Wie man als Reiseblogger seine eigene Nische findet

Bloggen: Nische für Reiseblogger

Mittlerweile bebildert ein Reiseblogger nach dem anderen seine Reisen mit Instagram-Fotos. Das ist schön. Fotos sind toll.

Aktuell fangen immer mehr Reiseblogger an, eigene Videos von ihren Reisen zu erstellen. Das ist schön. Videos sind toll.

Aber: müssen alle Reiseblogger mit Instagram-Fotos und Videos arbeiten? Sicher nicht! Denn das würde heißen: irgendwann sehen alle Reiseblogs gleich aus (allerdings natürlich mit Qualitätsabstufungen….). Dieser Blogbeitrag ist deshalb ein Plädoyer dafür, dass du deinen ganz eigenen Weg findest! Denn nur dadurch unterscheidest du dich von den anderen und gehst nicht in der großen Vielfalt aller bestehenden Reiseblogs unter.

Und den ganz eigenen Weg finden heißt eben auch: Dinge nicht zu machen.

Dinge nicht zu machen, heißt, sich auf das Wesentliche konzentrieren. Okay. Aber was ist denn jetzt das Wesentliche? Das Wesentliche ist für jedes Blog anders. Letztlich musst du selbst entscheiden, was für dich und dein Blog das Wesentliche ist.

Anhand einiger Beispiele möchte ich dir zeigen, was ich meine.

 

Konzentrier dich auf bestimmte Themen

Es muss nicht jeder über alles schreiben. Es passt auch nicht jedes Thema zu jedem. Was jedoch wichtig ist: mach kein Sammelsurium aus deinem Blog. Konzentrier dich – auch innerhalb des Reisens – auf Themen, die dir wirklich am Herzen liegen, die zu dir passen.

  • Jana von Sonne & Wolken schreibt neben ihren Reisen im In- und Ausland viel über ihren Wohnort Frankfurt.
  • Christina von Hallo Welt schreibt über ihre Reisen und gaaaanz viel übers Essen. Om nom nom ist zu ihrem Markenzeichen geworden.
  • Angelika von Reisefreunde isst ebenso gerne, schaut auf ihren Reisen aber vor allem anderen Köchen in die Kochtöpfe.
  • Camillo von Worldtravlr schreibt neben seinen Reisen Hotel-Reviews sowie über sein Technik-Equipement.
  • Stefanie von Gipfelglück schreibt über ihre Berg-Touren, aber ebenso über Filme sowie Bücher übers Wandern.
  • Heike von KölnFormat schreibt über Reisen mit Kindern und immer mehr auch über Roadtrips.
  • Doris von Littlemissitchyfeet würzt ihre Reisen mit den Themen Nachhaltigkeit & Weltverbesserung.
  • Bei Planet Backpack von Conni geht es – der Name sagt es bereits – um Rucksackreisen. Dabei teilt sie allerdings nicht nur ihre eigenen Reiseerfahrungen, sondern gibt es ganz viele Tipps zur Reiseplanung mit dem Rucksack.

Es muss selbstverständlich nicht immer nur ein Thema sein, es können auch zwei oder drei für dein Blog miteinander kombiniert werden. Aber: die Themenkombination sollte speziell sein und zu dir passen. Und darf auch gerne etwas verrückt sein. Worin bist du gut? Welches Wissen kannst du weitergeben? Fotografieren? Die perfekte Unterkunft finden? Vorstellen von Reise-Apps?

 

Konzentrier dich auf bestimmte Medien

Nicht nur die Inhalte, auch die Umsetzung muss stimmen und sorgt außerdem dafür, dass jedes Blog individuell wird. Auch hier gilt, dass die Umsetzung unbedingt zu dir passen muss.

  • Christoph aka Von Unterwegs ist bekannt für seine Videos. Handwerklich perfekt, vor allem aber überaus witzig mit immer wieder großartigen Ideen.
  • Heike von KölnFormat bebildert ihre Reisen mit Instagram-Fotos und gibt außerdem Tipps zu dieser App. Als Instagramerin der ersten Stunde kennt sie die Finessen von Instagram in- und auswendig.
  • Florian vom Flocblog bebildert seine Reisen mit extrem querformatigen Bildern, oft ergänzt mit nur einzelnen Sätzen.
  • Beim Meerblog von Elke bloggen ein Bearded Collie sowie ein Plüschschaf.

Entscheide dich für eine passende Auswahl an Präsentationsformen. Auch hierbei kannst du gerne ein bisschen verrückt denken. Wie wäre es mit einem Podcast? Knetfiguren? Zeichnungen von dir?

 

Die Kombination aus Themen + Umsetzung sollte dein Blog zu deinem Blog machen, zu einem Blog, welches individuell ist und sich in seiner Nische behaupten kann.

