Blogger auf YouTube: Jeremy aka Reisewerk.ch

Blogger auf youtube: Jeremy Kunz von Reisewerk

Heute stellt sich Jeremy von REISEWERK.ch meinen Interview-Fragen rund um YouTube.

Jeremy ist wahrscheinlich den meisten Lesern hier als Schweizer Reiseblogger bereits bekannt. In den letzten Wochen ging er durch die Social-Media-Welt aufgrund seiner Site kuoni.cc, mit welcher er sich bei Kuoni bewarb. Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch hat er hierauf basierend schon mal erhalten. Eventuell muss er sich also bald entscheiden: Job oder Weltreise. Wie auch immer seine Entscheidung ausfallen wird – ich glaube, wir werden noch einiges von ihm hören und lesen.

Kommen wir aber jetzt zum Interview mit Jeremy. Wusstet ihr, dass sein ältestes Video im YouTube-Kanal noch per Handy aufgenommen wurde?

Jeremy Kunz aka Reisewerk.ch

Jeremy Kunz aka Reisewerk.ch

Jeremy aka Reisewerk im Interview

In einem Satz: Was ist YouTube für dich?

Youtube ist für mich eine Plattform, um meine Reisen in bewegten Bildern festzuhalten und meinen Lesern einen noch stärkeren Eindruck einer Reise zu geben.

 

Wie steht YouTube im Verhältnis zu deinem Blog?

Youtube ist eine gute Ergänzung zu meinen Texten und Fotos. Für mich ist die Plattform ein weiteres Tool, um den Blog einer noch grösseren Leserschaft vorzustellen.

 

Wann hast du dein erstes eigenes Video auf YouTube eingestellt und bei wie vielen bist du aktuell?

Das erste Video war eines von einer Fahrt auf der Kartbahn in Lyss. Damals von einem Kollegen mit dem Handy aufgenommen, grandios oder? Das war im Februar 2008. Heute befinden sich 48 Videos auf meinem Kanal.

 

Gut, dass sich dein Equipment seit 2008 weiter entwickelt hat. :)
Welches deiner Videos wurde denn bisher am meisten angeschaut?

Das Video eines A380 Sonderfluges der Lufthansa. Die Strecke von Frankfurt nach Palma de Mallorca war für einen A380 sehr aussergewöhnlich und für die ganze Insel ein grosses Ereignis, welches auch in grossen TV Stationen gezeigt wurde. Neben einem spanischen TV Sender war ich der einzige „Journalist“ welcher sich während der Landung im Cockpit aufhalten durfte. Das war einfach Glück – schliesslich hatte ich während des Fluges, bei einer Flugzeugführung für Medienleute, einfach den Piloten um ein OK gebeten, welcher interessanterweise zugesagt hat. Vorgängige Anfragen wurden von der Lufthansa aus Sicherheitsbedenken abgelehnt.

Das Video hat heute rund eine halbe Million Klicks auf Youtube. Allgemein kommen die Cockpitvideos (Mittlerweile sind es 4) auf Youtube extrem gut an.

 

Welches deiner Videos hätte deiner Meinnung nach deutlich mehr Zuschauer verdient?

Sicherlich gehört das Video meines eintägigen Besuches auf dem London City Airport dazu. Ich fand es super spannend, einmal ein wenig hinter die Kulissen eines Flughafens blicken zu dürfen. Manchmal kommen Videos einfach nicht richtig in Gang und dann lasse ich sie erstmal ruhen und pushe sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmals.

 

Dein größter bzw. deine größten Anfängerfehler, die es zu vermeiden gilt?

Oh, da gibt es einige. Die falsche Musik – was mir gefällt, muss noch längst nicht anderen Leuten gefallen. Die falschen Bildeinstellungen an der Kamera – was man Zuhause feststellt, wenn es zu spät ist. Und natürlich ein Video falsch geschnitten, das kostet ebenfalls Zuschauer.

 

Welche Geräte und Apps nutzt du zum a) Aufnehmen und b) Schneiden deiner Videos?

Also ich nutze eine Sony Handycam HDR-CX730E.

