Blogparaden für Reiseblogger: Vernetzung & Inspiration

Bloggen: Blogparaden für Reiseblogger

Ich habe schon an verschiedenen Blogparaden teilgenommen: zum Thema Storytelling im Tourismus, zu How I work sowie zur Geschichte meines Blogs.

Was genau eine Blogparade ist und wie diese funktioniert, hat Christian Mueller von der Karrierebibel so wunderbar zusammengefasst, dass ich hier einfach darauf verweise. Im selben Atemzug ruft die Karrierebibel jedoch zu einer Blogparade über Blogparaden auf.

Ein perfekter Anlass für mich, einmal zu schauen, wie Blogparaden für Reiseblogger & Touristiker genutzt werden (können). Heute geht es dabei rein um die Reiseblogger, morgen um die Touristiker.

Blogparaden unter Reisebloggern: aktueller Stand

Unter den Reisebloggern fanden bereits einige Blogparaden in diesem Jahr statt:

  • Kleine Städte, initiiert von Susi aka Black dots, white spots. Laufzeit: 25.3.-30.4.2013
  • Die Inseln der Welt umgeben vom Meer, initiiert von Monika & Petar aka Travel World Online, Laufzeit: 3.-26.5.2013
  • Geschichten rund ums Fliegen, initiiert von Udo aka Jo Igele. Laufzeit: 6.5.-30.6.2013
  • Liebstes Grün – von Gärten, Pars und Grün-Oasen, initiiert von Doris aka Little Miss Itchy Feet. Laufzeit: 28.5.-24.6.2013
  • Ganz aktuell: Meine spannendste Reise – zu Wasser, zu Land oder in der Luft, initiiert von Anja aka Travel on Toast, Laufzeit: 1.8.-14.8.2013

 

Variationen von Blogparaden

Außerdem gibt es unter den Reisebloggern weitere Aktionen, die an Blogparaden angelehnt sind, jedoch nicht komplett deren Kriterien entsprechen:

  • So können die aktuellen monatlichen Hashtag-Hunts, initiiert von Heike aka KölnFormat, quasi als Blogparade gelten: trotz der engen Verknüpfung mit Instagram werden Blogbeiträge hierzu erstellt und mit Heikes Start-Post verlinkt.
  • Vergleichbar mit Blogparaden sind die Blogstöckchen. Hier wird das Blogthema allerdings an normalerweise drei konkret benannte andere Blogger weiter gereicht. Eines meiner Lieblings-Blogstöckchen waren die „3 Dinge“ von Axel aka Outdoor-Seite. Immerhin 121 Beiträge sind hierzu mittlerweile zusammengekommen. Besonders schön zu sehen, wie das Stöckchen erst durch die Blogs der Outdoor-/ Wanderblogger wanderte und dann zu den Reisebloggern hinüberschappte.
  • Was aktuell zunimmt (meiner persönlichen Meinung nach sogar deutlich überhand): Reiseblogger fragen Reiseblogger. Ob nach ihren schönsten Reiseerlebnissen, ihren Reisetipps oder ihren ersten Reiseerinnerungen. Hierbei werden die verschiedenen Antworten jedoch rein auf dem Blog des Fragenden gebündelt und keine eigenen Blogbeiträge der Antworter erstellt. Dabei gibt es zwei Versionen:
    Version 1: Im Blogbeitrag werden eine Frage und die Antworten mehrerer Blogger präsentiert.
    Version 2: Im Blogbeitrag werden einem Blogger mehrere Fragen gestellt – im nächsten Blogbeitrag dann einem anderen die gleichen bzw. ähnliche Fragen (wie auch bei meinen eigenen Blogger-Vorstell-Runden).

 

Reiseblogger in externen Blogparaden

Doch nicht nur Blogparaden unter den Reisebloggern selbst werden genutzt. Auch an „externen“ Blogparaden wird teilgenommen.

