Reiseblogger: Erfahrungsbericht Reisebrei

Nach der Veröffentlichung meiner kleinen Blogserie rund um das Thema „Blogger im Tourismusmarketing“ fragte mich Tina aka MrsBerry, wie das denn aus Sicht der Blogger selbst aussieht. Schöne Idee – allerdings habe ich selbst hierzu eigentlich keine Ahnung. Warum nicht die Reiseblogger selbst zu Wort kommen lassen?

Also habe ich Elke nach ihren  Erfahrungen rund um das Reisebloggen befragt.

Wer ist eigentlich Elke?

Elke ist Herausgeberin, Chefin und Redakteurin der beiden Websites Reisebrei und Meerblog. Auf diesen stellt Elke sich selbst wie folgt vor:

Elke Weiler von MeerBlog

Elke Weiler von MeerBlog

Elke Weiler lässt sich gerne in Strandkörben fotografieren. Die Journalistin und Buchautorin stammt vom grünen Niederrhein, ist daher flaches Land und weiten Himmel gewohnt. Während ihres Kunstgeschichtsstudiums lebte sie in Bonn und Rom. Ihre Wahlheimat wurde aber Düsseldorf – die schönste Stadt am Rhein. Dort schrieb sie u.a. einen Gastroguide für die Stadt und betextete zwei Öko-Architekturbücher. Vor allem aber widmet sich seit nunmehr 13 Jahren dem Reisejournalismus. Und plötzlich rief das Meer… Ein guter Grund, mit Mann und Maus nach Nordfriesland zu ziehen. Und Anlass genug, im Januar 2011 “Meerblog” ins Leben zu rufen.

Und wie sieht das jetzt mit dem Reisebloggen aus? Elke stand mir hierzu Rede & Antwort. [Hervorhebungen im Text durch mich.]

Elke, seit wie vielen Jahren bist du mittlerweile als Reisebloggerin unterwegs und mit wie vielen touristischen Unternehmen hast du dabei kooperiert?

Ich habe Anfang 2011 meine beiden Seiten Reisebrei und Meerblog ins Leben gerufen, arbeite aber seit insgesamt 13 Jahren als Reisejournalistin. Pressereisen werden gemeinhin von Fremdenverkehrsämtern, Airlines, Reiseveranstaltern und Hotels gesponsert, es gibt nur sehr wenige Medien, die es sich leisten können, ihre Reisen selber zu finanzieren. Da kommt in all diesen Jahren naturgemäß eine große Anzahl an Sponsoren zusammen.

 

Wie sind diese Kooperationen zustande gekommen: Bist du auf die Unternehmen zugegangen oder haben diese dich kontaktiert? Wie sind die Unternehmen dabei auf dich aufmerksam geworden?

Ich bin in den Presseverteilern der meisten touristisch ausgerichteten Agenturen etc. sowie in den einschlägigen Medien wie Zimpel vertreten. Meist werde ich zu Gruppenpressereisen eingeladen oder vereinbare zum Beispiel Termine auf der ITB [Anmerkung Kristine Honig: Internationale Tourismus Börse, alljährlich im März in Berlin], um bestimmte Interessen vorzutragen. Wenn es um das Organisieren individueller Reisen geht, frage ich auch mal per Mail bei einer Agentur oder in der Presseabteilung eines Fremdenverkehrsbüros an.

Inzwischen komme weitere Unternehmen auf mich zu, die mich über einen der beiden Blogs gefunden haben und Sponsoring anbieten.

 

Was würdest du Reisebloggern empfehlen, die gerne für touristische Unternehmen aktiv werden möchten, aber aktuell noch keinerlei Kontakte in dieser Richtung haben?

Reisemessen bieten die optimale Gelegenheit, seine persönlichen Kontakte zu erweitern. Natürlich ist es möglich, sich per Mail vorzustellen und seine Arbeit samt Mediadaten zu präsentieren. Auf keinen Fall würde ich auf biografische Angaben im Blog verzichten. Ich finde es auch wichtig zu wissen, ob jemand seinen Blog hauptberuflich, als eine Art Werbemittel oder Hobby betreibt, und welchem Beruf er sich die meiste Zeit widmet.

 

Hast du spezielle Konditionen, um für touristische Unternehmen aktiv zu werden oder ist das pro Unternehmen unterschiedlich und Verhandlungssache?

Es sind die im Reisejournalismus üblichen Bedingungen. So würde ich beispielsweise keine gekauften Artikel auf meinen Blogs zulassen, die Produkte etc. vorstellen oder Werbe-Links im Text platzieren. Artikel und Fotos sind allein meine Produkte. Alle meine Posts sind eigens recherchiert und basieren auf meinen Erfahrungen vor Ort. Ich veröffentliche keine PR-Fotos und keine Pressemitteilungen. Aus Gründen der Transparenz erwähne ich die Sponsoren einer Reise am Ende des Artikels.

 

Was würdest du dir – auf Basis deiner eigenen Erfahrungen – von touristischen Unternehmen verstärkt wünschen?

Eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber den längst etablierten virtuellen Medien. Viele Agenturkunden bevorzugen leider immer noch Printveröffentlichungen und sind auch bei den Social Media eher eingeschränkt aktiv. Letzteres trifft auch auf klassische Medien zu, denn ein Printartikel wird im seltensten Fall auf Twitter oder Facebook beworben. Während Blogger eben nicht nur in ihren Blogs veröffentlichen, sondern über sämtliche Posts bei Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram etc. eine Öffentlichkeit erreichen, die weit über die reinen Followerzahlen hinausgeht.

 

Ganz herzlichen Dank, Elke, für diese Einblicke und den ersten Gastbeitrag auf diesem Blog!

 

  • Resümee für alle zukünftigen Reiseblogger: Kontakte sind alles! Sowohl in den PR-Agenturen als auch in den touristischen Organisationen selbst. Ideal zum Aufbau von Beziehungen ist noch immer der persönliche Kontakt, zum Beispiel auf einer Messe.
  • Und Resümee für alle touristischen Unternehmen: Nehmt Blogger ernst! Blogger sind nicht nur ein Thema für eure Online-Abteilung, sondern ebenso für eure Presse-Abteilung. Nehmt sie in eure Presseverteiler auf und ladet auch Blogger zu Pressereisen ein. Wie wäre denn mal eine Gruppenpressereise, die nur aus Bloggern besteht?

 

Das könnte dich auch interessieren:

Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Pingback: Reiseblogger: Erfahrungsbericht KölnFormat | Kristine Honig

  2. Pingback: Wochenrückblick 29/2012 | Kristine Honig

  3. Pingback: Reiseblogger & Journalisten: Elke von MeerBlog | Kristine Honig

Schreibe einen Kommentar