Bloggen: Wann und wie schreibe ich meine Blogbeiträge?

Bloggen: wann, wie, womit

Gestern, 21 Uhr: Ich sitze im Dresdner Hauptbahnhof und warte auf den Nachtzug nach Köln, der wegen vereister Oberleitungen (aktuell) zwei Stunden Verspätung hat. Was mache ich mit der freien Zeit? Ich schreibe diesen Blogbeitrag.

Damit ist schon einmal klar: Blogbeiträge schreiben geht so ziemlich überall und zu (naja fast) jeder Zeit. Dennoch hat natürlich jeder seine ganz eigene Routine. Der eine schreibt lieber früh, der andere lieber abends. Wann blogge ich? Und womit? Das zeige ich dir in diesem Beitrag.

Mein Standard-Bloggen: WordPress

Generell bin ich eher der Abend-Blogger-Typ. Ich sitze auf dem Sofa und mein Laptop liegt auf den Knien. Nix mehr mit Schreibtisch. Klares Signal an den Kopf: Privat statt Arbeit. Und ja, Bloggen ist inhaltlich zwar Arbeit, für mich aber eben doch eher Hobby. Und so muss das Setting entsprechend stimmen.

Sind Laptop und WLAN vorhanden, blogge ich meist direkt in WordPress. Ich weiß, viele mögen das nicht, sind überfordert von den vielen angezeigten Formatierungsmöglichkeiten. Wobei man diese mittels „Ablenkungsfreies Schreiben“ gut ausstellen kann. Ich selbst ziehe es vor, das Ergebnis meines Schreibens direkt am richtigen Ort zu sehen.

Rechner, MacBook, iPad: alle mit geöffnetem WordPress

Ob MacBook oder iPad: WordPress läuft überall

 

Blogbeiträge, die direkt in WordPress landen, sind meist schnell fertig. Du kennst das eventuell: Manche Beiträge schreiben sich quasi von alleine, an anderen feilt man länger herum. All die Anfänge und halben Ideen in WordPress als Entwurf sichern? Für mich persönlich gilt hier: Auf keinen Fall! Diese Beiträge würden mich jedes Mal nur anstarren und rufen „Schreib mich fertig! Schreib mich fertig!“ In WordPress stehen deshalb bei mir wirklich nur fertige Beiträge. Oder zumindest fast fertige, bei denen ich mich „nur noch“ um Links, passende Fotos und das Beitragsbild kümmern muss.

Aber was passiert denn dann mit den halbfertigen Beiträgen? Löschen werde ich diese ja wohl nicht. Natürlich nicht.

 

Unterwegs-Bloggen & Ideensammlung: Evernote

Mit der WordPress-App bin ich persönlich nie so recht warm geworden. Eine Alternative für unterwegs war also nötig. Wer hier regelmäßig mitliest, weiß bereits, dass Blogideen bei mir in Evernote landen. Zum Teil besteht so eine Idee nur aus einer Überschrift, zum Teil auch schon aus einem halben Beitrag. Mit Evernote habe ich alle Ideen für neue Blogposts ständig bei mir und kann diese inhaltlich weiter ausarbeiten. Im Mai 2013 schrieb ich bereits einen Blogbeitrag zum Thema „This is how I blog“. Im Gegensatz zu damals hat das von-unterwegs-Bloggen mittlerweile einen deutlich höheren Stellenwert bekommen.

Auch die halben, quasi noch ungaren Blogposts aus WordPress müssen ihren Weg hierher zurück antreten und landen in Evernote. Dort werden sie dann auf kleiner Flamme langsam gar gekocht.

Mit Laptop im Zug

Mit Laptop im Zug

Nicht immer ist das Laptop unterwegs dabei, das iPad jedoch fast immer. Gerade auf Zugfahrten (oder eben beim Warten in abendlichen bzw. nächtlichen Bahnhöfen…) hole ich also mein iPad hervor. Anstatt im Zehn-Finger-System in die Tasten zu hauen, „touchen“ die Finger dann im Vier-Finger-System auf die digitale Tastatur.

Das Vorher-Schreiben in Evernote bedeutet zwar späteres Nachbearbeiten und Formatieren in WordPress, Links setzen, Fotos integrieren. Für mich jedoch ein guter Moment, um noch einmal zu kontrollieren, ob der Text so auch tatsächlich rund ist.

