Strategie & Umsetzung im Tourismus

Beruflich unterwegs: Wie Hotels mich überraschen

Mein perfektes Hotel

Mein perfektes Hotel

Ich bin viel beruflich und auch privat unterwegs. Dadurch sehe ich viele Hotels – kleine und große, privat geführte und Kettenhotels. In einigen Hotels möchte ich nach dem erstmaligen Besuch nicht noch einmal hin, in andere hingegen liebendgern immer wieder.

Was ist der Grund, dass ich mich in einem Hotel wohl fühle? Dafür gibt es einige Gründe. Eines sei aber direkt verraten: Es hat nichts mit der Größe des Zimmers zu tun.

 

Vor meiner Reise: Die Hotelbuchung

Fangen wir bei der Buchung an. Ja, ich gestehe: Ich suche meine Hotels bei Booking.com. Die Suchfunktion dort entspricht einfach viel besser meinen Bedürfnissen als es die Seiten der Städte oder Regionen meist tun. Sorry! Wenn ich allerdings ein passendes Hotel gefunden habe, schaue ich danach auf dessen eigene Website. Um direkt bei dem Hotel zu buchen. Allerdings läuft da oft einiges verkehrt:

Klar, oder?

Positiv überraschte mich hier letztens das Hotel Herbst in Berlin. Gleicher Preis wie bei Booking und direkte Online-Buchbarkeit. Damit war schnell klar, wo ich buche: Direkt auf der Hotel-Site. Beim Eingeben der Buchungsdaten dann die Überraschung:

Hotel Herbst, Berlin: Dankeschön

Ein Dankeschön für die direkte Buchung auf der Hotel-Website. Und das auch noch individuell wählbar aus Coffee to go, Sekt, Wein oder Gutschein. Schöne Idee! Gut fand ich dabei persönlich, dass dieses Extra nicht marktschreierisch direkt auf der Startseite angeboten wurde. Das hätte zu dem Gedanken „Ein Coffee to go als Dankeschön so laut anzupreisen – naja.“ geführt. Das Dankeschön kam stattdessen einfach so ums Eck, freundlich lächelnd, überraschend.

 

Die Ankunft

Im Hotel Bollmannsruh in Päwesin/Brandenburg wurde ich – kaum, dass ich durch die Hoteltür getreten war – namentlich begrüßt. Es war bereits spät und die Rezeptionistin erwartete nur noch zwei Gäste. Dem Namen nach konnte dabei nur ich ich sein. Positive Überraschung meinerseits.

Schön auch die Ankunft im Hotel Pöker in Meppen/Niedersachsen: Hier wurde ich schnell als Business-Gast identifiziert. Ich bekam den Schlüssel in die Hand gedrückt, Etage und Weg zur Treppe/zum Lift gezeigt, WLAN-Infos und Frühstückszeiten kommuniziert. Nach gefühlt noch nicht mal einer Minute war ich an der Rezeption fertig. Absoluter Schnelligkeits-Rekord bisher. Beim zweiten Besuch reduzierte sich das Anmeldeprozedere gleich noch einmal: „Sie waren bereits hier und kennen sich aus?“ – „Ja“.

Länger dauerte das Anmeldeprozedere im Hotel Hermes in Oldenburg/Niedersachsen. Ein Meldezettel, der bereits handschriftlich (!) ausgefüllt war, wartete nur noch auf meine Unterschrift. Und ein ausgesprochen sympathischer und gut gelaunter Rezeptionist empfing mich. Ich fühlte mich nicht als Standardgast, sondern ganz persönlich angesprochen. Und er hatte einiges zu erzählen:

Wer sich einmal die Bewertungen dieses Hotels anschaut, sieht: Die Gäste sind begeistert hiervon. Und von der Freundlichkeit des Personals. Dass mein Zimmer eher Standard war – komplett unwichtig.

 

Das Zimmer

Warum hängen eigentlich so oft die Standard-Blümchen- oder Standard-Chagall-Bilder an den Wänden der Hotelzimmer? Gibt es in der Region nichts Schönes?

In der Lessingstadt Wolfenbüttel schaute mir im Hotel Rilano 24/7/Niedersachsen Herr Lessing persönlich beim Schlafen zu…

… und in der Eifel im Hotel Am Wenzelbach in Prüm/Rheinland-Pfalz ein Hirsch.

