Strategie & Umsetzung im Tourismus

Wie kannst du eine mehrwöchige Reise auf deinem Blog präsentieren?

Bloggen: mehrwöchige Reise auf deinem Blog präsentieren

Ich bin aktuell für zwei Wochen in Frankreich. Wie könnte ich – wäre ich ein Reiseblogger – diese zwei Wochen in mehreren Blogbeiträgen präsentieren? Möglichkeiten gibt es hierfür wie immer mehrere. Und alle haben ihre perfekten Anwendungsgebiete.

Generell stellt sich die Frage nicht nur bei einer zweiwöchigen oder sogar noch längeren Tour, sondern bereits bei einer mehrtägigen Reise: Viele Erlebnisse und jede Menge Fotos. Wie ordnest du all dies am besten?

Das Tagebuchblog: Geordnet nach Tagen

Du brichst eine längere Reise auf die einzelnen Tage herunter. Dabei lässt du den tatsächlichen Ablauf der Reise Revue passieren: Anreise, Unterkunft, Nachmittagsaktivitäten, Abendessen, Frühstück, morgendliche Aktivitäten, Mittagessen, nachmittägliche Aktivitäten, Abendessen…

Vorteil: Es wird für deinen Leser deutlich, wie viel Zeit er wofür benötigt und welche Attraktion er eventuell mit einer anderen Sehenswürdigkeit kombinieren kann. Passende Unterkünfte und Restaurants in der direkten Umgebung werden ebenso direkt mitgeliefert.

Nachteil: Interessiere ich mich als Leser rein für die Burgen im Périgord, muss ich mich im Zweifelsfall durch vier verschiedene Blogbeiträge „durcharbeiten“ und bekomme dabei noch jede Menge – für mich – unnötiger Informationen.

Bei einem Urlaub wie meinem eigenen, bei welchem die gleiche Unterkunft Ausgangspunkt für alle Touren ist, eignet sich diese Vorgehensweise ebenso nicht so gut. Alle von mir besuchten Burgen, Höhlen und Orte befinden sich im Périgord noir und somit nicht allzu weit voneinander entfernt. Was jetzt wie miteinander kombiniert wird, ist letztlich relativ egal.

Meiner Meinung nach eignet sich diese Form der Reiseberichte auf einem Blog deshalb ideal für Roadtrips, bei welchen sich die präsentierten Regionen inklusive Sehenswürdigkeiten, Unterkünften und Restaurants (täglich) ändern.

Blick aufs Périgord

 

Inhaltlich passend: Geordnet nach Themen

Meinen Périgord-Aufenthalt würde ich aus obigem Grund am ehesten thematisch ordnen:

Vorteil: Der Leser kann hundertprozentig seinen Interessen folgen. Wer sich nicht für Burgen interessiert, ignoriert diesen Beitrag einfach komplett. Vorteil für dich selbst: Du lässt einfach weg, worüber du nicht schreiben willst. Keinem fällt auf, dass ein Tag fehlt.

Die thematische Ordnung ist darüber hinaus für die Auffindbarkeit deiner Beiträge in Google sehr gut. Interessierte Périgord-Urlauber suchen eher nach „Périgord Essen“ bzw. „Périgord Höhlen“ als nach „14 Tage Périgord“.

Auf jeden Fall ist es wichtig, die verschiedenen Themen für deine Leser dennoch miteinander zu verknüpfen. WordPress-Plugins wie Yet another related posts oder Efficient Related Posts organisieren diese Verlinkungen automatisch am Ende eines Beitrags für dich.

Burg Beynac im Périgord

 

Detailgetreu: Alle Informationen von A bis Z

Du kennst das sicherlich: die eine Burg, der eine Ort oder das eine Restaurant hat es dir ganz besonders angetan. Anderen Besuchern der Region könnte es ähnlich ergehen, außerdem suchen Leute im Internet nach der genannten Location. Dann erstelle doch einfach einen separaten Blogbeitrag nur hierüber.

