Wie sorge ich als Reiseblogger für einen positiven ersten Eindruck?

Wie heißt es doch so schön: „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.“ Und bei diesem ersten Eindruck handelt es sich oft – wenn überhaupt – nur um Sekunden.

Stellen wir uns deshalb einmal vor, ein Touristiker sucht nach passenden Blogs. Er klickt sich hierfür einmal quer durch die Google-Suche, die ebuzzing-Liste zum Thema Reisen, durch die Bloggerübersicht von Reiseblogs.org, durch seine Mediendatenbank von bspw. Zimpel sowie durch die verschiedenen Blogrolls. Er klickt und klickt – und landet zum ersten Mal auf dem Blog eines Reisebloggers. Wie ist sein erster Eindruck? Wird er weiter klicken, in das Blog eintauchen – oder wird er erschrocken sein Browserfenster schließen und nach einem anderen Blogger suchen?

Nachfolgend ein paar Tipps, den ersten Eindruck zu einem positiven Eindruck zu machen.

Sieht das Blog schön aus?

Nun liegt Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters. Formulieren wir dies deshalb am besten direkt um in: Fühle ich mich als Besucher auf dem Blog wohl oder möchte ich direkt wieder weg?

Unter folgenden Umständen fühle ich mich auf dem Blog wohl:

  • Harmonischer Seitenaufbau: Das bedeutet, dass mich kein nerviges Blinker-Blinker erwartet. Keine hunderttausend Spalten. Kein Headerbild, was sich irgendwo hinquetscht, aber auch kein Headerbild, welches über zwei ganze Bildschirmseiten verläuft.
  • Ausgewogene Farben: Natürlich hat jeder einen anderen Geschmack, aber eine neongrün leuchtende Schrift ist auf Websites ebenso ungern gesehen, wie blauer Hintergrund mit orangefarbener Schrift darauf. Kleiner Tipp für Blogger: Schaut euch euer Blog auch einmal an einem anderen Monitor an. Diese sind unterschiedlich kalibriert, sodass die Farben zum Teil anders als von euch gedacht erscheinen können.
  • Angenehme Schriftgrößen: Natürlich kann sich jeder über den Zoom selbst seine passende Schriftgröße einstellen. Gerade aus diesem Grund, sollte der erste Eindruck normal sein. Also nicht miniklein, dass ich als Leser direkt den Zoom suche, aber auch nicht riesengroß, dass mir die Schrift fast entgegenspringt.
  • Positive Fotos: Wie schon gesagt, es handelt sich um den ersten Eindruck. Falls du von einer Reise Negatives zu berichten hast, kannst du dies gerne tun. Allerdings platziere dann bitte nicht das Foto mit dem Müllberg hinterm Hotel als Einstiegsfoto auf der Homepage.

 

Gehen wir davon aus, ich als Touristiker wurde nicht komplett abgeschreckt vom Basislayout des Blogs. Dann geht es langsam – ganz langsam – in Richtung Inhalt. Und auch bei den folgenden Punkten handelt es sich noch weitgehend um den ersten Eindruck, der innerhalb von Sekunden entsteht.

 

Worum geht es hier überhaupt?

Aus der hierauf entstehenden Antwort ergibt sich für mich schnell die Entscheidung, ob dein Blog überhaupt interessant für mich bzw. mein Produkt ist. Dabei geht es um folgende Unterthemen:

  • Ist das überhaupt ein Reiseblog? Bzw. spielt das Themen Reisen hier überhaupt irgendeine Rolle?
  • Über Themen wird hier geschrieben? Asien oder Europa? Fernreisen oder Wochenendausflüge? Kultur oder Kulinarisch?
  • Um welche Zielgruppe geht es hier? Backpacker oder Luxusreisender? Familie oder Single?

