweise sogar sinnvoll. Selbst bei einer Gruppen-Bloggerreise sollte darauf geachtet werden, den Reisebloggern genug Freiräume zu geben, in welchen sie die Destination selbst erkunden – und so ihre ganz eigenen Geschichten entdecken können.

Eine Kombination eignet sich auch bei einer Bloggerkooperation über einen längeren Zeitraum. Ein gemeinsames Treffen könnte am Anfang stehen – und dann die individuelle Entdeckung der Region. Ebenso könnten sich Blogger gewissermaßen den Staffelstab überreichen: eine Überlagerung der Reisen zweier Blogger, die sich hier über ihre Erfahrungen bzw. Erwartungen austauschen können.

 

Beispiel: Das Höchste & die Bergscout-Challenge

Gestartet wurde die Bergscout-Challenge gemeinsam am 22. Dezember. Gemeinsam trifft man sich im März wieder. Und in der Zeit dazwischen entdecken die Teilnehmer die Skiregion Das Höchste auf eigene Manier. Über die Bergscout-Challenge habe ich euch bereits umfangreich berichtet. Deshalb an dieser Stelle etwas kurz gefasst.

 

Und so eignet sich letztlich die Kombination aus Gruppe & individuellen Bloggern für:

  • größere Destinationen
  • einen zeitlich festgesetzten Rahmen, allerdings über einen längeren Zeitraum
  • inhaltlich unterschiedliche Bloggerreisen

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. danke für den artikel. sehr interessant und viel wahres! ich habe auch schon individuelle angebote genossen (zwar nicht als blogger, aber kommt ja aufs selbe raus) und habs immer besser gefunden. es ist zwar auch nett, andere reise-schreiberlingen bei gruppenreisen kennen zu lernen, aber man kann bei einer individualreise einfach viel mehr (maßgeschniedertes) erleben.

    ich hab aber das gefühl dass, vor allem in AT blogger bzw onliner generell in der tourismusbranche leider noch nicht richtig wahrgenommen werden. aber das wird noch :)

  2. @Zuckerfrei: Willkommen! Immer schön, neue Namen bzw. „Gesichter“ hierzu sehen! Gerade ist ganz viel im Umbruch, was Onliner und Blogger im Tourismus anbelangt. Da wird sich in den nächsten Monaten noch einiges bewegen, davon bin ich wirklich überzeugt.

  3. Glaube ich auch, wobei ich das Gefühl habe, dass in Deutschland mehr weiter geht als in Österreich. Die Profi-Reise-Blogger sind in AT aber auch noch nicht so viele.

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