Das vergangene Wochenende verbrachte ich in Eichstätt beim 7. Tourismuscamp. Für dich gibt es hier einen Einblick in die von mir besuchten Sessions.
Gut zu wissen: Raum A wurde im Lifestream übertragen. Die Sessions dort kannst du dir auch jetzt im Nachhinein noch anschauen. Aus diesem Grund entschied ich mich auch zum Teil – trotz superspannender Themen in Raum A – für die kleineren Alternativen in Raum B oder C. Und wurde auch dort nicht enttäuscht.
1. Session: Der Social News Room als Content Plattform
Vorgestellt von Eva Blomenkamp und Wibke Leder von den Wellnesshotels-Resorts. Diese planen auf ihrer Website einen separaten Social News Room, in welchen all ihre Posts der unterschiedlichen Social-Media-Kanäle hineinfließen. Dort dann selektierbar nach Social-Media-Kanal, Hauptthema sowie Hotel. Hierfür werden pro Post unterschiedliche Tags verwendet und wird darauf geachtet, dass nicht die gleichen Themen zeitgleich auf allen Kanälen ausgespielt werden.
Aus der Diskussion zu diesem Projekt hier wichtige Punkte, falls auch du über einen solchen Newsroom nachdenkst:
- Zielgruppe deutlich festlegen. Wenn einzelne Kanäle für bestimmte Zielgruppen nicht interessant sind, sollten diese Inhalte der Zielgruppe auch nicht angezeigt werden. Wer nicht-social-media-Affine erreichen möchte, sollte auf die entsprechenden Icons verzichten und die Übersicht so wenig technisch wie möglich gestalten.
- Deutliche, namentlich verständliche Einbindung auf der eigenen Website. Kaum jemand klickt auf „Social News Room“. Warum auch?
- Inhalte bei passenden statischen Inhalten der Website integrieren, z.B. Beitrag über ein Hotel => eingebundene aktuelle Posts über dieses Hotel aus den Social-Media-Kanälen.
- Auch (kuratierten) Fremdcontent einbinden. Wie wird über meine Marke gesprochen?
2. Session: Blogger Relations
Diese von Torsten Maue angebotene Session war sehr ambivalent, die Atmosphäre sehr angespannt. Eine Wortwahl wie „Totholzjournalisten“ und „Bettelblogger“ machten das Ganze nicht besser. Schließlich sollte es um „Relations“, also Beziehungen zu- und miteinander gehen. Etwa nach der Hälfte der Session lockerte sich die Stimmung glücklicherweise etwas und sowohl Regionen als auch Blogger berichteten von konkreten Erlebnissen und Erfahrungen.
3. Session: Content Marketing
Florian Bauhuber von der Tourismuszukunft führte eine Diskussion rund um diesen Begriff. Dabei festgestellt: Jeder legt einen anderen Schwerpunkt bei diesem Thema (Sind SEO-Texte eigentlich Content Marketing oder nicht?). Hier geht’s direkt zum Videostream. Schau einfach mal dort rein.
4. Session: No-line Service und OmniChannel
In diese von Michael Faber von der Tourismuszukunft gehaltenen Session bin ich ohne irgendwelche Erwartungen hineingegangen, stattdessen mit einem großem Fragezeichen. Hier eine ganz kurze Begriffsklärung:
- Multichannel: Verschiedene Kanäle werden eingesetzt.
- Omnichannel: Mehrere Kanäle werden zeitgleich eingesetzt.
- No-line: Die Kanäle sind miteinander synchronisiert. Beispiel: Online werden die eigenen Daten abgefragt, offline im Geschäft steht danach das ausgesuchte Produkt zur Ansicht bereit. Oder: In einer App werden meine Daten abgefragt. Wenn ich jetzt den Anbieter aus der App heraus anrufe, hat er meine Daten direkt vor Augen. Oder: Ich suche und finde auf dem Tablet eine Unterkunft und kann diese zu einem späteren Zeitpunkt am Desktop direkt aufrufen statt die gesamte Suche noch einmal durchzuführen (z.B. über ein Warenkorbsystem).
Verschiedene Verknüpfungsmöglichkeiten im No-line Service:
5. Session jetzt in Raum C „No-Line-Service & OmniChannel“ – sehr interessant – Danke @MiFaber #tce14 pic.twitter.com/DIZyl71z9E
— Gunar Bergemann (@Gunar_Bergemann) 18. Januar 2014
Spannend und weiterdenkenswert!
5. Session: Mobile Traffic: Responsive vs. Mobile Website
Eine Session verschiedener Online-Buchungsportale (Michael Frischkorn von HolidayInsider, Michael List von e-domizil GmbH, Carsten Gersdorf von BestFewo). Interessant, hier Einblicke in die Zahlen zu bekommen, wie die Konsumenten Desktop, Tablet und Smartphone zur Information und zur Buchung einsetzen. Hier geht’s direkt zum Videostream (ab 1:06).
6. Session: Foto-Storytelling
Sehr gute und konkrete Session von Achim Meurer, welcher Fotoshootings für Hotels (und andere) anbietet. Wohl die wichtigste Aussage hier: Vor dem Shooting muss der USP des Hotels deutlich sein. Und das ist nicht die immergleiche Sauna oder die immergleichen Zimmer. Das kann der Hoteleigentümer sein, der Holzkünstler ist. Oder die Steinherzchenwand im Romantikhotel.
Ich denke, zu dieser Session wird es noch einen separaten Blogbeitrag auf kristinehonig.de geben.
7. Session: Bloggerdatenbank
Ich selbst habe am Ende noch eine Session zu einem eigenen Projekt gehalten, der Bloggerdatenbank. Teilnehmer waren hier Blogger und Touristiker. Bei der Session ging es mir in erster Linie darum, Feedback der Teilnehmer auf die geplanten Inhalte zu erhalten. Hat funktioniert! Noch einmal danke an dieser Stelle hierfür! Separate Informationen zur Bloggerdatenbank folgen in Kürze.
Weitere Sessions
Hier gibt es noch die Links zu den weiteren aufgezeichneten Sessions im Raum A für euch:
- „Die bittere Online Zukunft – 5 Thesen“ von Olaf Nitz und Uwe Frers
- „KPI – Welche? Wie messen?“ von Benjamin Gottstein (etwa ab 01:07)
- Touristische CMS von Tanja Ferner und Manuel Grudl mit super spannenden (und neidisch machenden) Einblicken in das CMS der Österreich Werbung
Fazit
Destinationen (bzw. Touristiker allgemein) auf der Suche nach Inspiration und vor allem ganz viel Austausch sollten in jedem Fall zum Tourismuscamp fahren! Ich empfand es tatsächlich als sehr schade, dass die Kategorie Destinationen/ Verbände die einzige Kategorie ohne Warteliste und stattdessen mit freien Plätzen war.
Der themenspezifische Fokus des Barcamps sorgt dafür, dass für jeden Touristiker etwas dabei ist. Die oben aufgeführten Sessions geben bereits einen Eindruck von der inhaltlichen Breite des Tourismuscamps. Konkrete Beispiele aus dem beruflichen Alltag und philosophische Fragestellungen, Präsentationen und Diskussionen – alles ist dabei.
Wer keine für sich passenden Themen findet, profitiert dennoch von den Gesprächen zwischen den einzelnen Sessions und dem Austausch beim gemeinsamen Essen (Oder beim Hochmoorgeist…).
Kurz: Teilnahme ohne Bedenken empfohlen!
Danke!
An das Team der Tourismuszukunft für die gesamte Organisation des #TCE14 und natürlich an die Sponsoren:
