Blogger Relations: Spotted by Locals – Tipps für Einwohner & Urlauber

Blogger Relations: Spotted by Locals

Spotted by Locals ist eine Plattform, welche individuelle Tipps von Einheimischen präsentiert, von Locals eben. Besonders interessant finde ich dabei: Spotted by Locals bietet die Inhalte über eine API auch an Unternehmen an, so finden sich die Inhalte unter anderem auf touristischen Websites oder sogar in Navigationsgeräten.

Interessiert, wie Spotted by Locals entstand, wie es strukturiert ist und wie die Zusammenarbeit mit den Bloggern und mit Unternehmen läuft? Dann lies dir das folgende Interview mit dem Kölner „Spotter“ Micha Becker durch.

 

Spotted by Locals: Wo und wann wurde diese Plattform gegründet?

Spotted by Locals wurde 2008 vom Amsterdamer Ehepaar Sanne und Bart van Poll gegründet. Als leidenschaftliche Reisende haben sie für ihre Urlaube immer nach aktuellen Tipps und Infos gesucht, bis sie auf die Idee kamen „Spotters“ (Einheimische) vor Ort anzusprechen, um Beiträge über Spots in den Städten zu schreiben. Heute umfasst Spotted by Locals ein Netzwerk von 58 Städten in Europa und Nordamerika mit ca. 260 „Spotters“.

Die Gründer von Spotted by Locals: Bart & Sanne van Poll (Ⓒ Maarten van Poll)

Die Gründer von Spotted by Locals: Bart & Sanne van Poll (Ⓒ Maarten van Poll)

Wer ist die Zielgruppe von Spotted by Locals: die Einwohner in den Städten oder die Besucher der Städte?

Beide. Allerdings konzentrieren wir uns in erster Linie nicht auf die offensichtlichen touristischen Attraktionen der Stadt, sondern auf die Orte, wo Einheimische hingehen. So entdecken Bewohner ihre Stadt immer wieder aufs Neue und Besucher haben die Möglichkeit, die Stadt in ihrem Wesen, in ihrer Kultur, Vitalität und Dynamik auf ihre eigene Weise ganz nah zu entdecken, also eher im Bottom-Up-Explorer Ansatz.

 

So erklären die „Spotter“ selbst die Plattform Spotted by Locals:

Werden eure Tipps vorrangig im Browser oder via die Apps genutzt?

Das ist unterschiedlich und hängt stark vom Mediennutzungsverhalten unserer User ab. Im Browser stehen dem Endnutzer alle Inhalte aller Städte kostenlos zur Verfügung während die App im AppStore und PlayStore erworben werden kann.

Da man das Internet im Ausland bisher nicht immer überall und mobil dabei hat, sind die Apps für den Gebrauch unterwegs wesentlich komfortabler. Die Inhalte stehen 100% offline zur Verfügung und die App dient somit eher als mobiler Pocket-Guide, ohne dass irgendwelche zusätzlichen Verbindungs- und Roamingkosten auf einen zukommen.

Gut zu wissen: die Apps kosten – sowohl für iPhone als auch Android – 3,59 Euro pro Stadt. Gut dabei: auf der Website kannst du bereits sehen, welche Inhalte für die jeweilige Stadt zur Verfügung stehen, du kaufst also nicht die berühmt-berüchtigte Katze im Sack.

 

Es gibt aktuell mehr als 250 Autoren bei euch. Wer schreibt für euch die Tipps aus den verschiedenen Städten und nach welchen Kriterien selektiert ihr die Autoren? 

Das ist ganz unterschiedlich. Im letzen Community-Treffen ist mir aufgefallen, dass unsere Leute aus ganz unterschiedlichen Branchen kommen und da ist alles dabei! Alle haben gemein, dass sie gerne unterwegs sind und mit ihrer Stadt verbunden und in ihr lokal vernetzt sind – also ist jeder irgendwie ein kleiner Lokalpatriot und ziemlich stolz auf das, was man tut.

Zweitens habe ich beobachtet, das unsere Community über ein immenses kreatives Potential verfügt und der Vernetzungsgrad untereinander sehr hoch ist. Unsere „Spotters“ sind in einem eigenen Sozialen Netzwerk organisiert, besuchen sich gegenseitig auf Reisen und planen gemeinsame Aktionen. Die nächste Aktion wird eine internationale Teilnahme am Marathon in Vilnius sein.

 

Gibt es bestimmte Kriterien für die Tipps?

