Mit Bloggen Geld verdienen – geht das überhaupt?

Mit Bloggen Geld verdienen - geht das?

Es gibt Blogthemen, die kommen plötzlich von verschiedensten Seiten auf einen zu. Bei mir ist dies momentan das Thema Einkünfte für (Reise)Blogger. Das zeigt sich an folgendem:

Und jetzt? Prinzipiell gilt beim Thema Geld (und in allen anderen Bereichen des Social Web): mach, was zu dir passt!

Schauen wir uns deshalb an, welche Möglichkeiten Blogger überhaupt haben, um Einkünfte zu generieren. Danach kann dann jeder für sich entscheiden, was passt.

Reise (teilweise) bezahlt bekommen

Hierzu zählt jede Art der Unterstützung für die Bloggerreise, also die Übernahme der Kosten für:

  • Anreise
  • Übernachtung
  • Verpflegung
  • Programm vor Ort.

Wichtig dabei die Kennzeichnung als Werbung, siehe Reiseblogger-Kodex. Das Gute hieran: du erhältst neuen Content für dein Blog, der Touristiker erhält die gewünschte Promotion.

Ob die Reise ganz oder nur teilweise gesponsert wird, hängt dabei auch von deiner Reichweite ab. Ein Blog mit 1.000 Besuchern am Tag kann hier sicherlich mehr fordern als ein Blog mit 10 Besuchern am Tag. Prinzipielles Problem allerdings: die Unterstützung einer Reise liefert dir zwar Content für dein Blog, aber bezahlt dir nicht die Miete.

Andere Einnahmequellen sind also ebenso wichtig.

 

Eigenes Blog verkaufen

Also nicht komplett verkaufen, aber du kannst dein Blog als Werbeplattform zur Verfügung stellen.

Dazu zählen:

  • Sponsored Posts
  • Affiliate Links (bspw. Amazon)
  • Bannerwerbung

Gut dabei: diese Einkünfte sind unabhängig von konkreten Reisen. Problem: Viele (Reise)Blogger wollen aus ihrem Blog keine Werbeplattform machen (was ich auch absolut verstehen kann). In diesem Rahmen noch ein Verweis auf die Modeblogger, die bei diesem Thema ziemlich anders ticken. Aussage in dieser Session:

„Wenn man davon leben möchte, redet man über Werbung.“

Schaut euch wirklich mal das Video an. Das gibt noch einmal komplett andere Sichtweisen.

Problematisch bei allem, was mit Blog als Werbeplattform zu tun hat (neben der eigenen Wohlfühl-Schwelle): die Reichweite der Reiseblogs. Beim Reiseblogger-Kollektiv fängt eine hohe Reichweite bei mind. 10.000 Pageviews im Monat an, für Nischenthemen auch geringer. Geringe Reichweite = wenig Einnahmen (bzw. prinzipiell wenig Interesse von Seiten der Werbetreibenden).

Was ich persönlich (vor allem für die Werbetreibenden) beim Thema Reichweite wichtig finde:

  • Sind die Blogbesucher zu nahezu 100% andere Reiseblogger und Freunde? Bspw. wenn der Haupttraffic über Social Media Kanäle kommt, wobei die Fans/Follower nahezu allesamt aus der Reiseblogger-Szeen stammen.
  • Oder ist die Mehrzahl der Besucher auch außerhalb des eigenen Freundeskreises des Bloggers zu finden? Bspw. hoher Anteil an Besuchern via Suchmaschinen sowie ein deutlich erweiterter Fankreis in den sozialen Netzwerken.

 

Einkünfte losgelöst vom eigenen Blog

Blogger können viel, warum nicht dieses Können zum Generieren von Einkünften einsetzen?

  • Conni & Patrick berichteten von ihrem „passiven Einkommen„, bspw. über T-Shirt-Bestell-Sites. Das ist sicherlich nicht unbedingt jedermanns Sache, aber eine Möglichkeit.
  • Schreiben: Blogger können Content für andere produzieren, das hat dann nichts mehr im eigentlichen Sinne mit Bloggen zu tun, kann aber ein Nebenerwerb sein.
  • Beratungsleistungen: ob zum Thema WordPress, Blogger-Relations, Social Media Kanäle – viel ist möglich.
  • Natürlich mal ganz abgesehen von allen anderen Zweit- und Drittjobs, die es so gibt…

 

Eigene Produkte anbieten

Was du besonders gut kannst, kannst du auch verkaufen.

