Persönlichkeit im touristischen Blog? Juist zeigt, wie es geht.

Bloggen - Blog von Juist

In meinen Blog-Schulungen zeige ich – neben anderen Blogs – immer wieder gern das Blog von Juist. Dieses ist mein Vorzeige-Beispiel, wie sich ein touristisches Blog persönlich präsentieren kann.

Dem Blog der Insel Juist sieht man – außer dem integrierten Logo und der Domain juist.de/blog – kaum an, dass es sich hierbei um ein Corporate Blog handelt. Gerne zeige ich dir einmal, was Juist anders macht als viele andere Touristiker.

 

Das Juist Blog: gaaaanz persönlich

Ein großer Unterschied des Juist-Blogs im Vergleich zu anderen touristischen Blogs fällt direkt auf der Startseite ins Auge: Das Foto einer Frau, genauer von Uta Jentjens.

Blog Juist Screenshot

Screenshot des Juist-Blogs

Während Reiseblogs ganz bewusst mit der Persönlichkeit des Bloggers spielen, fehlt diese Persönlichkeit touristischen Corporate Blogs oft. Anders im Blog von Juist, welches quasi das Blog von Uta ist – sowohl wegen des Fotos aber vor allem auch wegen der Inhalte.

Wie touristische Blogs sich mehr Persönlichkeit verpassen können, habe ich bereits in einem früheren Beitrag zusammengestellt. Die Punkte, welche ich in dem oben genannten früheren Beitrag aufführte, finde ich alle eins zu eins bei Juist wieder:

  • Eine Über-mich-Seite mit näheren Informationen zu dem Blogger: Diese gibt es. Und zwar gibt es hier tatsächlich Informationen zu der Bloggerin Uta, und weniger zur Insel Juist.
  • Bilder vom Blogger selbst vermitteln einen direkten persönlichen Eindruck von diesem: Wie schon geschrieben: bereits auf der Startseite lächelt Uta einen an. Und auch in den einzelnen Beiträgen, findet sich so manches Fotos von Uta.
  • Die Autoren-Info mit Foto und Hintergrundinformationen bei jedem Blogbeitrag: Auf dem Juist-Blog ist eine separate Autoren-Box nicht notwendig – es schreibt sowieso nur Uta.
  • Neben den Äußerlichkeiten werden Blogs sehr stark über die individuellen Inhalte persönlich. Heißt: Eigene Erfahrungen und eigene Meinungen.: Auch das trifft bei Juist zu. Aber so was von! Lies mal rein in die Beiträge, und du verstehst, was ich meine:
    • Da gibt es Einblicke hinter die Kulissen, warum der kommende E-Mail-Newsletter verspätet bei den Abonnenten ankommt.
    • Da freut sich Uta über die DVDs zur Wunderschön-Sendung vom WDR über Juist.
    • Da werden Ausflugstipps samt persönlicher Bewertung gegeben.

Kurz: Persönlicher als im Blog von Juist geht es für ein touristisches Blogs fast nicht. Doch nur persönlich reicht letztlich auch nicht. Was beim Juist-Blog ebenso auffällt:

  • Uta schreibt jeden Tag einen Blogbeitrag.
  • Uta antwortet auf alle Kommentare.

Hut ab!

Das Juist-Blog wirkt damit fast gar nicht wie ein touristisches Corporate Blog. Natürlich soll jetzt nicht jedes touristische Blog wie das von Juist werden. Dann wird das Ganze sehr eintönig und langweilig werden. Aber ein paar Inspirationen kannst du dir bestimmt bei Juist abholen.

 

Warum Corporate Blogs im Tourismus oft weniger persönlich erscheinen

Juist schafft es also, ein sehr persönliches Blog online zu stellen. Wieso schaffen das die meisten anderen touristischen Corporate Blogs nicht?

Blog: Offenheit

Bloggen heißt auch: Offen für Neues sein.

  • Oft schreiben viele verschiedene Leute auf dem Blog: Viele Blogger sorgen einerseits für viele Inhalte auf dem Blog. Aber viele Blogger sorgen andererseits gleichzeitig dafür, dass kein einheitliches Gesicht für das Blog nach außen genutzt werden kann.
  • Neben vielen verschiedenen Bloggern, kommt außerdem der folgende Aspekt zum Tragen: Oft sitzen interne und externe Autoren an den Tasten. Externe Autoren können dabei Gastautoren sein oder auch eingekaufte Blogger. Das Corporate Blog nach außen mit Externen promoten, erscheint touristischen Organisationen oft keine gute Lösung.
  • Bei touristischen Blogs ebenso relevant: Hier stehen schwerpunktmäßig die Themen im Mittelpunkt, nicht die Autoren. Individuelle Blogger werden – neben ihren Inhalten – allerdings ebenso wegen ihrer eigenen Persönlichkeit gelesen. Was macht Person XY, was denkt sie, was plant sie – diese Fragen werden hier beantwortet.
  • Persönlichkeit hat auch immer etwas mit Offenheit zu tun. Wer privat bloggt, entscheidet für sich selbst, wie offen er sich auf seinem Blog präsentiert. Wird in einem Unternehmen gebloggt, einigt man sich oft auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Und der ist dann meist tatsächlich sehr klein.

 

Versuch es doch auch einmal mit etwas mehr Persönlichkeit! Was kann schon passieren?

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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