 

Wichtige Punkte für Reiseblogger-Blogparaden

1. Generelle Zielstellung

Prinzipiell gilt es aus meiner Sicht bei Blogparaden für Reiseblogger (und alle anderen) vorab zu entscheiden:

  • Sollen neue Themen initiiert werden? Dabei geht es darum, Themenbereiche neu zu entdecken. Siehe die Blogparade „Kleine Städte“. Wer schreibt schon über kleine Dörfer, die nichtsdestotrotz genauso attraktiv sein können wie eine Großstadt? Kaum jemand. Über die Blogparade werden die Blogger dabei zum Nachdenken und Hinterfragen gebracht. Das Thema sollte hier also eher neben den normalen Blogbeiträgen liegen. Aus meiner Sicht einer der Hauptzwecke einer Blogparade.
  • Sollen alte Themen neu „aufgewärmt“ werden? Dabei geht es weniger um das Initiieren neuer Themen, sondern eher um das Bündeln verschiedener Blogbeiträge. Ein bunter Strauß an Blogposts sozusagen, der geradezu dazu verleitet, einfach ältere Blogposts als Blogparadenbeitrag einzureichen.

2. Wichtigste Rahmenbedingungen

Prinzipiell funktionieren Blogparaden für Reiseblogger am besten, wenn…

  • das Thema breit genug gefasst wird, sodass spontan (zumindest fast) jedem Reiseblogger – ob Trolley- oder Rucksackreisender, Städte- oder Outdoorfreak – etwas dazu einfallen könnte.
  • genügend Zeit von etwa einem Monat ist, damit auch die Reiseblogger, die gerade auf Reisen sind, hieran teilnehmen können. Bei einer Dauer von über einem Monat nimmt die Aufmerksamkeit für das Thema irgendwann stark ab.

3. Am besten vorab klären…

Folgende Punkte tauchten bei Blogparaden von Reisebloggern bereits auf bzw. sind denkbar:

  • < Teilnehmer: Sollen Nicht-Reiseblogger oder Touristiker von der Parade ausgeschlossen werden? Warum? Wem schadet es, wenn diese ebenso eine Geschichte zum Thema erzählen? Je offener eine Blogparade gehalten ist, desto interessanter die verschiedenen Sichtweisen.
  • Anzahl der Beiträge pro Blogger: Wenn einer mehr zum Thema zu sagen hat – who cares? Wollt ihr allerdings vermeiden, dass von 30 Blogbeiträgen zehn von einer einzigen Person stammen, dann nennt die maximale Anzahl Beiträge direkt in eurem Aufruf.
  • Einreichen älterer Beiträge: Wenn ein neues Thema initiiert wird, stellt sich diese Frage zumeist gar nicht erst, da kaum bestehende Beiträge vorhanden sind.
    Beim Bündeln von Beiträgen und sehr allgemeinen Themen werden momentan oft einfach bereits bestehende Beiträge eingereicht. Das macht es einfach für die Teilnehmer – und entspricht nicht wirklich der Grundidee einer Blogparade. Vor allem, da auch das Verlinken des Initiators hierbei oft nicht passiert.
    Caroline vom Blog Reichweite hat diese Frage schön gelöst: Der Schwerpunkt lag bei ihrer Storytelling-Blogparade ganz eindeutig auf neuen Beiträgen, ältere Beiträge wurden jedoch separat mit aufgeführt. Schließlich bieten auch diese den Lesern einen Mehrwert.
  • Follow/No-Follow: Was sich viele von einer Blogparade erhoffen, sind Follow-Links auf ihr Blog. Die Reiseblogger verwenden aktuell verstärkt das Tool inlinkz, um ihre Blogparaden einfach und unkompliziert aufzusetzen. Dieses setzt die Links automatisch auf No-Follow. Es geht hierbei dadurch weniger um Google, als vielmehr um die Besucher an sich.
  • Fazit: Christian Mueller nennt in seinen Aspekten einer Blogparade auch, dass im Nachhinein ein Fazit des Initiators gezogen wird. Es ist zu beobachten, dass dies bei den Reiseblogger-Blogparaden kaum passiert. Gerade eine solche Zusammenfassung kann die Leser für das neue Thema jedoch erwärmen und ihnen einen guten Einstieg geben – sowie einen Wegweiser durch die veröffentlichten 40 Blogbeiträge.
  • Kannibalisierungseffekt: Klar ist: Wenn alle zeitgleich Blogparaden durchführen, nimmt die Aufmerksamkeit für diese deutlich ab und damit auch der Mehrwert für sowohl Initiator als auch Teilnehmer.

