Museumweek auf Twitter – Tipps für den Tourismussektor

Social Media: Museumweek auf Twitter

Die Museumweek zeigt Möglichkeiten, wie sich verschiedene Institutionen mit Hilfe von Social Media miteinander vernetzen können und welche Rolle Hashtags dabei spielen können. Gerne möchte ich dir deshalb die Museumweek etwas genauer vorstellen.

Basierend auf dieser Aktion möchte ich dir außerdem ein paar Denkanstöße für deine eigene Destination bzw. eigene Aktionen mit auf den Weg geben.

 

Was genau ist die Museumweek?

Die Museumweek findet jährlich eine Woche lang im März auf Twitter statt, 2015 vom 23. bis 29. März. In diesem Jahr nahmen 2825 Museen aus 77 Ländern an dieser Aktion teil, schwerpunktmäßig aus Europa und den USA. Sie alle twitterten unter dem Hashtag #Museumweek aus ihren Museen. (Mehr zum Thema Hashtags findest du in diesem Beitrag.)

Pro Wochentag gibt es dabei einen separaten Hashtag zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten:

  • Montag: #secretsMW: Mein heiß geliebter Blick hinter die Kulissen.
  • Dienstag: #souvenirsMW: Souvenirs und Erinnerungen wie Fotos, Tassen und Postkarten stehen im Mittelpunkt dieses Tages.

  • Mittwoch: #architectureMW: Architektur eben, aber auch Geschichte, Gärten und das Umfeld des Museums

  • Donnerstag: #inspirationMW: Alles, was so inspiriert.

  • Freitag: #familyMW: Tipps für Familien

  • Samstag: #favMW: Die „special favourites“ sollen diesen Tag füllen, besondere Konferenzen, Locations – und natürlich Bilder.

  • Sonntag: #poseMW: Zum Abschluss noch mal Kreativität: Posen, Memes, Selfies.

Jedes Museum sollte sich anhand der verschiedenen Themen im Rahmen der Museumweek präsentieren können, da die Themen generell sehr breit gefasst sind. Darüber hinaus zeigen die obigen Tweets bereits: Es geht bei der Museumweek nicht nur darum, als Museum selbst Tweets zu veröffentlichen, gleichzeitig sollen auch die Museumsbesucher selbst ihre Eindrücke teilen.

 

Was bedeutet die Museumweek für die Museen?

Sie müssen kreativ sein, um innerhalb des ganzen veröffentlichten Contents in dieser Woche aufzufallen. Die Themen stehen bereits vorher fest. die Museen können sich also gut auf diese vorbereiten und bereits vorab Ideen für passenden Content sammeln.

Welche Geheimnisse bergen ihre Ausstellungsstücke? Welche besonderen Blickwinkel könnten unter dem Architekturaspekt gezeigt werden? Was fällt den Museumsmitarbeitern zum Thema Inspiration ein? Ich bin mir sicher, dass über die gestellten Themen auch die Museumsmitarbeiter selbst ihr Haus oft mit neuen Augen sahen.

 

Die Museumweek & die Konsumenten

Was haben eigentlich Kunden von der Museumweek? Prinzipiell: Andere Einblicke in den Museumsalltag.

Empfehlenswert hierzu der Beitrag der Bundeskunsthalle Bonn:

„Es wird getwittert, auch ohne uns, und über uns. Wir können das natürlich ignorieren – oder uns beteiligen, agieren, reagieren, den Ball aufnehmen und weiterspielen.“

Was Kunden ebenso von der Museumweek haben: Einen schönen Einblick, welche Museen im eigenen Land und international eigentlich auf Twitter aktiv sind.

Gleichzeitig stellt sich an dieser Stelle jedoch die Frage: Wer genau bekommt von dieser Aktion etwas mit? Was soll diese erreichen? Ich verweise hierzu einfach einmal auf den Blogbeitrag „Für wen twittert ihr da eigentlich?“ – Über Sinn und Unsinn einer Aktionswoche auf Twitter (Let’s talk about arts), welcher dieser Frage nachgeht.

 

Die Museumweek & Social Media

Über die Bündelung aller Tweets unter dem Hashtag #Museumweek hüpft man von einem Museum zum anderen. Auf der Website der Museumweek2015.org kann man sich die verschiedenen Anzahlen der Tweets/Retweets aller Tweets sowie pro Themenhashtag anschauen. Visuell ansprechend aufbereitet:

Museumweek: Statistik Tweets

Museumweek: Statistik der Tweets

 

Ebenso schön: das Twitterwidget, in welchem man ebenso nach Hashtag, Museum

Gleichzeitig fände ich interessant zu wissen, wie viele der Museen…

  • … während der Museumweek – und auch darüber hinaus – ein Twitterwidget auf ihrer Website integriert haben, um auch die Nicht-Twitterer an ihren Tweets teilhaben zu lassen.
  • … die Tweets der Museumweek im Nachhinein als Storify oder anderweitig aufbereitet auf ihrer Website integriert haben.
  • … die Inhalte ihrer Tweets zu Blogbeiträgen bzw. Artikeln auf ihrer Website verarbeiten.

Kurz: wie stark werden die produzierten Inhalte nur auf Twitter, nur in der Woche der Museumweek eingesetzt? Womit wir wieder einmal bei dem Thema Bündelung von Content sind.

 

Was hat die Museumweek jetzt mit dir zu tun?

In der Museumweek stecken viele Ideen, welche auch für touristische Organisationen nutzbar sind. Nachfolgend mal ein paar Denkanstöße.

