Strategie & Umsetzung im Tourismus

BarCamps – klassisch oder auch nicht.

BarCamps. Klassisch. Oder auch nicht.

Ein klassisches BarCamp hat so seine Regeln. Und ja, es gibt nicht ohne Grund absolute Verfechter dieser klassischen BarCamps.

Ich gestehe: ich bin da flexibler. Denn letztlich kommt es auf den Veranstalter und die Teilnehmer an, was tatsächlich wichtig ist.

Ein Vergleich.

 

Wie definiert sich ein klassisches BarCamp?

Da gibt es zum einen dieses wunderbare Video, welches die Grundprinzipien eines BarCamps erklärt.

Es gibt verschiedene Regeln für ein BarCamp. Generell geht es bei diesem um den Austausch miteinander. Es geht nicht per sé um ein konkretes Ergebnis.

Hier die Regeln (die du sicherlich auch in anderen Formulierungen finden wirst):

Soweit so gut. Alles klar?

 

Wann und wie mache ich Abstriche von einem klassischen BarCamp?

Keine festgelegten Präsentationen vs. leichte Vorplanung

Beim klassischen BarCamp werden die Inhalte erst vor Ort gemeinsam festgelegt. In der Realität sieht das bei touristischen BarCamps dann so aus, dass der interessierte Mitarbeiter einer touristischen Organisation zum Chef geht und sagt: „Ich will da gerne auf dieses BarCamp.“ – „Welche Themen werden denn da besprochen?“ – „Das weiß ich noch nicht, wird erst vor Ort festgelegt.“

Viele Organisationen und Unternehmen tun sich hiermit schwer. Ich finde es deshalb völlig opportun, ein paar Sessions bereits vorab anzuteasern. Sollte es dann vor Ort kein Interesse an diesen geben – sollten diese aber dennoch fallen gelassen werden.

Schlimm finde ich – wie letztens auf einem BarCamp gesehen – wenn die Sponsoren-Sessions schon auf dem Plan zeitlich (Sind die Leute etwa nur in dem entsprechenden Slot anwesend?) und räumlich (Woher wird schon vorher gewusst, wie viele Leute Interesse an den Sessions haben?) verteilt sind. Und vor allem mit Themen, die definitiv ein großes Interesse der Teilnehmer wecken. Warum nicht einen ganz normalen Session-Pitch machen, wie alle anderen auch?

Ergebnisoffen vs. ergebnisorientiert

Beim klassischen BarCamp steht nicht das Ergebnis im Mittelpunkt, sondern der Austausch. Das heißt, Zusammenfassungen oder ähnliches gibt es nicht. Maximal darüber, was die Teilnehmer selbst produzieren. Also Tweets, Blogbeiträge oder andere Veröffentlichungen in Social Media.

Auch dies sehe ich pragmatischer. Um Nicht-Teilnehmer darüber zu informieren, was auf dem BarCamp passiert ist, ist irgendeine Form der Zusammenfassung sinnvoll. Und seien wir einmal ehrlich: Bei einem BarCamp, an welchem nur die touristischen Akteure der Region teilnehmen, wird jetzt nicht sooo viel getwittert. Sei es, weil es keinen Twitteraccount gibt oder dieses verstärkt auf B2C ausgerichtet ist. Auch Blogbeiträge wird es eher keine geben, denn die wenigsten Teilnehmer verfügen über ein Nicht-B2C-Blog.

Verschiedene Möglichkeiten für Zusammenfassungen habe ich hierzu bereits in diesem Beitrag aufgezeigt. Besonders toll auch die Zusammenfassungen vom NetzpolitikCamp im vergangenen Jahr: Pro Session gab es einen offiziellen Protokollführer. Top! Zusammenfassungen sind auch aus folgendem Grund wichtig: Sie helfen dabei, im nächsten Jahr die Leute zur Teilnahme zu überzeugen. Bzw. sie verdeutlichen auch, was genau auf so einem BarCamp eigentlich passiert.

Intern vs. extern

Ein klassisches BarCamp ist offen, so offen wie es nur geht. Ich verstehe jedoch ebenso Regionen, die ihr erstes BarCamp initiieren und Externe vorerst von diesem ausschließen. Ja, ich weiß, es kommen dann keine Impulse von außen. Allerdings habe ich beispielsweise im April beim BarCamp Ahrtal festgestellt: Die besprochenen Themen sind mehr „down to earth“. Es geht eben nicht um den „neuesten geilen heißen Scheiß“, sondern um ganz (profane?) Alltagsfragen, welche die Teilnehmer bewegen. Wie können wir enger zusammenarbeiten? Wie bekommen wir unsere Angebote kommuniziert? Wie bekomme ich Leser für meinen Newsletter? QR-Code – ja oder nein, und falls ja, dann wie? Sehr spannend. Kein Snapchat. Keine Präsentation. Keine Frontalvorträge (ja, ich weiß, sollte es generell bei einem BarCamp nicht geben). Statt dessen: Aktiver Austausch miteinander.

 

Worauf ich bei einem BarCamp auf keinen Fall verzichten würde

Trotz aller Flexibilität, die ich hinsichtlich eines BarCamps habe, gibt es doch einige Rahmenbedingungen, auf die ich auf keinen Fall verzichten würde.

 

Kurz, meine Devise für touristische BarCamps:

Grundprinzip eines BarCamps beibehalten.
Aber ein klein wenig mehr Struktur vor- und hinterher kann nicht schaden.

 

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