Blogger im Ausland: Denise in Paris

Blogger Relations: Blogger im Ausland: Denise in Paris

Für die Serie „Blogger im Ausland“ bleiben wir vorerst noch ein wenig in den Nachbarländern Deutschlands. Von Holland geht es weiter nach Süden: nach Frankreich, genauer Paris, der Stadt der Liebe. Dort wohnt Denise, die übrigens auch der Auslöser für diese Serie über Blogger im Ausland war.

Dabei bestätigt Denise im Interview allerdings auch, dass die Franzosen (bzw. speziell die Pariser) tatsächlich etwas komplizierter sind. Genau an dieser Stellt hakt Denise ein und möchte den Touristen bei der Vorbereitung ihres Paris-Aufenthaltes helfen, mit ihrem eigenen Blog.


Sieht sie nicht selbst schon so aus, wie man sich eine waschechte Französin vorstellt?

Denise in Pairs

Denise in Paris

Hallo Denise, wo kommst du ursprünglich her und seit wann sowie warum wohnst du in Frankreich?

Ich komme ursprünglich aus Heiligenstadt in Thüringen. Mit 18 Jahren habe ich als Au-Pair ein Jahr in der Nähe von Versailles gelebt. Danach habe ich erst einmal angefangen, in Deutschland Medienwissenschaft und interkulturelle Wirtschaftskommunikation zu studieren, bevor ich 2007 als Erasmusstudentin nach Paris gegangen bin. Private Gründe haben mich dazu veranlasst, während den folgenden 3 Jahren meines Studiums zwischen Deutschland und Paris hin- und herzupendeln. Seit 2010 habe ich meinen festen Wohnsitz in Paris.

 

Wodurch unterscheidet sich ein Leben in Frankreich für dich hauptsächlich von einem Leben in Deutschland?

Frankreich ist nicht gleich Paris. Für manche Pariser hört Frankreich bereits an den Pariser Stadtgrenzen auf. Paris ist zugegebenermaßen sehr speziell. Dessen wird man sich allerdings erst bewusst, wenn man den touristischen Blick auf die Stadt etwas verliert und man sich mit alltäglichen Dingen auseinandersetzen muss. Dann merkt man, dass in Deutschland einfach einiges besser funktioniert wie beispielsweise die Wirtschaft, das Gesundheitssystem, das Bildungswesen oder die Eingliederung junger Studienabgänger in die Arbeitswelt.

Im Gegensatz zu Deutschland ist Frankreich zentralisiert und Paris das Zentrum der Macht, der Wirtschaft und der Medien. Trotz der dichten Ansammlung potentieller Arbeitgeber ist die Arbeitslosigkeit unter Studienabgängern hoch und der Einstieg ins Berufsleben funktioniert meist nur über Kontakte. Ich habe den Eindruck, dass Studienabgänger in Deutschland mehr geschätzt werden als hier in Paris. Ich spreche drei Sprachen fließend, habe viele Praktika gemacht und 6 Jahre lang studiert. Das erste, was in meinen Vorstellungsgesprächen immer bemängelt wurde, war meine fehlende Erfahrung auf dem französischen Arbeitsmarkt!

Im Vergleich zu meinem Leben in Deutschland, sind die Menschen hier in Paris eher verschlossen. Ich kenne viele Deutsche, die Paris wieder verlassen haben, weil sie keinen sozialen Anschluss gefunden haben. Freunde zu finden, ist definitiv schwer! Des weiteren ist hier vieles teurer als in Deutschland, manchmal bezahle ich für bestimmte Dinge sogar mehr als Doppelte. Und es gibt keine Drogeriemärkte! Natürlich kann ich auch positive Dinge nennen, wie beispielsweise das sehr ausgeprägte kulturelle Angebot in Paris. Ich liebe es, Filme in Originalsprache zu schauen!

 

Dein persönlicher Einstieg in Paris war also nicht ganz einfach. Jetzt möchtest du Paris-Touristen mit deinem Blog help-tourists-in-paris.com helfen. Wie kam es dazu?

Meinen Blog www.help-tourists-in-paris.com gibt es seit 2010. Zwischen dem Ende meines Studiums und meinem ersten Job in Paris, hatte ich etwas Zeit, die ich sinnvoll nutzen wollte. Als ich während meines Studiums an der Sorbonne in einem Café auf dem Place du Tertre in Montmartre gearbeitet habe, hatte ich tagtäglich Kontakt zu Touristen aus aller Welt. In diesen Gesprächen habe ich festgestellt, dass Touristen trotz Reiseführer viele offene Fragen zu Sehenswürdigkeiten, touristischen Angeboten, Metrotickets oder zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel hatten. Auch haben sie sich häufig darüber beschwert, dass die französischen Kellner unfreundlich seien, alles sehr teuer ist und sie kaum etwas verstehen würden. Auf dieser eher unwissentlich durchgeführten Befragung habe ich meinen Blog aufgebaut.

 

Welche Inhalte findet man auf deinem Blog? Warum sollte jemand, der nach Paris fahren möchte, dein Blog besuchen?

