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Bloggen: Die Herausforderung des Schreibens (Blogparade #SchreibenüberdasSchreiben)

Bloggen: Mehr Blogposts - aber wie?

Bloggen: Mehr Blogposts - aber wie?

In meinem Blogarchiv steht, dass der letzte Beitrag hier im September 2018 online ging. Vor neun Monaten! Ein Zeitraum, der genügt, um ein Kind zu zeugen und in die Welt zu setzen. Ich hingegen habe es noch nicht einmal geschafft, in diesem Zeitraum hier einen einzigen Blogbeitrag zu veröffentlichen.
Und schon bin ich mittendrin im Thema der aktuellen Blogparade von Stephanie: Schreiben über das Schreiben. Über das Schreiben zu schreiben, heißt bei mir aktuell, über die Herausforderung des Schreibens zu schreiben. Denn ich fände es schon sehr schön, wenn es hier wieder regelmäßig etwas von mir zu lesen gibt.

Blogbeiträge schreiben: Ein Rückblick

Vom Start dieses Blogs im Juni 2012 bis Dezember 2016 – also viereinhalb Jahre lang! – gingen jeden (!) Monat mindestens zwei Beiträge online. Anfangs sogar teilweise mehr als zehn im Monat. Ab 2017 dann – immer weniger. Sogar Monate komplett ohne Beiträge. Ab Januar 2018 wieder mehr Regelmäßigkeit, wieder einen Rhythmus in die Veröffentlichungen gebracht. Der gute Vorsatz für das Jahr, zwei Blogbeiträge pro Monat zu veröffentlichen, hatte funktioniert. Bis einschließlich September. Dann: Ruhe.

Was im Oktober 2018 passierte? Hierzu brauche ich nur einen Blick in meinen Kalender zu werfen: Projekte. Barcamps. Seminare. Vorträge. Workshops. Kurz: Keine Zeit und vor allem keinen Kopf für das Blog.

Kalender 2018

Hinzu kommt: Je länger ich hier nichts schreibe, um so schwieriger wird es, das wieder anzufangen. Es braucht einen Auslöser, einen neuen Startpunkt quasi.

Für mich persönlich immer wieder ein perfekter Auslöser: Eine Blogparade wie die von Stephie. Das Thema ist bereits vorgegeben, es passt generell (sonst würde mir die Blogparade ja nicht auffallen) und eine Deadline gibt es auch noch, welche den Druck erhöht. Perfekt also zum einfach losschreiben.

 

Blogbeiträge schreiben: Woran es hapert und wie ich dagegen angehen kann

1. Ich brauche eine Idee für einen Blogbeitrag

Eigentlich ist dies das geringste Problem. In Seminaren oder Workshops, während der Vorbereitung auf Vorträge oder auf Ausflügen kommen mir zig Ideen. Inspiration gibt es überall. Ich erzähle anderen von Begegnungen, von Fragestellungen, von Erfahrungen. Und spätestens da ist eigentlich klar: Hier liegt die Idee für einen neuen Blogbeitrag.

Was dann fehlt: Das direkte Notieren. Möglichst konkret. Denn Ideen sind da, verschwinden aber auch wieder. Gehen im Alltag unter. Und das ist doch verdammt schade, oder?

Notieren also. Aber wohin? Eigentlich egal. Hauptsache notieren. Bei mir wäre das aktuell in Trello, wo ich generell aktuelle To do’s notiere. Früher nutzte ich hierfür Evernote. Und auch echte Notizbücher gab es schon. Wie gesagt: Wo und wie ist tatsächlich egal! Nur aufschreiben sollte ich mir meine Ideen.

Trello: Perfekt, um alle Ideen schnell zu notieren

2. Ideen löschen

Liegen Ideen zu lange, überholen sie sich oft. Werden quasi alt und gammelig. Entweder das Thema selbst ist hinfällig, die Blogparade abgelaufen oder die anfängliche Begeisterung für das Thema hat sich – warum auch immer – bei mir in Luft aufgelöst.

Schaue ich in meine Ideenliste, bekomme ich schlechte Laune. Führt mir diese Liste doch noch einmal vor Augen: „Hey, hier, aus mir hast du auch noch keinen Blogbeitrag gemacht!“ Ich mag mein Blog und ich möchte dieses nicht mit schlechter Laune assoziieren. Was also tun? Regelmäßig die Ideenliste durchgehen und konsequent löschen. Fühlt sich ein Thema seit drei Monaten nicht gut an, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht besser. Also weg damit. (Dass es sich extrem gut anfühlt, unnötigen Ballast über Bord zu werfen, ist dir ja nicht wirklich neu, oder?)