 

Antworten auf diese Fragen geben natürlich deine Blogbeiträge. Doch soweit sind wir noch nicht. Aktuell befinde ich mich immer noch auf deiner Homepage und versuche möglichst auf einen Blick zu erfassen, was du mir bietest und ob das passt. Denn schließlich klicke ich mich gerade – siehe der Einstieg zu diesem Beitrag – durch Dutzende von Blogs hindurch und entscheide relativ schnell: Top oder Flop? Mehr Zeit investieren oder weitersuchen?

Dabei helfen mir folgende Unterteile deines Blogs:

  • Dein Blogname
  • Dein Logo
  • Dein Slogan
  • Die Benennung deiner Menüstruktur
  • Die Themen deiner Blogbeiträge
  • Die Fotos auf der Homepage

Alle diese Punkte zielen letztlich in die gleiche Richtung:

Was ist deine Nische?

Denn Blogname, Logo, Slogan etc. bilden alle gemeinsam deine Marke. Hierauf basierend kann schnell die Entscheidung fallen: Vertiefe ich mich weiter in das Blog – oder bin ich weg?

 

Sollte ich mich für letzteres entscheiden, ist das leider Pech für dich. Im Zweifelsfall hast du einen möglichen Kooperationspartner verloren, bevor du ihn überhaupt bekommen hast.

Sollte ich mich allerdings für ersteres entscheiden, dann werde ich mich stärker mit dir als Person und deinen Inhalten beschäftigen. Was dann wichtig ist, erfährst du in einem kommenden weiteren Blogbeitrag.

 

Das könnte dich auch interessieren:

Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

11 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Gut zusammengefasst. Ganz besonders die Lesbarkeit ist wichtig. Ich finde auch helle Schriften auf sehr dunklem Hintergrund nicht ideal, weil es auf Dauer die Augen sehr beansprucht. Nicht umsonst sind sehr viele gut laufende Seiten mit einem hellen Layout ausgestattet. Weniger ist manchmal mehr.

    Liebe Grüße
    Christina

  2. Man merkt das nicht nur bei den Touristikern. Auch die Leser springen bei einem schwierigen Design ab. Ich merke einen signifikant längere Aufenthaltsdauer seit meiner Theme und Strukturänderung. Auch der Slogan „Keep it Simple“ ist ganz wichtig !
    Und ein bissl Bildzeitung muss auch drin sein. Schlagzeilen/Titel die neugierig machen werden häufiger mal angeklickt und bleiben sicher auch Kooperationspartnern im Auge.

  3. @Christina: Ja, wenn das Lesen nicht „einfach von der Hand geht“, verliert man seinen Leser schneller als dass neue kommen.
    @Janett: Danke für deine eigenen Erfahrungen. Super, wenn sich nach Anpassungen am Blogdesign auch tatsächlich solche Erfolge einstellen!

  4. Liebe Kristine,
    Danke Dir für diese Zusammenfassung, die wiederum unterstreicht woran wir alle arbeiten: Der Professionalisierung des (neuen) Mediums Reiseblog. Und zur Professionalität zählt nun einmal Lesbarkeit, keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler, saubere Programmierung, schlankes ästhetisches Layout, etc. gebe Dir sehr recht.

    Google Analytics zeigt mir seit einem Jahr – seit Bestehen meines Blogs – beständig an, dass Leser auf meiner Seite auch wirklich „lesen“, sprich verweilen, im Schnitt zahlreiche Artikel-Seiten aufrufen und die Absprungrate wirklich gering ist. Das sind Merkmale, die ich beispielsweise auch in meinem Mediakit anführe – zusätzlich zu Zahlen und dem positiven Feedback von Kooperationspartnern, um den „ersten guten Eindruck“ noch zu hinterlegen ;)

  5. Pingback: Einen Reiseblogger kontaktieren. Oder nicht. | Kristine Honig

  6. Man merkt, dass sich hier jemand auskennt! Ich bin selbst gerade dabei einen Reiseblog aufzubauen und habe mich über deine Tipps sehr gefreut.

