Bloggen: Worauf kommt es an?

10 Tipps zum Bloggen #ABCstar

Bei der Austrian Blogger Conference, der ABCstar, hielt Sophia vom Blog OH, SOPHIA eine wunderbar lockere Keynote zum Thema Bloggen. Der Subline des Blogs, „happy vegan cuisine“ zeigt es bereits: OH, SOPHIA ist ein Foodblog. Können wir im Tourismussektor etwas von einem Foodblog lernen? Immer doch, du kannst von jedem lernen!

Und die „Die zehn geschmackvollsten Weisheiten des Foodbloggens“ von Sophia passen ganz wunderbar auch zu deinem touristischen Blog. Wirst du gleich sehen.

 

1. Authentizität

Kaum ein Thema ist enger mit dem Bloggen verbunden als die Authentizität. Ein typisches Schlagwort, dass immer mit als erstes kommt, wenn es ums Bloggen geht. Wie bekommt ihr das für euer touristisches Blog hin? Erst mal: Weg mit all der Marketingsprache. Schreib, wie du redest. Schreib locker. Schreib von konkreten Erlebnissen, die du hattest. Da fällt mir ein: Zu diesem Thema gab es hier doch schon einmal einen Blogbeitrag. Schau deshalb am besten bei Blogbeitrag statt Pressebericht – anders schreiben vorbei.

 

2. Kontinuität

Bei touristischen Blogs schreiben oft mehrere Personen mit (Wer schreibt die Beiträge auf touristischen Blogs?). Mach eine Planung, wann was online gehen soll. Du kannst tatsächlich schon das gesamte Jahr durchplanen – wenn du das magst. Eigentlich sollte dann ein wöchentlich erscheinender Blogbeitrag nicht das Problem sein.

 

3. Qualität statt Quantität

Jede Woche ein Blogbeitrag? Hallo? Geht’s noch? Das wäre ja ganz schön, aber du bekommst das nicht hin? Auch nicht schlimm. Dann plane lieber einen neuen Blogbeitrag aller zwei Wochen. Wichtig ist einfach, dass regelmäßig etwas passiert (Also nicht in einer Woche vier Beiträge online gehen lassen und dann vier Wochen lang gar nichts.). Und wichtig ist, dass regelmäßig etwas passiert, dass auch deinen qualitativen Ansprüchen genügt (Also nicht wochenlang nur schnell ein Foto veröffentlicht, wenn du eigentlich umfangreiche Texte planst).

Und falls du merkst, dass bei dir im Büro noch genügend Luft nach oben ist, kannst du die Frequenz immer noch entsprechend anpassen.

 

4. Timing ist alles

Sophia brachte hier als Beispiel die Smoothies, die besser früh auf Instagram geteilt werden als abends. Timing für dein Blog heißt: Wann interessieren sich die Leute für deine Inhalte? Sicherlich ist ein Beitrag über ein bestimmtes Volksfest vorher sinnvoller als hinterher. Meinst du nicht? Passe deine Planung entsprechend hierauf an, damit deine regelmäßigen Leser auch tatsächlich die Möglichkeit haben, sich von deinen Blogbeiträgen zu einem Besuch inspirieren zu lassen.

 

5. Die Rezepte

Oha, jetzt wird es doch noch foodbloggerlastig ;) Aber keine Angst. Passt dennoch. Für Sophia ist wichtig, dass sie jedes Rezept tatsächlich selbst ausprobiert hat. Und zwar so lange, bis dieses auch wirklich klappt. Für dich heißt das: Nicht einfach über irgendetwas schreiben, wovon du keine Ahnung hast. Sondern schreib nur über Dinge, die du auch tatsächlich ausprobiert und erlebt hast. Eine Attraktion steht auf deinem Redaktionsplan und du hast diese noch nie selbst besucht, kennst nur die Texte auf der Website oder in den Info-Flyern? Dann weißt du ja, was du als nächstes zu tun hast.

