Touristische Organisationen: Vernetzung mit Blogs und Bloggern

Blogger Relations: Vernetzung mit Blogs und Bloggern

Wie können sich Touristiker – ganz egal, ob Verbände oder Leistungsträger – mit Blogs und Bloggern vernetzen? Eine Frage, der ich in diesem Beitrag nachgehen möchte.

Passt zeitlich wunderbar. Daniela von bloggerabc führt nämlich gerade eine Blogparade zu dem ThemaVernetzung von Bloggern: Wie und warum alle davon profitieren“ durch. Na, dann mal los.

 

Brauche ich ein eigenes Blog, um mich mit Blogs/Bloggern zu vernetzen?

Diese Frage ist ganz schnell zu beantworten: Nein, brauchst du nicht.

Bitte Platz zu nehmen. Vernetzung auf Veranstaltungen, z.B. PRVA Dornbirn.

Bitte Platz zu nehmen. Vernetzung auf Veranstaltungen, hier beim PRVA Dornbirn.

Vernetzung mit Blogs: aber mit welchen?

Die Basis für eine sinnvolle Vernetzung bildet ein – wie auch immer gearteter – Zusammenhang. Folgende Blog-Typen eignen sich für dich, um dich mit ihnen zu vernetzen:

  1. Blogs, die nur über deine Destination schreiben. Das können touristische Corporate Blogs von Subregionen in deiner Destination sein oder Blogs einzelner Leistungsträger. Das kann aber ebenso ein Hobby-Blog von einem Einwohner deiner Destination sein.
  2. Blogs, die auch über andere Destinationen schreiben, jedoch ebenso einen gewissen Schwerpunkt auf dich legen (beispielsweise eine eigene Kategorie für deine Destination haben).
  3. Blogs, die einzelne Beiträge über deine Destination veröffentlicht haben, in deren Blog du aber eher einer unter vielen bist.
  4. Blogs, die über eines deiner Hauptthemen schreiben, zum Beispiel nur übers Wandern oder Radfahren.
  5. Blogs, die deine Zielgruppe ansprechen, auch wenn sie eigentlich überhaupt nicht über deine Destination schreiben. Hierzu zählen Blogs, die auf den ersten Blick nicht unbedingt etwas mit Reisen zu tun haben. Einige Ideen hierzu habe ich bereits in dem Beitrag Warum eigentlich nur Reiseblogger als Reise-Blogger? vorgestellt.
Bitte Platz zu nehmen. Vernetzung auf BarCamps, z.B. dem TourismusCamp.

Bitte Platz zu nehmen. Vernetzung auf BarCamps, hier beim TourismusCamp Eichstätt.

Vernetzung mit Blogs: Online

1. Der Evergreen: die Blogroll

Eine Blogroll ist eine Auflistung empfehlenswerter Blogs. Diese kannst du auf deinem eigenen Blog aber ebenso auf deiner Website integrieren. Blogs, die nur über deine Destination schreiben, passen perfekt in eine solche Blogroll. Ebenso Blogs, die auch über andere Destinationen schreiben. Bei diesen solltest du jedoch auf die entsprechende Kategorie verlinken. Du möchtest deine Kunden ja schließlich nicht direkt mit der Nase auf die Konkurrenz stoßen. (Tipps für die Integration einer Blogroll)

Blogs, die mal einen einzelnen Beitrag über dich veröffentlicht haben, kannst du in deiner Blogroll getrost weglassen. Eine dortige Empfehlung würde deine Leser nur verwirren. Ebenso Blogs, die zwar deine Zielgruppe ansprechen, aber eigentlich nichts mit deiner Region oder dem Thema Reisen zu tun haben.

Blogs, die weniger auf deine Destination, sondern vielmehr auf ein bestimmtes Thema ausgerichtet sind, eignen sich vor allem zur Verlinkung in einem thematischen Rahmen. Das kann ein Blog von dir sein, welches sich rein auf ein Thema konzentriert (Die Blogroll auf Outdoor-Blogger.info der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg könnte beispielsweise Outdoor-Blogs empfehlen.). Oder du integrierst diese Linkempfehlungen jeweils auf den entsprechenden thematischen Unterseiten deiner Website.

2. Hilfreich: Die Einzel-Links

Neben einer Blogroll mit interessanten und passenden Linkempfehlungen kannst du ebenso von einzelnen Unterseiten deiner Website oder deines Blogs aus auf andere Blogs verlinken. Dort stehen dann weniger die Blogs generell, als vielmehr konkrete Blogartikel im Mittelpunkt.

Du bewirbst beispielsweise eine Wandertour auf deiner Website. Ein Blogger ist alle Etappen dieser Route bereits gelaufen und hat auch darüber geschrieben. Wunderbar. Verlinke die entsprechenden Beiträge und dein Websitebesucher landet direkt bei den für ihn relevanten Inhalten.

3. Blogempfehlungen auch im B2B-Bereich

Übrigens: Empfehlungen von Blogs oder einzelnen Beiträgen funktioniert ebenso für B2B-Blogs.

Die Tourismus Marketing Brandenburg GmbH empfiehlt beispielsweise regelmäßig einzelne Blogbeiträge über den Einsatz und die Nutzung von Social Media in ihrem Partner-Newsletter. Auch Beiträge von mir waren hier bereits einige Male dabei. Merci!

Im Tourismusnetzwerk Rheinland-Pfalz sind die RSS-Feeds verschiedener Blogs (von Tourismuszukunft, PR Doktor Kerstin Hoffmann sowie ebenso von mir – auch dafür ein Merci!) integriert. Auch hier geht es darum, den eigenen Partnern einen Mehrwert zu bieten: Hilfreiche Informationen rund um (Tourismus-)Marketing und Kommunikation.

