Über den Einsatz von Scrollytelling im Tourismus schrieb ich hier bereits einen Blogbeitrag. Und so landete das Kulturmagazin Scala vom WDR5 bei mir, als Nadia Hanna einen Interviewpartner für eine Sendung über Scrollytelling suchte (Mal wieder ein kleines Hurra auf ein eigenes Blog!).
Was Nadia Hanna interessierte: Wo liegen die Vorteile dieses Formats? Kann sich jeder ganz einfach eine eigene Scrollytelling-Seite aufsetzen? Und warum kommt dieser Trend gerade jetzt?
So viele Fragen, die man in viereinhalb Minuten nicht so einfach beantworten kann. Zumindest habe ich es versucht. Und immerhin: The Travel Episodes konnte ich dabei mit unterbringen. Aber – hört einfach selbst (Minute 36:42-41:22). Und natürlich könnt ihr euch auch den Rest anhören oder generell bei dem Magazin Scala vorbeischauen.
Für alle, die nicht hören, sondern lieber lesen wollen, hier noch ein paar Informationen zu diesem Thema.
Warum ist Scrollytelling gerade jetzt ein Thema?
Ich sehe hierfür mehrere Faktoren:
- Die Technik: Weil es geht: Großformatige Fotos in guter Qualität. Die Integration verschiedener multimedialer Formate. Die Verknüpfung unterschiedlicher Ebenen.
- Die Technik II: Weil die User es kennen: Über Smartphones und Tablets sind es die User mittlerweile gewohnt, einfach durch Websites zu scrollen. Wischen und antippen statt klicken ist die Devise.
- Die Technik III: Die Internetverbindungen sind mittlerweile gut genug, dass selbst-startende Videos auch tatsächlich starten und nicht nur einen Ladebalken anzeigen.
- Mehr Umfang: Mit Hilfe von Scrollytelling können Geschichten von Anfang bis Ende erzählt werden. Diese Präsentation ist nicht für kurze Posts und schnelles Drüberfliegen geschaffen. Bei Scrollytelling steigt man als Leser tiefer ein.
Wofür eignet sich Scrollytelling?
- Scrollytelling passt für alles, was linear abläuft: Die Präsentation einer Reise, einer Veranstaltung, einer Wanderung.
- Scrollytelling passt für alles, was multimedial präsentierbar ist: Wenn Text und Fotos mit Video- oder Audiobeiträgen (sinnvoll!) ergänzt werden können, ist Scrollytelling eine gute Option, all die Inhalte gut zu präsentieren.
- Scrollytelling passt für alles, was komplex ist: Durch die Kombination aus Diagrammen, Interviews, Fotos und Videos kann deutlich mehr vermittelt werden, als durch reinen Text.
Generell gilt jedoch, was die multimedialen Inhalte anbetrifft: Alles kann, nichts muss. Nicht jeder Scrollytelling-Beitrag muss ein Video oder muss einen Podcast beinhalten.
Kann jeder Scrollytelling nutzen?
Es gibt Plugins für WordPress, es gibt Pageflow, unterstützt vom WDR. Ja, jeder kann Scrollytelling für sich einsetzen. Das heißt aber nicht, dass jeder es tatsächlich kann.
Zum einen muss die Präsentation selbst von einer guten Qualität sein. Das gilt für die Qualität der Fotos und Videos sowie für das grundsätzliche Design. Und das gilt ebenso für den Text, der das alles miteinander verbindet.
Zum anderen sollte man mindestens ein bisschen Ahnung davon haben, was man programmiertechnisch so tut. Denn Scrollytelling ist aktuell schon noch etwas frickelig.
Vor allem aber: die Story innerhalb des Scrollytellings muss passen. Wenn ich nichts zu erzählen habe, ist die Form der Präsentation letztlich völlig egal. Wenn ich nicht weiß, wie ich eine Geschichte aufbaue, ist diese für den Leser uninteressant und auch hier die Form der Präsentation egal.
Kurz: Theoretisch kann jeder Scrollytelling einsetzen. Gut aber eben nur in der Theorie.
Pingback: Netz-Fundstücke 02/15 - IHK Onlinemarketing | IHK Onlinemarketing
Pingback: Kultur & Blog: Vorstellung konkreter Aktionen | Social Media im Tourismus