 

6. Die Leidenschaft

Man sieht es bereits an dem Tweet: mein persönlicher Favorit. Ich bin davon überzeugt, dass ein wirklich gutes Blog nur mit Leidenschaft funktioniert. Gerade für Corporate Blogs heißt das: „Verdonnere“ keine Kollegen dazu, sich öffentlich auf einem Blog zu äußern, wenn sie das nicht wollen. Starte ein Blog nur, wenn du auch tatsächlich von seinem Wert überzeugt bist. Wenn das intern nicht zu leisten ist – hol dir externe Blogger ins Boot, die genau diese Leidenschaft mitbringen.

 

7. Bleib hungrig!

Lass dich von anderen inspirieren. Ja, ich weiß, du hast hunderttausend andere Sachen zu tun. Dennoch. Abonniere dir interessante Blogs per E-Mail oder RSS-Feed, erstelle dir eine spezielle Twitter-Liste, nutze Facebook oder oder oder. Schau einfach, was am besten zu dir und deinem Workflow passt. Tipps, wie du Bloggern gut folgen kannst, gibt es auch in meinem Beitrag Wie du den Inhalten eines Bloggers folgst, ohne ihm zu nahe zu treten.

Doch folge nicht nur anderen Bloggern. Du willst über deine Destination bloggen? Dann solltest du ebenso wissen, was deine verschiedenen Sub-Regionen, Sehenswürdigkeiten und Unterkünfte in der Region so veröffentlichen. Letztlich können diese dir unzählige neue Geschichten für dein Blog liefern.

 

8. Lerne, lerne, lerne

Wer schon länger bloggt, weiß: Ein Blog entwickelt sich weiter, genauso wie du selbst. Was du anfangs noch „voll okay“ findest, wird im Rückblick schon mal zu „OH MY GOD!“ Bei Sophia ist es – neben anderen Punkten – die Weiterentwicklung ihrer Foto-Fähigkeiten. Was ist es bei dir? Du möchtest die technische Seite des Bloggens besser verstehen? Du willst bessere Texte schreiben? Bessere Fotos veröffentlichen? Oder deine Social-Media-Kanäle viel stärker einbinden? Dann kümmere dich drum. Rede nicht nur davon, dass du das willst. Mach es.

Dieser Punkt geht auch wunderbar Hand in Hand mit dem vorherigen, Bleib hungrig! Denn wenn du schaust, was andere machen, kannst du gleichzeitig ganz viel von diesen lernen.

 

9. Be Original

Schließt perfekt an die Punkte 7 und 8 an: Lass dich inspirieren, lerne von anderen – aber mach dein eigenes Ding. Entwickle deine eigene Handschrift. Gerade Corporate Blogs strahlen schnell eine gewisse Beliebigkeit aus (was oft daran liegt, dass es an der Authentizität oder der Leidenschaft fehlt). Was macht dein Blog aus im Gegensatz zum Blog der Destination nebenan? Wodurch wissen deine Leser immer direkt, dass sie gerade einen Beitrag von dir lesen? Ist es das Layout? Die Auswahl der Inhalte? Deine besondere Schreibe? Wie du Fotos oder Videos in deine Beiträge integrierst? Sorge dafür, dass deine Leser dich gerne lesen.

 

10. Networking

Der perfekte Abschluss der Keynote. Und der perfekte Punkt zur Bloggerkonferenz ABCstar. Denn genau um Networking ging es hier natürlich auch: Um das Netzwerken von Bloggern mit Bloggern, das Netzwerken von Bloggern mit Unternehmen und ebenso das Netzwerken von Unternehmen mit anderen Unternehmen.

Zum Netzwerken zähle ich im Blogsegment ganz stark die Blogroll. Gerade als touristische Destination kannst du dich hierüber mit minimalstem Aufwand bei den Bloggern bedanken, die regelmäßig Werbung für dich machen. Networking geht jedoch ebenso über das eigene Blog hinaus. So spielt die Vernetzung über Social Media sowie die generelle Vernetzung mit lokalen und regionalen Bloggern eine große Rolle.

