Marketing-Schnellkurs: Wie werden Ziele SMART formuliert?

Ziele smart formulieren

Heute mal wieder ein kleiner Marketing-Schnellkurs.

Zielstellungen werden von Marketingmitarbeitern oft gehasst. Allerdings sind diese wichtig. Bringen sie doch zum einen Ordnung in die Ausrichtung der eigenen Marketingmaßnahmen. Zum anderen können durchgeführte Marketingmaßnahmen nur anhand vorab definierter Ziele auf ihren tatsächlichen Erfolg untersucht werden.

Doch wie definiert man seine Ziele? Ist „Ich will mehr Facebook-Fans.“ eine gute Zielstellung? Nein, denn diese ist viel zu ungenau. Sehr hilfreich ist an dieser Stelle die SMART-Formel.

Wofür steht SMART?

SMART ist eine Abkürzung, die praktischerweise sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch funktioniert:

  • S = specific | spezifisch
  • M = measurable | messbar
  • A = achievable | ausführbar
  • R = realistic | realistisch
  • T = time-bound | terminierbar

(Zum Teil finden sich hier auch leicht abgewandelte Stichwörter, beispielsweise „akzeptiert“ für A o.ä.)

 

Der SMART-Check

Nehmen wir uns noch einmal das Beispiel vom Anfang vor „Ich will mehr Facebook-Fans.“ Wie steht es bei dieser „Zielstellung“ mit den SMART-Bestandteilen?

  • Spezifisch: Mehr Fans auf meiner Facebook-Seite – ja, es ist deutlich, was ich will. Aber ist das schon spezifisch? Spezifisch wird die Aussage erst, wenn auch festgelegt wird, wer involviert ist und auf welche Rahmenbedingungen ich zu achten habe.
  • Messbar: Um wie viele neue Fans geht es denn? 2? Oder 3000? 1% oder 30%?
  • Ausführbar: Was bin ich bereit zu investieren, um das Ziel zu erreichen? Investiere ich ein bestimmtes Budget, um die Facebook-Fans zu kaufen? Oder unternehme ich eine spezielle Social Media Aktion? Sind die benötigten Mitarbeiter für die Aktion überhaupt da?
  • Realistisch: Ist die gewünschte Anzahl neuer Fans tatsächlich über die anvisierte Aktion bzw. das eingesetzte Budget erreichbar?
  • Terminierbar: Sollen die neuen Fans bis übermorgen oder bis in einem Jahr da sein?

 

Besser…

… wäre somit folgende Zielstellung gewesen:

Im Monat März soll die Anzahl Fans auf unserer Facebookseite um 15% gesteigert werden.
Dafür wird täglich ein Aufenthalt unter allen Fans verlost. Die Fans müssen vorgegebene Teilsätze mit eigenen Aussagen ergänzen. Dies sorgt für zusätzliche Kommentare und hierdurch eine hohe Interaktion, wodurch potenzielle neue Fans auf die Aktion und die Seite aufmerksam werden.
Die Aufenthalte werden von Unterkunftspartnern zur Verfügung gestellt und liegen bereits vor.
Die Aktion wird über unsere Facebook-Seite sowie über unsere Website und unseren Newsletter beworben. Extra Budget wird nicht zur Verfügung gestellt.
Intern verantwortlich für die gesamte Aktion (Facebook-Posts, Monitoring, Auslosung Gewinne und Information der Gewinner): Anton.

 

Ihr seht, diese Formulierung ist wesentlich umfangreicher als „Ich will mehr Facebook-Fans“. Aus dem ursprünglichen Ziel (mehr Facebook-Fans) wird eine konkretere Aussage (15% mehr Fans im Lauf des Monats März) inklusive einer Erklärung, wie das Ganze funktionieren soll.

[Ob die neuen Fans, welche aufgrund des Gewinnspiels auf „Gefällt mir“ geklickt haben, jetzt wirklich gute Fans im Sinne einer späteren hohen Interaktion auf der Facebookseite sind, sei an dieser Stelle erst einmal außer Acht gelassen. Es geht hier rein um das Beispiel.]

 

PIDEWaWA

PIDEwas? PIDEWaWa. Das ist ein ähnliches Konzept wie SMART und gefällt euch eventuell angesichts des witzigen Namens etwas besser. Außerdem werden bei PIDEWaWA der SMART-Formel noch ein paar zusätzliche Komponenten hinzugefügt:

  • P = Positiv formulieren
  • I = Istzustand in der Gegenwart und klar angeben
  • D = Detailliert, also konkret und messbar (s.o.)
  • E = Erreichbar, also realistische Ziele setzen (s.o.)
  • Wa = Wann? (s.o.)
  • Wa = Warum?

 

Und, habt ihr eigentlich Zielstellungen für euer Blog bzw. eure Social Media Aktivitäten prinzipiell festgelegt? Falls nicht – denkt mal darüber nach. Denn, wie schon eingangs formuliert: Zielstellungen bringen Ordnung in die eigene Ausrichtung.

Das könnte dich auch interessieren:

Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Kristine,

    ja, dieses PIDEWaWA klingt doch lebensbejahender als SMART oder ;)

    Hilfreich sind sie beide, wenn man „seine Welt der Ziele“ selbst gestalten will und darin klar sehen möchte.

    Verwendest Du beide Versionen für Deine Ziele?

    Schönes Wochenende Dir wünschend, Ralph

  2. Pingback: white.planb.eu – Boost your Business now! | Der kleine Marketing Schnellkurs

Schreibe einen Kommentar