Barcamps: Mehrwert innerhalb von Unternehmen

Interne Barcamps: Mehrwert und Umsetzung

Barcamps haben im touristischen Sektor mittlerweile ihren Platz gefunden. Natürlich ist da noch Luft nach oben. Aber das Verständnis, dass der persönliche Austausch zwischen den Akteuren wichtig ist, kommt langsam an.

Wie sieht es mit dem persönlichen Austausch innerhalb von Unternehmen aus? Sind Barcamps auch hierfür ein geeignetes Instrument? Auf jeden Fall. Und dabei eignen sich diese sowohl für größere als auch kleinere Unternehmen oder Organisationen.

 

Worum geht es bei einem internen Barcamp?

Im Mittelpunkt steht bei internen Barcamps der Austausch zwischen den verschiedenen Abteilungen sowie über die verschiedenen Hierarchien hinweg. Es geht hier rein um die Mitarbeiter der eigenen Organisation, des eigenen Unternehmens.

Von der grundsätzlichen Organisation her läuft dieses ähnlich, wie ein klassisches, thematisches oder regionales Barcamp auch:

  • Sessionplanung: Die Mitarbeiter bringen – wie bei einem Barcamp üblich – ihre eigenen Themen für den Tag ein.
  • Sessionverteilung: In kleineren Organisationen können die Sessions in einem einzelnen Raum stattfinden, also ohne eine Unterverteilung in verschiedene Gruppen und Räume. In größeren Organisationen hingegen findet ebenso eine Verteilung über verschiedene Session-Räume statt.

Wichtig bei einem internen Barcamp ist, dass sich die obere Hierarchieebene eher zurückhält. Ein internes Barcamp ist keine Veranstaltung, um die eigenen Mitarbeiter „einzunorden“. Ein internes Barcamp ist eine Veranstaltung, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Um dem anderen zuzuhören.

 

Was sind mögliche Themen für interne Barcamps?

Weiterbildung auf internen Barcamps: Erklärung von Apps und Kanälen

Themen auf internen Barcamps: Erklärung von Apps & Kanälen (Foto: Greg Snell)

Die Themen sind natürlich abhängig von aktuellen Fragestellungen innerhalb der Organisation oder des Unternehmens. Einige könnten beispielhaft so aussehen:

  • Diskussion zur internen Kommunikation: Welche Kanäle werden aktuell genutzt? Was funktioniert? Was ist verbesserungswürdig?
  • Diskussion zur Kommunikation mit Externen und Partnern: Welche Kanäle werden aktuell genutzt? Was funktioniert? Was ist verbesserungswürdig?
  • Brainstorming zur Entwicklung neuer Produkte
  • Entwicklung erster Ideen für den Marketingplan des kommenden Jahres für einzelne Zielgruppen/Personas
  • Vorstellung neuer Kanäle, Apps oder Entwicklungen und Diskussion zum sinnvollen Einsatz im eigenen Unternehmen
  • Gemeinsames Ausprobieren neuer Kanäle oder Apps, um ein besseres Gefühl für diese zu bekommen
  • Austausch über kreative Aktivitäten anderer Destinationen oder Unternehmen anderer Branchen

 

Location-Tipp für interne Barcamps

Interne Barcamps: sorg für eine kreative, inspirierende Location

Interne Barcamps: Sorg für eine kreative, inspirierende Location (Foto: Greg Snell)

Ein internes Barcamp sollte nicht in den Büroräumen deines Unternehmens stattfinden. Der eigene Rechner auf dem Schreibtisch kann schließlich schon mal sehr magnetisch wirken, was nicht gut für die Atmosphäre ist.

Auch nicht gut: Irgendwelche grauen Seminarräume. Wie soll da Kreativität entstehen?

Sucht euch stattdessen eine kreative, inspirierende Umgebung. Schließt euch idealerweise tatsächlich für mehrere Tage miteinander ein. Die abendlichen Gespräche an der Bar sind ja bekanntlich meist die besten. Und das gilt auch bei internen Meetings.

 

Was bringt so ein internes Barcamp?

