Stefanie von Gipfelglück und ihren Wander-Blogger-Freunden (Blogger-Wander-Freunden?) konnte man vor einem Monat im ungemütlichen November bei ihrer Wanderblogger-Tour folgen. Über Storify.
Und nicht nur im November. Auch jetzt noch könnt ihr das, über Storify nachlesen. Sieht toll aus, oder? Und sieht nicht nur toll ist, sondern ist auch ein ziemlich cooles Tool, wie ein roter Faden für deine Geschichte.
Deshalb möchte ich euch dieses Tool gerne einmal vorstellen.
Anmerkung 8.1.18: Storify wird zu Mai 2018 schließen. Daniel Fiene beschreibt, wie du deine alten Beiträge sichern kannst. Tools mit ähnlichen Funktionen werden gerade getestet.
Storify in Kurzform
Storify kombiniert Tweets, Posts, Fotos etc. zu einer Story (= Storify).
Schritt 1: die Anmeldung
Wie mittlerweile oft üblich – über Twitter- oder Facebook-Login möglich. Jedoch auch über separate Anmeldung mit Username, E-Mail-Adresse und Passwort.
Schritt 2: Das Profil
Die hinterlegten Informationen pro Profil sind relativ übersichtlich und werden beim Einloggen über Twitter direkt von diesem Account übernommen (können aber nachträglich noch angepasst werden). Was alles im Profil steht:
- Username
- Displayname
- Bio
- Location
- Website
- und natürlich ein Profilbild
Ihr könnt euch E-Mail-Benachrichtigungen für so ziemlich alles, was man sich denken kann, (ab)bestellen: Wenn euch jemand folgt, wenn euch jemand erwähnt, wenn jemand euch like’t oder kommentiert…
Und ihr könnt verschiedene Social Media Accounts mit eurem Storify-Account verlinken:
- Google+
- Foursquare
Schritt 3: Eine eigene Storify-Story erstellen
Einfach auf „Create Story“ klicken und schon geht’s los. Ihr könnt als Quelle folgende Social Media Kanäle nutzen:
- Storify selbst | Twitter | Facebook | Google+ | App.net | YouTube | Flickr | Instagram | Embedded URL | Breaking News | Chute | SoundCloud | Disqus | GetClue | StockTwits | Tumblr | RSS
Eine ganze Menge, oder? Das sollte dann wohl auch reichen für eure Story.
Der Rest ist relativ selbst erklärt. So könnt ihr über RSS Blogbeiträge sammeln. Von Twitter könnt ihr Tweets auf Basis eines User-Namens, auf Basis von Listen, Hashtags usw. sammeln. Bei Instagram könnt ihr ebenso Suchbegriffe oder Hashtags angeben. Und immer gilt: Suchen, auswählen, in eure Story rüberziehen, fertig!
Bitte dabei das Urheberrechtsthema berücksichtigen. Die Rechtslage ist bei Plattformen wie Storify im Moment noch ziemlich unübersichtlich. Aber wenn ihr eure eigenen Posts bzw. diejenigen eurer Freunde verwendet, seid ihr absolut auf der sicheren Seite.
Schritt 4: Dramaturgie in eure Story bringen
Bei Storify geht es darum, eine Geschichte (Storify) zu erzählen, eine Geschichte mit einer Dramaturgie. Dazu zählt zum einen, die Elemente in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dazu zählt zum anderen, die Elemente sinnvoll miteinander zu verknüpfen. So könnt ihr formatierbare Texte zwischen den verschiedenen Elementen einfügen. So kann das Ganze dann aussehen. [Update: da Storify nicht mehr existiert, gibt es auch das Beispiel nicht mehr.]
[View the story „Überschrift. Nicht formatierbar. Zeichenanzahl: offen.“ on Storify]
Schritt 5: Eure Storify-Story teilen
Eure fertige Storify-Story kann geliket und kommentiert werden. Außerdem könnt ihr sie embedden, also auf eurem Blog oder eurer Website einbauen (so wie ich die Beispiel-Story). Und natürlich – hey, wir reden hier über Social Media – könnt ihr eure Storify-Story auch über Twitter, Facebook, Google+ und LinkedIn mit euren Freunden und Followern teilen bzw. per E-Mail verschicken.