  • Schreiben: Was mir aktuell verstärkt auf Reiseblogs entgegenkommt, sind eBooks. Diese können sowohl gratis als auch gegen einen Kostenbeitrag unters Volk bringen. Basis (aber das sollte an dieser Stelle jedem klar sein): ein deutlicher Mehrwert muss gegeben sein.
  • Fotos: Du liebst deine Instagram-Fotos? Andere vielleicht auch. Bei Instacanv.as kannst du ausgewählte Motive verkaufen und erhältst 20% des Verkaufserlöses.

 

Spenden

Obige Beispiele basieren darauf, dass du ein Produkt lieferst, wofür jemand anders bezahlt. Vielleicht sind einige deiner Leser jedoch dermaßen von deinem Blog hingerissen, dass sie dir „einfach so“ Geld geben? Das wird dann nicht die Menge sein, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

  • Flattr ist relativ simpel auf deinem Blog einzubinden und kann prinzipiell nicht schaden. Was Flattr ist, habe ich euch hier zusammengestellt.
  • Du kannst deine Leser außerdem um Spenden allgemein für dein Blog bitten (bspw. über PayPal) oder für konkrete Aktivitäten auf deinen Reisen. So bittet Florian um Spenden für Käsekuchen.
  • Oder du startest eine Crowdfunding-Aktion, wie Lisa Tramm, die hiermit ihre Tour durch Deutschland finanziert. An Crowdfunding ist immer eine konkrete Aktion gekoppelt.

 

Exkurs: netzpolitik.org

Letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wo die eigenen Grenzen liegen. Ich möchte euch hierzu gerne eine weitere Session der re:publica ans Herz legen, die hiermit indirekt auch etwas zu tun hat. Die Session von netzpolitik.org. Diese Seite macht aktuell monatlich fast € 4.000 Verlust. Deshalb hat man sich verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten angeschaut – und eine Meinung dazu gebildet:

  • So entfallen Gastbeiträge, Vorträge etc., weil diese Zeit dann für das eigene Blog fehlt.
  • Es entfällt ein Sponsorpartner aufgrund der notwendigen Glaubwürdigkeit (Objektivität) dieser Seite.
  • Paid Content und gekürzter RSS-Feed für höhere Bannereinnahmen sind kein Thema, da man möglichst viele Leute mit seinen Informationen erreichen möchte.

Ihr seht: selbst große Seiten stehen mit dem Problem der Einkünfte.

 

Fazit

Um also auf die Eingangsfrage – Mit Bloggen Geld verdienen – geht das überhaupt? – zurückzukommen: Als Reiseblogger nur vom reinen Bloggen zu überleben, ist schwierig bis nahezu unmöglich. Weitere Einnahmequellen müssen deshalb her. Wichtig ist dabei, dass du bei der Auswahl folgendes für dich definierst:

  • Was kann ich anbieten? Basierend auf den bestehenden Möglichkeiten sowie deinen eignen Fähigkeiten.
  • Was möchte ich anbieten? Mach es dabei wie netzpolitik.org – hinterfrage jede einzelne Möglichkeit, wie sich diese für dich anfühlt. Denn nur, wenn du wirklich hinter einer Sache stehst, kann diese letztlich auch funktionieren.

Eigene Erfahrungen mit Einkünften von eurer Seite aus? Was funktioniert, was nicht?

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

29 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Super Beitrag! Ich zähle im Blog Camp auch immer viele verschiedene Möglichkeiten auf. Sage aber auch, dass es keinen perfekten weg zum monetraisieren gibt. Jeder muss für sich selbst entscheiden was geht und was nicht geht. Für mich funktioniert die Mischung aus Affiliate und externe Beratungen am besten. Dadurch sichere ich mir einen Teil meiner Einnahmen durch passives Einkommen und der andere Teil macht mir einfach unglaublich viel Spaß würde aber ohne meinen Blog auch nicht existieren, da dieser in diesem Falle wie eine Art Portfolio ist!

  2. Danke für die übersichtliche Zusammenfassung des Themas und der Beiträge, die in den letzten Wochen dazu entstanden sind! Ich finde es sehr hilfreich, dass die Möglichkeiten der Monetarisierung transparent dargestellt werden und im Zuge dessen auch der Reiseblogger Kodex einen immer größeren Bekanntheitsgrad erreicht.
    Ich bin gespannt wie sich das Thema weiter entwickelt, da man seinen Blog, in den man viel Zeit und Herzblut investiert hat, natürlich nicht komplett mit Werbung zu kleistern will. Auf der anderen Seite, wie Du ganz richtig sagst, kann man von Bloggerreisen nicht die Miete bezahlen. Ich denke eine Kombination der oben aufgeführten Wege wird wohl bei den Meisten die gängige Lösung sein.

