Strategie & Umsetzung im Tourismus

Vorteile & Erfahrungen von Gruppen-Bloggerreisen

Blogger Relations: Gruppen-Bloggerreise: Meraner Weihnacht

Die Touristiker entdecken die Reiseblogger für sich. Letztere werden eingeladen, um die Region oder eine spezielle Veranstaltung zu besuchen und darüber zu berichten. Dabei reisen die Blogger oft alleine, zum Teil werden aber auch gleich mehrere zugleich eingeladen. Beide Varianten haben ihre jeweiligen Vorteile. Letztlich kommt es bei der Entscheidung für die eine oder andere Variante auf die Zielstellung an.

In diesem Beitrag wird es um die Einladung zu Gruppenreisen gehen. Ein zweiter Beitrag beschäftigt sich dann mit der Einladung individueller Reiseblogger sowie der Kombination aus diesen beiden Varianten.

Warum werden überhaupt Reiseblogger eingeladen?

Bereits vor ihrer Reise teilen die Reiseblogger ihre Pläne mit all ihren Fans und Followern auf den verschiedenen Social Media Kanälen, während der Reise dann die aktuellen Erlebnisse.

Nach der Reise folgen ein oder mehrere Blogbeiträge, zumeist ergänzt mit eigenem Fotomaterial. Immer jedoch aus persönlicher Sicht geschrieben.

Die Region erhält somit:

Und genau darum geht es, wenn Reiseblogger zum Besuch einer Destination eingeladen werden.

 

Gruppen-Einladung an Reiseblogger

Für Reiseblogger ist es überaus interessant, andere Blogger zu treffen. Bei Gruppentreffen tauschen sich die Reiseblogger somit nicht nur über ihre Social Media Kanäle mit ihren Fans aus, sondern vor Ort ebenso offline und miteinander.

Eine Gruppen-Einladung an Reiseblogger hat für die Destination den Vorteil, das Programm nur einmal zu organisieren und gleich mehrfach nutzen zu können, ähnlich einer Gruppenpressereise. Problem (wenn man es als solches bezeichnen möchte): alle Blogger erhalten den gleichen Input und sorgen somit für den gleichen – wenn auch persönlich aufbereiteten – Output. Anders ausgedrückt: alle berichten über das Gleiche. Das ist allerdings nicht unbedingt schlecht, wie sich am Beispiel der Meraner Weihnacht zeigen lässt.

 

Beispiel: die Meraner Weihnacht

Die Meraner Weihnacht besteht aus einer Anzahl spezifischer Bestandteile: Christbaumkugeln als Restaurants in der Therme, Meraner Weihnachtsmarkt, Tiroler Schlossadvent, Schenna Schlossadvent. Außerdem findet die Meraner Weihnacht – logischerweise – zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt im Dezember statt. Inhalt und Zeitraum sind also begrenzt. Unterschiedliche Blogger können also nur über die gleichen Inhalte berichten. Würde man nur einen Reiseblogger hierfür nach Meran einladen, erreichte man nur dessen Kontakte. Über die Gruppeneinladung hingegen wird die Reichweite der Meraner Weihnacht deutlich gesteigert.

Gruppeneinladungen sind somit perfekt für:

 

Die Meraner Weihnacht aus Reiseblogger-Sicht

Jana aka Sonne & Wolken

Für Jana von Sonne & Wolken war die Reise nach Meran streng genommen ihre erste Bloggerreise. Vorher war sie im Rahmen einer klassischen Pressereise – als einzige Bloggerin – auf Texel.

Jana: Nur unter Bloggern ist es schon etwas anderes – da war ich nicht die einzige die ständig abwechselnd Kamera und iPhone vor der Nase hatte…
Ich hatte wirklich viel Spaß in Meran mit der Bloggertruppe. Es ist spannend zu sehen, was die anderen aus dem machen, was wir ja alle gerade gemeinsam erleben.

 

Lea Hajner aka Vanilleah

Auch die Österreicherin Lea Hajner, die sowohl für tripwolf, als auch für ihr eigenes Reiseblog blog.vanilleah.at schreibt, war in Meran mit von der Partie. Lea ist schon geübt, was das Thema Gruppen-Bloggerreise anbetrifft.

Lea: Fast alle Bloggerreisen (Farör Inseln, Costa Brava, Pyrenäen, Emilia Romagna, Umbrien, Chamonix, Stockholm/Göteborg, Seiser Alm,…), auf denen ich in den letzten Jahren war, waren Gruppen-Bloggerreisen – meistens ausschließlich für Reiseblogger.

