Strategie & Umsetzung im Tourismus

Reiseblogger: Über Standards und den Wohlfühlfaktor

Blogger Relations: Reiseblogger- Standards

Immer wieder wird versucht, Standards für Reiseblogger zu definieren. An sich bin ich ein großer Befürworter von Standards. Denn Standards machen vieles einfacher. Für beide Seiten.

Für Reiseblogger: Was sind meine Zugriffszahlen wert? Was darf ich im Rahmen einer Kooperation fordern?

Aber ebenso für die touristische Seite: Was sollte ich einem Reiseblogger bieten? Was kann ich im Gegenzug erwarten?

Ist all dies von vornherein deutlich, wird viel Zeit in der Kooperationsanbahnung gespart. Letztlich geht es also für Standards darum zu klären: Was ist üblich? Doch genau das ist so schwierig zu definieren.

Was ist denn üblich in der Reiseblogger-Branche?

Genau da liegt das Problem: üblich ist hier nämlich gar nichts:

In den letzten Wochen bekam dieses Thema über die Diskussionen rund um die Huffington Post (in Kurzform: Blogger schreiben gratis, als Entgelt wird Reichweite geboten) eine neue Brisanz. So freut sich einer, für die Huffington Post schreiben zu dürfen, für einen anderen stellt dies ein absolutes Sakrileg dar.

Doch sollte dies nicht letztlich tatsächlich jeder für sich selbst entscheiden können? Ich meine: beide Seiten haben jeweils Recht. Die HuffPo-Unterstützer und die HuffPo-Gegner, die Gewinnspiel-Fans und die Gewinnspiel-Feinde. Denn jeder Blogger hat seinen eigenen Ausgangspunkt, seine eigenen Rahmenbedingungen und seine eigenen Zielstellungen.

 

Die eigenen Konditionen klarmachen

Jeder muss also für sich selbst entscheiden:

Phil bringt dies in seinem Kommentar zum Beitrag über die Professionalität von Reisebloggern sehr schön auf den Punkt: „Mein Blog sind die Vereinigten Staaten von Phil.“ Sein Blog – er entscheidet. In die gleiche Richtung zielt Ingos Idee eines Art „Mission Statements“, welches er ebenso in den dortigen Kommentaren in den Raum warf. Mit einem solchen Statement können die eigenen „Blog-Grundgesetze“ auch für potenzielle Kooperationspartner zusammengefasst und verdeutlicht werden. Idealerweise direkt im Mediakit integriert.

Nicht zu vergessen: Eine Kooperationsanfrage ist – egal, ob von Seiten des Reisebloggers oder von Seiten der Region bzw. der Unterkunft – immer als ein Angebot zu verstehen. Ein Angebot, welches beide Seiten annehmen können. Aber eben genauso gut auch ablehnen können. Keiner wird hier zu irgendetwas gezwungen. Und nur weil ein anderer Blogger sich auf eine Aktion einlässt, muss man selbst dies nicht auch tun.

Sicherlich kann versucht werden, ein unpassendes Angebot noch etwas mehr in die eigene Richtung zu lenken, nachzuverhandeln. Aber unterm Strich läuft es letztlich immer auf ein Geben und Nehmen heraus, auf Konditionen, mit denen beide Partner einverstanden sind. Auf ein Wohlfühlen auf beiden Seiten.

Und was ist nun mit den Standards? Einige für die Zusammenarbeit von Bloggern und Touristikern werden sich sicherlich in nächster Zeit Stück für Stück von selbst herauskristallisieren. Und alle anderen kann (und sollte) jeder selbst für sich und sein Blog bestimmen.

 

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