Dazu sind auf meinen Reisen stets eine Nikon D600 dabei, welche ich zum fotografieren und teilweise auch zum filmen nutze. Für Actionszenen, wie das Tauchen mit Krokodilen in Südafrika, kommt eine GoPro Black Edition zum Einsatz.

Softwaretechnisch nutze ich mittlerweile Final Cut X sowie Apple Motion. In beide Programme ist eine intensive und zeitintensive Einarbeitung nötig.

 

Wie bewirbst du deinen YouTube-Kanal?

Ich verlinke die Videos im Blog, auf Facebook und Twitter. Ansonsten bewerbe ich den Kanal nicht weiter.

 

Generierst du auch Einnahmen über YouTube?

Das habe ich mal versucht, um zu sehen welchen Effekt die Einnahmen haben könnten. Nach einigen Monaten habe ich dies wieder eingestellt, da der finanzielle Gewinn im Gegensatz zu den Werbeeinblendungen in keinem Verhältnis standen.

 

Ab wie vielen Abonnenten lohnt es sich deiner Meinung nach, über Einkünfte via YouTube nachzudenken?

Eine sehr gute Frage. Bei meinen rund 200 Abonnenten lohnt es sich jedenfalls nicht.

 

Welche Rolle Vine und die Videofunktion auf Instagram für dich?

Für den Blog spielen die Plattformen keine Rolle. Ich verfolge die Entwicklung der Plattformen sehr interessiert, habe meist den Namen REISEWERK.ch gesichert und lade ab und zu etwas hoch. Jedoch fehlt mir die Zeit, um alle Plattformen umfassend zu betreuen und daher habe ich mich für einige Plattformen entschieden, welche für mich und meine Leser relevant sind.

 

Viele andere Reiseblogger versuchen sich aktuell an eigenen Videos. Deine Tipps, wie deren Videos noch besser werden können?

Ich werde ab und zu angefragt, welche Tipps ich hier geben kann. Mein Tipp: Vorher überlegen, ob man den zeitlichen und finanziellen Aufwand eingehen will. Zudem soll man sich ruhig sehr viel inspirieren lassen und sich dann ein eigenes Konzept überlegen. Was für andere Blogger funktioniert, muss noch längst nicht bei seinem eigenen Blog funktionieren.

Zudem hat mich deine und weitere Fragen auf die Idee gebracht, einige meiner Tipps&Tricks in einer eigenen kleinen Techtravel Serie weiterzugeben.

 

Techtravel-Serie klingt echt gut!
Welche Kooperationsmöglichkeiten mit Touristikern sind für dich denkbar?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, welche für mich in Frage kommen. Wichtig ist, das sich beide Seiten bei einer Kooperation sehr wohl fühlen und es für alle stimmt. Es ist genau so wichtig gewisse Anfragen abzulehnen wie diese die man annimmt.

Seit die Industrie, in welcher ich ja auch arbeite, Blogger für sich entdeckt hat, gibt es entsprechend viele Anfragen. Viele davon jedoch eher von oben herab als auf gleicher Höhe. Auf solche Kooperationen verzichte ich dann jeweils ganz gerne – nicht zuletzt, weil sie oft als Bezahlung einen „Linktausch“ vorschlagen. Da habe ich noch nie einen seriösen Linktausch gesehen, der dem Blogger auch etwas gebracht hätte.

 

Sonst noch irgendetwas vergessen, was dir rund um YouTube & Reiseblogger wichtig erscheint?

Ja, ich möchte hier mal, und das ganz ohne mich einzuschleimen, ein Kompliment für die Entwicklung dieser Szene aussprechen. Wie sich die Reisebloggercommunity in den vergangenen Monaten und Jahren entwickelt hat ist grossartig. Die Qualität der Blog’s welche teilweise von 0 auf 100 durchstarten ist phänomenal. Da muss man einfach mal ein Kompliment aussprechen.

 

Danke, Jeremy. Ich glaube, das ist nicht nur ein tolles Schlusswort für dieses Interview, sondern auch für die Blogger-YouTube-Reihe insgesamt.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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