Wirkt doch gleich viel besser als die Standard-Blümchen, oder?

Und übrigens: Das mit den Bildern gilt nicht nur fürs Zimmer, sondern ebenso für die Gänge und den Frühstücksraum!

Egal ob beruflich oder privat unterwegs: Steckdosen, gebt mir Steckdosen! Ich habe normalerweise meinen Laptop dabei und mein Handy. Eventuell auch noch einen externen Akku. Und fast alle Geräte wollen nachts aufgeladen werden, idealerweise irgendwo in der Nähe des Bettes (ja, wir Nerds sind manchmal etwas bescheuert…). Hier muss einfach die Kette motel one genannt werden. Steckdosen am Bett. Auf beiden Seiten. In jedem Hotel. Und nein, diese Steckdosen sind nicht von irgendwelchen Nachttischlampen, Telefonen oder Radioweckern belegt, von denen zumindest ich die beiden letztgenannten überhaupt nicht brauche.
Übrigens: Falls du einfach nicht so viele Steckdosen in deinen Zimmern hast, musst du jetzt nicht unbedingt die Wände für mich aufreißen. Ein Mehrfachstecker würde mir auch schon helfen (nein, ich will den nicht immer in meinem Rucksack mit mir herumschleppen…).

Wenn wir hier schon bei der Technik sind: Ein WLAN, das nicht funktioniert, ist kein WLAN. Und: Ich erwarte, dass dieses gratis ist. Und unkompliziert. Und ich nicht hunderttausend Infos und verschiedene Codes eingeben muss, am besten noch jede Stunde immer wieder neu. In den Niederlanden, im Hotel Courage Waalkade in Nimwegen, verstand die Rezeptionistin meine Frage nach dem WLAN-Zugang gar nicht. „Einfach verbinden.“ Ihr Gesichtsausdruck sagte dazu: „Wie denn sonst?“ Kein Passwort, kein den-AGB-zustimmen, nichts. Einfach nur verbinden. Holland eben.

Noch ganz unabhängig von der Technik: Eine Wasserflasche, ich korrigiere: eine kleine Wasserflasche für 4 Euro als Willkommensgeschenk auf dem Zimmer ist nicht dein Ernst, oder? Dann lieber so:

Hotel Franz in Essen/Nordrhein-Westfalen: Die erste Flasche Wasser geht auf’s Haus.

Hotel Franz: Die erste Flasche Wasser geht aufs Haus

Lindenhof Nordsteimke in Wolfsburg/Niedersachsen: So schön angerichtet wie hier habe ich noch kein Wasser in einem Hotel gesehen. Dazu auch noch ein Wasser aus Wolfsburg. Perfekt!

Lindenhof Nordsteimke: Wasser aus Wolfsburg

 

Das Bad

In den Bädern in Hotelzimmern stellen sich mir of die meisten Fragen:

 

Das Frühstück

Was für die Bilder im Zimmer gilt, gilt ebenso für das Frühstücksbüffet. Überrasch mich mit individuellen und regionalen Angeboten!

Im bereits erwähnten Hotel Pöker in Meppen musste ich früh gleich mehrere Fotos vom Frühstücksbüffet machen: Selbstgemachte Brötchen, Honigwaben, Eier vom Bio-Bauernhof – #hach, mein Herz hüpfte.

Kaffee – die große Diskussion. Filterkaffee oder Latte Macchiato, Cappuccino und Espresso aus der Maschine? Am besten beides: Für meine Eltern lieber den Filterkaffee, für mich lieber den Maschinenkaffee.

Gerade war ich im Hotel Birke in Kiel/Schleswig-Holstein. Beim Frühstücksbüffet bietet dieses Hotel an, individuell auf Wunsch – und ohne Extrakosten! – Waffeln, Pancakes, Rühr- und Spiegelei oder ein Omelett zu machen. Super! (Nicht so super: Vergessen ein Foto von zu machen. Unter anderem deshalb wäre ich nie als Foodblogger geeignet…)

 

Wie ist also mein perfektes Hotel?

Es ist praktisch, aber individuell. Es überrascht mich und ist stringent.
Und da genügen tatsächlich schon Kleinigkeiten, um positiv aufzufallen. Das müssen keine riesigen Investitionen sein.

Wie ist deine spontane Lieblingserinnerung an ein Hotel?

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