Schritt 6: Vereinfachen
Das Storify-Bookmarklet hilft euch: während ihr durchs Internet surft, könnt ihr alle gewünschten Beiträge, Posts und Fotos direkt auf Storify ablegen.
Wichtig: was Storify nicht kann
Im Gegensatz zu beispielsweise Paper.li, welches sich zu bestimmten definierten Zeitpunkten selbst aktualisiert, ist Storify statisch. Ihr könnt an eurer Storify-Story zwar immer wieder Veränderungen vornehmen (Elemente löschen oder hinzufügen), jedoch passiert das jeweils manuell.
Und: Storify kann scheinbar nicht allzu weit in die Vergangenheit zurückgehen. Lässt man sich die eigenen Tweets anzeigen, geht das noch ganz gut (über „Show more“ werden jeweils 20 weitere Tweets anzeigt). Sucht man jedoch nach einem Hashtag, welcher einen Monat zurückliegt, wird – zumindest bei mir – nichts angezeigt. Idealerweise solltet ihr eure Storys also relativ schnell zusammenbauen.
A propos schnell: Storify ist manchmal ziemlich träge.
Und was habt ihr jetzt davon?
Storify eignet sich für alle Aktionen, bei welchen man im Nachhinein eine Zusammenfassung aus verschiedenen Social Media Kanälen wünscht.
Für Reiseblogger kann ich mir hier hierzu folgende Inhalte vorstellen:
- Ein besonderer Ausflug mit Freunden. Siehe auch noch einmal die Bloggerwanderung
- Eine komplette Reise.
- Der persönliche Wochenrückblick (oder meinetwegen auch Monats- oder Jahresrückblick) mit den besten Tweets oder Fotos oder Blogbeiträgen, die einem in dem Zeitraum so untergekommen sind.
Doch auch für Touristiker ist Storify ein interessanter Kanal. Was haltet ihr von der Präsentation folgender Aktivitäten:
- B2B: Konferenz/Workshop: Tweets & Fotos der verschiedenen Redebeiträge, d.h. eine Storify-Präsentation pro Thema.
- B2B: Konferenz/Workshop: Kombination der jeweiligen Präsentationen (bspw. via Links auf Slideshare), das heißt alle Redebeiträge in einer Storify-Präsentation.
- B2C: Selbstverständlich können auch Tourismusunternehmen die Geschichten „ihrer“ Reiseblogger nutzen. So können auf der Regionenpräsentation der eigenen Website Fotos und Tweets von Reisebloggern in der Region integriert werden.
- B2C: Storify bietet den Vorteil, verschiedene Social Media Kanäle wie Instagram, Twitter, Facebook, Blog etc. miteinander verknüpfen zu können. So könnten Marketingaktionen, welche über die Kanäle verstreut laufen, via Storify wieder gebündelt bzw. sortiert werden. Beispiel: Instagram-Fotowettbewerb. Hier könnten die Sieger, die Finalisten und alle Einreichungen gebündelt werden.
Beispiele
Beispiele machen ja immer alles etwas deutlicher, deshalb hier ein paar aus dem touristischen Bereich:
- MunichLovesU ist ein Curator-Twitter-Account, also ein Twitter-Kanal, welcher wöchentlich von jemand anderem betreut wird. Auf der eigenen Storify-Site werden die Beiträge (und Konversationen) jeder Woche gesammelt.
- Reinhard Lanner von Salzburg Tourismus zeigt eindrucksvoll, wie die Zwischentexte zum Verknüpfen der jeweiligen Präsentationen auf einem Workshop genutzt werden können.
- Günter Exel berichtete über Twitter live vom Social Media Symposium – und präsentiert seine Tweets nachträglich auf Storify.
- Günter Exel nutzt Storify jedoch nicht nur, um von Symposien zu berichten, sondern auch zur Bündelung seiner Reisereportagen, präsentiert auf TravelLive.cc.
- Weg vom Tourismus und mal etwas ganz anderes: Der Blogger Gutjahr hat einen Blogbeitrag übers Kinogehen verfasst. Vorher holte er sich Input hierzu auf Twitter. Das Ergebnis: ein Blogbeitrag übers Kinogehen inklusive dem Twitter-Input als Storify.
