Culture meets Blogs: Vortrag auf der #ITBBerlin 2015

Kultur und Blog – passt das zusammen? Das passt super! Welche Aktivitäten können Museen auf ihrem eigenen Blog durchführen bzw. welche Möglichkeiten bietet diesen die Zusammenarbeit mit Bloggern? Auf der ITB Berlin hielt ich hierzu unter dem Titel „Culture meets Blogs“ einen Vortrag in der Culture Conference Lounge. Dabei ging es weniger um die Theorie, vielmehr präsentierte ich konkrete Fallbeispiele aus dem Kultursektor.

In diesem Beitrag findest du sowohl die Folien des Vortrags als auch eine Zusammenfassung von diesem.

 

Der Vortrag Culture meets Blogs

Für alle, die es eilig haben, hier direkt die Folien zum Vortrag auf Slideshare.

Kultur & Blog: Aktionen auf dem eigenen Blog

Multimedia & Hinter den Kulissen

Die Deichtorhallen in Hamburg erstellten für ihre Ausstellung „Gute Aussichten“ ein Video. In diesem erhielten die Zuschauer Einblicke in den Aufbau der Ausstellung sowie in die Gedanken der Fotografen.

  • Multimediale Inhalte vermitteln mehr als ein reiner Text.
  • Biete Einblicke hinter die Kulissen/ in die Gedanken der Künstler.

 

Verknüpfung von Kanälen

Das LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster führte auf seiner Facebookseite eine Fotoaktion durch: Fotos zur Neueröffnung des Museum konnten dort hochgeladen werden. Die Gewinnerfotos wurden vor Ort im Museum auf Monitoren über den Kassen gezeigt. Alle eingeschickten Fotos präsentierte das LWL Museum für Kunst und Kultur auf seinem Blog. Das Blog als perfekte Verlängerung der Facebookaktion.

  • Spiel Aktionen über mehrere Kanäle (auch offline!) hinweg.
  • Biete deinen Besuchern (bzw. Fans) eine Gegenleistung für ihre Aktivitäten.
ITB Berlin 2015: Culture Lounge

ITB Berlin 2015: Eingang zur Kulturhalle Culture Lounge

 

Neue Formate: Scrollytelling

Zum Scrollytelling-Format von Websites bzw. Blogs gibt es hier im Blog bereits zwei Artikel (Scrollytelling im Tourismus: Multimediale Reportagen erobern den Markt sowie Scrollytelling: Warum gerade jetzt?), darauf gehe ich deshalb nicht noch einmal tiefer ein. Wunderbar wurde dieses Format vom Städelmuseum Frankfurt für die aktuelle Monet-Ausstellung umgesetzt. Da wird an die Gemälde herangezoomt, werden Erklärungen zu Details der Gemälde geliefet, Audiodateien integriert – und damit ganz neue Eindrücke in die Arbeiten von Monet geboten.

  • Welche Formate eignen sich für deine Inhalte?
  • Probiere etwas aus.

 

Blogparaden & Blogstöckchen: Vernetzung

Blogs sind nicht nur dazu da, Ausstellungen auf eine neue Art zu präsentieren. Bei Blogs geht es ebenso um den Austausch und die Vernetzung miteinander. Und so sorgen gerade Blogparaden und Blogstöckchen dafür, dass Museen sich gegenseitig verlinken, aufeinander hinweisen.

Das LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster führte im vergangenen Jahr eine Blogparade zum Thema Offen! Bedürfnisse und Wünsche an einen Besuch im Museum durch. An dieser nahmen 9 Blogs aus dem Kultur- und Museumssektor teil. Auch das Best Blog Blogstöckchen, welches im vergangenen Jahr unter anderem durch die Reisebloggerszene flog, landete im Kulturbereich.

  • Eigene Blogparade: Suche ein möglichst breit interpretierbares Thema, passend zu deinem Museum/ deiner Ausstellung.
  • Blogparaden anderer: Spring auf passende (!) Blogparaden anderer Museen aber auch Nicht-Kultur-Blogger auf.
  • Reiche Blogstöckchen nur an passende Blogs weiter.
ITB Berlin 2015: Conference Culture Lounge

ITB Berlin 2015: Conference Culture Lounge. Während meines Vortrags waren all diese Plätze besetzt.

Kultur & Blog: Aktionen mit externen Bloggern

Blogger heißt in diesem Zusammenhang nicht nur „Blogger“, sondern ebenso Twitterer, Instagramer, Youtuber – sorgen diese doch letztlich ebenso für Promotion. Nachfolgend auch hierzu ein paar Beispiele.

Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung

Einen Tag vor der Ausstellungseröffnung findet im allgemeinen eine Pressekonferenz statt. Lade zu dieser nicht nur Journalisten, sondern ebenso Blogger ein. Die Bundeskunsthalle Bonn erhielt hierdurch beispielsweise zur Ausstellung „Outer Space“ noch am gleichen Tag (also einen Tag vor der offiziellen Eröffnung) Blogbeiträge (z.B. skyweek.wordpress.com: Outer Space in Bonn).

  • Baue Kontakte zu regionalen sowie thematisch passenden Bloggern auf.

 

Bloggerreise

Statt der Reduzierung auf die Ausstellungseröffnung kann aus der Bloggereinladung auch eine mehrtägige Bloggerreise werden. Schau dir hierzu einmal die Bloggerreise #kbreise an, bei welcher die Kunsthalle Karlsruhe sowohl mit Karlsruhe Tourismus als auch mit den Kunst & Design Museen Basel kooperierte. Bitte beachte dabei aber: Dass nach einer solchen Reise mit fünf Bloggern gleich 20 (!) Blogartikel erscheinen, ist nicht der Standard.

