Inspiration: Ein Fleischer mit tausenden Blogpost-Ideen

Inspiration: Blogpost-Ideen von einem Fleischer

Eine Frage, die in meinen Seminaren oft kommt: Worüber soll ich denn schreiben? Und diese Frage bezieht sich sowohl auf ein eigenes Blog als auch auf die eigenen Social-Media-Kanäle.

Wenn ich einen Vortrag rund um Content halte, habe ich einen fast immer mit im Gepäck: Ludger Freese. Wer Ludger ist? Ein Blogger. Aber nicht aus dem Tourismussektor, sondern Ludger ist Fleischermeister, der außerdem ein Restaurant und einen Partyservice betreibt. Warum Ludger für mich eine perfektes Beispiel ist, worüber auch du im Tourismus alles bloggen kannst, liest du hier.

 

Ludger Freese bloggt seit mehr als elf Jahren. Der erste Beitrag ging am 15.03.2007 online. Und dabei bloggt Ludger nicht nur einmal monatlich, sondern eher wöchentlich. Zu seinem zehnjährigen waren es rund 2000 Beiträge, die er bisher verfasst hatte – und seitdem bloggt er emsig weiter.

Wenn ein Fleischermeister also so lange so viel zu erzählen hat, dann doch auch du im Tourismussektor, oder?

Willst du mal sehen, worüber Ludger so schreibt?

 

Beiträge über das eigentliche Produkt

Bei Ludger ist das zum Beispiel seine Bratwurst und wie er diese herstellt. Oder warum die frische Bratwurst frische Bratwurst heißt.

Er gibt hier konkrete Informationen zu seinen Produkten.

Kannst du auch, oder? Deine Produkte sind zwar keine Bratwürste, aber auch über dein Hotel, dein Restaurant oder deine Region lässt sich sicherlich einiges erzählen. Von den Produkten auf deinem Frühstücksbüffet. Von dem speziellen Gericht nach einem Rezept deiner Großmutter. Von dem tollen Wanderweg mit den besten Ausblicken in die Region.

Beiträge über produktrelatierte Produkte

Wer Bratwürste und Steaks kauft, will diese auch zubereiten. Dazu braucht es einen Herd, Pfannen, einen Grill etc. Und das Wissen, wie genau ich mein Fleisch dann mit diesen Hilfsmitteln zubereite. Passend also, dass Ludger über einen Grill schreibt, den er selbst natürlich nicht verkauft. Ludger gibt Tipps, wie das Rinderfiletsteak gelingt und zeigt dies auch schon mal mit Hilfe eines Videos. Alleine an diesen letzten beiden Beiträgen siehst du: Du kannst Themen natürlich auch mehrmals spielen.

Produktrelatierte Produkte – man kann das auch das Amazon-Prinzip nennen: Kunden, die sich hierfür interessiert haben, interessieren sich auch dafür.

Kunden, die in deinem Hotel übernachten, interessieren sich ebenso für die Sehenswürdigkeiten oder den Wanderweg in der Umgebung. Kunden, die in deinem Restaurant essen, interessieren sich auch für die Produkte, die du zum Kochen verwendest und deine regionalen Zulieferer. Lass die Leute also ein bisschen tiefer in deinen Betrieb hineinschauen.

Beiträge über die eigene Arbeit

Das sind meine ganz persönlichen Favoriten bei Ludger. Er schreibt über eine Hochzeit auf hoher See. Über eine spontan bestellte Antipasti-Platte für eine Besprechungsrunde. Über den Umgang mit übrigem Essen nach Feiern.

Was bei mir beim Lesen dieser Beiträge ankommt: Der Ludger verkauft hier nicht marktschreierisch sein Produkt. Er zeigt mir stattdessen seine Kompetenz. Er zeigt mir: „Hey, auch in schwierigen Situationen bin ich dein Mann.“ Indem er mir von seinen Serviceleistungen berichtet, nehme ihn als jemanden wahr, der diese Serviceleistungen überhaupt anbietet. Und das ist nicht einfach nur eine Aufzählung. Sondern sind eben konkrete Erfahrungsberichte.

Bei dir wäre das die Hochzeit, die du in deinem Hotel oder Restaurant perfekt ausrichtest. Die Tagungsgäste, die du rund um ihren Aufenthalt wunderbar betreut hast. Den Wandergast, der seit Jahren immer wieder zu dir kommt, weil du einfach gut bist. Du siehst: An dieser Stelle passen schön Berichte deiner Kunden.

Auch bei mir sind das konkrete Kundenprojekte:

Promotion / Verkauf

Natürlich versucht Ludger auch zu verkaufen. So bietet er Grillseminare und Grillevents an (Bratwurst – Grill – Grillseminar. Logisch, oder?). Er promotet dies natürlich unter anderem über sein Blog.

Kannst du auch. Denn: Wenn du nicht sagst, was man bei dir kaufen kann, wird es keiner kaufen.

Also: Berichte von anstehenden Veranstaltungen (nein, nicht erst im Nachhinein davon, wie tolle es doch war…). Berichte von neuen Produkten, die man bei dir kaufen kann.

Bei mir sind dies beispielsweise Hinweise auf anstehende Veranstaltungen:

Was das ganze Bloggen dem Fleischer Ludger Freese so bringt? Das hat er in seinem Beitrag zum 10jährigen Blog-Jubiläum schön zusammengefasst:

Erstens macht es mir sehr viel Spaß zu schreiben und anderen Menschen an unsere Arbeit, Nöte, Erfolge, leckerem Essen und Humor teilhaben zu lassen.

Und ja, der Spaß ist beim Bloggen generell wesentlich. Gerade, wenn du hier tatsächlich regelmäßig etwas veröffentlichen willst.

Aber natürlich geht es auch um Kontakte, um Aufträge, um Kunden.

 

Du hast also keine Ideen, worüber du täglich auf Facebook & Co schreiben sollst? Dann denk an Ludger. Und denk an:

  • Welches Produkt habe ich eigentlich?
  • Was interessiert Kunden neben meinem Produkt noch?
  • Wie kann ich zeigen, was ich eigentlich so tue und anbiete?
  • Was möchte ich ganz konkret verkaufen?

Viel Spaß!

Und: Gerne das Blog von Ludger abonnieren. Weil: Neben all den vielen Informationen ist es auch noch unheimlich amüsant geschrieben.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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