Blog-Awards: TBU

Bloggen: Blogaward TBU

Die zahlreichen Kommentare und Ergänzungen im Beitrag Rankings – mitmachen oder nicht? zeigen bereits, dass dies ein weites Feld ist. Ihr habt nach tiefer gehenden Informationen hierzu verlangt. Und so werde ich mich noch etwas länger mit dem Thema Rankings und Listings beschäftigen.

Heute genauer vorgestellt: der Travel Blog Award der TBU.

TBU

TBU steht für Travel Bloggers Unite. Hinter diesem Namen steckt genau, was der Name sagt: eine Vereinigung von Reisebloggern. Die TBU ist international aufgestellt mit Schwerpunkt im englisch-sprachigen Raum. TBU sorgt jedoch nicht nur dafür, die Reiseblogger zu vernetzen. Auch die Kooperation zwischen Reisebloggern und Marketing/PR-Unternehmen stellt einen wichtigen Bestandteil der Arbeit dar.

Neben Konferenzen, welche TBU organisiert (die nächste Konferenz findet vom 7. bis 9. September 2012 in Porto, Portugal statt), wird jährlich der TBU Bloggy Award ausgerufen. Der Award heißt in diesem Jahr „Destinology Travel Bloggy Awards“, wird also von dem Reiseveanstalter Destinology gesponsert. Wie ist jetzt aber der Ablauf von diesem Award?

 

Die Kategorien

Es ist von Anfang deutlich, dass die besten Reiseblogs zu verschiedenen Kategorien gesucht werden. Dabei stehen 11 Kategorien zur Auswahl. Diese sind:

  • Best Travel Writing
  • Best Travel Photography Blog (Heike aka Koeln Format ist in der Finalrunde)
  • Best Travel Videography Blog (Yvonne aka Just Travelous & Christoph aka Vonunterwegs sind in der Finalrunde)
  • Best Newcomer
  • Best Innovation
  • Best Food Travel Blog
  • Best Luxury Travel Blog
  • Best Adventure Travel Blog
  • Best Family Travel Blog (Heike aka Koeln-Format ist auch hier in der Finalrunde)
  • Best Budget Travel Blog
  • Best Specialist Travel Blog

Solltet ihr euch also schon einmal gefragt haben, in welche Richtung euer eigenes Blog zukünftig so gehen soll, habt ihr hier ein paar Inspirationen.

 

Die Nominierung

Schritt 1 bei der Wahl zum Best Travel Blog ist die Nominierung. Dabei gilt: Man darf sich nicht selbst nominieren. Das eigene Blog kann nur von anderen vorgeschlagen und damit nominiert werden. Einzige Vorgabe für den Nominierer: er muss über ein eigenes Blog und einen Twitter-Account verfügen.

Dabei ist auch genau festgelegt, bis wann Nominierungen eingehen können (in diesem Jahr war dies der 10. August, 17 Uhr BST).

Bei den Nominierungen verlässt man sich also auf die „Weisheit der Menge“. Die Online-Community sorgt selbst dafür, dass relevante Blogs nominiert werden. Die Vereinigung Travel Bloggers Unite ist naturgemäß vor allem für Reiseblogger sowie Marketing/PR-Leute aus dem Bereich Tourismus von Interesse. Und so werden vor allem auch diese von dem Blog-Award etwas mitbekommen und ihre Lieblings-Blogs einreichen. Reiseblogger wählen Reiseblogs? Damit sollte von vornherein für eine gute Basis-Qualität gesorgt sein.

 

Die Finalisten

Nach den Nominierungen folgt Schritt 2: die Auswahl der Finalisten. Die jeweils 5 Blogs mit den meisten Nominierungen pro Kategorie werden dabei zu Finalisten. Sehr simpel, sehr objektiv. Die Finalisten dieses Jahres findet ihr hier.

Interessant hierbei: Vorher konnte man auf der Site noch nicht sehen, wer alles nominiert wurde. Hierdurch weiß man auch nicht, welches Blog auf welchem Platz liegt. Die sogenannten „Like-Schlachten“ zum Einzug ins Finale werden hierdurch vermieden. Natürlich können Reiseblogger in ihrem eigenen Blog für den TBU-Blog Award werben und darum bitten, ihr Blog zu nominieren. Doch bleibt dies im großen und ganze eine eher entspannte Geschichte, ohne tägliche Erinnerung an die Fans/Follower.

Bei der Vorstellung der Finalisten auch sehr schön: der Überraschungseffekt. „Hui, ich bin ja im Finale“, wird sich wohl der ein oder andere Reiseblogger gedacht haben. Und auch der Einzug von gleich drei deutschen Reiseblogs ins Finale ist an dieser Stelle bemerkenswert.