Die Spots werden von den „Spotters“ selbst ausgewählt und werden spätestens nach zwei Monaten auf ihre Aktualität hin überprüft. Bezahlte Beiträge gibt es nicht, um unseren Content authentisch und unabhängig zu halten. Dadurch bleiben unsere Inhalte immer aktuell und unverfälscht.

Ich persönlich hatte schon mal den Fall, dass ich einen Spot rausgenommen habe, weil die Location schließen musste oder die Qualität so gesunken war, dass ich den Spot guten Gewissens so nicht mehr weiterempfehlen wollte.

 

Wenn jetzt hier beispielsweise ein Kölner mitliest und gerne bei euch mitschreiben möchte – geht das? Wie sind die Konditionen? Und was müsste derjenige tun?

Natürlich sollte man schon länger in einer Stadt leben, dort aufgewachsen sein und auch eine gewisse Leidenschaft für das Schreiben, die Fotografie oder das Reisen mitbringen. Auf jeden Fall sollte man neugierig sein und mit offenen Augen durch die Stadt laufen. Die englische Sprache ist ein wichtiges Kriterium, da die Beiträge auf Englisch geschrieben werden und wir eine internationale Zielgruppe ansprechen.

Wer sich da irgendwo wiederfindet, kann sich für seine Stadt hier bewerben.

 

Micha Becker, „Spotter“ bei Spotted by Locals in Köln

Micha Becker, „Spotter“ bei Spotted by Locals in Köln

Manchmal kann es aber auch anders laufen: Ich persönlich wurde von Bart und Sanne auf „Couchsurfing“ (eine Plattform, wo Menschen anderen Menschen ihre Couch als Übernachtungsmöglichkeit anbieten) angesprochen, weil ich zu der Zeit dort sehr aktiv war und viele positive Referenzen hatte. Zunächst hatte ich einen Probeartikel geschrieben, anschließend haben wir über Skype von Thailand aus ein Interview geführt, diskutiert, den Artikel mal auseinandergenommen und geschaut wie und was man noch besser machen könnte. Ich empfand das als ein tolles Tutoring und hier merkt man auch, dass Sanne und Bart einen großen Wert auf die Beziehung zu ihren „Spotter“ legen.

 

Können die von euch vorgestellten Städte die Tipps irgendwie auch für sich nutzen? Bspw. mittels API auf der eigenen Website integrieren oder ähnliches?

Spotted by Locals lizensiert den Content an Business Partner. Diese können aus unterschiedlichen Branchen kommen. Helsinki wäre ein Beispiel für eine Kooperation auf der städtischen Ebene, während Google und VW Partner aus technologiegetriebenen Branchen sind und unseren Content in ihre Systeme und Projekte mit integrieren. VW integriert unseren Content unter anderem ins Navigationssystem, während Google dies über die FieldTripp App tut.

Für solche Business-Kooperationen gibt es eine API, deren Verwendung vertraglich geregelt wird. Was sehr häufig vorkommt, sind Kooperationen mit der Presse und Medienhäusern. Die Süddeutsche Zeitung führt zum Beispiel eine Kolumne und berichtet regelmäßig über unsere Städtetipps für Insider.

 

Bei Spotted by Locals sind aktuell 58 Städte gelistet. Folgen weitere? Und kann eine Stadt selbst das irgendwie mit beeinflussen, falls sie hier noch fehlt?

Wann welche Stadt online geht, wird im Headquarter bei Sanne und Bart entschieden. Natürlich muss eine Stadt schon irgendwie eine Attraktivität mit sich bringen und im internationalen Kontext auch bekannt sein. Die größeren Metropolen bieten sich dafür geradezu an. Köln ist trotz der Bekanntheit und Internationalität allerdings erst im September 2014 an den Start gegangen. Dies lag daran, dass wir unser Spotter-Team bewusst strategisch aufgestellt haben und die Autoren gleichmäßig über die Stadtteile verteilt wurden.

 

Vielen Dank, Micha, für die Einblicke in Spotted by Locals!

 

Und dir jetzt viel Spaß beim Durchstöbern der Tipps auf Spotted by Locals. Übrigens: aktuelle Insidertipps gibt es auch jeweils auf Twitter und Facebook.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Thank you so much Kristine for taking the time to interview Micha, and asking some very interesting questions! I think you couldn’t have picked a better Spotter to explain what we’re doing… thanks Micha too!

  2. Hi Bart,
    Dank je wel voor je feedback! Ik vind jullie concept echt interessant, vooral voor wat betreft de mogelijkheden om met bedrijven te coöpereren. Ben al heel benieuwd, hoe de ontwikkeling hiervan verder gaat.
    Beste groeten naar Amsterdam! Kristine

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