Strategie & Umsetzung im Tourismus

Professionalität von Bloggern. Und wenn es zu viel wird.

Blogger Relations: Professionalität: Ab wann wird es zu viel?

Inka von Blickgewinkelt ist letztens auf einen früheren Beitrag von mir gestoßen. Im März 2013 habe ich – bezogen auf Reiseblogs – gefragt: Was heißt „professionell“? Inka kommentierte letztens hierzu:

„Es wäre doch irre interessant, jetzt, nach knapp zwei Jahren, nochmal die gleiche Umfrage zu starten. […] 
Los, hol den Artikel doch mal aus der Versenkung und bereite ihn neu auf, ich wär gespannt. ;)“

Das hier ist also ein Blogbeitrag für dich, liebe Inka.

 

Professionalität bei Reiseblogs – im März 2013

In dem obigen Blogbeitrag wurden einige Punkte in den Kommentaren genannt, die auch heute noch den Rahmen für das Thema Professionalität liefern:

Anforderungen an professionelle Blogger

1. Professionalität: Qualitativ hochwertiges Blog

Hier geht es darum, ein Blog mit…

2. Professionalität: Leser im Mittelpunkt

Ein super aussehendes Blog, welches den Leser jedoch nicht begeistert, bringt letztlich nicht viel. Und so sollte der Leser im Mittelpunkt stehen, indem…

3. Professionalität: Qualitativ hochwertiger Blogger

Ein super aussehendes Blog mit einem super Draht zu den Lesern genügt jedoch für Kooperationen ebenso wenig. Dies genügt eventuell mal für eine einzelne Aktion, aber nicht für eine langfristige Zusammenarbeit. Deshalb kommt auch der Blogger selbst mit ins Spiel, welcher…

 

Professionalität bei Reiseblogs – was von 2013 bis 2015 geschah

Enorm viele Möglichkeiten zur Weiterbildung und zum Austausch boten sich in den letzten Jahren für Blogger:

Professionalisierung von Bloggern

1. Professionalisierung von Reisebloggern: Workshops & Konferenzen

2. Professionalisierung von Reisebloggern: Webinare, Blogs & E-Books

Ein zweiter Schritt in der Professionalisierung stellten verschiedene Online-Angebote dar:

3. Professionalisierung von Reisebloggern: Facebook

Neben den persönlichen Treffen und den professionell aufgezogenen Webinaren und E-Books einzelner kam es außerdem zu einem engen Austausch über verschiedene Facebook-Gruppen. Diese gründeten sich und wurden teilweise wieder aufgelöst.

 

Kurz: Es tat sich extrem viel in den letzten zwei Jahren, was das Thema Professionalisierung anbetrifft. Inhaltlich drehte sich dabei viel um die Erhöhung der eigenen Reichweite und die Monetarisierung des eigenen Blogs.

Und heute? Wie sieht das heute aus?

 

Professionalität bei Reiseblogs – im Sommer 2015

Wie Inka in ihrem Kommentar so schön schrieb:

Vermutlich aber fangen die meisten bei dem Wort „Professionalität“ an zu gähnen.

Das denke ich auch. Das Wort „Professionalität“ hat mittlerweile einen eher negativen Anstrich. Und die Professionalität hat seltsame Blüten getrieben. Es scheint, als hätten die vielen Workshops, Webinare & Co es etwas übertrieben. Sarah von Verwandert.de schrieb im Juni dieses Jahres einen Blogbeitrag mit dem Titel „Diagnose: Blogger-Burnout“:

Ich habe keine Lust mehr, um Aufmerksamkeit zu buhlen. Keine Lust mehr, mich durch Likes, Fans und Zahlen selbst zu bestätigen. Keine Lust mehr auf Agenturen, die irgendwelche Links kaufen wollen und auch keine Lust mehr, mein Können und meine Arbeit der Welt anzubieten, in der Hoffnung, dass sie irgendwer gebrauchen und bezahlen kann.

Die Vielzahl der Kommentare dort zeigt: es geht nicht nur Sarah so.

Lesenswert zum gleichen Thema: der Beitrag von Chris von Backpacker-Reise:

Natürlich kann es jeder schaffen, aber das Bild und Image, das verkauft wird ist nicht immer das, was suggeriert wird. Vielmehr steckt extrem viel Arbeit dahinter und der Weg zum Erfolg dauert lange!