    Grüße
    Sabrina

  7. Hallo Kristine,

    du hast da einen sehr hilfreichen Blog für mich, den ich in den letzten Tagen oft besucht habe um meinen Kopf mit Informationen über das Bloggen (Reisebloggen) zu füllen.
    Ich schreibe meinen Blog nun seit knapp 1,5 Jahren und anfangs war er eher nur für die Familie und meine Freunde gedacht um mit Ihnen in Kontakt zu bleiben während ich auf Achse bin.

    Nun aber füllt mich mein Beruf nicht mehr so wirklich aus und ich bin am Überlegen ob ich mal was anderes Probieren soll?
    Aber egal, die Hintergründe interessieren nur wenig denn das Ziel ist wichtig. Ich möchte mit meinen Blog arbeiten um neue Kontakte zu knüpfen die mir dabei helfen mich zu verändern und etwas zu machen was mir liegt.

    What ever… was ich dich eigentlich Fragen wollte:

    Sollte ich nun einen Neuen Blog starten oder darf ich auf den Alten Blog aufbauen und sollte lieber die Texte so ändern, dass sie auch für „Fremde“ schöner zu lesen sind?

    Was mich aber wirklich brennend interessiert, soll ich mich auf ein Thema konzentrieren (z.B. Wie packe ich meinen Rucksack sinnvoll?) oder darf ich alles in Worte fassen wenn mir die Dinge doch auch auf meinen Reisen passieren?

    Ich freue mich von dir zu Lesen falls du die Zeit findest mir zu Antworten. Gerne nehme ich natürlich auch die Hilfe von anderen Reisebloggern an.

    Liebe Grüße
    Fred

  8. Hallo Fred,
    es freut mich, wenn ich mit meinem Blog helfen kann!
    Im groben gilt: dein Blog – dein Regeln. Das heißt, du kannst dort tun und lassen, was du möchtest. Wenn du allerdings das Bloggen professioneller angehen möchtest (und zusätzlich zu Bekannten und Freunden weitere Leser gewinnen willst), solltest du dir auch verstärkt über deine Inhalte Gedanken machen.

    Neues Blog vs. altes Blog: Das kommt auf deine generelle Zielstellung an. Wenn du einfach so bloggen möchtest und der Welt von deinen Reisen erzählen willst, würde ich das alte Blog weiter nutzen und einfach die kommenden Inhalte auf deine neue Zielrichtung anpassen. Hierdurch baust du auf deinen bereits bestehenden Lesern auf. Auch wenn du vermutlich den ein oder anderen Leser durch deine neue Ausrichtung verlieren wirst.

    Wenn du das Bloggen jedoch generell professioneller angehen möchtest, solltest du selbst hosten (d.h. auf WordPress.org statt WordPress.com bloggen). WordPress.org bietet sowohl von den Layouts als auch integrierbaren Plugins deutlich mehr Möglichkeiten und die Daten gehören komplett dir – und nicht WordPress.com.
    Alte Texte noch einmal ändern würde ich generell nicht. Stecke diese Zeit lieber in das Schreiben neuer Texte, die deiner neuen Ausrichtung entsprechen. Dabei kannst du ja auch auf deinen früheren Beiträgen aufbauen.

    Was die Themenausrichtung anbetrifft: Zugriffe über Google sowie engagierte Stammleser wirst du eher finden, wenn du dich auf ein bestimmtes Thema konzentrierst. Schau mal in diesen Beitrag hier rein, vielleicht hilft dieser dir bei dieser Entscheidung weiter: https://www.kristinehonig.de/2013/02/wie-man-als-reiseblogger-seine-eigene-nische-findet/ Dabei gilt auch hier, dass dieser Beitrag für Blogger geschrieben ist, welche sich dem Reisebloggen professioneller widmen wollen.

    Viele Grüße und viel Erfolg und Blogspaß weiterhin!
    Kristine

  9. Pingback: Blogger Relations: Ja, verdammt, es geht um Reichweite! | Social Media im Tourismus

  10. Pingback: Online-Journalismus: Die Do’s and Don’ts des Reisebloggens… | Le Gourmand – Das Genießer-Magazin

Schreibe einen Kommentar