 

Mehrwert von Blogparaden für Reiseblogger

  • Für Reiseblogger dient eine Blogparade als Ideengeber für einen eigenen Blogbeitrag.
  • Ebenso als Inspiration für eigene Reisen.
  • Natürlich geht es ganz stark um die Vernetzung untereinander. Heißt: nicht nur neue Reiseziele, sondern auch neue Blogs kennenlernen.
  • Und klar, Vernetzung auch im Sinne von Link-Traffic auf das eigene Blog. Für den Initiator sowieso, da seine Aktion von den anderen mitbeworben wird, aber auch für die Teilnehmer. Ganz wichtig dabei das Ziel, auch längerfristig neue Leser an sich und das eigene Blog binden zu können.
  • Gerade um neue Leser auf das eigene Blog aufmerksam zu machen: Reiseblogger sollten sich nicht beschränken auf reine Reiseblogger-Blogparaden. Wenn es anderweitig Themen gibt, die für das eigene Blog sinnvoll und passend (und definitiv nur dann!) sind – immer ran an die Tastatur.
  • Nicht zu vernachlässigen: Verlinkungen unterstützen Rankings. Durch die vielen gesetzten Links von außerhalb sowie das häufige Teilen vor allem des Initiatorbeitrags, haben Blogparaden einen positiven Einfluss auf bspw. das Ranking bei Ebuzzing.

 

Und ihr so? Wie sind eure Erfahrungen mit Blogparaden? Was haben sie euch gebracht? Was würdet ihr beim nächsten Mal evtl. anders machen? Immer rein in die Kommentare.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

28 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine vielen Dank für diesen informativen Beitrag zum Thema Blogparaden. Ich beurteile den Einfluss auf die Rankings (insb. Ebuzzing) eher kritisch. Ich meine, man kann die eigene Positionierung als „Einflussreicher Reiseblog“ mit einer Durchführung einer Bloparade / Blogvorstellungen… beinflussen – das bedeutet aber eigentlich nur, dass man einflussreich und vernetzt unter den Reisebloggern ist, aber nicht, dass man „einflussreichen“ Inhalt liefert… Was ist deine Meinung zu diesem Punkt?

  2. Gute Zusammenfassung! Ich muss sagen, dass mich mittlerweile schon das Wort „Blogparade“ etwas aggressiv macht, genauso wie „Blogger interviewt Biogger“. Ich habe das Gefühl, dass es hier in erster Linie darum geht, Links und Likes zu bekommen, und nie um das Thema selbst. (BTW, das ebuzzing-Ranking ist inhaltlich weniger aufschlussreich als ein Blick in meine Kaffeetasse.)
    Ich wünsche mir manchmal, dass es mehr um Inhalte geht , ums Reisen!, und nicht darum, sich gegenseitig nach „oben“ zu pushen, während man sich im kleinen Reiseblogger-Teich auf den Füßen herumtritt.

  3. @Anita: Ich denke auch, dass die Kriterien bei Ebuzzing nicht wirklich deutlich sind. Was ich dort allerdings schön finde: man sieht auf einen Blick, wie oft welcher Beitrag geteilt wurde. Das zeigt auch immer gut, welche Themen eigentlich wie laufen.
    @Johannes: Ich glaube, das Grundproblem ist hier, dass immer die gleichen überall auftauchen. Wobei wohl kaum ein Konsument – so wie wir :) – _alle_ Reiseblogs im Überblick behält. Bei diesem Thema finde ich die Interviews von Christina/MrsBerry zum Thema Cities & Kids toll, da hier einfach mal Leute außerhalb der „Szene“ vorkommen: http://mrsberry.de/cities-kids/ Unterm Strich glaube ich auch, dass sie hiervon letztlich mehr hat, da sie hiermit zum einen inhaltlich relevanten Content liefert, zum anderen tatsächlich mehr „Externe“ auf ihr Blog aufmerksam machen kann.

