Hashtags im Tourismus: Warum, wie und Beispiele

Social Media: Hashtags im Tourismus

Hashtags – diese Schlagworte hinter einer Raute (#) sind im Social Web sehr sinnvoll. Welche Hashtags sind dir im Tourismus bereits aufgefallen? Einige habe ich für dich herausgesucht.

Für dich zum Einstieg: Juliane, die Maintalerin, hat den Begriff Hashtag hier kurz und knackig erläutert. Die Geschichte des Hashtags liefert dir diese schöne Infografik.

Worauf solltest du achten, wenn du einen eigenen Hashtag etablieren möchtest? Dieser Frage gehe ich heute nach.

Warum brauchst du überhaupt Hashtags?

#warum

  1. Verknüpfen: Hashtags verknüpfen Informationen aus dem Social Web miteinander. Alle Tweets einer Konferenz, alle Instagramfotos einer Bloggerreise – über den gemeinsamen Hashtag kannst du all diese auch im Nachhinein wiederfinden.
  2. Bündeln: Mithilfe eines Hashtags kannst du dir einen Social Newsroom oder eine Social Media Wall erstellen, welche alle Veröffentlichungen mit dem gewählten Hashtag automatisch anzeigen.
  3. Evaluierung: Hashtags helfen dir dabei, deine Aktionen zu evaluieren: Welche Reichweite hat eine bestimmte Onlinekampagne erreicht? Wie viele User haben aktiv über deine Aktivitäten getwittert? Wer war das?
  4. Monitoring: Nicht nur zur Evaluierung eigener Aktivitäten, auch zum Monitoring der Aktivitäten anderer User sind Hashtags überaus praktisch. Wer redet über dein Produkt, deine Destination? Wie sehen die User deine Destination? (Wobei du hierbei immer bedenken solltest, dass es ganz viel weitere Kommunikation ohne irgendeinen Hashtag gibt.)

Hashtags im Tourismus: Beispiele

Hashtag: Beispiele
Ich habe ein paar Beispiele für dich, welche die Einsatzmöglichkeiten von Hashtags verdeutlichen. Prinzipiell können Hashtags entweder für spezielle Aktionen oder generell von einer Destination oder einem Unternehmen eingesetzt werden.

a) Hashtags, die für spezielle Aktionen im Tourismus genutzt wurden

  • Veranstaltung/BarCamp: BarCamp Tourismusnetzwerk Rheinland-Pfalz: #bctn14 (die Zusammensetzung der Buchstaben ist logisch, oder? BarCamp Tourismusnetzwerk Rheinland-Pfalz) => Anhand des Hashtags wurde ein Storify als Rückblick erstellt.
  • Bloggerreise: #go2israel => Basierend auf dem Hashtag gab es eine Social-Media-Wall
    #3en2cv (3 Mädels unterwegs mit einer Ente) => Eindrücke der Bloggerreise in Frankreich findest du unter dem Hashtag auf Twitter und Instagram.
  • Gewinnspiel: #Selfiesoelden => Foto machen, taggen, am Gewinnspiel teilnehmen
  • Instagram Challenge: Heike von KölnFormat hat schon einige Instagram Challenges durchgeführt. Grundidee auch hier: Foto machen, mit einem bestimmten Hashtag verschlagworten und mit etwas Glück etwas gewinnen.

b) Hashtags, die generell von Destinationen eingesetzt werden.

Unabhängig von einzelnen Aktionen kannst du auch einen allgemein gültigen Hashtag für deine Destination einsetzen. Beispiele hierzu:

  • Destinationsname: #graubünden – ganz einfach. Dieser Hashtag wird ebenso dafür genutzt, Posts von Twitter, Facebook oder Instagram auf steinboecke.graubuenden.ch zu präsentieren.
  • Abkürzungen: #tourismepaca statt Tourisme Provence-Alpes-Côte d’Azur – das ist aber auch verdammt lang
  • Mein/my Destination: #myauvergne => siehe auch den Beitrag Einsatz eines Social Newsrooms am Beispiel von Auvergne Tourismus
  • visitDestination: Bochum Marketing bewirbt den Hashtag #visitBochum mit Hilfe eines Videos
  • Sloganähnlich:
    #lovetirol
    #lovelybb => aus Brandenburg, wobei dieser Hashtag in erster Linie von Bloggern genutzt wird
    #placetobw => dieser Hashtag ist Basis einer gemeinsamen Kampagne von Mercedes Benz, Tourismus Baden-Württemberg und „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“. Die Aktions-Website bw-jetzt.de/placetobw bündelt alle Informationen.
    #inspiredbyiceland => hier gibt es auch einen offiziellen Tumblr, welcher jedoch leider scheinbar nicht mehr gepflegt wird.

 

Wie sollte dein Hashtag aussehen?