 

Meine „Blogpost-Kreisläufe“ in Kurzform

An sich gibt es ein paar Standardverläufe, die meine Blogbeiträge so nehmen:

  • Kurz & schnell: Idee für einen Blogpost => Blogpost am Laptop in WordPress schreiben und veröffentlichen
  • Kurz & schnell von unterwegs: Idee für einen Blogpost => Blogpost am iPad in Evernote schreiben => WordPress und veröffentlichen
  • Nicht ganz so schnell: Idee für einen Blogpost => (Erste Ansätze in Evernote notieren =>) Blogpost am Laptop in WordPress schreiben, aber nicht beenden => Ablegen in Evernote => weiter schreiben => WordPress und veröffentlichen

 

Ausnahmen bestätigten die Regel

Die obengenannten Blogpost-Kreisläufe klingen super! Jeder Artikel wird veröffentlicht. Yes!

Wäre dem allerdings tatsächlich so, könnte ich pro Woche wohl einen zusätzlichen Blogpost publizieren. Die Realität sieht jedoch so aus, dass sich manche Blogideen dann eher folgendermaßen entwickeln:

  • Kurz & schmerzlos: Idee für einen Blogpost => notieren in Evernote => löschen
  • Weniger kurz & schmerzlos: Idee für einen Blogpost => Blogpost am Laptop in WordPress schreiben, aber nicht beenden => Ablegen in Evernote => löschen
  • Noch weniger kurz und ganz und gar nicht mehr schmerzlos: Idee für einen Blogpost => Blogpost am Laptop in WordPress schreiben, aber nicht beenden => Ablegen in Evernote => weiter schreiben (beliebig oft wiederholen) => löschen

Warum ich manche Blogbeiträge nicht veröffentliche? Weil sich die Themen manchmal selbst überleben, wenn die Idee zu lange vor sich hinschlummert. Weil manche Themen als reine Idee super klingen, als Blogbeitrag jedoch einfach nicht rund werden. Und manchmal, ja manchmal ist die Idee zwar gut, aber das Schreiben daran macht keinen Spaß (siehe: Bloggen = Hobby). Und so dümpelt die Idee so vor sich hin, bis ich ein Erbarmen mit ihr habe.

 

So ist das also bei mir. Dieser Blogbeitrag ist jetzt erst einmal in Evernote fertig geschrieben. Dann schaue ich doch mal, was mein Nachtzug so macht.*

Gibt es bei dir auch Blogentwürfe, die nie das Licht der Welt erblicken, aus welchen Gründen auch immer?

 

* Nachtrag 11 Stunden später: Nach einer halben Stunde Stehen auf dem zugigen (sic!) Bahnsteig, fuhr der Nachtzug ein. Allerdings fuhr dieser nicht weiter bis Köln, sondern nur bis Berlin. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine,
    das zeichnet kreative Menschen aus, dass sie immer und überall Ideen aufgreifen und was draus machen. Im Grunde kann man so etwas auch analog betreiben. Das gute alte Notizbuch geht auch gut in solchen Fällen. Aber ich hab mir auch schon mehrfach vorgenommen, Evernote mehr zu nutzen. Man ist ja in seinen Arbeitsverhalten so eingefahren :-)
    Ich schreibe auch meist direkt in WordPress. Allerdings schimpft Julian immer mit mir. Immer dann, wenn ich heule, dass aus irgendeinem blöden Grund plötzlich alles weg ist, was ich für ein Posting geschrieben hatte (falsche Taste gedrückt oder so). Empfinde da genauso wie du – will das sehen, was ich da zusammenstelle. Es geht um Links, das richtige Reinzuppeln von Fotos und so. Das ist wie Töpfern – hier noch ein bisschen, dort etwas wegnehmen und am Ende ist alles so, wie ich es will :-)
    Danke auf jeden Fall für deine Anregungen.
    Herzliche Grüße von Anke

  2. Liebe Anke,
    überraschenderweise hatte ich noch kaum Abstürze bei WordPress, von daher bin ich glücklicherweise auch noch kein gebranntes Kind und mache das einfach weiter so.
    Ich war letztens bei deinem Interaktions-Artikel (für alle, die ihn nicht kennen, gerne hier nachlesen: http://www.kultureventbuero.de/allgemein/sechs-ideen-zur-interaktion/) übrigens sehr froh, dass auch bei anderen manche Artikel etwas länger brauchen, bevor sie tatsächlich online gehen. Da fühlt man sich doch gleich nicht so allein :)
    Herzliche Grüße zurück, Kristine

  3. Bei mir hat das iPad den Computer als mobiles Gerät auf fast allen Reisen abgelöst. Allerdings mag ich die digitale Tastatur nicht. Ich schreibe mit der Adonit writer Tastatur, deren Hülle das iPad zusätzlich schützt. Die Texte schreibe ich mit der iA Writer App. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

  4. Tablet ist zum Bloggen nicht so meins; mein Samsung Galaxy 10.1 verstaubt mittlerweile in einer Ecke. Die Tastatur ist mir zum flüssigen Schreiben zu behelfsmäßig und besonders für fotolastige Posts fehlen mir Programme wie Lightroom und GraphicConverter zum Bearbeiten der Fotos.

