Worüber bloggen, wenn es nichts zu bloggen gibt?

Bloggen: Reiseblog: Worüber bloggen, wenn es nichts zu bloggen gibt?

Tagebuch-Blogger haben es einfach: jeden Tag passiert irgendetwas, worüber geschrieben werden kann.

Für Reiseblogger ist das oft etwas schwieriger. Die letzte Reise ist komplett beschrieben, die nächste Reise noch ganz weit weg. Was also im Reiseblog schreiben, wenn es eigentlich nichts zu schreiben gibt?

Die Möglichkeiten reichen dabei von einer Verlängerung der eigenen Reisen, über neue Rubriken bis hin zu speziellen Insider-Infos. Nachfolgend eine – definitiv nicht vollständige! – Liste. Und auch hier gilt (wie schon in meinem Blogbeitrag zum Thema Nische suchen & finden): nicht jeder muss und soll alles machen. Nehmt diesen Beitrag einfach als Inspiration, wenn euch tatsächlich so gar nichts einfällt (oder lasst das Bloggen an diesem Tag einfach sein).

Reisen „verlängern“

Pro Reise einen Blogbeitrag? Warum nicht gleich mehrere? Schon vor der Reise könnte ein Beitrag zu deinen eigenen Erwartungen stehen. Was hast du über das Reiseziel bereits gehört, welche anderen Blogbeiträge zum Reiseziel gelesen? Was willst du vor Ort in jedem Fall sehen – und worauf kannst du gerne verzichten?

Auch über die Reise selbst kann du mehrere Beiträge verfassen. Entweder nach Tagen sortiert oder nach Themen. Einen Beitrag zur Kultur, einen Beitrag zum Essen, einen Beitrag zum Ausgehen…

Ebenso bietet sich das Abgleichen von Erwartungen und Realität an. Oder ein Best of der eigenen Fotos. Oder ein separater Blogpost für dein selbst erstelltes Video. Oder oder oder…

Siehe auch:

  • Jeremy von Reisewerk kündigt seine nächsten Reisen ins kalte Finnland und ins warme Thailand an.
  • Jana von Sonne & Wolken hat ganze 8 Beiträge über 4 Tage Edinburgh geschrieben – und keinen möchte man missen.

 

Hintergrundinformationen geben

Unabhängig von deiner konkreten Reise ist auch das Land selbst interessant. Wofür ist dieses berühmt? Welche wichtigsten Tipps gibt es, um dieses Land zu besuchen? Welche Tiere gibt es da? Welches Essen? Wie sind die öffentlichen Verkehrsmittel strukturiert? Das kann einerseits sehr detailliert recherchiert sein und  vor allem informativ aufbereitet werden, andererseits aber ebenso gut einfach deine persönlichen Eindrücke widerspiegeln.

Siehe auch:

 

Rubriken schaffen

Man muss nicht immer über Reisen berichten. Auch Wochen- oder Monatsrückblicke geben deinen Lesern „Stoff“. Darüber hinaus kannst du dir natürlich völlig neue Rubriken ausdenken. Zum Beispiel Foto/ Restaurant/ Veranstaltung/ whatever des Monats. Oder die besten Souvenirs, die hässlichsten Postkarten (sorry, diese Idee ist schon weg!), die interessantesten Speisekarten, Straßenschilder oder oder oder…

Siehe auch:

 

Heimatstadt statt Fernreise

Muss es denn immer die große Flugreise sein? Passiert nicht in der eigenen Heimatstadt genug, von dem keiner eine Ahnung hat. Wie wäre es mit einer Serie rund um Essen, Sehenswürdigkeiten, Museen – ja, einfach des eigenen Wohnortes?