 

Die Jury

Die Finalisten sind bestimmt. Jetzt kommt zum Schritt 3 eine Jury ins Spiel. Die Jury-Mitglieder beschäftigen sich in ihrem beruflichen Umfeld intensiv mit dem Thema Reiseblogs. So besteht die Jury aus einer Kombination touristischer Regionen sowie Marketing-/PR-Agenturen im Bereich Tourismus. Nach den Reisebloggern folgt nun also die etwas kommerzielle Sicht auf die Blogs.

In diesem Jahr sind in der Jury aus dem touristischen Bereich Mitarbeiter der NTO’s (National Tourist Offices) von Portugal und Australien sowie von Innsbruck Tourismus vertreten. Außerdem die Agenturen FourBGB und Mason Rose. Vollständig wird die Jury durch die Reiseanbieter Destinology (luxuriöse Reisen, Hauptsponsor des Awards), Intrepid Travel (Reisen für kleine Gruppen), HouseTrip (Vermietung von Ferienwohnungen) sowie der British Guild of Travel Writers. Die Namen aller Jury-Mitglieder findet ihr hier.

Eine interessante und in jedem Fall professionelle Jury also! Diese Jury sorgt letztlich auch dafür, dass die Blogs eine objektive Bewertung erhalten.

 

Die Sieger

Die Jury hat nun weniger als 1 Monat Zeit, sich alle nominierten Blogs anzuschauen und zu bewerten. Die definitiven Award-Gewinner werden letztlich am 8. September auf der BTU Conference in Porto im Rahmen der „Travel Bloggy Award Ceremony“ vorgestellt. Die Sieger müssen hierfür nicht vor Ort sein. Wie steht es jedoch so schön auf der TBU-Site: „but you will miss out on a great night!“

 

Die Preise

Für die Nominierten gilt: dabei sein ist alles. Da diese jedoch nirgendwo veröffentlicht werden, spielt die Nominierung für sie de facto keine Rolle.

Die Finalisten können sich über extra Aufmerksamkeit für ihr Blog freuen, verbunden mit neuen Fans, extra PR und letztlich zusätzlichem Traffic. Vor allem ist der Einzug ins Finale jedoch bereits ein kleiner Ritterschlag. Allerdings verschwinden die Finalisten irgendwann van der TBU-Site, sodass das Mehr an Aufmerksamkeit v.a. kurzfristig zu erwarten ist.

Den absoluten Ritterschlag erhalten dann natürlich die Sieger. Diese wurden sowohl von der Reiseblogger-Szene als auch von den Marketing-Leuten der Jury gewählt. Eine gute Kombination! Im letzten Jahr erhielt jeder Sieger einen Koffer. Was es dieses Jahr zu gewinnen gibt? Keine Ahnung. Aber wir werden es sicher erfahren. ;) In jedem Fall sind die Sieger vom letzten Jahr auch noch online zu finden (wenn auch versteckt unter der TBU-Innsbruck-Konferenz), sodass diese auch längerfristig von der Aktion profitieren können. Vom PR-Wert eines Sieges des TBU-Travel Bloggy Awards gar nicht erst zu reden.

 

Rückblick

Interessiert, wer im letzten Jahr gewonnen hat? Hier sind die Sieger (damals war übrigens auch Yvonne von Just Travelous bereits mit dabei, sogar zwei mal).

 

Bewertung

Der Blog Award ist top durchorganisiert. Die Kombination aus Nominierungen über Reiseblogger und Bewertungen über eine fachliche Jury ist eine ideale Kombination. Ich finde persönlich sehr attraktiv, dass die Finalisten über die Anzahl der Nominierungen bestimmt werden, die Nominierungen jedoch vorher nicht angezeigt werden. Tägliche Aufrufe an die eigene Community zum nominieren bzw. voten werden damit vermieden.

Dass man sein eigenes Blog nicht nominieren darf, ist aus meiner Sicht in erster Linie ein psychologischer Effekt (alles ist objektiv). Könnte man für sich selbst voten, würde dies wohl jeder tun, wodurch sich diese Nominierungen untereinander letztlich jedoch wieder aufheben würden.

Auf der Website wird deutlich erklärt, wie der Ablauf des Awards ist, sodass Missverständnisse deutlich vermieden werden.

Ich finde an dem Award auch schön, dass es als Anreiz wirklich nur um das Prestige geht. Es geht nicht um 10.000 Euro, nicht um eine Weltreise oder sonstiges. Der Preis ist also nicht das entscheidende, um sich an diesem Award zu beteiligen. Und das sieht man dann wohl – unter anderem auch deshalb – an der Qualität der Finalisten.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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