  4. Der Johannes hat gerade eine neue Blogger Richtung kreiert – den Biogger – also den Bio Blogger :) Sollte er sich schützen lassen.

    Im Ernst, mich nerven die Reiseblogger fragen Reiseblogger Befragungen auch sehr. zumal es nicht mehr nach einer ernsthaften Befragung und Blogvorstellung aussieht, sondern eher nach Link und Like haschen (wie Johannes auch schon treffend feststellte).

    Ebuzzing ist in meinen Augen auch ein sehr undurchsichtiges Ranking. Keiner weiß so Recht wie es funktioniert und die Aussagen von Ebuzzing selbst sind sehr unzureichend, dennoch hat es einen hohen Stellenwert und wir auch von Touristikern oft genutzt (und die wissen nicht einmal warum die ersten Plätze so belegt sind).

  5. Ich glaube leider auch nicht an die Dinger. Es handelt sich nicht um den Wunsch nach Austausch oder Vernetzung, sondern einzig und allein um ein probates Mittel, die Ebuzzing-Charts zu stürmen (vergleiche Deine Liste mit der aktuellen Ebuzzing-Liste). Aus meiner Sicht ist es scheinheiliges E-Marketing-Tool, das mir den Spaß am Bloggen verleidet. So wie diese aufpoppende Facebook-Likebox. Not in my house…

  6. Ich muss Johannes und Anita zustimmen.

    Mit den Blogparaden und Bloggerinterviews, so wie sie im Moment stattfinden erreicht man im Moment nur eins: Man schwimmt mit im Einheitsbrei. Immer die selben Themen werden einfach umformuliert und wieder aufgekaut (bis auf wenige Ausnahmen a la Hashtaghunt), in der Hoffnung auch mal gehört zu werden. Doch damit erreicht man genau das Gegenteil. Schon mir, die sich in der Szene befindet fällt es schwer Blogs überhaupt noch auseinander zu halten. Bisschen mehr Innovation könnte nicht schaden, gute Inhalte fernab von Blogparaden und Interviews, dann kommen auch die „Externen“ ganz von selbst.

    Was ebuzzing angeht: Es wundert mich zu hören, dass es Leute gibt, die das für repräsentativ halten. Ein Blick auf die eigenen Sharing-Zähler genügt doch, um zu erkennen, dass da so einiges nicht stimmt mit diesem „Ranking“.

  7. Nina, unter den Bloggern gibt es wohl niemanden, der Ebuzzing für wichtig halten. Aber für viele Marketingleute ist es der einer von ganz wenigen Ansatzpunkte, ihren Kunden etwas einigermaßen verbindliches an die Hand zu geben. „Die ist Nummer 1 bei Ebuzzing.“ Also so eine Art Madonna des Reisebloggens.

  8. Vielen Dank für diese gute Zusammenfassung von Blogparaden. Wie Du sagst, sind diese eine gute Möglichkeit, Themen zu bündeln, und wenn ich die Reaktionen unserer Leser auf solche Aktionen anschaue, dann kommt dies bei ihnen auch sehr gut an. Allerdings habe ich oft den Eindruck, dass dieser Mehrwert manchem teilnehmenden Blogger gar nicht klar ist: viele sehen Blogparaden ausschließlich als Möglichkeit, einen einfachen Gegenlink aufs eigene Blog zu bekommen ohne selbst einen Link auf die Blogparade zu setzen, was ja letztendlich zum Erfolg aller Teilnehmer beiträgt. Hier wird oft sehr kurzfristig gedacht.