Siehe auch:

  • Urlaub in deiner Stadt (in diesem Falle Stuttgart) von Camilo aka Worldtravlr
  • Meike von Meikemeilen über die Stadt mit der wohl schönsten Schwebebahn: Wuppertal

 

Freizeitprogramm

Du hast ein interessantes Buch gelesen, einen spannenden Film gesehen, eine empfehlenswerte Ausstellung besucht – warum nicht darüber berichten, wenn es denn zu deinem Blog passt?

Siehe auch:

 

Andere empfehlen

Stelle deine eigenen Lieblingsblogs aus der Reisebloggerszene vor und warum du diese gerne liest. Obwohl – warum nur aus der Reisebloggerszene? Warum nicht auch Blogs, die du insgesamt gerne liest und für empfehlenswert hältst? Das Ganze kann natürlich auch über Interviews passieren. Oder über Gastbeiträge. Oder über ein Twitter-best-of. Oder oder oder…

Siehe auch:

  • Montagsgespräche bei Jeremy von Reisewerk.ch

 

Aus dem Nähkästchen plaudern

Schreibe über dich. Deine eigene Bucketlist. Einen Rückblick in deine Kindheit: Wie hat sich deine Geburtsstadt seitdem verändert? Wie war dein erster Eindruck deines heutigen Wohnortes? Du hast alte Fotos im Pappkarton gefunden? Zeig sie!

Siehe auch:

 

So, und jetzt seid ihr dran: Womit füllt ihr so euren Reiseblog, wenn keine Reise gerade akut ist?

 

Das könnte dich auch interessieren:

Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

13 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Jaja, ein Thema mit dem man sich definitiv beschäftigen muss, wenn man neben dem Bloggen noch einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht, die einen nur mit maximal 30 Urlaubstagen ausstattet. Wie du schon richtig festgestellt hast verlängere ich gerne meine Reisen indem ich immer nur über bestimmte Themen/Aspekte und Co berichte, natürlich nur, wenn es das Thema/die Reise auch hergibt. Ansonsten schreibe ich auch über Ausflüge am Wochenende, meine Heimat Harz oder meinen derzeitigen Wohnort Frankfurt. Auch sind Top 10 Listen toll: meine 10 schönsten Strände/Sonnenuntergänge/Fernwehfilme/Locations etc – alles noch in Planung bei mir ;-) Meistens hab ich viel zu viele Ideen, dass ich mit dem Schreiben garnicht hinterher komme. Aber das ist auch schön so….
    Liebe Grüße, Jana

  2. Vielen Dank für die gleich zweifache Erwähnung :) Das zeigt auch, das ich mir in der Tat regelmässig überlege, worüber ich berichten kann, wenn ich einmal nicht am reisen bin.

    Gerade als Agenturleiter eines Last Minute Reisebüros bin ich in den Sommermonaten sehr eingespannt – da war ich vor einiger Zeit am Punkt, an dem ich die Rubrik Montagsgespräch geschaffen habe. Es soll den Leser unterhalten und mir gleichzeitig ermöglichen, interessante Persönlichkeiten aus dem Bereich Tourismus kennenzulernen.

    Ich finde zudem einige von dir vorgestellte Ideen toll – „Urlaub in deiner Stadt“ ist ein tolles Projekt!

    LG, Jeremy

  3. Tolle Anstöße! Hab auch schon überlegt wie ich ich den Blog nach der Weltreise weiterleben lasse. Habe das Bloggen einfach zu lieb gewonnen :) Gruß aus Vietnam, Tobias

  4. @Jana: Die Top-10-Listen, wie konnte ich die nur vergessen? Danke für die Ergänzung! Die vielen Ideen (und die fehlende Zeit) – ja, das kenne ich auch…
    @Jeremy: Die Montagsgespräche sind echt super. Freue mich schon sehr auf das Gespräch mit Jürg Schmid. Doch erstmal: dir viel Spaß in Finn- & Thailand.
    @Tobias: Danke fürs Kommentieren! Habe ich so doch direkt dein Blog kennengelernt und abonniert! Was du ansprichst, finde ich auch immer interessant: die meisten Reiseblogger sind ja mit einer Fern- oder Weltreise gestartet – und danach einfach dabei geblieben. Wäre auch zu schade, wenn die Blogs nach so einer Zeit einfach verwaisen.