  3. @Sebastian: Danke für die Blumen. Das Blog als Portfolio – sehe ich für mich aktuell genauso. Wenn es den perfekten Weg gäbe, wäre es etwas zu einfach, oder? ;)

    @Criena: Eine Kombination ist denke ich auch am besten. Bricht eine Möglichkeit – warum auch immer – weg, hat man noch immer andere Möglichkeiten. Vieles ist dabei wahrscheinlich auch ein Ausprobieren, beispielsweise wie reagieren die eigenen Leser auf Sponsored Posts? Und was bei Werbung immer wichtig ist: es muss zum Blog passen und kann dann für den Sitebesucher auch einen Mehrwert bieten.

  4. Ein gutes und schwieriges Thema. Danke, Kristine, für die tolle Zusammenfassung! Gerade hier finde ich es immer interessant, sich mal von der Reisebranche abzuwenden und andere Blogger anzusehen. Instacanv.as z.B. habe ich ausprobiert, weil Gutjahr es „empfahl“. Doch inzwischen denke ich, dass die Preise relativ hoch sind, und es besser jemanden vor Ort mit einem ähnlichen Konzept geben sollte. Im allgemeinen denke ich, es wird sich noch viel tun (müssen), auch im Bereich des Sponsoring.

  5. Danke für die gute Übersicht. Beim Thema Monetarisierung muss man auch etwas experimentierfreudig sein und einiges auf der Seite ausprobieren. So sind zumindest meine Erfahrungen dazu. Erfreulicherweise trägt mein Blog einen schönen Anteil zu meinem Lebensunterhalt teil, der Aufbau braucht aber Zeit. Auch mit guten Zugriffszahlen ist es nicht immer leicht.

    Das Wichtigste ist Spaß am Bloggen zu haben, nur darauf kann man dann mit dem Thema Monetarisierung aufbauen. :-)

  6. @Elke: Bin auch sehr gespannt, was sich in diesem Bereich künftig noch entwickelt. Gerade bei den Modebloggern fand ich sehr interessant, wie entspannt diese mit dem Thema Werbung auf dem eigenen Blog umgeben. Das wird dort gar nicht so in Frage gestellt wie bei den Reisebloggern.

    @Andersreisender: Glückwunsch zum teilweise finanzierten Lebensunterhalt! :) Verschiedene Dinge einfach auszuprobieren macht die Bewertung der Möglichkeiten tatsächlich einfacher. Und der Spaß beim Bloggen sollte definitiv an allererster Stelle stehen, da gebe ich dir absolut recht!

  7. Schöne Zusammenfassung, Kristine!

    Grundsätzlich finde ich, wenn man mit seinem Blog Geld verdienen möchte, dann muss man ihn als Business sehen und auch so behandeln.

    Für mich Planet Backpack von Anfang an KEIN Hobby und um nachhaltig und kontinuierlich hilfreiche und qualitative Beiträge zu produzieren muss einfach Kohle reinkommen. Denn so kann ich dem ganzen eine ganze andere Aufmerksamkeit schenken und wirklich viel Zeit und Energie investieren.

    Aber ja, ich gebe Andersreisender recht, es braucht echt ne Weile bis mann an sinnvolle Einnahmen kommt und ja, Experimentieren gehört dazu auf jeden Fall ;)

  8. Super Zusammenfassung, liebe Kristine! Ich muss hier auch dem Kommentar von Conni zustimmen „wenn man mit seinem Blog Geld verdienen möchte, dann muss man ihn als Business sehen und auch so behandeln“.

  9. Dieses Thema geht immer :)

    Ich bin ja noch nicht lange in der Branche, aber es sieht mir so aus als würden sich viele Reiseblogger mit zu wenig zufrieden geben und glauben, mehr ginge nicht (dabei zeigt ja u.a. Conni, dass mehr geht).
    Es ist zwar erstaunlich, mit wie wenig Reichweite man sich in dieser Branche von Pressereise zu Pressereise hangeln kann, doch deswegen muss man die Ansprüche ja nicht so tief hängen.
    Offenbar gehört man mit 10.000 PI schon zu den Bloggern mit größerer Reichweite, aber das ist ja letztendlich nicht viel und damit wird man kein nennenswertes Einkommen generieren können.

    Ich denke auch: Testen, testen, testen und damit meine ich nicht nur die Monetarisierung sondern auch die Steigerung der Reichweite oder die Art der Artikel, die man schreibt.