  • Kooperiere mit der Tourismusorganisation vor Ort, mit anderen Museen in deiner Stadt bzw. mit thematisch passenden Museen ganz woanders.
  • Die Teilnehmer deiner Bloggerreise müssen nicht unbedingt nur Kulturblogger sein.

 

Tweetup

Eine mehrtägige Reise ist dir doch zu lang? Kürzer ist ein Tweetup, ein Twittertreffen. Die Twitterer besuchen gemeinsam die Ausstellung und twittern darüber. Und das passt nicht nur zu moderner Kunst, wie das Archäologische Museum Hamburg mit seinem Tweetup zum 1150. Todestag des Heiligen Ansgars beweist.

In deinem Museum gibt es kein Wlan oder sonstiges Internet? Bereits 2013 wurde aufgrund solcher Umstände ein Tweetup vom Deutschen Historischen Museum in Berlin nach draußen verlegt und mit QR-Codes unterstützt. Ich selbst nahm an einem zeitversetzten Tweetup teil – die Mauern des Regierungsbunkers in Ahrweiler sind definitv zu dick für Internet.

  • Passe deine Führungen auf die Ansprüche der Twitterer an, plane beispielsweise viel mehr Zeit ein.
  • Gib den Twitterern die Möglichkeit, Fotos und Videos in deiner Ausstellung aufzunehmen.
  • Sei kreativ.

 

Verknüpfte Aktionen

Wenn wir schon einmal draußen sind, bleiben wir da auch. An Stelle eines Tweetups (Twittertreffens) kann auch ein Instawalk (ein Rundgang von Nutzern der Fotoapp und -plattform Instagram) bzw. ein Vinwalk (ein Rundgang von Nutzern der Videoapp und -plattfrom Vine) durchgeführt werden. So organisiert beispielsweise von der Alten Pinakothek München zur Ausstellung „Canaletto Bernardo Bellotto malt Europa“. Mit Schablonen zum Ausschneiden für das „echte“ Canaletto-Feeling und den Spaßfaktor.

Eine ziemlich große Social-Media-Aktion war im vergangenen Jahr #myRembrandt. Die Reproduktion eines Rembrandtgemäldes wurde im Rahmen dieser Aktion an Blogger ausgeliehen und damit quasi um die Welt und sogar ins All geschickt. Diese unternahmen mit „Rembrandt“ diverse Ausflüge oder besuchten Ausstellungen. Was mir besonders gefiel: auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden stiegen in das Thema ein und zeigten Rembrandt die Museen Dresdens.

  • Ein spielerischer Ansatz schadet selten.
  • Konzipiert Aktionen, die über den reinen Kultursektor hinausgehen.
  • Kooperiert miteinander.

 

Bloggen & Blogger-Aktionen im Tourismussektor: Fazit

  • Social Media hört nicht in den eigenen Mauern auf.
  • Social Media hört nicht auf den eigenen Kanälen auf.
  • Social Media heißt sinnvolle Verknüpfung verschiedener Kanäle.
  • Social Media heißt Vernetzung mit anderen Bloggern und Museen.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine,

    merci für diese Übersicht der gängigen Vernetzungsmöglichkeiten für die Kultur! Das Potential des Social Webs für Kultureinrichtungen kann nicht oft genug herausgestellt werden. Ein dickes Dankeschön auch für die Verlinkung auf meinen Artikel #Blogstöckchen!

    Gerade in meinem aktuellen Blogsteckbrief des Stadtmuseums Stuttgart ging ich auf die vorbildliche Blogger Relations des Museums ein (sie machten auch bei dem Blogstöckchen mit). Noch am selben Tag schrieb Markus Speidel vom Museum einen unglaublichen Post, der mich richtig rot werden ließ – eben #Blogger Relations! http://www.stadtmuseum-stuttgart.de/blog/stadtmuseum/2015/03/09/blog-schmeicheleien/

    Höre dir vor allem aber auch den Podcast ab Minute 59,24 an – ein Kurzinterview mit Markus und seine Sichtweise auf Blog und die Stuttgarter – grandios!

    Herzlich
    Tanja

  2. Pingback: Das war unsere ITB 2015 » Tourismuszukunft: Institut für eTourismus

  3. Liebe Tanja,

    danke dir für deinen Kommentar. Ich denke auch, dass für den Kultursektor hier noch sehr viele Möglichkeiten liegen. Gerade Museen haben so unglaublich viel zu erzählen, dass ein Blog hierfür einfach perfekt für ist!
    Ich liebe den letzten Absatz in dem oben verlinkten Blogbeitrag: „Wir waren dieses Jahr noch nicht so richtig in Schwung gekommen, es gibt soviel anderes zu tun, aber diese beiden Ereignisse geben so viel Rückenwind für den Blog, das wir es unbedingt mit Euch teilen wollten und mit neuer Energie an die wilde Textproduktion gehen!“ Perfekt noch einmal dargestellt, was ein Blog (bzw. Social Media) generell für die Mitarbeiter bedeuten kann: Feedback! Vernetzung!
    Und danke auch für den Hinweis auf den Podcast! Super!
    Herzliche Grüße zurück, Kristine

  4. Deinen Vortrag „Culture meets Blogs“ hätte ich mir sehr gerne vor Ort angehört! Ich bedanke mich für die Folien zum Nachlesen!
    Ein sehr schöner Beitrag, welcher eine gute Übersicht über die Möglichkeiten von Blogs und weiteren Social Media Aktionen für Kultureinrichtungen bietet.
    Herzliche Grüße aus Hamburg

  5. Pingback: Sonntagslektüre: Digital Natives, Blogger Relations und Zeitmanagement | museums(t)raum

  6. Pingback: Fragen an mich: Tourismuszukunft, Job & Reisen | Social Media im Tourismus

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