    Das finde ich sehr schade, denn gerade über diese Themenbündelung kann man sich sehr gut neue Leser fürs eigene Blog erarbeiten, wenn man in der Blogparade einen guten Artikel mit attraktivem Foto beiträgt, die als Aushängeschild fürs eigene Blog dienen kann. Noch erfolgreicher könnte eine solche Blogparade sein, wenn sie jeder Teilnehmer über die eigenen Social Networks bekannt macht, aber auch hier sehe ich eher wenig Chancen, da die Bereitschaft zur gegenseitigen Vernetzung unter den Reisebloggern leider nicht sehr verbreitet ist.

  9. Ich kann Nina nur zustimmen! In den letzten Wochen bloggen Reiseblogger fast mehr über’s Bloggen als über’s Reisen. Blogparade hier, Vorstellung dort: Wirklich schön, dass man sich vernetzt, aber dient ein Reiseblog nicht primär der Inspiration über Reisen?

    Dass Ebuzzing leider auch unter einigen Reisebloggern als Referenz gesehen wird, zeigten einige Beiträge in den sozialen Kanälen in den letzten Tagen, als von manchen angepriesen wurde, jetzt ein Top-Ranking zu haben oder innerhalb kürzester Zeit ganz oben zu stehen.

    Dass das Ranking bei Ebuzzing jedoch weder etwas mit wirklichem Einfluss, noch mit tatsächlicher Relevanz zu tun hat, hatte ich vor einiger Zeit beleuchtet, als ich mir die Relevanz der Top20 Reiseblogs laut Ebuzzing mal näher angesehen habe und eine Einschätzung über deren Leserschaft gegeben habe:
    http://www.stefan-matthiessen.de/relevanz-von-reiseblogs-fuer-die-touristik/

  10. Ralf, es mag sein, dass es unerfahrene Marketing und PR Leute gibt, die darauf schauen und es als „ROI“ Ersatz ihren Kunden verkaufen (das Zeigt ja auch ganz deutlich der Traffic der von dieser Seite kommt), dass das nicht der richtige Weg ist und es andere Maßstäbe gibt, wissen wir ja auch eigentlich alle ;)

    Mich wundert nur dass es augenscheinlich so eine Wichtigkeit für uns Blogger zu haben scheint. Und das ist genau der Punkt. Mehr Augenmerkt auf Qualität, Inhalte und Innovation als mit der Brechstange in diesem Ranking aufzusteigen. Wenn das nämlich alle machen, ändert sich da sowieso nüscht.

  11. Danke für eure Kommentare und die offene Diskussion!
    Um eure Beiträge einmal zusammenzufassen: Damit Blogparaden für Reiseblogger wieder attraktiver UND für deren Leser interessanter werden, müssen vor allem neue, innovative Themen her, die sich in erster Linie mit dem Reisen und nicht mit dem Bloggen an sich beschäftigen. Dazu eine gehörige Portion gegenseitiger Unterstützung über die verschiedenen Social-Media-Kanäle und vor allem eine Verminderung zu vieler gleichartiger Beiträge.

  12. Ich finde Interviews mit Reisebloggern eine interessante Sache und ich lese die auch ganz gern. Allerdings sollte man Leute befragen, die nicht ohnehin überall auftauchen und die etwas Aussergewöhnliches unternehmen oder unternommen haben. Zum Beispiel mit dem Elektrofahrrad einmal rund um Australien, oder zu Fuss durch China. Bei meinen Interviews achte ich drauf, dass es eher Leute sind, die am Rande der Szene sind.

    Das Problem dabei ist aber, dass es oft etwas schwierig ist, Leute von Randblogs überhaupt zu erreichen. Reiseblogs, die keinen etwas professionelleren Anspruch haben, verfügen häufig über keine Kontaktmöglichkeiten. Ich wollte eine Reihe zu Varanasi machen. Und von den Blogs, die darüber berichteten, hatten etwa 80 Prozent kein Impressum.

    Fakt ist jedenfalls: Interviews werden (zumindest bei mir) häufiger gelesen als Reisereportagen. Ich vermute, dass die negativen Kommentare hier vor allem von Leuten kommen, die sich in der Szene sehr gut auskennen und immer wieder Interviews über die gleichen Personen lesen. Da die Leserschaft aber im Idealfall nicht zum grössten Teil aus Reisebloggern besteht, sollte das kein so grosses Problem sein.

