Ich habe schon an verschiedenen Blogparaden teilgenommen: zum Thema Storytelling im Tourismus, zu How I work sowie zur Geschichte meines Blogs.
Was genau eine Blogparade ist und wie diese funktioniert, hat Christian Mueller von der Karrierebibel so wunderbar zusammengefasst, dass ich hier einfach darauf verweise. Im selben Atemzug ruft die Karrierebibel jedoch zu einer Blogparade über Blogparaden auf.
Ein perfekter Anlass für mich, einmal zu schauen, wie Blogparaden für Reiseblogger & Touristiker genutzt werden (können). Heute geht es dabei rein um die Reiseblogger, morgen um die Touristiker.
Blogparaden unter Reisebloggern: aktueller Stand
Unter den Reisebloggern fanden bereits einige Blogparaden in diesem Jahr statt:
- Kleine Städte, initiiert von Susi aka Black dots, white spots. Laufzeit: 25.3.-30.4.2013
- Die Inseln der Welt umgeben vom Meer, initiiert von Monika & Petar aka Travel World Online, Laufzeit: 3.-26.5.2013
- Geschichten rund ums Fliegen, initiiert von Udo aka Jo Igele. Laufzeit: 6.5.-30.6.2013
- Liebstes Grün – von Gärten, Pars und Grün-Oasen, initiiert von Doris aka Little Miss Itchy Feet. Laufzeit: 28.5.-24.6.2013
- Ganz aktuell: Meine spannendste Reise – zu Wasser, zu Land oder in der Luft, initiiert von Anja aka Travel on Toast, Laufzeit: 1.8.-14.8.2013
Variationen von Blogparaden
Außerdem gibt es unter den Reisebloggern weitere Aktionen, die an Blogparaden angelehnt sind, jedoch nicht komplett deren Kriterien entsprechen:
- So können die aktuellen monatlichen Hashtag-Hunts, initiiert von Heike aka KölnFormat, quasi als Blogparade gelten: trotz der engen Verknüpfung mit Instagram werden Blogbeiträge hierzu erstellt und mit Heikes Start-Post verlinkt.
- Vergleichbar mit Blogparaden sind die Blogstöckchen. Hier wird das Blogthema allerdings an normalerweise drei konkret benannte andere Blogger weiter gereicht. Eines meiner Lieblings-Blogstöckchen waren die „3 Dinge“ von Axel aka Outdoor-Seite. Immerhin 121 Beiträge sind hierzu mittlerweile zusammengekommen. Besonders schön zu sehen, wie das Stöckchen erst durch die Blogs der Outdoor-/ Wanderblogger wanderte und dann zu den Reisebloggern hinüberschappte.
- Was aktuell zunimmt (meiner persönlichen Meinung nach sogar deutlich überhand): Reiseblogger fragen Reiseblogger. Ob nach ihren schönsten Reiseerlebnissen, ihren Reisetipps oder ihren ersten Reiseerinnerungen. Hierbei werden die verschiedenen Antworten jedoch rein auf dem Blog des Fragenden gebündelt und keine eigenen Blogbeiträge der Antworter erstellt. Dabei gibt es zwei Versionen:
– Version 1: Im Blogbeitrag werden eine Frage und die Antworten mehrerer Blogger präsentiert.
– Version 2: Im Blogbeitrag werden einem Blogger mehrere Fragen gestellt – im nächsten Blogbeitrag dann einem anderen die gleichen bzw. ähnliche Fragen (wie auch bei meinen eigenen Blogger-Vorstell-Runden).
Reiseblogger in externen Blogparaden
Doch nicht nur Blogparaden unter den Reisebloggern selbst werden genutzt. Auch an „externen“ Blogparaden wird teilgenommen.
- So klinkten sich in die Storytelling-Blogparade von Caroline Kliemt auch Daniela von Demipress, Inka von Blickgewinkelt und Phil von Killerwal.com ein.
- Die Geschichte ihres Blogs (Blogparade von Alexandra Steiner) erzählten schon Madlen & Lars von Puriy, Katharina & Thomas von ReiseWorld, Gabi von 5Reicherts sowie Monika & Petar von Kanada Reisetipps. Auch ein Neuseeland-Reiseveranstalter tummelt sich übrigens hier.
Wichtige Punkte für Reiseblogger-Blogparaden
1. Generelle Zielstellung
Prinzipiell gilt es aus meiner Sicht bei Blogparaden für Reiseblogger (und alle anderen) vorab zu entscheiden:
- Sollen neue Themen initiiert werden? Dabei geht es darum, Themenbereiche neu zu entdecken. Siehe die Blogparade „Kleine Städte“. Wer schreibt schon über kleine Dörfer, die nichtsdestotrotz genauso attraktiv sein können wie eine Großstadt? Kaum jemand. Über die Blogparade werden die Blogger dabei zum Nachdenken und Hinterfragen gebracht. Das Thema sollte hier also eher neben den normalen Blogbeiträgen liegen. Aus meiner Sicht einer der Hauptzwecke einer Blogparade.