 

Professionalität wurde in den Ratgebern immer öfter gleichgesetzt mit (bzw. von den Lesern immer öfter verstanden als):

  1. Du brauchst eine Marke und ein Logo.
  2. Du musst auf allen Kanälen präsent und aktiv sein.
  3. Die Suchmaschinenoptimierung deiner Beiträge geht über alles.

Und ja, hier steckt viel Wahrheit drin. Aber eben nicht nur.

1. Marke und Logo

Stimmt, eine Marke und ein hiermit verbundenes Logo helfen dir dabei, dein Blog auf professionelle Beine zu stellen.

Machst du dir allerdings vor dem Start deines Blogs nur hierüber Gedanken? Nicht über die Inhalte? Und nicht darüber, woran du Spaß hast?

Ich würde Neu-Bloggern mittlerweile empfehlen, erst einmal auf einer gratis Plattform zu starten. Ganz einfach, ganz simpel. Mit einem gratis Theme. Ohne Logo & Co. Einfach ausprobieren, ob Bloggen überhaupt Spaß macht. Nach zwei oder drei Monaten zeigt sich dann, ob da immer noch Lust aufs Bloggen ist. Ob noch Ideen vorhanden sind. Und nach zwei oder drei Monaten kann man auch die eigene Ausrichtung viel besser fassen, konkretisieren. Dann ein Logo entwickeln – passt. Meinetwegen kann man sich dann auch Gedanken über mögliche Kooperationen machen. Aber bitte nicht die Medien/PR-Seite als erste Blog-Seite erstellen.

Mittlerweile sind mir einige Reiseblogs schlicht und einfach zu professionell. Zu clean, zu wenig persönlich. Der Aufbau der Blogs und die Menübenennung ist immer öfter identisch. Der Aufbau der Inhalte ebenso. Was ist dein persönliches Alleinstellungsmerkmal? Wie unterscheidest du dich von anderen? Lass dies in dein Blog einfließen.

2. Social-Media-Kanäle

Präsenz in Social Media gehört zum Bloggen dazu. Du fühlst dich hiervon jedoch unter Druck gesetzt? Du hast eigentlich gar keinen Bock auf Video, aber „das muss man ja jetzt machen“? Hey, dann lass es halt. Vielleicht kommt ein anderes Format, dass dir eher liegt (Wie wäre es mit Snapchat? Oder einer WhatsApp-Gruppe?). Dein Blog, deine Regeln. Das gilt auch für deine Social-Media-Accounts. Und nein, du musst nicht überall dabei sein, du kannst.

3. Suchmaschinenoptimierung über alles

Und was die Suchmaschinenoptimierung anbetrifft: Natürlich hilft diese, dass du gelesen wirst, dass dich neue Leser finden. Natürlich solltest du dich hiermit beschäftigen.

Aber: Du solltest darüber nie den Spaß und die Freude am Bloggen vergessen. Über SEO landen die Leute auf deinem Blog. Deine Leidenschaft sorgt dafür, dass sie wiederkommen.

 

Lange Rede, kurzer Sinn. Oder: Fazit

In Artikeln über das Fotografieren findet sich oft der folgende Ausspruch:

„Man muss die Regeln kennen, um sie zu brechen.“

Ähnlich sehe ich selbst es aktuell beim Thema Professionalität von Reiseblogs. Man muss die Regeln kennen, um sie zu brechen. Um seinen eigenen Weg zu gehen. Seine eigene Handschrift zu entwickeln.

Bleibt nur noch, den Bogen zu schließen. Zu dem Beitrag, über den Inka gestolpert ist. Damals kommentierte Phil von Killerwal.com:

Bei mir ist das ganz einfach: Mein Blog sind die Vereinigten Staaten von Phil und dort
– schreibe ich genau über die Sachen, die ich für bloggenswert halte.
– drehe ich die Videos, die ich anderen zeigen möchte
– knipse ich die Bilder, an die ich den Anspruch habe, dass sie selbst mich umhauen müssen.

… ob, wie und in welchen Maße ich damit „professionell“ bin, darf dann jeder selbst bewerten. Und wenn jemand in dem was ich mache einen Mehrwert für sich sieht, dann ist das eine Win-Win Situation.
So einfach ist das ;D

Kann man auch heute noch so stehenlassen, oder?

 

Wie siehst du aktuell das Thema „Professionalität“? Was hat sich aus deiner Sicht seit 2013 verändert, zum positiven wie zum negativen?

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