 

Vorteile für dich

  • Nur wenn du dich auf bestimmte Themen und Umsetzungsformen konzentriert, wirst du in diesen wirklich gut.
  • Die Konzentration erleichtert dir außerdem die Entscheidung, welche Themen oder Kooperationsangebote zu dir und deinem Blog passen.

 

Vorteile für deine Leser

  • Dein Blog macht auf einen Blick deutlich, wofür du stehst und was du bietest. Für Neu-Leser ist damit auf einen Blick klar, ob ihr eigenes Interesse und dein Blog zusammenpassen.
  • Deine Leser folgen dir, weil sie deine Themen und deine Schreibe (oder welche Präsentationsform auch immer…) interessant finden.

 

Vorteile für Kooperationspartner

  • Dein Blog macht auf einen Blick deutlich, wofür du stehst und was du bietest. Für Kooperationspartner ist damit auf einen Blick klar, ob ihr Angebot und dein Blog zusammenpassen.
  • Außerdem können Agenturen oder Tourismusorganisationen basierend auf deinem Blog passende Angebote für dich schneidern.

 

Noch eine kleine Nachbemerkung: Wenn du dich auf bestimmte Themen und Umsetzungsformen konzentrierst, heißt das nicht, dass du hierauf für immer und ewig festgenagelt bist. So hat sich NIEDblog.de von Alex durch neue Lebensumstände eine Neuausrichtung in Richtung Romantikurlaub gegeben.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

22 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine,
    Vielen Dank fürs erwähnen. Ja. Wenn man überall das gleiche sieht, dann hat man es einfach irgendwann über. Das ist wohl so. Vielleicht hilft es auch (für mich) einfach nicht mehr zu betonen, dass es sich um Instagram handelt, sondern sie einfach zu zeigen. Denn das ist für mich nach wie vor eine sehr gute Lösung und ich mag die Bilder weiterhin…

  2. Hallo liebe Kristine, vielen Dank fürs Erwähnen! Da passt es sich ja gut, dass ich gerade an einer neuen Guide-Serie für Frankfurt sitze: Essen, Kultur, Shopping soll es auf jeden Fall geben. Ich finde es auch besonders wichtig, dass jeder Blogger etwas findet, was „nur er“ macht. Das macht die Blogosphäre viel spannender! Liebe Grüße, Jana

  3. Danke für die Erwähnung. Finde es auch wichtig wie du sagst, dass jeder Reiseblog auch die individuellen Interssen und Fähigkeiten widerspiegelt. Jedoch muss ich auch sagen, dass es am Anfang schwer ist eine kalre Linie zu finden und sich zu strukturieren. Die Inhalte füllen sich später von selbst, aber auf die Planung davor sollte viel Zeit verwendet werden.

  4. @Heike: Du darfst gerne weiter instagrammen und es auch gerne weiter so nennen. :) Gerade bei dir ist das eine schöne runde Geschichte.
    @Jana: perfektes Timing! Und super Idee, die Guide-Serie. Ich finde ja oft schade, dass gerade die heimischen Gefilde so vernachlässigt werden. Und gerade in Frankfurt gibt es sicherlich einiges zu entdecken.
    @Camillo: erstmal im Beitrag Camilo in Camillo geändert. Sorry!
    Sehe ich absolut genauso. Am Anfang ist man viel am Ausprobieren und kann eigentlich auch noch nicht so recht einschätzen, wo das eigene Blog so hingeht. Und viele Ideen zu Inhalten oder Umsetzung kommen erst, wenn man schon einige Zeit gebloggt hat. Gerade dann ist es aber wichtig, ab und zu noch mal ein Stück zurückzutreten und noch mal zu hinterfragen.

  5. Schöner Artikel, liebe Kristine und vielen Dank für die Erwähnung.

    Es grüßt herzlich, Mrs. (eigentlich nicht mehr ganz so) „neue Lebensumstände“ ;-)

  6. @Christoph: Für dich gilt: Wehe, du machst nicht weiter mit den Videos. :D
    @Sandra: Ich sollte mich wohl in meiner Beschreibung zu NIEDblog auch mal an die „neuen Umstände“ anpassen und „von Sandra & Alex“ schreiben, was? :)

  7. Danke für den tollen Bericht. Genau aus diesem Grund – Nische suchen – habe ich mir auch überlegt, Teilzeitreisender zu einem Magazin zu machen, das sich bewusst an 0-8-15 Arbeitnehmer richtet, die halt keinen Monat Zeit für ne Auszeit haben und habe bewusst auch durch verschiedene Autoren immer wieder einen anderen Blickwinkel aufzuzeigt. Ich finde durch die Vielfalt und das „Fachgebiet“ des jeweils einzelnen wird es in der Bloggosphäre interessant.