    Was mich mehr nervt ist diese Selbstreferenzierung, die vor allem von reiseblogs,org ausgeht. Wenn ich auf zehn oder zwanzig Blogs lese, wie 50 bunt zusammengewürfelte Leute mittagessen oder sich bei einer Reisemesse treffen, frage ich mich schon, ob da nicht ein paar Blogger ihr Thema aus den Augen verloren haben.

  13. Auch ich habe mich an einer Blogparade versucht und teste gerade eine Instagramchallenge. Für meinen Blog hat dies auf jeden Fall Vorteile. Seit der Blogparade „Meine Stadt am Meer“ habe ich nicht nur regelmäßige Zugriffe von Google zum Thema, sondern auch eine erhöhte Leserschaft. Und es sind nicht immer nur die „gleichen“ die mitmachen, von daher find ich „Einheitsbrei“ auch nicht passend.

    Was Ebuzzing angeht, so war ich auch eine derjenigen welchen sich von @matthias Aussage angesprochen fühlt. Ich bin auch – ohne ersichtlichen Grund – diesen Monat gestiegen (und hab mich da natürlich gefreut) . Das es aber ein völlig unlogisches System ist zeigt mir die Tatsache, das ich mit einem Robbie Williams Beitrag auf Blo-g.info, der weit über 1000 Zugriffe hatte und stetig gleichbleibenden Teil und Like Zahlen dennoch abgestürzt bin. Für mich zählt auch hier… Je weiter vorne ich bin, desto eher werden Leser und Kooperationspartner auf mich aufmerksam. Warum oder wieso ich dort gelandet bin, würde ich zwar gerne verstehen, aber gut… muss ich derzeit auch nicht.

    Ein weitere Aspekt für Bloggerparaden derzeit ist… Das Sommerloch ! Wo in der Presse auch gerne „Lückenfüller“ genutzt werden, ist ja auch für uns Blogger so was ganz gut. Gerade wenn man mal im Urlaub ist und in Abwesenheit eine Bloggerparade startet, dann ist sie ein Garant für Aktualität.

    Auch ich habe (schon seit Anbeginn) eine Vorstellungsrunde. Seit Januar habe ich da ca. 7-8 Blogs vorgestellt. Solang dies nicht Überhand nimmt, finde ich das als „Inspiration“ eigentlich ganz gut, so eine Rubrik zu haben. So bin ich zum Beispiel auf Heimatpottential aufmerksam geworden.

  14. Letztlich ist es ja eine Frage des Selbstverständnisses und des eigenen Arbeitsethos: Will ich wegen belanglosen Geschnatters und selbstreferenziellem Blabla über Google oder Ebuzzing gefunden werden? Oder lieber doch wegen origineller, gut recherchierter Geschichten? Das sollte jedem ein paar Gedanken wert sein.

  15. Das wichtigste sollten doch die Leser sein. Und wenn es qualitiativ wertvolle Inhalte sind, die ankommen, ist doch alles wunderbar. Wir schreiben doch nicht für andere Reiseblogger – oder doch? Nur weil wir angenervt sind von bestimmten Inhalten, heisst es nicht unbedingt, dass es die Leser auch sind. Wir Reiseblogger haben doch eine ganze andere Sichtweise auf andere Reiseblogs. (btw, wie wärs mit fragen was eure Leser wollen?) Ich stimme Oli zu: „Da die Leserschaft aber im Idealfall nicht zum grössten Teil aus Reisebloggern besteht, sollte das kein so grosses Problem sein.“

    Der Leser ist bzw. sollte Nummer 1 sein bei allen Überlegungen meiner Meinung nach.

    Und warum ist es falsch Links und Likes zu verfolgen? Find ich voll ok, besonders bei kleineren, neuen Blogs – Round-Up Posts, Interviews und Blogparaden helfen einfach am Anfang sich bekannter zu machen! Warum können wir uns nicht gegenseitig unterstützen und es gern tun? Blogparaden hin oder her, vielleicht können wir auch einfach nur ein neues Wort erfinden ;)

    Happy Blogging!