  10. Klasse Zusammenfassung und es zeigt wie wichtig dieses Thema ist. Ich denke in der Blogger Branche, nicht nur in der Reisebranche werden Blogger sehr viel selbstbewusster und werden dann auch mit diesem Thema so umgehen. Es ist auch wichtig, denn wir haben etwas zu bieten, was das muss jeder für sich selbst heraus finden und seinen Weg dazu.
    Grüsse Daniela

  11. @Conni: Viele starten mit ihrem Blog (gerade bei Reiseblogs) ja als reines Hobby. Da muss man dan den Switch von Hobby zu Business erst einmal hinbekommen.

    @Christina: Du warst ja auch beim Blogcamp von Conni dabei. :)

    @Patrick: Viele sind aktuell noch mit gesponserten Reisen zufrieden. Für die Freizeitblogger (siehe Hobby…) ist das, denke ich, auch voll in Ordnung. Spielt das Blog eine größere Rolle und wird es eher als Marketinginstrument gesehen und eingesetzt, sollte mehr rausspringen.

    @Dani: Das Thema, „Was können Blogger eigentlich?“ hat Elena nach der TBURTM sehr schön hier zusammengefasst: http://www.creativelena.com/projektwerkstatt/travel-bloggers-unite-storytelling-strategien-skills-fur-reiseblogger

  12. Ich finde es auch absolut in Ordnung, ein Blog nur als Hobby zu sehen. Aber beim Thema Geld horchen dann trotzdem wieder alle auf :-)

  13. Pingback: Sind Reiseblogs ein gutes Geschäftsmodell? (+ meine Ziele) - 101places.de

  14. Pingback: Die besten Reiseblogs und Artikel im Mai 2013 | Reiseblog von HostelBookers

  15. Vielen Dank für den interessanten Artikel Wie wichtig das Thema ist, erkenne ich auch daran, wie viele Blogger genau über dieses Thema schreiben.

  16. Die vielen verschiedenen Methoden, mit einem Blog Geld zu verdienen, haben naturgegebenermaßen sowohl Vor- als auch Nachteile. Eines ist jedoch gewiss: Halten Sie sich an die Regeln, sichert Ihnen Ihr Blog eine nennenswerte Nebeneinkunft.

  17. Pingback: Wochenrückblick KW 38 2013 - Geistreich78 Blog eCommerce, Social Media, Domain Business München Bayern

  18. Mit dem Blog selbst verdiene ich kaum Geld. Allerdings ist das Blog die Ergänzung zu meinem ein Jahr älteren Onlineshop wohlgeraten und insofern falle ich durchaus in die Sparte Verdiener.
    Es ist ein langer, harter Weg, aber beide Kanäle ergänzen sich ganz wunderbar, wenn man „sein“ Thema gefunden hat. Von einem schnell dahin gefriemelten Onlineshop neben dem Blog rate ich jedem ab. Ein gut gepflegter Onlineshop ist ein Fulltimejob.
    Interessant fände ich für die Zukunft Werbung, die sich thematisch gut einfügt für das Blog (z.B. für Hotels und Regionen). Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
    Andere Erfahrungen lese ich immer wieder gern. So fand ich z.B. den Aspekt spannend, ob die z.T. sehr zahlreich erscheinenden Leser von außen kommen – wie bei mir oft der Fall. Oder ob es sich zu großen Teilen aus Gleichgesinnten zusammensetzt. Gutes Argument. Insofern: Danke!
    Mein Blog findet man unter blog.wohlgeraten (wohlgeraten tagebuch)

  19. Hallo Charis, chices Blog (direkt mal abonniert) und tolle Produkte hast du da in deinem Shop! Viel Erfolg weiterhin! Und ja, auf die Weiterentwicklung der Werbung in Blogs bin ich auch schon sehr gespannt. LG, Kristine

  20. Pingback: Mit einem Blog verdienen – aber kein Geld | Kristine Honig

  21. Hallo Kristine,

    der Artikel ist sehr interessant und hat mir sehr gut gefallen. Viele sehr interessante Tipps die ich auf jeden Fall berücksichtigen und nutzen werde.
    Vielleicht schreiben Sie weitere Artikel zu dem Thema? Ich würde Sie gerne wieder lesen.

    Vielen Dank und weiter so!

    Schöne Grüße

    Raph

  22. Pingback: Einnahmen als Reiseblogger und Ausgaben als digitaler Nomade im Jahr 2014 (und 2013) | flocblog

  23. Pingback: Wer suchet, der findet?! - Arbeiten unterwegs.

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