Ein Hashtag + weitere Hashtags

  • Eine Bloggerreise unter einem übergreifenden Hashtag, wobei sich jeder Blogger zusätzlich auf ein spezielles Thema/ eine spezielle Unterregion konzentriert und hierfür zusätzlich einen eigenen Hashtag nutzt.
  • Eine Destination mit einem generell eingesetzten übergreifenden Hashtag und ergänzenden separaten Hashtags für einzelne Kommunikationsthemen. Damit könnten beispielsweise Tweets oder Instagramfotos den passenden Kategorien auf der eigenen Website zugeordnet werden.

Eine Organisation mit mehreren Themen

  • Die Präsentation der eigenen Destination an jedem Wochentag zu einem anderen Thema: beispielsweise montags generell der Wandertipp, dienstags der Ausstellungstipp, mittwochs der kulinarische Tipp etc.
  • Die Präsentation der eigenen Destination jeweils während einer ganzen Woche zu einem bestimmten Thema. Damit wird dieses Thema einmal von vorne bis hinten präsentiert und rückt extra in den Fokus.

Mehrere Organisationen unter einem Hashtag/Thema

  • Eine zeitlich beschränkte Aktion in deiner Destination, bei welcher verschiedene Regionen, Attraktionen und Unterkünfte zu einem gemeinsamen Thema kommunizieren und dieses aus unterschiedlichen Blickwinkeln präsentieren.
  • Lass dich davon inspirieren, was an Aktionen auf Twitter & Co läuft. Vielleicht kannst du dich irgendwo passenderweise (!) dranhängen? So veröffentlichte beispielsweise Visit Berlin die gesamte Museumweek über Tweets zu den einzelnen Museumweek-Hashtags – passend zur Museumweek und gleichzeitig passend zum eigenen Content:

 

Gibt es weitere Ideen, die dir basierend auf der Museumweek einfallen?

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

6 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine,
    ein prima Blogartikel zur Museumweek.
    In der Museumweek kann sehr viel Potential stecken. Im vergangenen Jahr habe ich privat jeden Tag einen Blogpost geschrieben. In diesem Jahr war ich als Museum (@maritimesmuseum) tätig. Mir hat die Woche richtig viel Spaß gemacht. Ich will hier gar nicht über Reichweite, neue Follower etc. sprechen. Ich konnte thematische Blogbeiträge teilen, Besucher einbinden und mich auch noch selbst kreativ austoben.
    Mein Fazit: Mir machte es bislang von beiden Seiten aus Spaß, daran teilzunehmen.
    Liebe Grüße,
    Wera

  2. Hut ab, wie @maritimesmuseum die deutschsprachige Museumswoche angeführt hat! Prima Beweis, dass Spaß an der Sache die wesentliche Grundzutat ist.

    Toll, wie dieser Artikel „in Nachbars Garten“ schaut – anstatt in der eigenen Themennische festzustecken, wie das sonst heutzutage leider fast Standard ist. Und Hut wieder auf. ;)

  3. Liebe Wera,
    ah, du steckst also hinter @MaritimesMuseum, wusste ich noch gar nicht. Danke für deine Erfahrungen mit der #MuseumWeek. Ich denke auch, dass durch Aktionen wie diese enorm die Kreativität angekurbelt wird. Alleine die Konzentration auf ein bestimmtes Unterthema sorgt schon für deutlich mehr Ideen zu diesem.
    Spannend finde ich dabei auch, gleichzeitig zu schauen, was andere Museen so machen – liefert auch wieder ganz viele neue Ideen für zukünftige eigene Veröffentlichungen.
    Liebe Grüße, Kristine

  4. Danke dir, QWoo, für dein Feedback. Ich schaue momentan recht gern in Richtung Nachbar Kultur. Das liegt vor allem daran, dass hier im Social-Media-Bereich sehr viel (zumindest bei denen, die aktiv sind…) auch Institutions-übergreifend gemacht wird, was bei den Touristikern leider noch eher selten der Fall ist.
    Liebe Grüße nach Berlin, Kristine

  5. Die Museumsweek auf Twitter klingt sehr interessant, schade nur, dass ich davon nichts mitbekommen habe. Lief diese Aktion auch parallel auf facebook? Ich muss zugeben, dass ich keinen Twitter Account habe, weil ich bislang immer dachte: Wozu?
    Ist es als Touristiker oder Blogger entscheidend alle SM-Kanäle zu befeuern oder sollte man sich auf 1-2 konzentrieren und dort wirklich aktiv sein?

    Grüße Myriam

  6. Liebe Myriam,
    die MuseumWeek lief tatsächlich in erster Linie auf Twitter. Ein bisschen Facebook war dabei (https://www.facebook.com/search/str/museumweek/keywords_top), allerdings deutlich weniger präsent.
    Keiner muss alle Social-Media-Kanäle befeuern. Entscheidend sind die eigenen Ziele (Dienen die Kanäle tatsächlich diesen Zielen?) und Zielgruppen (Sind diese tatsächlich auf diesen Social-Media-Kanälen präsent?). Wichtiger als alle Kanäle halb zu bedienen, ist es, die relevanten Kanäle richtig zu bedienen. Twitter ist allerdings aufgrund der super funktionierenden Hashtag-Funktion für institutionsübergreifende Aktionen sowie Konferenzen/Liveberichterstattung ideal.
    Liebe Grüße, Kristine

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