4. Über die Kanäle hinweg: Reaktion & Interaktion

Neben Blogroll-Links oder Links zu einzelnen Blogbeiträgen zählt beim Thema Vernetzung natürlich auch alles weitere, was digital an Kommunikation möglich ist. Zum einen ist da die Möglichkeit, sich via Social Media (beispielsweise in Facebook-Gruppen oder via Twitter-Chat) auszutauschen. Zum anderen hast du einige Möglichkeiten, auf die Veröffentlichungen von Bloggern zu reagieren:

  • Veröffentlichungen anderer liken/faven
  • Veröffentlichungen anderer auf den sozialen Netzwerken bzw. direkt auf dem Blog kommentieren
  • Veröffentlichungen anderer über die eigenen Kanäle weiterteilen. Das müssen auch nicht unbedingt nur Social-Media-Kanäle sein. Ein Newsletter eignet sich hierfür ebenso.

 

Und ja, das Ganze benötigt Zeit. Aber: es bringt einige Vorteile mit sich, und zwar für jeden::

  • Vorteil für dich: Du musst nicht alle Inhalte komplett selbst erstellen. Du erhältst Inhalte, die du eventuell gar nicht selbst erstellen kannst. Du erhältst extra Content für deine diversen Social-Media-Kanäle. Außerdem machst du bei den Bloggern auf dich aufmerksam.
  • Vorteil für deine Kunden: Diese erhalten passende Linkempfehlungen und nehmen dich als lesenswerte Plattform wahr. Sie erhalten außerdem direkt ergänzende Informationen bzw. konkrete Erlebnisberichte, welche du selbst eventuell nicht bieten kannst.
  • Vorteil für den Blogger: Dieser bekommt interessierte Leser, die sich bereits mit dem Thema seines Blogs oder Blogbeitrags beschäftigt haben. Außerdem erhält dieser extra Aufmerksamkeit und Reichweite auf den verschiedenen Kanälen.

Eine Win-Win-Win-Situation also!

Bitte Platz zu nehmen. Vernetzung auf Messen, z.B. der ITB Berlin.

Bitte Platz zu nehmen. Vernetzung auf Messen, hier auf der ITB Berlin.

Vernetzung mit Bloggern: Offline

Blogger – jetzt geht es von der virtuellen Ebene auf die persönliche Ebene. Auf der Offline-Ebene sind alle eingangs genannten Blog-Typen für dich interessant. Gerade im persönlichen Gespräch ergeben sich oft Kooperationsmöglichkeiten, die vorher noch keiner im Blick hatte.

1. Eigene Veranstaltungen organisieren

Jetzt gerade, während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im Zug nach Köln, unterwegs zu der Bloggerveranstaltung #MSMCGN von Atout France Deutschland. Das Treffen dort: ganz real, ganz offline. Und schon ist da die erste Möglichkeit zur Vernetzung mit Bloggern: Bloggerevents, zu welchen du passende Blogger einlädst. Passend kann hierbei auch der Blogger sein, der nicht über deine Destination schreibt, aber zielgruppenmäßig gut passt.

2. Bestehende Veranstaltungen nutzen

Du musst nicht unbedingt eigene Veranstaltungen initiieren. Du kannst ebenso zu Veranstaltungen gehen, welche Blogger von sich aus organisieren. Seien es BarCamps, regionale Blogger- bzw. Social-Media-Stammtische. Auch auf Messen sind Blogger unterwegs, um ihrerseits Kontakte zu machen oder zu pflegen.

Mehr zu diesem Punkt findest du in dem Beitrag Vernetzung mit lokalen und regionalen Bloggern.

3. Kaffee trinken

Es muss nicht immer die große Veranstaltung sein. Du kannst Blogger auch für ein kleines Treffen zu zweit kontaktieren. Einfach auf einen Kaffee. Oder ein Bier. Allerdings solltest du in diesem Fall dann schon eine Idee für eine Kooperation haben. Oder ihr beide seid euch schlicht und einfach persönlich sympathisch. Auch das soll ja schließlich vorkommen – ganz unabhängig von irgendwelchen Kooperationsgedanken. Und falls dabei dann doch eine Idee entsteht – umso besser.

 

Die persönliche Offline-Vernetzung sorgt ebenso wie die Online-Vernetzung für eine Win-Win-Win-Situation:

  • Vorteil für dich: Du lernst die Blogger persönlich kennen, bekommst ein Gespür für diese. Du lernst neue Blogger kennen, die du vorher noch gar nicht „auf dem Schirm“ hattest. Im persönlichen Gespräch kann ebenso einfacher über manches gesprochen werden, was nicht recht in eine Mail oder eine Direktmessage bei Facebook passt.
  • Vorteil für deine Kunden: Dieser ist erst einmal nicht direkt ersichtlich. Langfristig ist für dich aber natürlich ein Ziel, dass es mehr Content über deine Destination gibt – und das wiederum gefällt auch deinen Kunden (siehe oben: Vernetzung mit Blogger: Online).
  • Vorteil für den Blogger: Er lernt dich persönlich kennen, bekommt ein Gespür für dich. Er wird – ebenso wie du – eventuell gerade erst auf dich aufmerksam.

 

 

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, sich mit Bloggern bzw. deren Blogs zu vernetzen. Noch mehr Ideen und andere Blickwinkel findest du in den weiteren Beiträgen zur Blogparade von Daniela.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

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