Strategie & Umsetzung im Tourismus

Facebook für B2C & Twitter für B2B: Social Media Strategie in Dresden

Social Media: Dresden: Facebook B2C, Twitter B2B

Viele Touristiker möchten gerne auf allen „Hochzeiten“ tanzen: Facebook, Twitter, Google+, YouTube, Instagram… Oft schaffen sie es dann rein personell nicht, alle Kanäle aktuell zu halten. Also wird einfach überall der gleiche Content publiziert (soweit möglich).

Ein anderer Lösungsansatz, dieses Problem in den Griff zu bekommen: Facebook und Twitter werden miteinander verknüpft. Dass ich das grundsätzlich als schwierig erachte, habe ich bereits dargestellt. In Kurzform: bei einer Kopplung werden die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Kanäle nicht berücksichtigt.

Besser deshalb, vorab zu prüfen, welche Kanäle überhaupt für die jeweilige Organisation relevant sind und mit welchen Inhalten diese dann bespielt werden.

Ein tolles Beispiel ist an dieser Stelle die Dresden Marketing GmbH (DMG). Hier werden die Social Media Kanäle zielgruppenspezifisch genutzt:

 

Inhalte der Dresdner Social Media Kanäle

Bei unterschiedlichen Zielgruppen sollten sich auch die Inhalte der Kanäle stark unterscheiden. Und das ist auch tatsächlich der Fall.

 

Die Vorteile liegen auf der Hand

Facebook & Google+ für Konsumenten:

 

Für die Business-Kontakte:

 

Interview: Blick hinter die Kulissen

Ich wollte wie immer mehr darüber wissen, wie die Kanäle intern konzipiert sind und befüllt werden. Marco Blüthgen, Projektleiter Werbung und Neue Medien bei der Dresden Marketing GmbH (DMG), hat mir hierzu freundlicherweise meine Fragen beantwortet – und gibt euch damit einen Einblick hinter die Kulissen.

 

Herr Blüthgen, Facebook sowie der Google+ Kanal von Dresden Marketing richtet sich an Konsumenten, während Ihr Twitter-Kanal die Business-Kontakte anspricht, also die Presse, Reiseveranstalter sowie touristischen Partner von Dresden Marketing. Warum haben Sie sich intern für diese Unterteilung entschieden?

Im Vorfeld der Erarbeitung unserer Social Media Strategie analysierten wir sehr genau, welche Kanäle für uns in Fragen kommen. Welche Zielgruppen können wir über die einzelnen Kanäle erreichen? Wie groß ist die Reichweite? Gibt es bereits Dresden-Accounts in den von uns bevorzugten Kanälen? Wie sind diese Accounts aufgestellt?

Bei der Analyse haben sich Facebook und Google+ als klare Favoriten für unsere B2C-Kommunikation erwiesen, vor allem hinsichtlich Zielgruppe-Reichweite-Relation. Bei Twitter wiederum war schnell klar, dass wir diesen Kanal für B2B nutzen würden, nicht zuletzt weil es zu dem Zeitpunkt es bereits sehr viele Dresden-Accounts auf Twitter im Bereich B2C und private Kommunikation gab. Seitdem sind wir in unserem Twitter-Kanal sehr erfolgreich in der gezielten Kommunikation mit Geschäftspartnern, Multiplikatoren, Bloggern, Journalisten, Verbänden etc. Aufgrund dieser strategischen Ausrichtung unterscheiden sich unsere Twitter-Inhalte größtenteils auch von den Inhalten auf den anderen durch uns genutzten Kanälen.

 

Haben Sie in naher Zukunft noch einen Twitter-Kanal für die B2C-Kommunikation geplant?

Aktuell ist kein weiterer Twitter-Account geplant. Aktuell decken wir den B2C-Bereich mit unserer Präsenz auf Facebook und Google+ sowie den anderen Online-Plattformen sehr gut ab. Unsere Website unter www.marketing.dresden.de sowie der von uns betreute Mediaserver unter www.mediaserver.dresden.de spricht übrigens beide Zielgruppen an  – private Interessenten und Geschäftspartner.

 

Welche Ihrer Abteilungen ist für die generelle Ausrichtung und welche für das Befüllen der jeweiligen Kanäle zuständig: Marketing-, Presse- oder Informationsabteilung?

Wir haben ein kleines Team, welches sich ausschließlich um den Bereich Onlinemarketing kümmert. Dieses Team ist direkt der Abteilung Marketing Services zugeordnet. Inhaltliche Vorschläge für die Kanäle kommen aus allen Bereichen der DMG sowie von Partnern wie beispielsweise dem Presseamt der Landeshauptstadt Dresden.

 

Wie sorgen Sie dafür, dass die Kanäle inhaltlich gut aufeinander abgestimmt sind?

Wir arbeiten mit einem Kanal übergreifenden Redaktionsplan, auf den alle Beteiligten zugreifen können. Dort sammeln wir Themen und bereiten die für die einzelnen Kanäle auf. Einmal pro Woche treffen wir uns mit Vertretern aus anderen Abteilungen  der DMG wie Presse, Tourismusmarketing, Kongressmarketing, aber auch Stadtverwaltung und dem City Management Dresden e.V. zu einer Redaktionssitzung, um die Themen zu besprechen.

 

Fazit

Bei der Dresden Marketing GmbH wird also nicht nur geschaut, welcher Social Media Kanal für welche Zielgruppe und welche Inhalte für welchen Kanal geeignet sind. Es gibt darüber hinaus einen Redaktionsplan und wöchentliche Redaktionssitzungen. Ganz genau so sieht ein strategischer Ansatz im Social Media Marketing aus, der auch in die Realität umgesetzt und durchgängig überprüft wird.

Statt überall das gleiche für alle – ausgewählte und zielgruppengerichtete Informationen. Perfekt!

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