  • Unmissverständlich: 2013 machte der Hashtag #nowthatchersdead die Runde. Was liest du aus diesem heraus? „Now Thatcher’s dead“? Oder doch „Now that Cher’s dead“? (Die erste Variante war gemeint, Cher lebt.) Wichtig deshalb: dein Hashtag sollte unmissverständlich sein. Checke diesen mit Bekannten. Unterteile ihn in all seine verschiedenen Bestandteile. Kommt dabei etwas ganz anderes heraus als gewollt?
  • Kurz und knackig: Du solltest darauf achten, dass dein Hashtag möglichst kurz ist (die berühmten 140 Zeichen auf Twitter!). Geht es dir um einen reinen Hashtag für Instagram (bspw. für eine Instagram Challenge), ist die Länge hingegen eher egal.
  • Sprache: Überlege dir vorab, welche Sprache du für deinen Hashtag nutzen möchtest. Deutsch? Oder doch lieber Englisch? Ein Hashtag für die Kommunikation in allen Märkten – oder lieber ein separater Hashtag pro Markt?
  • Einfach zu tippen: Die meisten Hashtags werden auf mobilen Geräten geschrieben. Für Sonderzeichen ist hier ein separater Fingertipp notwendig. Das nervt! Also bitte keine Unterstriche oder ständige Wechsel zwischen Zahlen und Buchstaben.
  • Logisch: Dein Hashtag sollte einprägsam und nachvollziehbar sein. Nutze deshalb entweder deinen Namen oder eine Abkürzung, die für den User nachvollziehbar ist.
  • Einzigartig: Dass dein Hashtag noch nicht anderweitig genutzt wird (es sei denn, in dem von dir gewünschten Kontext), sollte klar sein.

Bei einem generellen Hashtag solltest du beachten, dass dieser schnell von der Community vereinnahmt wird und nicht wirklich dir allein gehört. Aber das hat ja auch sein Gutes!

 

Hashtag kommunizieren

Damit sind wir schon bei dem Thema, wie du deinen Hashtag bekannt machst. Für Veranstaltungen habe ich das bereits zusammengeschrieben. Für alle anderen Hashtags gilt im Prinzip das gleiche: Einfach überall kommunizieren.

So lässt Flandern Tourismus beispiels nicht nur die Instagramfotos mit dem Hashtag #visitflanders via ein Widget auf der Site einlaufen, es wird auch direkt auf der Site auf diesen Hashtag hingewiesen:

Flandern: Hashtag #visitflanders

Screenshot flandern.com

Ein neuer Hashtag kann auch gerne mit einem Wow-Effekt gestartet werden:

    • Wenn die sieben Blogger vom Reiseblogger Kollektiv allesamt zu unterschiedlichen Zeiten in Niedersachsen unterwegs sind und auf Twitter, Instagram sowie in Blogbeiträgen den Hashtag #meinniedersachsen verwenden, dann fällt das definitiv auf und der Hashtag wird – wie auch gewünscht – von anderen Bloggern aufgegriffen.
    • Queensland unterstützte ein Instagram-Treffen und machte hierüber automatisch auch auf den eigenen Hashtag #thisisqueensland aufmerksam (Infos hierzu bei AllFacebook).

 

Mehr über Hashtags

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Kristine,

    wie immer wieder sehr übersichtlich und informativ deine Ausführungen.
    Wir wünschen dir eine schöne Weihnachtszeit.

    Gruß Mario

  2. Hi Kristine,

    wir in Thüringen verwenden momentan Hashtags meist für bestimmte Kampagnen, die dann auf einer Website/ Blog zusammengefasst werden. Z. B für unsere vergangenen Social Media Aktionen, dem Sommerteam #stt13, dem Fotowettbewerb #fw_thue, dem Festivaltester #ft_thue und aktuell unserem Foodblog #herzenswaermer! Für Veranstaltungen werden wir wohl zur nächsten ITB mit dem Hashtag #itb_thue arbeiten. Mal schauen wieviele Menschen dann mit uns über diesen Hashtag twittern (du hoffentlich auf jeden Fall) ;-) Schön wäre es mal zu wissen, wie sich die Hashtags bei Facebook etabliert haben! Gibt’s da offizielle Zahlen von Facebook. Ich habe immer noch das Gefühl, dass # unter Facebook-Nutzern keinen großen Anklang finden.
    Viele Grüße,
    Heike
    Thüringer Tourismus GmbH

  3. Hallo Heike,
    eure Kampagnen sind schöne Beispiele, die zeigen, dass Hashtags zum kuratieren des eigenen Contents sowie für (Gewinnspiel-)Aktionen genutzt werden.
    Hashtags auf Facebook werden tatsächlich nicht so gut angenommen. Das liegt zum einen an der Struktur von Facebook (schön hier dargestellt: http://liechtenecker.at/5-gruende-warum-facebook-hashtags-noch-keinen-sinn-machen/), jedoch auch an der dortigen Zielgruppe, die extrem breit ist. Was auf Facebook am ehesten funktioniert: auf bereits bestehende bekannte Hashtags setzen (http://www.futurebiz.de/artikel/facebook-hashtags-organische-reichweite/). Kurz: man kann Hashtags ergänzend auf Facebook nutzen, sollte sich dort allerdings nicht zu viel erwarten.
    Liebe Grüße, Kristine

  4. Moin Kristine,
    für einen alten Hasen, als der ich mich mal bezeichnen mag, jetzt inhaltlich nix neues. Schön einfach und eingängig geschrieben, so dass Deine Zielgruppe, die Touristiker, die neu in der Materie sind, es gut verstehen können. Und ein paar gute Beispiele dabei, die ich jetzt auch noch nicht betrachtet hatte.
    Auf bald, Liebe Grüße,
    Götz

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