Über das Twitter-Treffen #Twonn2013 habe ich euch an dieser Stelle bereits berichtet. Nach dieser Veranstaltung folgte für mich direkt #BmeetsC im Kameha Grand Hotel in Bonn.
Das #BmeetsC ist ist ein kleiner Social Media Kongress, welcher an das Twitter-Treffen #Twonn2013 gekoppelt wurde. Zentrales Thema dieser Konferenz: Social Media & Tourismus.
#BmeetsC – der Einstieg
Was beim Betreten des Raumes direkt ins Auge fiel: die vielen leeren Stühle. Gerade einmal um die 35 Leute waren gekommen – inklusive Speaker und Organisatoren. Nicht allzu viele also. Ob es an der Kommunikation vorab lag (wie viele Leute wussten überhaupt von dieser Veranstaltung?), am Timing (Samstag Nachmittag, 16 Uhr) oder auch an den Finanzen (Teilnahmebeitrag: € 49) – wer weiß.
Vielleicht auch eine Folge der wenigen Teilnehmer, aber „Kongress“ klang letztlich etwas hoch gegriffen. Nennen wir es deshalb besser einfach eine Tagung.
Das Thema: „Kosten, Nutzen und Vertriebschancen von Social Media im Tourismus“.
Dein Einstieg machte Gunnar Lauhöfer, seines Zeichens Geschäftsführer von Zoover (dem Organisator von #Twonn2013). Er ging vor allem darauf ein, dass Social Media im Tourismus noch kaum angekommen ist. Ob die folgenden Vorträge hieran etwas ändern konnten?
1. Wie Social Media Organisationen und ihren Vertrieb verändern
von Christoph Palmert, freiberuflicher Trainer, Coach und Junior-Consultant bei S.T.E.P.
Dieser Beitrag zielte vor allem auf diejenigen, denen noch nicht bewusst war, wie Social Media eigentlich funktioniert. Wie die Kommunikation dort vonstatten geht. Und dass, auch wenn ein Unternehmen keine offiziellen Kanäle in sozialen Netzwerken haben, dennoch in diesen Kanälen über sie gesprochen wird.
2. Wie sich der Wert von Social Media berechnen lässt
von Melvin Böcher, Reiseblogger und Gründer, Traveldudes.org.
Interessant für Blogger (Was sind meine Aktivitäten wert?), aber ebenso für Touristiker (Was ist meine Social Media Kampagne wert? Wie ist ihr ROI?). Melvin stellte hierzu den „Online ROI Calculators“ (aktuell noch in der Beta-Version). Grundgedanke: für einen Blogpost wird anhand von Format und der konkreten Anzahl an Lesern sowie abhängig von weiteren Randdaten (Zielgruppe, Traffic etc.) – ein finanzieller Wert angegeben. Für die Bemessung von Tweets wird eine Kombination der Rankingdaten von Klout, Peerindex sowie Kredly. Frei nach dem Motto: man kann vielleicht eine dieser Plattformen manipulieren. Aber nicht alle drei zugleich.
Facebook, YouTube & Co folgen noch. Wie gesagt, aktuell noch Beta. Aber aus meiner Sicht ein großartiges Instrument, Social Media Aktivitäten bemessen zu können.
3. Zehn Thesen zur Zukunft vom sozialen Dialog in der Tourismus Industrie
von Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführer AKOM360 GmbH
In dieser letzten Keynote wurde noch einmal sehr schön vor Augen geführt, was Social Media zu leisten vermag. Was für Abrufzahlen beispielsweise bei Videos erreicht werden können (wenn eine kreative Idee dahinter steht) bzw. dass YouTube-Videos auch neue Kunden bringen können (selbst für eine an sich relativ uninteressante Branche wie Rechtsanwälte).
Ein paar Stichworte aus dieser Keynote: Shareconomy, Transparenz, Stringenz, mobile, Nischenbildung, Individualisierung…
Fazit
Die Tagung war kurz und knapp. Interessant vor allem für diejenigen, die das Thema Social Media aktuell noch beschnuppern, noch nicht so recht ein Gefühl haben, was dies für das eigene Unternehmen bedeutet. Wo die Reise so hingeht. Perfekte Zielgruppe wären also zahlreiche Leistungsträger aus Bonn und Umgebung gewesen.
In folgender kleinerer Runde fiel im Gespräch jedoch auch der Satz „Da ist keine Zeit für„. Die Herausforderungen sind somit, …
- … den Touristikern erst einmal ein Bewusstsein & auch Gefühl für Social Media zu vermitteln.
- … den Touristikern konkrete Handlungsempfehlungen für den Einsatz von Social Media in ihrem Unternehmen an die Hand zu geben.
- … den Touristikern bewusst zu machen, dass Social Media nicht gemacht werden kann, wenn die ganze andere Arbeit getan ist (also quasi nie).
Ob es einen Nachfolger von #BmeetsC geben wird? Mal schauen. Und wenn – dann hört ihr es auf jeden Fall von mir.
