Das DestinationCamp Hamburg – wie läuft das ab? Kleiner Rückblick auf #dchh14

Veranstaltungen: Destinationcamp Hamburg 2014

Das vergangene Wochenende verbrachte ich beim DestinationCamp in Hamburg. Jetzt heißt das DestinationCamp zwar Camp, funktioniert allerdings etwas anders als die klassischen Barcamps. Aus diesem Grund möchte ich dir gerne kurz vorstellen, wie das DestinationCamp abläuft und wie es sich von einem klassischen Barcamp unterscheidet.

Um Inhalte geht es an dieser Stelle – vorerst noch – nicht. Hierzu folgt zu einem späteren Zeitpunkt ein separater Blogbeitrag.

Zielgruppe

Das DestinationCamp heißt nicht umsonst DestinationCamp. Natürlich richtet es sich in erster Linie an Destinationen. Doch eine Destination kommt nun mal alleine nicht weit. Und so sind auch Leistungsträger, Buchungsplattformen und ebenso Berater gern gesehen. Eine Kontingentierung der verschiedenen Sparten gibt es dabei nicht. Interessanterweise ist hier jedoch sehr stark die Führungsetage der Unternehmen vertreten.

 

Die Themen

Wo beim klassischen Barcamp die Themen erst vor Ort gemeinsam entschieden werden, gibt es beim DestinationCamp bereits vorab definierte Themen. Die Auswahl funktionierte dennoch basisdemokratisch: Jeder, der wollte, konnte vorab Themen und Ideen anliefern. Diese wurden geclustert und zu insgesamt neun Themen aggregiert. Diese neun Themen kamen darauf folgend bei den Teilnehmern zur Abstimmung. Das Ergebnis: sechs Themen, die letztlich tatsächlich vor Ort diskutiert wurden.

Sprich: es wird gemeinsam entschieden, aber die Themen stehen im Vorhinein fest. Dabei gibt es – wie beim klassischen Barcamp auch – natürlich auch hier Sessions, die in eine völlig andere Richtung gehen als erwartet.

Und was uns in den Sessions erst einmal Banane war (schließlich ging es um das Überthema Vision!), siehst du hier:

Der Umfang

Beim Touristikcamp und beim Tourismuscamp, aber auch bei nicht in erster Linie touristischen Barcamps wie stARTcamp oder Barcamp Köln, hat eine Session meist eine Länge von 45 bis 60 Minuten. Beim DestinationCamp hingegen beschäftigt man sich 90 bis 105 Minuten pro Session mit einem konkreten Thema. Also schon einmal deutlich länger.

Und damit nicht genug: Jedes Thema läuft nicht nur einmal, sondern sogar viermal ab. Dabei können die einzelnen Sessions entweder Stück für Stück aufeinander aufbauen oder auch verschiedene Aspekte eines Themas beleuchten. Jeder Teilnehmer kann somit für sich selbst entscheiden, ob er oder sie ein Thema mehrfach diskutieren möchte oder sich lieber in jeder Session für ein anderes Thema entscheidet.

Rückblick Tag 2 auf Youtube.

 

Twittern unerwünscht

„Unerwünscht“ ist an dieser Stelle sicherlich etwas provokant. Doch wo beim klassischen Barcamp die Handys glühen, ist es beim DestinationCamp in den Timelines relativ ruhig. Durchaus so gewollt. Die Ausrichtung wurde von Benjamin Buhl von Netzvitamine am Ende der Veranstaltung noch einmal bestätigt: zuerst einmal soll jeder sich in die Diskussionen vor Ort einbringen. Die Kommunikation nach außen hat dann erst zweite Priorität.

Der Vorteil ist hierbei sicherlich, dass sich auch tatsächlich mehr Leute in die jeweiligen Sessions einbringen. Ich selbst empfand die Sessions im Vergleich zu anderen Barcamps hierdurch intensiver.

Der Nachteil liegt zum einen bei denjenigen, die nicht vor Ort sondern zu Hause sind: sie bekommen quasi keinerlei Informationen darüber, was gerade so in Hamburg läuft. Dies hat jedoch auch Einfluss auf die Teilnehmer vor Ort, denn es kann hierdurch auch kein Input von außen eingebracht werden. Das Ganze ist also tatsächlich eher ein closed job.

Für die nachträgliche Information, auch nach außen, gibt es die Werkschau.

 

Die Werkschau

Was beim klassischen Barcamp nahezu über Twitter komplett aufgefangen wird (für einige Sessions bräuchte man an sich wirklich nur ein Storify der entsprechenden Tweets), läuft beim DestinationCamp via MindMaps. Die aktuellen Diskussionen und Ideen werden in einer MindMap gesammelt und jeweils zwischen den Sessions ausgedruckt. Über diese MindMaps kann man sehr gut nachvollziehen, wie sich bestimmte Themen und Sessions entwickeln – und ob es sich für einen lohnt, später in eine solche Session einzusteigen. Die MindMaps vom Wochenende werden in den kommenden Tagen online gestellt.

Beim klassischen Barcamp liefern normalerweise die Blogberichte der Teilnehmer und Sessionhalter eine Zusammenfassung der einzelnen Sessions. Beim DestinationCamp hingegen gibt es die sogenannte Werkschau. Alle diskutierten Themen, deren MindMaps sowie die hieran angeschlossenen Workshops werden noch einmal komplett zusammengestellt. Die Inhalte sind somit offiziell abrufbar. Die Werkschau für das diesjährige Camp soll in 4-6 Wochen vorliegen. Aber auch die früheren Ausgaben lohnen sicherlich noch einen Blick.

 

Vergleich zum klassischen Barcamp

Selbstverständlich beinhaltet das DestinationCamp trotz seines etwas anderen Ansatzes Elemente eines klassischen Barcamps. So soll selbstverständlich über das DestinationCamp gesprochen und gebloggt werden (nur eben nicht unbedingt während der Sessions). Man duzt sich und es gibt einen gemeinsamen Hashtag.

Anders als beim klassischen Barcamp gibt es jedoch – wie bereits erwähnt – vorab festgelegte Themen. Was im Vergleich zum klassischen Barcamp auch fehlte: eine Vorstellungsrunde mittels dreier Hashtags (der großen Anzahl der Teilnehmer geschuldet?) sowie der Hinweis auf die sogenannte Zwei-Füße-Regel (Bleibe nur solange in der Session, wie du es für sinnvoll erachtest. Wenn du nichts mehr lernen oder beitragen kannst, nutze deine zwei Füße!).

 

Egal, ob klassisches Barcamp oder nicht: Ich bin mir sicher, dass gerade Destinationen auf dieser Veranstaltung einiges an Ideen mit nach Hause nehmen können. So richtig spannend wäre natürlich – wie auch in der Feedbackrunde von jemandem angeregt – nach einem Jahr Resümee zu ziehen, wer jetzt tatsächlich was aufgrund des DestinationCamps bei sich im Unternehmen umgesetzt hat bzw. woran eine solche Umsetzung gescheitert ist.

Rückblick Tag 3 auf Youtube

 

Danke…

  • … an Benjamin Buhl und sein Team von Netzvitame.
  • … an die Partner und Unterstützer.
  • … an Uwe Lübbermann für die Keynote über seine Geschäftsidee hinter der Premium Cola.
  • … an die Sessionhalter und die interessanten Gesprächspartner generell!

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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