Ein Beitrag über die Höhle von Lascaux könnte beispielsweise folgendes beinhalten:

Wichtig dabei: Nicht jede Attraktion eignet sich dazu, einen komplett eigenen Blogbeitrag zu erhalten. Einige geben inhaltlich doch zu wenig her oder sind für niemand anderen als für dich interessant. Wenn du dich auf deinem Blog jedoch generell auf ein spezielles Thema konzentrierst, sollten hierzu passende Sehenswürdigkeiten eher einen Detailbeitrag erhalten.

Jardins de Marqueyssac im Périgord

 

Neu sortiert: Eine selbstgewählte Reihenfolge

Aus der Kombination von fiktivem Tagebuchblog und thematischer Ordnung entsteht die selbstgewählte Reihenfolge. In Reiseführern sieht man dies gerade für Städte sehr oft: da werden Tipps für 24 Stunden, 48 Stunden sowie 72 Stunden in der Stadt zusammengestellt.

Dies kannst du natürlich ähnlich machen. Empfehle deinen Lesern kleine Touren in der Region, die entweder eine bestimmte Ecke der Region genauer unter die Lupe nehmen oder aber einem konkreten Thema folgen. Für das Périgord beispielsweise könntest du eine Tour auf den Spuren der Frühgeschichte zusammenstellen, welche den Besucher an der Vézère entlang zu verschiedenen Museen und prähistorischen Wohnstätten führt.

Vorteil: du kannst verschiedene deiner Erlebnisse völlig neu miteinander kombinieren. Wichtig jedoch: das muss auch wirklich passen und umsetzbar sein. 150 km Distanz in 10 Minuten zurückzulegen? Ein zur Mittagszeit geschlossenes Museum genau in dieser Zeit zu besichtigen? Solche Tipps solltest du nicht geben.

Sarlat im Périgord

 

Oft gesehen: die Top 10 einer Region

Ich gestehe, diese Form von Reiseblog-Beiträgen mag ich selbst nicht gerne lesen, andererseits funktioniert sie einfach gut (nicht ohne Grund wird sie so oft eingesetzt). Gerade für Leser, die eine Region oder eine Stadt noch gar nicht kennen, bieten die Top 10 einen guten ersten Überblick. Und genau das ist auch der Nachteil einer solchen Übersicht: sie bleibt sehr stark an der Oberfläche.

Die Frage ist hier deshalb, wie sehr du von den allgemeinen Standards abweicht. Denn schnell sind die Top 10 voll mit Tipps, die man genau so auch anderswo lesen kann (Stichwort Paris & Eiffelturm). Stelle deshalb lieber deine ganz persönlichen Top-10-Tipps deiner Reise zusammen.

Zusammenfluss Vézère und Dordogne in Limeuil

 

Visuell: der Fotobeitrag

Eine Region oder Stadt, aber auch einzelne Sehenswürdigkeiten kannst du auf deinem Reiseblog wunderbar über reine Fotos präsentieren. Ein Bild sagt mehr… – you know. Vorteil dabei: ein solcher Beitrag ist auch für Blogbesucher interessant, die deine Sprache nicht sprechen. Fotos sind schließlich international.

Was du hierbei aber auf jeden Fall beachten solltest:

Wovon ich dir an dieser Stelle abraten möchte: deine Instagramfotos einzubetten (Und hier geht es tatsächlich um das Embedden, nicht um die generelle Präsentation deiner Instagramfotos!). Über die eingebetteten Instagramfotos erhältst du zwar vielleicht den ein oder anderen extra Like auf dein Foto. Aber: Falls Instagram irgendwann einmal doch abgeschaltet werden sollte (warum auch immer), verschwinden deine Fotos einfach so aus deinem Blog. Nicht gut. Dann doch besser die Fotos auf deinen Webspace hochladen und in den Beitrag integrieren.

 

Ob reine Fotos, kleine Touren oder die Highlights deiner Reise – eine Kombination dieser verschiedenen Formen ist selbstverständlich immer möglich. Suche dir am besten abhängig von deiner Reise, deinem Blog und was genau du deinen Lesern zu erzählen hast, einfach die passende(n) Variante(n) aus.

 

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