- Sollen alte Themen neu „aufgewärmt“ werden? Dabei geht es weniger um das Initiieren neuer Themen, sondern eher um das Bündeln verschiedener Blogbeiträge. Ein bunter Strauß an Blogposts sozusagen, der geradezu dazu verleitet, einfach ältere Blogposts als Blogparadenbeitrag einzureichen.
2. Wichtigste Rahmenbedingungen
Prinzipiell funktionieren Blogparaden für Reiseblogger am besten, wenn…
- … das Thema breit genug gefasst wird, sodass spontan (zumindest fast) jedem Reiseblogger – ob Trolley- oder Rucksackreisender, Städte- oder Outdoorfreak – etwas dazu einfallen könnte.
- … genügend Zeit von etwa einem Monat ist, damit auch die Reiseblogger, die gerade auf Reisen sind, hieran teilnehmen können. Bei einer Dauer von über einem Monat nimmt die Aufmerksamkeit für das Thema irgendwann stark ab.
3. Am besten vorab klären…
Folgende Punkte tauchten bei Blogparaden von Reisebloggern bereits auf bzw. sind denkbar:
- < Teilnehmer: Sollen Nicht-Reiseblogger oder Touristiker von der Parade ausgeschlossen werden? Warum? Wem schadet es, wenn diese ebenso eine Geschichte zum Thema erzählen? Je offener eine Blogparade gehalten ist, desto interessanter die verschiedenen Sichtweisen.
- Anzahl der Beiträge pro Blogger: Wenn einer mehr zum Thema zu sagen hat – who cares? Wollt ihr allerdings vermeiden, dass von 30 Blogbeiträgen zehn von einer einzigen Person stammen, dann nennt die maximale Anzahl Beiträge direkt in eurem Aufruf.
- Einreichen älterer Beiträge: Wenn ein neues Thema initiiert wird, stellt sich diese Frage zumeist gar nicht erst, da kaum bestehende Beiträge vorhanden sind.
Beim Bündeln von Beiträgen und sehr allgemeinen Themen werden momentan oft einfach bereits bestehende Beiträge eingereicht. Das macht es einfach für die Teilnehmer – und entspricht nicht wirklich der Grundidee einer Blogparade. Vor allem, da auch das Verlinken des Initiators hierbei oft nicht passiert.
Caroline vom Blog Reichweite hat diese Frage schön gelöst: Der Schwerpunkt lag bei ihrer Storytelling-Blogparade ganz eindeutig auf neuen Beiträgen, ältere Beiträge wurden jedoch separat mit aufgeführt. Schließlich bieten auch diese den Lesern einen Mehrwert. - Follow/No-Follow: Was sich viele von einer Blogparade erhoffen, sind Follow-Links auf ihr Blog. Die Reiseblogger verwenden aktuell verstärkt das Tool inlinkz, um ihre Blogparaden einfach und unkompliziert aufzusetzen. Dieses setzt die Links automatisch auf No-Follow. Es geht hierbei dadurch weniger um Google, als vielmehr um die Besucher an sich.
- Fazit: Christian Mueller nennt in seinen Aspekten einer Blogparade auch, dass im Nachhinein ein Fazit des Initiators gezogen wird. Es ist zu beobachten, dass dies bei den Reiseblogger-Blogparaden kaum passiert. Gerade eine solche Zusammenfassung kann die Leser für das neue Thema jedoch erwärmen und ihnen einen guten Einstieg geben – sowie einen Wegweiser durch die veröffentlichten 40 Blogbeiträge.
- Kannibalisierungseffekt: Klar ist: Wenn alle zeitgleich Blogparaden durchführen, nimmt die Aufmerksamkeit für diese deutlich ab und damit auch der Mehrwert für sowohl Initiator als auch Teilnehmer.
Mehrwert von Blogparaden für Reiseblogger
- Für Reiseblogger dient eine Blogparade als Ideengeber für einen eigenen Blogbeitrag.
- Ebenso als Inspiration für eigene Reisen.
- Natürlich geht es ganz stark um die Vernetzung untereinander. Heißt: nicht nur neue Reiseziele, sondern auch neue Blogs kennenlernen.
- Und klar, Vernetzung auch im Sinne von Link-Traffic auf das eigene Blog. Für den Initiator sowieso, da seine Aktion von den anderen mitbeworben wird, aber auch für die Teilnehmer. Ganz wichtig dabei das Ziel, auch längerfristig neue Leser an sich und das eigene Blog binden zu können.
- Gerade um neue Leser auf das eigene Blog aufmerksam zu machen: Reiseblogger sollten sich nicht beschränken auf reine Reiseblogger-Blogparaden. Wenn es anderweitig Themen gibt, die für das eigene Blog sinnvoll und passend (und definitiv nur dann!) sind – immer ran an die Tastatur.
- Nicht zu vernachlässigen: Verlinkungen unterstützen Rankings. Durch die vielen gesetzten Links von außerhalb sowie das häufige Teilen vor allem des Initiatorbeitrags, haben Blogparaden einen positiven Einfluss auf bspw. das Ranking bei Ebuzzing.
Und ihr so? Wie sind eure Erfahrungen mit Blogparaden? Was haben sie euch gebracht? Was würdet ihr beim nächsten Mal evtl. anders machen? Immer rein in die Kommentare.