Das Gute: Durch das Löschen veralteter oder unpassender Ideen wird die Ideenliste wieder attraktiv. Du kannst wieder anfangen, ihr zuzuzwinkern, mit ihr zu flirten. Irgendein Beitrag zwinkert garantiert zurück.

3. Einfach schreiben

Ich habe jetzt also eine Ideenliste für Blogbeiträge, auf die ich auch tatsächlich Bock habe. Dann heißt es: Themenideen möglichst schnell in Blogbeiträge verpacken. Einfach runterschreiben. Struktur in die Idee bringen. Schauen, wie viel da wirklich drin steckt. Also die aktuelle Begeisterung für die Idee nutzen und schnellstmöglich in einen Text ummünzen.

Schreibroutinen bei mir? Gerne im Zug. Als gelungene Abwechslung zwischen Protokollschreiben und Vortragsvorbereitung. Oder abends mit einem Glas Rotwein. Oder auch – wie gerade – im Urlaub (Ja, es regnet, ansonsten wäre ich draußen wandern).

Woran es hier oft hakt? Zum einen warte ich oft zu lange. Die Ideen werden alt und lassen sich auch durch gutes Zureden nicht mehr wirklich wiederbeleben. Dazu der eigene Anspruch. Rund soll er sein, der Beitrag. Gut lesbar. Und Sinn stiftend für die Leser. Dabei aber natürlich auch ins generelle Konzept dieses Blogs passend.

Wobei ich dies alles selbst in der Hand habe. Schließlich ist es mein Anspruch und mein Blog. Also: Die eigenen Ansprüche mal ein bisschen runterschrauben und einfach machen.

4. Tatsächlich veröffentlichen

Wie viele Blogbeiträge hast du im Entwurfsordner? Bei mir sammeln sich hier schon mal einige. Diese Beiträge wurden also tatsächlich geschrieben. Jedoch nie beendet. Weil sie sich noch nicht rund genug anfühlen. Diese Beiträge liegen dann als Entwurf in WordPress und werden dort alt und gammelig. Auf den Löschen-Button zu drücken, kostet allerdings ebenso Überwindung. Hier sogar noch mehr als bei der Ideenliste, schließlich ist hier schon mehr Zeit als in das reine Aufschreiben der Idee hineingeflossen. Andererseits: Besser werden die Beiträge ebenso nicht. Und: Auch ein Blick in den Entwürfe-Ordner macht mir schlechte Laune. Also: Mehr Konsequenz: Schlechte Entwürfe, die keine Zukunft haben, einfach löschen.

Ein weiteres Thema, das du sicherlich auch kennst: Mehrere Stunden an einem quasi bereits fertigen Blogbeitrag herumzuschrauben. Ganz ehrlich: Das bringt auch nicht wirklich etwas. Ja, ich kann den Blogpost zehnmal lesen und werde immer noch irgendeine bessere Formulierung finden. Aber mit einem Beitrag gar nicht erst online zu gehen, weil die ein oder andere Formulierung doch noch besser sein könnte, ist immer die schlechtere Alternative. Am besten sollte ich mir deshalb wohl die Zeit fürs schreiben und fertigmachen eines neuen Beitrags limitieren.

„Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!“ Ist der Blogbeitrag fertig – dann raus damit. Ist der Blogbeitrag „tot“ – dann sollte ich konsequent sein und ihn tatsächlich entsprechend löschen.

 

Heißt also:

 

Aber ging es nicht ursprünglich eigentlich um die fehlende Zeit fürs Bloggen?

Jein, es ging um „Keine Zeit und vor allem keinen Kopf für das Blog.“

Fehlende Zeit ist nie ein wirkliches Argument. Zeit hat man. Die Frage ist, wofür man sie sich nimmt. In alten (und vor allem schlechten!) Blogideen oder Blogbeitragsentwürfen herumzuwühlen – dafür möchte ich mir wirklich keine Zeit nehmen. Aber Blogideen, die mir zuzwinkern und Beiträge, die in zwei statt sechs Stunden bereit zum veröffentlichen sind – ja, das klingt schon wesentlich besser.

Wofür generell immer Zeit da ist? Für Dinge, die Spaß machen. Na dann: „Hallo liebes Blog, lass uns mal wieder ein bisschen Spaß miteinander haben! Ich freu mich drauf!“

 

(Mal schauen, was das Blogarchiv in einem Jahr so sagt…)

 

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