Social Media – eine Art Liebeserklärung

Social Media: Eine Geschichte aus dem Leben

Es sind ja immer wieder diese kleinen Geschichten am Rande, die für mich den Wert von Social Media ausmachen. Die zeigen, was Social Media ist und kann.

Ich habe mir beispielsweise bereits letztes Jahr ein Ticket für die re-publica im Mai dieses Jahres gekauft. Dazu ein Hotel in Berlin reserviert. Was man hat, hat man schließlich. Jetzt hat Barbara dieses Ticket und meine Hotelreservierung.

Und was hat das mit Social Media zu tun?

 

Ganz kurz was zum Warum

Der aktuelle Stand ist, dass ich es zeitlich einfach nicht hinbekomme mit der re-publica. Bzw. wohl auch nicht hinbekommen will. Ich bin gerade recht viel terminlich unterwegs. Das ist auch perfekt so. Aber eine ganze Woche re-publica würde mir hier aktuell als Bürozeit fehlen. Noch eine Kosten-Nutzen-Abwägung dazu – und ich entschied mich, die re-publica dieses Jahr sausen zu lassen. Wenn auch definitiv mit einem weinenden Auge (und das definitiv nicht nur wegen des Bällebads vom letzten Jahr.)

Das Hotel könnte ich kurzfristig noch stornieren. Das rp18-Ticket – hm, vielleicht möchte es ja noch irgendwer haben. Mal schauen.

 

Etwas mehr zum Wie

  • Schritt 1: Rundfrage in der Tourismuszukunft-WhatsApp-Gruppe, ob jemand Interesse an dem Ticket habe. Antworten: nein, leider keine Zeit oder Ticket schon selbst in der Tasche.
  • Schritt 2 also: Facebook. Ich biete auf meinem Facebook-Profil das Ticket plus das Hotel an. Gespannt, ob sich jemand hierauf melden würde.
  • Schritt 3: Inge (welche ich vom gemeinsamen Social-Media-Fernstudium vor gefühlt mittlerweile drölfzig Jahren kenne) teilt mein Angebot weiter in der Social-Media-Fernstudium-Gruppe. Außerdem schreibt sie mich und Barbara direkt an. Barbara hätte doch im November (!) mal Interesse an einem Ticket geäußert. Vielleicht wäre das ja immer noch so.
  • Schritt 4: Barbara ist begeistert. Die Zusage für das Ticket kommt nahezu sofort. Sie sitzt gerade im Auto, im Stau. Ich unterdessen im Zug. Das Hotel – erst noch mal eben in Ruhe checken. Dann übernimmt Barbara auch dieses.

Fazit:

  • Ich bin glücklich, weil ich null Ausgaben für eine nicht-besuchte Konferenz habe und außerdem noch jemand anders glücklich machen konnte.
  • Barbara ist glücklich, weil sie unverhoffterweise doch noch ein Ticket und ein Hotel für die re-publica ergattern konnte.
  • Inge ist glücklich, weil sie wiedermal erfolgreich jemand anderem helfen konnte.

Und was hat das jetzt mit Social Media zu tun?

Social Media ist schnell.

Vom Einstellen auf Facebook bis zum Ticket-Neubesitzer in einer halben Stunde! Mehr braucht es dazu nicht zu sagen.

Das Weiterteilen der Inhalte von anderen ist ein wesentlicher Grund für das Funktionieren dieser Schnelligkeit. Hierdurch kannst du in den sozialen Netzwerken noch einmal ganz andere Personen erreicht, als du selbst als Freund, Fan oder Follower hast, was die Reichweite enorm steigern kann. Nur „kann“ – denn natürlich wird nicht jeder Inhalt fleißig von allen weiter geteilt. Hier kommt es dann auf die richtigen Inhalte für die richtige Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt an.
Schnell bedeutet auch: Gibt es eine Frage, wird normalerweise eine schnelle Antwort erwartet. Die Anforderungen an Personalplanung und Monitoring steigen hier. Gerade wenn Themen wie beispielsweise Reisen stark am Wochenende bei den Social-Media-Nutzern präsent sind, die Unternehmen dann aber kaum erreichbar sind. Weder im Büro, noch in Social Media.

Social Media ist allgegenwärtig.

Ich im Zug. Barbara im Stau. Irgendwo in Deutschland. Dennoch können wir miteinander kommunizieren.

„Online gehen“ – das tun wir heutzutage nicht mehr. Wir sind quasi immer online. Alles, was uns in den Sinn kommt, können wir direkt online weiterteilen (wenn wir das wollen). Das perfekt angerichtete Essen vor unseren Augen. Aber auch unsere Enttäuschung über eine schlechte Bedienung. Das Produkt an sich bekommt somit eine noch höhere Relevanz als ohnehin schon.

Social Media ist persönlich.

Hätte Inge mich nicht gekannt und meinen Post auf Facebook nicht gesehen oder hätte Inge Barbara nicht gekannt oder hätte Inge sich nicht mehr daran erinnert, dass Barbara ein Ticket für die re-publica wollte,… – kurz: Inge ist in der obigen Geschichte der zentrale Dreh- und Angelpunkt, dass Barbara jetzt mein re-publica-Ticket hat. Und die persönlichen Verbindungen zwischen uns dreien sind der Rahmen.

Über Social Media kommen Gastgeber mit ihren Gästen in Kontakt – und das nicht erst bzw. nicht nur, wenn diese bei ihnen vor Ort sind. Gerade bei einem emotional besetztem Produkt wie dem Tourismus („die schönste Zeit des Jahres“ und so…) spielt das Persönliche eine überaus wichtige Rolle, um neue Kunden zu gewinnen, aber auch, um Kundenbindung zu gestalten.

Social Media ist hilfreich.

Ich habe mein Ticket verkauft bekommen. Barbara hat ein Ticket bekommen. Ohne das Internet – bzw.  in diesem Fall Facebook – hätten wir nur mit einer kaum wahrnehmbaren Wahrscheinlichkeit zusammen gefunden und dieses Ergebnis erzählt.

So sehr einiges in „diesem Internet“ mich selbst auch schon mal nervt oder ich nicht gut finde – letztlich ist es für mich doch in erster Linie positiv. Im Tourismus sind die vielen Bewertungen oder Fotos und Videos von anderen Gästen hilfreich. Die Möglichkeit, anderen Personen oder Unternehmen Fragen zu stellen, sich auszutauschen. Hilfe, just in dem Moment zu erhalten, wenn man sie braucht. Im Zweifelsfall auch von jemanden, der in dem Moment auf einem anderen Kontinent ist. Auf aktuelle Veranstaltungen oder Angebote hingewiesen werden.

Oder eben auch ein Ticket verkauft zu bekommen, das man selbst nicht benötigt.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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