Zum x-ten Male fuhr ich dieses Jahr zur Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Und ich kann ohne Gewissensbisse sagen: es war die bei weitem interessanteste für mich bisher.
Rückblick: die ersten ITBs fanden für mich im Rahmen meines Studiums statt. Erschlagen von der Menge der Informationen, unterwegs vor allem im Rahmen von Projekten fürs Studium. Die nächsten Jahre dann auf Touristikerseite: Gespräche mit – sorry – Anzeigenverkäufern, die weit entfernt davon waren, einen zu inspirieren; außerdem Gespräche über interessante Projekte, die jedoch im eigenen Unternehmen aufgrund von Rahmenbedingungen oder Finanzen nicht umsetzbar waren. Nicht allzu befriedigend also. Und dieses Jahr? Gaaaaanz anders.
Sehen & gesehen werden
Klar geht es bei der ITB auch darum. Aber es ist auch wirklich schön, wenn man beim Gang durch die Hallen nicht nur seine geplanten Termine trifft, sondern unabhängig davon immer wieder bekannte Gesichter, rein zufällig. So macht das Ganze doch gleich doppelt Spaß. Und je mehr Leute man auf der ITB man kennt, desto höher der Spaßfaktor. Mein Spaßfaktor war sehr hoch.
Die Touristiker
Eines meiner Highlights: gerade erst das Messegelände betreten und schon – siehe der vorhergehende Abschnitt – ein bekanntes Gesicht treffen. Kurzes Hallo usw. und schon wurde gesagt: „Ich lese Ihr Blog.“ Ha, die Touristiker lesen also doch mit. Ein Gruß hiermit an euch in die Runde. Denn natürlich sind die Reiseblogger viel aktiver mit Kommentaren, Likes und Tweets. Das liegt in der Natur der Dinge. Damit sind diese jedoch auch präsenter als Leser. Es freut mich aber sehr, auch die Tourismusbranche hier begrüßen zu dürfen.
In meinen Terminen hatte ich keinerlei Gefühl der Anzeigenverkäufer-Mentalität, egal, in welche Richtung. Es waren Gespräche von beiderseitigem Interesse, Gespräche mit dem gemeinsamen Ziel, die Destination bzw. das Projekt nach vorn zu bringen. Arbeit, die gleichzeitig auch Spaß macht.
Beim Bloggerspeeddating hatte ich mich als Blogger angemeldet, wobei mein Einstiegssatz jeweils war: „Ich bin kein Reiseblogger.“ Die jeweils 8 Minuten Zeit pro Termin genügten aus meiner Sicht vollkommen, um sich ein beiderseitiges Bild voneinander zu machen – so sich denn beide Gesprächsteilnehmer vorab auf ihre Termine vorbereitet hatten. Viele neue Blogideen sowie die Basis für zukünftige Kooperationen entstanden in diesen jeweils 8 Minuten.
Die Reiseblogger
Mit vielen Reisebloggern ist über die verschiedenen Online-Kanäle bereits ein enger Kontakt entstanden. Faszinierend dabei: man hat bereits ein Feeling füreinander, braucht sich nicht mit Basis-Smalltalk aufzuhalten. Spannend zu sehen: die Verschiedenheit der Twitter-Profilfotos:
- Einige habe ich vom Foto/Avatar her gar nicht erkannt bzw. auch nicht erkennen können. Hier ist die Überraschung dann jeweils am größten.
- Einige hätte ich wohl erkennen sollen, gab es doch zumindest ein Foto-Profilbild. Dennoch erst einmal ein großes Fragezeichen meinerseits oder auch „ich kenne dich, aber ich weiß dennoch gerade nicht, wer du bist.“
- Und dann wieder gibt es diejenigen – vor allem jene, die sich selbst ständig fotografieren :) – welche man sofort erkennt.