Mein Blog liefert wichtige Informationen, Tipps und Ratschläge, die Touristen wirklich etwas nützen und in kaum einem Reiseführer zu finden sind. Sie basieren auf Erfahrungswerten und liefern Antworten auf Fragen, die sich viele Touristen stellen. Meine Leser schätzen besonders die Tatsache, dass ich Dinge selbst getestet bzw. aus der Perspektive eines Touristen selbst erlebt habe.

Fragen ergeben sich schon häufig bei der Urlaubsvorbereitung. Paris-Reisende möchten zum Beispiel gern wissen, wie sie am besten vom Flughafen in die Pariser Innenstadt gelangen oder welches Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel sich am besten für ihren Aufenthalt eignet. Neben Antworten auf diese Fragen, findet man nützliche Informationen zu Sehenswürdigkeiten, verschiedenen Pariser Vierteln und Ausflügen, aber ich berichte auch über Aktuelles und gebe Tipps für Restaurants, Frühstücksmöglichkeiten und günstige Unterkünfte. Zudem mache ich auf meine Entdeckungstouren durch Paris viele Fotos, die man auf meinem Blog wiederfinden kann.

 

Wodurch unterscheidet sich dein „Deutsche in Paris“-Blog von einem „normalen“ Reiseblogger-Beitrag über Paris?

Da ich mich auf ein Reiseziel spezialisiert habe, kenne ich mich bestens aus und bin immer auf dem Laufenden, wenn es etwas Neues gibt. Ich kann Sehenswürdigkeiten oder Restaurants, die ich meinen Lesern vorschlage, unmittelbar testen und bei jeglichen Veranstaltungen vor Ort sein. Alle Artikel auf meinem Blog wurden von mir selbst verfasst und beruhen auf meinen umfangreichen Erfahrungen. Viele meiner Leser schätzen die Tatsache, dass sie Informationen von einer Deutschen bekommen, deren Standards den ihren ähneln. Das schafft eine Art Vertrauensbasis.

Was meinen Blog aber vor allem einzigartig macht, ist die Tatsache, dass meine Leser Fragen zu ihrem spezifischen Parisaufenthalt stellen können. Ich beantworte jede Frage schnellstmöglich, ausführlich und individuell auf den Reisenden zugeschnitten.

 

Als quasi Einheimische wollen wir natürlich von dir auch wissen: was muss man unbedingt in Paris gesehen haben, steht aber in kaum einem Reiseführer?

In vielen Reiseführern wird zum Beispiel kaum von den Arènes de Lutèce, einem römischen Amphitheater aus dem 1. Jahrhundert oder der Sainte Chapelle, einer ehemaligen Palastkapelle auf der Pariser Stadtinsel, gesprochen. Auch das Bassin de la Villette, welches sich prima für Spaziergänge eignet und die Aussichtsterrasse des Printemps, die oft im Schatten der Terrasse der Galeries Lafayette steht, sollte man in Paris unbedingt besuchen.

 

Und, wie immer meine letzte Frage: Für welche Art von Kooperationen stehst du für touristische Unternehmen zur Verfügung?

Ich akzeptiere gesponserte Artikel, unter der Voraussetzung, dass sie zum Thema meines Blogs passen und meinen Lesern einen ersichtlichen Mehrwert bieten. Zudem können Anzeigenflächen und Bannerplätze auf meinem Blog kostenpflichtig gebucht werden. Was andere Kooperationen anbelangt, bin ich gerne offen.

 

Herzlichen Dank für dieses Interview. Bzw. besser: merci beaucoup!

Avec plaisir!

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine,
    durch deinen Bericht hast du mich soeben auf eine tolle Idee gebracht ! Danke ! Ein tolles Interview ! Und ein echt interessanter Blog, den ich vorher noch nicht kannte !

  2. Frankreich ist nicht Paris, aber Paris ist ein eigenes Universum und das Herz Frankreichs. Ansonsten auf jeden Fall ein spannendes Thema, so stimme ich dir voll zu z.B. in Sachen Gesundheitssystem. Wenn man einem Franzosen erzählt, was die Kasse einem Gehbehinderten allein bezahlt, dann staunt der. Frankreich ist eben ein doch eine exklusive Gesellschaft, wenn man drin ist, hat man es gut, und sonst muss man sich eben in sein „Savoir-Vivre“ retten.

  3. Hab das Blog letztens bei meiner Reiseplanung für meinen Paris-Trip vor zwei Wochen entdeckt. Toll, jetzt bei dir ein schönes Interview dazu zu lesen. Das hält mein Frankreich-Fieber aufrecht. :)

    LG, Ulli

  4. Super, danke für die Vorstellung von dem Blog. Gleich abgespeichert für den nächsten Besuch in Besuch.
    LG sendet Daniela

  5. @ Kristine: Danke für das tolle Interview :-)

    @ Alle: Ihr seid alle ganz herzlich eingeladen, euch auf meinem Blog über Paris zu informieren…bei Fragen einfach fragen, ich antworte gern ;-) Bonne soirée, Denise!

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