Ein internes Barcamp kann einiges bewegen.

  • Es kann Schritte in Gang setzen, um die gesamte interne Arbeits- und Kommunikationsweise zu verbessern.
  • Außerdem können hier Ideen für unterschiedliche Projekte gesammelt werden. Wichtig ist dabei, dass die Ideen nicht direkt bewertet werden, sondern vorerst nur gesammelt. Eine Bewertung und Priorisierung kann – und sollte definitiv! – im Nachhinein erfolgen.
  • Ich bin überzeugt, dass gerade bei internen Barcamps greifbare und konkrete Resultate erzielt werden können. Die diskutierten Themen betreffen die Teilnehmer direkt, die Entscheidungsträger sitzen mit am Tisch. Gemeinsame Absprachen sind so innerhalb dieser Runde möglich.

 

Nach dem Barcamp ist dieses noch nicht vorbei

Du hast eine schöne Veranstaltung zusammen mit den Kollegen gehabt – jetzt „back to business as usual“? Bitte nicht! Lass die Begeisterung und den Enthusiasmus des Tages nicht einfach wieder verschwinden.

Interne Barcamps: Ergebnisse strukturieren und bewerten

Nach internen Barcamps: Ergebnisse strukturieren & bewerten (Foto: Greg Snell)

Was nach dem internen Barcamp unbedingt auf deiner Agenda stehen sollte:

  • Feedback der Kollegen zu dem Barcamp einholen. Dieses ist wichtig für die kommende Ausgabe :)
  • Inhalte aufbereiten: Gerade wenn du ein größeres Barcamp mit mehreren Sessionräumen durchgeführt hast, ist es wichtig, alle Mitarbeiter auf den gleichen Stand zu bekommen. Die Sessions und ihre Ergebnisse sollten entsprechend aufbereitet werden.
  • To do’s abarbeiten: In den Sessions wurden erste Ideen oder auch sehr konkrete Aktionen erarbeitet. Die Ideen müssen nun weiter strukturiert, bewertet und ausgearbeitet werden bzw. auch tatsächlich umgesetzt. Kläre deutlich die Verantwortlichkeiten hierfür sowie die Zeitplanung.

 

Kurzer Überblick zu Barcamps im Tourismus

Du zuckst vor einem eigenen internen Barcamp vorerst noch zurück? Gerne helfe ich dir bei der Organisation und Umsetzung. Oder schau dir erst einmal bestehende Barcamps an, um ein grundsätzliches Gefühl für dieses Veranstaltungsformat zu bekommen.

Auf klassischen Barcamps (wie dem Barcamp Bonn, dem Barcamp Ruhr, dem Barcamp Stuttgart etc.) kann das Thema Tourismus schon mal in einer Session aufkommen, steht jedoch nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt jedoch auch einige Barcamps mit diesem Themenschwerpunkt.

Zum einen laufen seit mehreren Jahren Barcamps, die sich komplett auf das Thema Tourismus konzentrieren:

  • Das Tourismuscamp beispielsweise findet im Januar 2017 bereits zum 10. Mal statt (und erstmals nicht in Eichstätt sondern in Wilhelmshaven).
  • Auch das österreichische Äquivalent, das CastleCamp in Kaprun, feiert im kommenden Herbst seine zehnte Ausgabe.
  • Hinzu kommen die thematisch spezifischeren Barcamps Hotelcamp und micecamp.

Darüber hinaus haben touristisch ausgerichtete Barcamps jedoch ebenso in einigen Regionen ihren Platz gefunden:

Alle diese Barcamps haben eins gemeinsam: Die Akteure unterschiedlicher Organisationen und Unternehmen gestalten – im Unterschied zum internen Barcamp – gemeinsam den Tag. Und das ist auch wunderbar so. Geh hin und tausch dich mit ihnen aus! Und schau, wie du den Barcamp-Spirit und den Barcamp-Flausch ins eigene Unternehmen transportiert bekommst.

 

Disclaimer: Für alle diese genannten Barcamps war und/oder bin ich unterstützend tätig.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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