  16. Ich gebe da mal Oli und Stefan recht. Das Problem vieler deutscher Reiseblogs: sie sind konzeptionslos. Daher machen sie halt auch bei all diesen Blogparaden, Blogstöckchen und was es da noch so alles gibt mit. Bei einem Blog das tatsächlich mit einem Konzept versehen ist, würden solcherlei Beiträge gar nicht veröffentlicht werden. So etwas ist in den meisten Fällen nämlich total irrelevant. Relevanz, das ist es was vielen Blogs tatsächlich fehlt, da kann dann auch ein ach so gutes Ranking bei ebuzzing nicht drüber hinwegtäuschen.

    Und ja, die Selbstbeweihräucherung vieler deutscher Reiseblogger stinkt zum Himmel. Sie wollen alle so professionell wirken, dabei sind sie das ganze Gegenteil: unprofessionell. Jammern rum, wenn irgendein Reiseanbieter sie mal doch nicht für lau durch die Welt schickt, obwohl sie doch vorher bei ihm brav Klinken putzen waren…. Da werden die Reiseanbieter schon wissen, weshalb sie da keine Kooperation wollen. ;)

    Ob die Reisebloggerszene in Deutschland mal noch wirklich erwachsen, sprich professionell wird? Ich denke mal nicht, zumindest nicht der Großteil der jetzigen Szene. Da müssen neue nachkommen, Blogger die von Anfang an ein richtiges Konzept haben und danach vorgehen. Und die brauchen dann keine Blogparaden oder sonst was in der Form.

  17. Okay, so schnell wird aus einem Blogparaden-Beitrag eine generelle Diskussion über Reiseblogger…

    Ich finde Blogparaden & -stöckchen – so sie zum Konzept des eigenen Blogs passen! – durchaus sinnvoll. Ein perfektes Beispiel hierfür: alleine die gesamte Diskussion zu diesem Beitrag, welcher durch eine Blogparade angestoßen wurde. :)
    Dabei ist die inhaltliche Relevanz für den Leser und den Bloginhaber selbst das Entscheidende: Ob Interviews mit anderen Bloggern, die etwas mitzuteilen haben (siehe auch Ollis Hinweis, dass dies gern mal andere als die üblichen Verdächtigen sein können), Einblicke hinter die Kulissen des Blog(ger)s oder Reiseberichte von anderen Bloggern. Jedes Blog ist anders, und was bei einem passt, geht bei einem anderen gar nicht. Genau diese Überlegung zählt zu einer Blogparade dazu.

    Ich glaube, die stark negativen Reaktionen in den Kommentaren auf die Interviews sind v.a. eine Reaktion auf die aktuelle Menge, in der diese momentan auftauchen. Warten wir also ganz entspannt die Sommerpause ab, ob Janett recht hat & die Interviews wieder nachlassen, wenn alle auf Reisen sind.

  18. Spannend finde ich eher wie schwierig es erscheint eine Blogparade als Reiseblogger-Neuling auf die Füsse zu stellen. Ich bin mit meiner gerade abgelaufenen quasi gescheitert, nachdem es nur einen externen Beitrag gab. Sind Blogparaden nur bei den „grossen“ Blogs interessant, um eben eine Verlinkung und somit das Ranking bei ebuzz und co. zu verbessern interessant?

  19. @Tina: Gerade beim Anstoßen einer eigenen Blogparade hilft natürlich ein großes eigenes Netzwerk. In jedem Fall sollte die Blogparade mehrmals über die eigenen sozialen Kanäle gespielt werden. Eine Blogparade kann auch via http://blog-parade.de/ zusätzlich promotet werden, um Kontakte außerhalb des eigenen Netzwerkes zu erreichen. Ebenso hilfreich: Blogger, mit denen man bereits in Kontakt steht und für welche das Thema interessant ist, direkt an zu sprechen und zur Teilnahme zu motivieren.

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