Ich bin absolut von der Relevanz von Blogs überzeugt. Deshalb gibt es heute ein kleines Plädoyer für mehr Blogs von Regionen.
Mit Blogs tun sich die Touristiker aktuell noch etwas schwer, während Facebook im Tourismus mittlerweile Standard ist. Fast kein Dorf und kein Museum, das nicht seine eigene Facebookseite betreibt (ob das immer so sinnvoll ist, soll an dieser Stelle nicht das Thema sein). Lasst uns deshalb einmal schauen, welche Gründe gegen ein Blog vorgebracht werden. Und danach natürlich, welche Vorteile ein Blog mit sich bringt.
Gründe, die gegen ein Blog angeführt werden
- „Wir haben doch schon eine Website. Da steht doch alles drauf.“
- „An Social Media nutzen wir Facebook / Twitter / Google+ / YouTube / Pinterest… Was denn noch alles?“
- „Wir schaffen jetzt schon unsere Arbeit nicht, wie sollen wir dann noch ein Blog pflegen?“
- „Ein Blog – was sollen wir denn da schreiben?“
- „Ein Blog – wer soll das denn lesen?“
Verschiedene Aspekte kommen in diesen Aussagen zurück:
- vom generellen Sinn und Zweck eines Blogs,
- über die personellen Ressourcen,
- hin zur tatsächlichen Umsetzung.
Ich nehme mir die verschiedenen Aspekte in mehreren Blogbeiträgen vor. Es wird an dieser Stelle also über einen etwas längeren Zeitraum um Blogs im Tourismus gehen. Nehmen wir heute das Thema Website vs. Blog.
Gründe, die für ein Blog sprechen
1. Auffindbarkeit im Internet
- Google. Klar. Ständig aktuelle und authentische Inhalte – das mag Google. Eure eher statische Website mag zwar durch Google gefunden werden, wenn jemand nach „Regionsname + Tourismus“ oder „Regionsname + Urlaub“ sucht. Aber für einzelne Veranstaltungen oder Ausflugstipps sieht das oft schon ganz anders aus.
2. Kundenbindung
- Ergänzend. Ein Blog ist deutlich persönlicher als eine Website und liefert somit ergänzende Inhalte. Eine Website ist eher informativ und faktenreich (Was? Wann? Wo?), ein Blog stärker persönlich und emotional (Wie? Warum?), liefert Hintergründe und individuelle Erlebnisse.
- Persönlich. Diese persönlichen Inhalte – egal, ob ihr eine Wanderung in eurer Region empfiehlt oder über euren Alltag im Büro berichtet, ob eure Zielgruppe B2C oder B2B heißt – machen eure Organisation menschlicher. Statt eines Unternehmens werden verstärkt die Menschen dahinter gesehen. Das schafft Sympathien.
- Interaktiv. Was soziale Netzwerke stark macht, ist die Möglichkeit zur Interaktion. Konsumenten tun direkt und öffentlich ihre eigene Meinung kund. Das gleiche gilt für ein Blog. Über die Kommentarfunktion können die Blogleser die Inhalte des Beitrags aus ihrer Sicht bestätigen und ergänzen, in gleichem Maße aber auch konträre Meinungen veröffentlichen. Diese Offenheit von Seiten des Blogeigners wird von den Lesern anerkannt.
3. Unabhängigkeit von Social-Media-Kanälen
- Langfristig. Social-Media-Kanäle kommen und gehen. Wer weiß, welche Kanäle in einem oder zwei Jahren genutzt werden? Ein Blog jedoch bleibt bestehen. Eventuell wird es einmal einen Umzug auf eine andere Plattform geben, aber eure Domain ist und bleibt eure Domain. Die Beiträge können – sofern sie dann noch aktuell sind – zu einem späteren Zeitpunkt erneut in der Kommunikation genutzt werden.
- Unabhängig. Ein Blog funktioniert losgelöst von Social-Media-Kanälen. Auch Nicht-Facebook-Fans und Nicht-Twitter-Follower können regelmäßig die Beiträge lesen. Es empfiehlt sich deshalb auch, die Blogbeiträge sinnvoll mit der eignen Website zu verknüpfen. Selbstverständlich gilt dies in beide Richtungen.
- Inhalt. Eure Social-Media-Follower könnt (und solltet) ihr natürlich ebenso auf euer Blog lenken. Somit bekommt ihr über eure Blogbeiträge automatisch relevante Inhalte für diese Kanäle.
- Integriert. In Social-Media-Kanälen gibt die Plattform selbst die Präsentationsmöglichkeiten vor, beispielsweise die maximale Länge eines Tweets auf Twitter oder eines Videos auf Instagram. Auf dem Blog seid ihr unabhängig von solchen Beschränkungen, keiner schreibt euch vor, wie groß eure Fotos oder wie lang eure Text sein dürfen. Außerdem habt ihr die Möglichkeit, die Inhalte der verschiedenen Social-Media-Kanäle über Plugins, externe Tools oder Embed-Funktionen im Blog selbst zu integrieren. Also alles an einem Ort. Perfekt.
Lesetipp: Hier noch der sehr lesenswerte Beitrag 13 Gründe für ein Blog als digitale Reisezentrale von Klaus Eck. Tipp: auch die Kommentare lesen, dort findet ihr direkt einige interessante Blogs aus dem Tourismussektor!
Soviel als Einstieg zum Thema Blog. Weitere Beiträge zur Zielgruppe eures Blogs, den personellen Ressourcen sowie zur Themenfindung folgen in den kommenden Wochen.
Ihr kennt Blogs von touristischen Regionen oder Unternehmen, die ihr gerne lest (beziehungsweise die ihr selbst betreibt)? Schreibt sie mir in die Kommentare, am besten inklusive einer kleinen Begründung, was ihr an diesen so gut findet.