 

Du siehst, ganz viele Dinge spielen bei einem guten Blog eine Rolle. Ich bin mir sicher, dir fallen garantiert noch mindestens fünf weitere Punkte ein, die du für unerlässlich hältst. Sei es die Technik dahinter. Die Online-Auffindbarkeit. Oder schlicht und einfach die Grundidee deines Blogs. Letztlich kann aber nur das Blog erfolgreich werden, das auch tatsächlich online geht und nicht nur in der Schublade existiert. Also trau dich!

 

Herzlichen Dank, Sophia, für die wunderbare Inspiration zum Blogbeitrag sowie deine spannende Blogwerkstatt.

Herzlichen Dank ebenso an Eva und Robert von deepertravel sowie Gerhard von Anders reisen für die gesamte Organisation der ABCstar. Habt ihr super gemacht! War außerdem sehr schön, euch mal persönlich kennen zu lernen bzw. nach längerer Zeit mal wieder gesehen zu haben!

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine!

    Ich kann Deinem Beitrag nichts mehr hinzufügen und einfach nur noch „Danke“ sagen. Ich habe mich riesig gefreut, dass wir uns wieder gesehen haben und Du auch mit Deinem Input bei der ABCstar Bloggerkonferenz mit dabei warst. :-)

  2. „Word!“ würde man auf Twitter schreiben ;-)
    Meine Nr. 11 und unheimlich wichtig: „Hab Spaß!“
    Das wird bei manchen Blogs für mich zunehmend vergessen. Klar, für den einen ist es Business mit Broterwerb und nicht wie für mich ein Hobby. Dennoch: Der Spaß darf nicht fehlen und wenn, spürt es auch der Leser. Kein Text für eine Kooperation der Koop wegen. Diese Tendenz spürt man aus meiner Sicht leider zunehmend bei so manchem Reiseblog…

  3. Lieber Gerhard, habe mich auch riesig gefreut, dich zu sehen und mit dir zu quatschen. Und man kann es nicht oft genug sagen: Chapeau für das, was ihr da aufgezogen habt!

    Liebe Tanja, „Word!“ für deinen Kommentar. Und ich merke grad, dass ich diesen Part doch tatsächlich vergessen habe. Denn der Abschlusssatz von Sophia lautete: „Und nicht vergessen: das Bloggen soll am Ende immer noch Spaß machen.“ (https://twitter.com/KristineHonig/status/723479679672397824). Ganz ganz wichtig auch: „Kein Text für eine Kooperation der Koop wegen“ – ja, ja, ja. Das unterschreibe ich gleich mehrfach.

  4. Hey, danke für die tolle Ausführung :-) Ich stecke noch in den Bloggeranfängen und lerne, lerne, lerne. Diese Seite hat mich inspiriert, dass ich es fließen lasse und mich nicht verbissen auf meine Inhalte konzentriere. Danke dir dafür!

  5. Liebe Monika,
    Spaß an erster Stelle, an letzter Stelle und dazwischen auch – ich bin dabei. ;)

    Liebe Christine,
    freut mich, gern geschehen! Viel Spaß dir noch beim Bloggen!

  6. Sehr gut zusammengefasst. Außerdem mag ich diesen Blog hier. Auch weil ich ihn erst jetzt entdeckt habe und viel Gutes drin steht.

  7. Guten Tag,

    ein hammer Beitrag zum Thema bloggen.

    Sehr gut beschrieben. Vielleicht würden wir noch hinzufügen, dass abwechslungsreicher und auch einfallsreicher Content sehr wichtig sind. Auch Bilder und Videos können einen Blogbeitrag enorm aufwerten.

    Danke für den wertvollen Beitrag, ich werde diesen an alle Mitarbeiter weiterleiten.

    Liebe Grüße aus Hannover

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