    Deshalb ist auf Reisen immer mein MacBook Air 13’ dabei. Das kommt abends im Hotel oder auch schon mal im Zug zum Einsatz.

    Unterwegs schreibe ich am liebsten auf dem iPhone 6. Entwürfe, Ideensammlungen etc. in Evernote, aber für Beitragsentwürfe verwende ich mittlerweile bevorzugt die Tagebuch-App Day One. Die Texte werden diktiert und müssen nur noch wenig korrigiert werden. Das funktioniert wunderbar. So habe ich gestern im Flieger schon einen Artikel für eine Frankfurtreise am WE fertig machen können.

    Beste Grüße, Wolfgang

    P.S.
    Ich hoffe, es gibt am WE weder Streiks noch eingefrorene Weichen, Oberleitungen oder Baustellen. Diesmal würde ich nämlich gerne mein Ziel erreichen, liebe Bahn!

  5. Liebe Birgit-Cathrin, die externe Tastatur fürs iPad kommt bei mir sicherlich auch recht bald. Geht einfach wesentlich schneller, mit zehn Fingern zu tippen, als nur mit vieren…

    Sehe dich, lieber Wolfgang, grad vor meinem inneren Auge im Flieger sitzen und einen Blogbeitrag diktieren – dann wissen die Sitznachbarn zumindest direkt, mit wem sie es so zu tun haben. :) Day One hatte ich bei mir auch mal drauf, als persönliches Mini-Tagebuch. Allerdings recht schnell dann doch wieder runtergeschmissen, war nicht so recht meins.

  6. Pingback: Die DB App – besser als mit Leuten zu reden | Social Media im Tourismus

  7. Hi,
    also ich blogge nie mobil und tue es immer an meinem Schreibtisch und am Notebook. Das mache ich schon seit Anbeginn an, nachdem ich vor 8 Jahren ein Blogger wurde. Mit dem iPhone habe ich mal gebloggt, aber das ist schrecklich und taugt nicht fürs produktive Arbeiten.

    Mit dem Tablet und einer externen Tastatur kann man es sich schon eher vorstellen, aber ausprobiert habe ich es noch nicht, da ich kein Bedarf habe.

    Blogentwürfe lege ich mir keine an und blogge immer spontan und live. Bei mir ist es auch nur ein Hobby, welches aber einen festen Bestandteil in meinem privaten Alltag hat. Das Bloggen nimmt eine Menge Freizeit ein, aber wenn es einem Freude bringt, dann macht man es sehr gerne.

  8. Hi Alex,
    mit einem Smartphone würde ich auch nicht bloggen wollen. Maximal als Podcaster :)
    Den großen Anteil, den das Bloggen an der Freizeit nimmt, aber auch die große Freude hieran, kennt wohl fast jeder Blogger! Geht mir ganz genau so!
    Liebe Grüße, Kristine

  9. Hallo Kristine,
    nach gut 4 Jahren, in denen wir ausschließlich „online“ gebloggt habe, sind wir nun auch teilweise auf den „offline“ Schreiben umgestiegen.
    Mich hat immer die „verschenkte“ Zeit gestört, wenn man tatenlos im Flugzeug oder Flughafen sitzt, wo es kein WLAN gibt.
    Wir nutzen einmal Evernote, da das wirklich die beste Möglichkeit ist, wenn mehrere Geräte vernetzt werden sollen.
    Am Rechner hab ich mir „Mars“ gegönnt. Hier können die Posts fertig geschrieben und dann bei passender Gelegenheit einfach hochgeladen werden.
    Auf alle Fälle kann man so seine Zeit effektiv nutzen.

    Viele Grüße
    Bibo

  10. Mir geht es ähnlich, verwende aber nicht Evernote. Nützliche Links habe ich mir als Lesezeichen im Browser angespeichert. Aber die Lösung ist es nicht. Schon lange bin ich auf der Suche nach einer Art Ideen Sammlung für meine geplanten Blogbeiträge.

    Jochen

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