Blogbeitrag statt Pressebericht – anders schreiben

Bloggen: Blogbeitrag statt Pressebericht - anders schreiben

Ein Blog unterscheidet sich gerade in der Schreibweise sehr von einer normalen Website oder einem Pressebericht. Persönlich und individuell sollen die Beiträge sein. Wie bekommst du dieses Persönliche hin?

Blogger einer touristischen Organisation tun sich hiermit oft schwer. Hast du dich auch jahrelang damit beschäftigt, wie du den perfekten Pressebericht schreibst? Dann vergiss das jetzt kurz. Denn heute geht es darum, wie du für für einen Blogbeitrag anders schreibst.

Schreibe aus der Ich-Perspektive

Bei einem Pressebericht ist die Ich-Perspektive tabu, schreibst du doch im Auftrag deines Unternehmens oder deiner Organisation. Anders im Blog. Hier kommt es gerade auf deine eigene Sicht an.

Genügt es also, wenn du im Pressebericht jedes unpersönliche „man“ oder „die Besucher“ einfach durch ein „ich“ ersetzt? Ganz so einfach ist es nicht.

FromwhereIstand: Burg in Frankreich

Die eigene Perspektive steht im Mittelpunkt.

Beschreibe deine eigenen Erlebnisse

Beschreibe deine ganz persönlichen Erlebnisse. Was ist dir passiert? Wie hat es dir gefallen? Wie hat es sich angefühlt, gerochen, geschmeckt?

Dabei kannst du auch ein wenig Fantasie einfließen lassen. Ob das Eichhörnchen jetzt wirklich genau an dem Tag an dieser Stelle auf den Baum geklettert ist oder an einem anderen Tag auf einen anderen Baum, ist dem Leser eigentlich egal. Hauptsache, es hätte tatsächlich so passieren können. Sprich: Es sollte tatsächlich Eichhörnchen geben, die normalerweise auch auf deinen beschriebenen Baum klettern.

 

Verbinde deine Erlebnisse mit Persönlichem

In deinen Blogbeitrag über einen Zoobesuch kannst du den Verweis bringen, dass der Tiger aussieht wie dein Stubentiger zu Hause. Eine Formulierung, die es definitiv nie in eine Pressemitteilung schafft. Stattdessen eine Formulierung, die deutlich macht: Hier schreibt ein Mensch, ein Mensch mit einem Zuhause und einer Katze darin.

Nutze solche Verbindungen! Du musst hierfür nicht deinen gesamten Lebenslauf und dein gesamtes Privatleben in den Blogbeitrag einfließen lassen, aber ein paar Verweise können nicht schaden.

FromwhereIstand: Hundertwasserhaus Wien

Persönliche Verweise machen den Blogbeitrag lebendig.

Finde deine eigene Sprache

Weg von den sachlichen Presseberichtssätzen. Wenn du einen Blogbeitrag schreibst, kannst du Lautmalereien nutzen, jede Menge Adjektive und Vergleiche oder sogar selbst ausgedachte Wörter. Alles mit dem Ziel, den Leser zu begeistern und ihn in deine Erlebniswelt mitzunehmen. Und das kann mal wieder richtig Spaß machen!

Du magst es, drei Fragezeichen zu machen, um deine absolute Verwunderung über etwas auszudrücken? Dann mach es. Im Blog darfst du so etwas. Wobei du – wie überall sonst auch – deine Zielgruppe im Blick behalten solltest. Schreibst du einen Opernbericht für ein stark klassisch kulturell interessiertes Publikum, sind die drei Fragezeichen eher unpassend.

 

Orientiere dich an der mündlichen Sprache

Ein Blogbeitrag ist ein bisschen so, als wenn du deinen Freunden von deiner Reise erzählst. Füllwörter oder ein „und“ am Satzanfang? In einem Pressebericht würdest du diese sofort streichen. Im Blogbeitrag sind sie jedoch erlaubt. Und warum denn auch nicht?

FromwhereIstand: Burg in Frankreich

Aus der persönlichen Sicht sieht einiges gleich ganz anders aus.

Zeig dich

Auch über Fotos oder Videos gestaltest du deine Blogbeiträge noch einmal deutlich persönlicher. Ein Foto von dir, schwitzend und ziemlich fertig beim Aufstieg auf den Berg und ein weiteres stolz lachend am Gipfelkreuz – der Aufstieg ist offensichtlich anstrengend, aber lohnt sich. Und ja, du hast ihn tatsächlich selbst absolviert. Wo du alles Fotos von dir integrieren kannst, findest du in dem Beitrag Wie Social Media einer Destination persönlicher werden.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine wieder einmal ein sehr guter Artikel, der hoffe ich einigen PR Menschen ein klein wenig die Augen öffnet, welche Möglichkeit und Alternativen es zu den allgemeinen Presseanzeigen + Texten gibt. Für mich kommt der Artikel wie gerufen, da im Moment für ein neues Projekt in Verhandlung.
    Danke sagt Daniela

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