Strategie & Umsetzung im Tourismus

Wieviel Social Media fand sich auf der ITB?

Social Media auf der ITB

Die ITB, die jährlich stattfindende Internationale Tourismusbörse in Berlin, ist vor allem eins: eine riesige Menge an Prospekten, Flyern und Magazinen.

In diesem Jahr hatte ich eine ITB erwartet, die – ergänzend zu den Printprodukten – mit unzähligen QR-Codes und Hinweisen auf Twitter- oder Foursquare-Aktionen auffährt. Eine ITB, auf welcher einen die Social Media Kanäle quasi an jeder Ecke direkt anspringen. Eine ITB, bei welcher man zusätzlich zu Broschüren jede Menge Hashtags findet.

Wie war die Realität? Kurz gesagt: ernüchternd.

Die offizielle ITB-App

Natürlich habe ich mir die offizielle ITB-App vorab auf mein iPhone geladen. Als ich jedoch feststellte, dass meine im Online-Account bereits abgespeicherten Favoriten nicht in die App übernommen werden konnten, war diese für mich an sich bereits „gestorben“. Wer sich vor der Messe auf diese und die verschiedenen Termine vorbereitet hat, braucht auch die Kontakte in der App nicht.

Ganz schön sind die Hallenpläne in der App. Aber auch hier helfen letztlich die bereits am Eingang verteilten Übersichtszettel bzw. die zwischen allen Hallen aufgehängten Riesenpläne weiter. Vorteil dabei: der Akku wird weniger in Anspruch genommen.

 

Die DZT

Die DZT startet eine große Jugendkampagne mit Schwerpunkt auf Social Media Kanäle. Am Stand der DZT wurde diese mittels eines DIN A2-Posters präsentiert, gefaltet auf das Standard-Format DIN A4. Auf der einen Seite: Fotos von sogenannten HotSpots in Deutschland, immer wieder mit jungen Leuten. Passt. Die Rückseite jedoch: eine topografische Karte von Deutschland, auf welcher Städte, Gebirge und Ferienstraßen (!) abgebildet sind.

Meine Eltern würden sich freuen. Aber: meine Eltern sind hier die falsche Zielgruppe. Wieso ist die Karte nicht direkt passend zur Aktion gestaltet, cooler, knalliger? Wieso werden auf der Karte nicht bereits erste HotSpots für die Jugend präsentiert – Festivals statt Alter Salz- und Badischer Spargelstraße?

 

An den Ständen

Hinweise auf Social Media Kanäle sucht man an den Ständen zum überwältigenden Teil vergebens. Zumindest ist mir im Vorbeilaufen kaum etwas in dieser Richtung aufgefallen. Website-URLs werden überall groß kommuniziert. Dafür gibt es auch Aufkleber, Kugelschreiber etc. – das volle Programm eben. Aber Facebook, Twitter und Foursquare findet der Besucher – wenn überhaupt – erst in den Broschüren. Multimedial sind an den Ständen digitale Bilderrahmen, auf welchen Fotos oder Videos ablaufen sowie ab und zu ein Bildschirm, welcher die eigene Website darstellt oder ein iPad, auf welchem die eigene neue App präsentiert wird. That’s it. Eine Twitterwall oder ähnlich „verrückte Dinge“ braucht man in den Hallen nicht zu suchen.

 

Die Besucher

Bereits am Mittwoch konnte ich – noch vom Rheinland aus – auf Twitter und Instagram zahlreiche Infos und Fotos von der Messe sehen. Ebenso Foursquare Check ins ohne Ende. Eindeutig: die Reiseblogger waren in Berlin! Witzig dabei, wenn innerhalb von 60 Minuten 3 verschiedene Blogger am Stand der gleichen Destination eincheckten. Hier hatte eine Einladung an diese neue Zielgruppe offensichtlich funktioniert.

Interessant auch zu sehen, wie viele der Blogger es tatsächlich schafften, ihre Termine zu absolvieren, von einer Halle zur anderen zu hetzen, eigene Beiträge via Facebook, Instagram und Twitter zu posten und dann auch noch den eigenen Stream im Auge zu behalten und auf die Beiträge anderer zu reagieren. Daumen hoch, das nennt sich Multitasking! Aber so sind sie eben, die in Wildnis und Großstädten knallhart erprobten Reiseblogger! ;)

 

Fazit

Kurz: es war eine ITB des Social Media. Aber eher aufgrund der Besucher (= Blogger), weniger von Seiten der Touristiker. Oder habt ihr das vor Ort anders erlebt?

Interessant auch: Wie sieht dieses Thema aus, betrachtet man es von der anderen Seite: Inwieweit war die ITB ein Thema in den Social Media Kanälen der Touristiker? Hierzu morgen mehr.

 

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