Es gab einige offizielle Veranstaltungen von Seiten der Messe (travel massive, tweetup), bei denen ich jedoch nicht anwesend war, da ich erst am Donnerstag in Berlin aufschlug. Das aus der Reisebloggerszene heraus spontan selbst organisierte Reisebloggertreffen #RBITB am Stand von Rheinland-Pfalz (Danke an dieser Stelle noch einmal für die Einladung und Verköstigung!) hat mich vollkommen überrascht. So viele waren da, so viele, die ich online schon kannte. Ich kann mich nicht erinnern, an irgendeinem anderen Tag in meinem Leben so viele verschiedene Menschen umarmt zu haben! Es war toll, euch persönlich kennengelernt und euch gesprochen zu haben. Ich bedauere hier eigentlich nur eines: dass die Zeit dann doch zu kurz war, um sich mit allen zu unterhalten bzw. mit vielen einfach länger und tiefergehender zu unterhalten. Aber wir schaffen das schon! So wie es aktuell aussieht, gibt es ja zukünftig öfter mal ein Offline-Treffen. Ich freue mich schon darauf!
Kurz: meine ITB war großartig! Und die der anderen offensichtlich auch, wie man an ihren Beiträgen sieht (Blogbeiträge über den ITB-Besuch werden hier Stück für Stück weiter ergänzt):
- Ingo von Reise-Wahnsinn mit seinen Eindrücken zur Akzeptanz von Reisebloggern und der Anwesenheit von Airlines
- Udo und Sonja und natürlich Jo Igele nehmen uns mit auf einen fotografischen Rundgang über ihre ITB.
- Janett von blo-g.info/teilzeitreisender.de hat das Thema Radfahren als eines der Hauptthemen der Touristiker identifiziert.
- Bernd von Tourististan macht seinem Ärger über die Konferenz-Organisation der ITB Luft – inklusive Link zu allen Vorträgen!
- Heike von KölnFormat kennt die ITB ja schon vom letzten Jahr – was aber nicht vor Orientierungsproblemen schützt.
- Martina von Talkaroundtheworld möchte am liebsten direkt losreisen – und zeigt erst einmal Berlin-Schöneberg.
- Sarah von Heimatherz freut sich schon auf die Umsetzung neuer Ideen und Pläne.
- Anja von TravelonToast reist fotografisch einmal um die Welt und entdeckt, dass die Kasachen fast die gleichen Stiefel tragen.
- Jana von Sonne & Wolken nimmt uns ebenso mit auf ihre Foto-Tour durch die Hallen und notiert sich schon mal den Termin für 2014.
- Push:Reset fährt bereits seit über 20 Jahren auf die ITB und stellt Vergleiche an.
- Ulli Ferauslöserin gibt sich nach drei Fachbesuchertagen sogar noch den Samstag auf der Messe. Respekt!
- Christina MrsBerry findet auf der ITB im ersten Termin die Positionierung ihres eigenen Blogs.
- Lea aus Österreich präsentiert auf ihrem neuen Blog escape-town.com ihren Rückblick sowie Tipps für die nächste ITB.
- Christine von Lilies Diary erstellt gleich mal ihre eigenen Reisetrends des nächsten Jahres (bzw. der nächsten Jahre…).
- Jessi von Fernwehundso hat ganz klar ihr Highlight der Messe definiert: das Treffen mit anderen Bloggern.
- Anita von Travelita.ch vertrat die Schweiz beim Reisebloggertreff. Freut mich persönlich, dass hier Sachsen in den Reisefokus gerückt ist ;)
- Mela Morgenmuffelin hatte neben der Messe noch genug Zeit, um tolle Berlinfotos (Sonne!) und -tipps mit nach hause zu bringen.
- Inka von Blickgewinkelt stellt in ihrer ITB-Nachlese die Frage nach der Authentizität von Bloggern und dem Aufstellen eigener Grenzen.
- Nina von Smaracuja zeigt ihre ITB-Woche in Fotos. Und schon sieht’s gar nicht mehr stressig aus.
- Torsten Maue stellt in seinem Rückblick einige Social Media Aktionen von Touristikern auf der ITB vor.
- Nina von Bettentdecker macht ihrem Nickname alle Ehre und konzentriert sich vor allem auf ihre Unterkunft.
- Jens von Overlandtour fühlt sich auf der ITB etwas deplatziert, erst beim Bloggertreff #RBITB trifft er auf Gleichgesinnte.
- Carolin von Esel unterwegs erstellt ihren ITB-Rückblick in Storify. Gefällt mir!
- Steffi on Tour hat sich die ITB groß vorgestellt, aber nicht sooo groß. Die ITB ist der zweite Beitrag auf ihrem neu gestarteten Blog.