  5. Danke für die Erwähnung. Für mich war das auch ein Grund, ein paar „Nichtblogger“ bei Teilzeitreisender.de mitschreiben zu lassen. So kann ich „ReiseLöcher“ die ich wie Jana von Sonne & Wolken durch meine normale Berufstätigkeit nun mal habe, interessant stopfen. Und man bekommt auch eine andere Leserschaft, weil die Autoren meist stolz darauf sind, auch mal berichten zu dürfen. Bei TZR ist das z.b. Monique, die zwar einen Reiseroman schreibt, aber sonst noch nie gebloggt hat. Da sind übrigens auch tolle Inspirationen dabei, die ich mir mal anschaue. Ich freu mich nächste Woche schon über einen Austausch mit vielen von euch !!

  6. oh vielen dank für die erwähnung! <3 ich wähle selbst auch einen mittelweg. bei mir gehts auch immer wieder um wunschdestinationen (daher der titel wunschdenken ;) ) habe aber auch schon über alte reisen gebloggt, wie auch livebericht vor ort…

  7. Danke für die Erwähnung!

    Meinen Taxi-Bericht habe ich zwar nicht geschrieben, weil ich nichts mehr zu berichten wusste. Hoffe er kommt nicht so rüber ;-)

    Es war vielmehr so, dass die erste Taxifahrt so beeindruckend war, dass ich auf dem Rücksitz begonnen habe, in mein Tablet zu tippen. Der Taxifahrer konnte ja eh kein Englisch und ich kein Türkisch… Und da die nächsten Taxifahrten nicht weniger unterhaltend waren, entstand eine kleine Artikelserie, die ich dann im Blog publiziert habe.

  8. @Walter :D Das sollte definitiv nicht so rüberkommen, als wäre dir nichts besseres eingefallen ist! Ich habe mich jedenfalls köstlich beim Lesen amüsiert!
    War eher als Tipp für diejenigen zu sehen, bei denen nur Sehenswürdigkeit A, B und C beschrieben werden. Also Inspiration für die kleinen Geschichten links und rechts des Hauptweges.

  9. Coole Zusammenfassung! Bei den hässlichsten Postkarten habe ich mich gerade sowas von weggeschmissen. Ich persönlich lasse mich ja gerade von Postkarten am liebsten zu Fotomotiven inspirieren. Aber _die_ Abbildungen sind ja sowas hammergeil.

    Bei mir findet sich komischerweise immer irgendetwas zum bloggen: Irgendwo gibt’s meistens mal wieder richtig günstige Flüge und hoffentlich erbarmt sich jemand meiner Leser und schnappt sie mir vor der Nase weg. Ansonsten werde ich wieder unvernünftig ;]

    Ansonsten kann man wirklich wunderbar alte Urlaube „aufarbeiten“: Hier noch eine Hotelbewertung, da noch ein Anfahrttipp … und natürlich: Ankündigungen für neue Reisen & die passende Geschichte zur Buchung.
    LG

  10. Danke für die anregungungen. Als freizeitblogger neben job habe ich nicht täglich oder mehrmals wöchentlich neue themen oder die zeit dazu. Ausserdem bin ich nach den reisen auch damit beschäftigt die bilder im raw format zu entwickeln. Das ist die andere freizeitaktivität. Da können dann die Nächte oder Wochenenden schon mal kurz werden. Ich teile meine reisen einfach in mehrere posts daher auf. Dann geht es auch ganz gut in der freizeit. Daher gibt es nicht täglich neues bei mir. Was ich mir aber leiste ist, dass auf den Reisen kaum online bin. Da nehme ich mir eine Auszeit.
    Lg
    Thomas

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