Wir machen dieses Social Media (Buchrezension)

Social Media: Wir machen dieses Social Media - Rezension

Über das Thema Social Media gibt es jede Menge Bücher. Dieses hier, „Wir machen dieses Social Media“, widmet sich den Menschen hinter den Social-Media-Kanälen und bietet damit genau das, was der Untertitel verspricht: „Erfahrungsberichte & Tipps von Profis„.

Titel und Inhaltsverzeichnis sprachen mich an (was der Schmetterling auf dem Cover macht, hat sich mir allerdings nicht so recht erschlossen) und so griff ich zu.

Nachfolgend mein Resümee hierzu.

Wir machen dieses Social Media – worum geht es?

Das Buch „Wir machen dieses Social Media“ wurde von Malina Kruse-Wiegand und Dr. Annika Busse herausgegeben. Seine etwa 500 Seiten sind prall gefüllt mit konkreten Erfahrungsberichten aus verschiedenen Unternehmen. Hier kommen diejenigen zu Wort, welche die Social-Media-Strategie einer Organisation entwickelten oder eine konkrete Social-Media-Kampagne durchführten. Die persönlichen Sichtweisen und Eindrücke stehen dabei zentral.

 

Zielgruppe

Das Buch bietet interessante Einblicke hinter die Kulissen der Social-Media-Welt von solch unterschiedlichen Unternehmen wie Tchibo, Villeroy & Boch, Greenpeace oder Opel. Damit ist dieses Buch prinzipiell erst einmal für jeden interessant, der sich dafür interessiert, wie verschiedene Unternehmen und Organisationen mit Social Media umgehen.

Das Buch liefert mit all seinen Beispielen außerdem viel Inspiration für die (unternehmens)eigenen Social-Media-Aktivitäten, eignet sich also nicht nur für diejenigen, die generell an Social Media interessiert sind, sondern ebenso gut auch für alle, die in den Social Media tätig sind. Aus meiner Sicht sind die Beiträge vor allem dann besonders interessant, wenn berichtet wird, was einmal nicht so gut lief.

Das Buch ist kein Handbuch, welches die einzelnen Instrumente und deren Umsetzung von A bis Z vorstellt. Wer hiernach auf der Suche ist, sollte sich eher anderswo umsehen. Doch gibt es gerade über die konkreten Beispiele Ideen und auch Lösungsansätze für eigene Fragestellungen.

 

Die einzelnen Kapitel

  • Teil I: Social-Media-Strategie und -Organisation: In den Beiträgen zu diesem Teil wird die Basis gelegt. Es geht um den Aufbau einer Social-Media-Strategie für Startups bis hin zu international agierenden Unternehmen.
  • Teil II: Social-Media-Kanäle und -Kampagnen: Im zweiten Teil wird es konkret. Einzelne Kampagnen (Detox-Kampagne von Greenpeace) und einzelne Instrumente (Twitterwalls bei Greenpeace, Corporate Blog bei Tchibo, YouTube bei Siemens) rücken in den Fokus. Natürlich werden auch Themen wie Blogger Relations (am Beispiel der Tom Tailor Group und der Fashion Blogger) sowie das Thema Personalakquise (via Twitter bei der Deutschen Bahn) behandelt.
    Gerade die vorgestellten persönlichen Erfahrungen machen einen großen Teil des Reizes dieses Buches für mich aus.
  • Teil III: Job-Profile im Social Web: Nach den konkreten Aktivitäten wird es im dritten und letzten Teil des Buches noch einmal richtig persönlich. Denn nun geht es um die Personen hinter den Social-Media-Kanälen und -Kampagnen. Unternehmens- vs. Privatperson – eine Frage, der sich wohl jeder stellen muss, der in den sozialen Medien unterwegs ist. Wie läuft die Arbeit eines Social-Media-Managers in der Realität ab? Auch dieser Frage wird nachgegangen.

 

Was euch vermutlich interessiert: Gibt es auch Beiträge aus dem Tourismussektor? Im weitesten Sinne vier:

  • Da ist zum einen der Beitrag „Gestern noch belächelt, heute voll integriert: Recruiting via Twitter“ von Robindro Ullah von der Deutschen Bahn.
  • Zum anderen Jürgen Sievers von KiteWorldWide über „Spezial-Reiseveranstalter als Facebook-Experiment„.
  • Noch einmal die Bahn, allerdings jetzt in der Schweiz: „Berufsbild Crossmedia-Redakteur: Jagen, Sammeln und Verwerten“ von Martin Radtke von der SBB Cargo.
  • Anja Beckmann von Red Mod Communications schreibt gleichzeitig als Reisebloggerin auf ihrem Blog Travel on Toast. Im Buch teilt sie ihre Erfahrungen aus dem „Alltag eines Social-Media-Managers: Aufgaben, Tools und Zeitmanagement“.

 

Fazit

  • Das Buch „Wir machen dieses Social Media“ eignet sich für jeden, der sich mit Social Media beschäftigt oder sich prinzipiell für die sozialen Netzwerke interessiert.
  • Gerade die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke machen das Buch sehr lesenswert.
  • An dieser Stelle soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass das Buch auch Beiträge enthält, die aus meiner Sicht an der eigenen Überschrift vorbeirauschen bzw. der reinen Selbstdarstellung dienen.

Kurz: ein interessantes Buch mit vielen konkreten Ideen, welches ich prinzipiell gerne weiter empfehle. Dass sich „Wir machen dieses Social Media“ nicht in erster Linie auf den Tourismussektor konzentriert, ist dabei letztlich egal. Denn gerade dieser Blick über den touristischen Tellerrand hinweg, lohnt sich hier.

 

Die Fakten

“Wir machen dieses Social Media – Erfahrungsberichte & Tipps von Profils” von Malina Kruse-Wiegang & Dr. Annika Busse
von O’Reilly Verlag
504 Seiten
Kosten: € 34,90
ISBN: 978-3868999761

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Kristine,
    was weißt du über die Autorinnen? Den einen Namen findet man bei Tchibo, den anderen bei Beiersdorf. Ist das Buch eine corporate Publikation?
    Neugierige Grüße (und danke für die Rezension!)
    s&d

  2. Ihr zwei stellt immer Fragen :)
    Dr. Annika Busse hat tatsächlich für Beiersdorf und Henkel & Schwarz gearbeitet. 2012 gründete sie ein Taschenlabel. Zu letzterem schreibt sie auch in dem Buch einen Beitrag, Markenaufbau eines Startups. Maline Kruse-Wiegand ist Head of Social Media bei Tchibo, darüber geht auch ihr Beitrag.
    Ansonsten haben die Firmen aber scheinbar mit dieser Veröffentlichung nichts zu tun, welche insgesamt 30 Beiträge unterschiedlichster Personen und Unternehmen kombiniert.
    LG, Kristine

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