Insgesamt haben mir die drei Tage in Meran sehr gut gefallen. Eine gelungene Mischung der Gruppe – der Großteil kannte sich bereits davor – und ein durchdachtes Programm. Ganz wichtig finde ich es auch immer, genügend Freiraum zum selbst Entdecken zu haben – und das hatten wir in Meran. Oft ist es leider so, dass Gruppenreisen diesen für Blogger so wichtigen Freiraum nicht zulassen – und in diesen Fällen tendiere ich persönlich mittlerweile komplett zu individuellen Reisen, die in Absprache mit der Destinationen und in gemeinsamer Planung entstehen. Mir ist z.B. oft eine Unterkunft in einer Selbstversorgerhütte im Skigebiet lieber als ein teures Hotel, etc. – nur so kann ich auch authentisch von der Reise berichten. Natürlich kommt es hier immer auf die Region, den Zeitraum, bzw. das jeweilige Angebot an.

 

Gemeinsam erlebt – und doch unterschiedlich präsentiert. Letztlich hat jeder Blogger seine eigene Schreibe, seine eigene Herangehensweise:

Jana: Ich mag Gesellschaft auf Reisen, denn so ist immer jemand da, mit dem man die tollen Erlebnisse teilen kann. Ob ein Unternehmen sich jedoch für individuelle Kooperationen oder eine Gruppenbloggerreise entscheidet, hat sicherlich meist finanzielle Hintergründe.

6 eingeladene Blogger machen im besten Fall 6 individuelle Berichte. Interessant fand ich wie unterschiedlich im Nachhinein doch die einzelnen Berichte waren. Ich hab aber auch vermieden, mir die Blogposts der anderen durchzulesen, bevor ich nicht meine eigenen geschrieben hatte. Sonst lässt man sich nachher zu sehr beeinflussen. Der Vorteil einer individuellen Bloggerreise liegt natürlich auf der Hand: exklusive Erlebnisse bescheren einem exklusive Berichterstattung. Da hatte ich zum Beispiel auf Texel als einzige Bloggerin wirklich Glück!

 

Schon während der Reise sorgt eine Gruppe Reiseblogger für deutlich mehr Aufmerksamkeit als bei individuellen Touren:

Lea: Grundvoraussetzung für mich ist, dass die Gruppe zusammenpasst. Der wahrscheinlich größte Vorteil ist, dass man gemeinsam viel mehr „Buzz“ kreieren kann. Wenn sechs Reiseblogger plötzlich einige Tage unter dem gleichen Hashtag posten, tweeten und instagrammen fällt das auf und spiegelt sich in den Zahlen wieder.

 

Reiseblogger treffen sich ja nicht nur auf gemeinsamen Reisen, sondern auch auf Events wie der ITB oder der Re:publica in Berlin, der Photokina in Köln etc. Doch eine gemeinsame Reise über mehrere Tage ist im Vergleich hierzu doch etwas völlig anderes, meinen die beiden Reisebloggerinnen:

Jana: Ich finde auf Reisen lernt man Menschen immer von einer ganz anderen Seite kennen. Die gemeinsamen Erlebnisse verbinden einander. Jeder hat so seine Eigenheiten, die man erst wirklich kennen lernt, wenn man ein paar Tage miteinander verbracht hat.

 

Lea: Auf Networking-Events ist jeder gestresst und besser lernt man sich wenn dann ohnehin nur bei einem Glas Wein am Abend kennen und nicht im Konferenzraum. Natürlich sind solche Events aber vor allem für Neulinge in der Szene ein guter erster Anknüpfungspunkt und mit ein wenig Glück findet man sich wenig später auf einem Blogtrip mit bereits bekannten Gesichtern wieder.

Für mich haben sich durch Gruppen-Bloggerreisen inzwischen einige richtig gute Freundschaften zu anderen Reisebloggern ergeben, bzw. habe ich den Großteil der anderen von unserem Reiseblogger-Kollektiv auf Blogtrips kennengelernt. Ich denke, das liegt auch daran, dass Reiseblogger leidenschaftliche Reisende sind – und auch einfach gerne mal mit jemand Neuem ein Stück Land entdecken. Wenn dann auch noch beide mit iPhone und Kamera vorm Essen sitzen und nichts angerührt wird, bis alle Fotos im Kasten sind, ergänzt sich das natürlich perfekt ;)

 

Und so sorgen Destinationen, welche Gruppen-Bloggerreisen durchführen, nicht nur für eine gute Präsentation ihrer eigenen Region, sondern ebenso für eine engere Verzahnung innerhalb der Reiseblogger-Szene.

links: Lea aka Vanilleah. rechts: Jana aka Sonne&Wolken

Wie hat die Marketinggesellschaft Meran ihre Gruppenreise zur Meraner Weihnacht erfahren? Und welche Erfahrungen zieht man hieraus? Das erfahrt ihr morgen! Und zwar genau hier.

 

 

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