    Und ich find jeden deiner genannten Blogs einzigartig und in seiner Art super. Man kennt sich ja gut untereinander und lunzt ja auch schon mal gerne was die anderen so machen….

  8. @Janett: Stimmt, Teilzeitreisender ist ein super Beispiel für die Wahl einer konkreten Zielgruppe. Danke für die Ergänzung.
    @Peter: Hey, hallo. Kannte dein Blog noch gar nicht. Damit doppelten Dank fürs Kommentieren. Und viel Erfolg weiterhin für Blog und natürlich Podcast!

  9. Danke, Kristine – für den Beitrag und die Erwähnung! Wir machen dann auch mal weiter. Der Hund testet demnächst Hotels! ;-) LG, Elke

  10. Liebe Kristine,
    Ich berichte derzeit von meiner Reise durch Südamerika (Argentinien & Chile) und dabei ebenfalls immer zu „meinen“ drei Lieblingsthemen, nämlich KREATIV Reisen (interaktive Kulturreisen : „Creativelena“ ;), Genuss & Kulinarik sowie Reisen mit Einheimischen. Die Nischenfindung hat sich auch für mich immer aus meinen eigenen Reise-Interessen ergeben, hinzu kommt noch die Leidenschaft für die kreative Fotografie …

    Freue mich, wenn wir uns bei der nächsten Konferenz ebenfalls persönlich kennenlernen!

    @Janett: Teilzeitreisender ist super gratuliere Dir :)

  11. Oha, da sprichst du wieder mal ein (für mich) brandaktuelles Thema an. Weiß ich doch, dass man „seine Nische“ finden sollte, tue ich mir persönlich einfach so schwer dabei. Das Nom Om Om (haha, vielen Dank für die Erwähnung ;-D) hat sich irgendwie von selbst ergeben, wenn man sich durch so viele Köstlichekeiten futtert wie ich. Aber der Rest? Puhh, noch einiges an Arbeit für mich und noch soooo vieles das ich Ausprobieren will. :-)

    Liebe Grüße
    Christina

  12. Ja das mit der Nische. Alles nicht so einfach. ;-)

    Ich habe vor nun fast vier Jahren mit meinem Andersreisen-Blog begonnen. „Anders“ stand für mich damals dafür, dass es sich um individuelle Reisethemen und nicht um Pauschalreisen dreht. Mit dem Rucksack unterwegs, selbst organisieren. Nebenbei fanden auch noch verschiedene Blogger-Themen auf der Seite den Weg ins Internet, damals schrieb ich fast täglich.

    Regelmäßige Reiseblogs gab es 2009 nur wenige, mit Ausnahme jener mit Reiseberichten von Langzeitreisen, die aber nach dem Ende wieder von der „Bildfläche“ verschwanden.

    In den letzten zwei Jahren hat sich die Situation geändert, Reiseblogs „schießen“ im Augenblick wie Pilze aus dem Boden. Da ist eine klare Positionierung natürlich wichtig. Für mich sind das individuelle Reiseerlebnis, die Tipps von unterwegs und zu verschiedenem Equipment in meinem Blog die Hauptthemen. Und das Reisen mit der Eisenbahn als eines meiner Lieblingsreiseverkehrsmittel.

    Auch wenn man sich bei hohen Besucherzahlen jeden Schritt doppelt überlegt finde ich, dass trotzdem Platz für Experimente sein sollten. Manche große Veränderungen schiebt man leider auch lange vor sich her – ein neues Blogdesign wäre dringend notwendig. ;-)

    Euch allen viel Spaß beim Bloggen!

  13. Danke für diese ganzen futen Tipps, einige kannte ich noch nicht.
    Was aber trotzdem unverzichtbar bleibt: Originalität und Talent. Ganz ehrlich, ich glaube 70% der Blogs kann man sich dahingehend leider schenken.

  14. Pingback: Wochenrückblick 08/2013 | Kristine Honig

  15. Pingback: Worüber bloggen, wenn es nichts zu bloggen gibt? | Kristine Honig

  16. Pingback: Blogs im Tourismus: Zielgruppe & Themen | Kristine Honig

  17. Danke für den tollen Beitrag. Du hast recht, es ist wichtig eine Nische zu finden. Und die kann sich durchaus mit den Lebensumständen ändern.

    In meinem Fall ist die Nische durch meine familiäre Situation vorgegeben. Mit Kindern im schulpflichtigen Alter muss man die Reisegewohnheiten – leider – ziemlich ändern… – aber das macht die Planung zu einer ganz neuen Herausforderung. Umso interessanter werden plötzlich Kurzreisen und Wochenendtrips in die nähere Umgebung :-)

  18. Pingback: Wie finde ich ein Thema für eine Nischenseite?

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