Welche Inhalte in welchen Social-Media-Kanal? Germanwings zeigt, wie es geht.

SocialMedia: Welche Inhalte auf welchem Kanal? Germanwings zeigt es.

Als Unternehmen oder als Blogger bist du in mehreren sozialen Netzwerken präsent. Machst du dir eigentlich Gedanken darüber, welche Inhalte du wo für wen präsentierst? Überall die gleichen oder legst du pro Netzwerk doch unterschiedliche Schwerpunkte? Und zwar nicht nur unterschiedliche Schwerpunkte in der Umsetzung (140 Zeichen auf Twitter, entsprechend länger auf Facebook und Google+), sondern auch in der generellen inhaltlichen Ausrichtung und der Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen?

Bei Germanwings habe ich zu diesem Thema letztens ein schönes Beispiel gesehen, dass ich hier gerne mit dir teilen möchte.

Beim Flug zum CastleCamp in Kaprun warf ich einen Blick in das Bordmagazin von Germanwings. Dort sah ich den folgenden Beitrag, den ich natürlich sofort für dich fotografieren musste (soviel auch zu der Frage, woher die Ideen für meine Blogbeiträge kommen):

Germanwings: Social-Media-Kanäle im Bordmagazin

Germanwings: Social-Media-Kanäle im Bordmagazin (und sorry für die Unschärfe!)

Ich mag diese Übersicht. Und zwar aus den folgenden Gründen.

 

Klare Ansage: Was, wo und warum

Germanwings unterteilt in dieser Übersicht ganz deutlich, welche Inhalte auf welchem Social-Media-Kanal laufen:

  • Facebook: Exklusive Angebote.
    Für diese können die Möglichkeiten zur Bewerbung auf Facebook genutzt werden. Und Viralität ist für exklusive Angebote natürlich auch nicht verkehrt.
  • Twitter: Neuigkeiten.
    Der Microblogging-Dienst ist schnell und liefert seine Informationen in Echtzeit (im Gegensatz zu Facebook, wo den Fans als „Top Posts“ auch schon mal die Beiträge von gestern oder vorgestern wieder in die Timeline gespült werden). Außerdem ein Plus: Jeder Germanwings-Follower hat die Möglichkeit, alle Tweets von Germanwings zu lesen. Via Retweets der User können diese Tweets ebenso sehr schnell auch Nicht-Followern zugänglich gemacht werden. Twitter ist damit der perfekte Kanal für aktuelle Informationen, auch im Fall von Streiks, Unwettern o.ä.
  • Youtube: Unterhaltsame Videos.
    Ja, natürlich kann man sich auf Youtube auch informieren. Die Videos von Fluglinien, die in den letzten Monaten/ Jahren jedoch am stärksten geteilt wurden, waren witzige Safety Instructions. Doch auch mit anderen Inhalten können Videos wunderbar unterhalten.
  • Instagram: Das andere Germanwings.
    „Germanwings aus einer neuen Perspektive“ steht für den Blick hinter die Kulissen dieser Fluglinie und Fotos von über den Wolken. Auf dem Fotonetzwerk Instagram liegt der Schwerpunkt logischerweise auf visuellem, schnell konsumierbarem Content statt Informationen.

Kurz: die Eigenheiten der verschiedenen Netzwerke perfekt für unterschiedliche Inhalte genutzt.

Textmarker, Bleistift, Kugelschreiber, Füller

Soziale Netzwerke: So unterschiedlich wie diese Stifte.

Noch wichtiger: Germanwings unterteilt nicht nur die Inhalte, sondern gibt den Lesern des Bordmagazins eine klare Richtlinie, warum diese welchem Kanal folgen sollten: Angebote hier, Information da, Unterhaltung dort.

Klar dabei, dass es bei den Inhalten dann zum Teil Überschneidungen gibt: Angebote werden ebenso auf Twitter kommuniziert, Instagram-Fotos auf Facebook geteilt. Der Grobausrichtung der Kanäle tut dies jedoch keinen Abbruch.

Das einzige, was mir hier fehlt: Dem Kunden wird kein Kanal empfohlen, an welchen er sich mit Fragen oder Problemen wenden kann. Wobei diese generell sowohl auf Facebook als auch Twitter beantwortet werden.

 

Was, wo und warum: Wie sieht das bei dir aus?

Als Destination solltest du dir deine Zielgruppen genauer anschauen:

  • Wo erreichst du potenzielle neue Gäste deiner Destination?
  • Wo sprichst du Wiederholungsbesucher sowie Einwohner deiner Destination an?
  • Wo führst du deine B2B-Kommunikation?

Schaue hierfür auch nach, wer dir auf welchem Kanal folgt. Sind es auf einem von dir zur B2C-Kommunikation gewählten Kanal fast nur die Mitarbeiter von Unternehmen und Leistungsträgern deiner Destination? Dann kannst du entweder deine Inhalte verstärkt auf diese B2B-Zielgruppe ausrichten oder aber du fragst dich, wie du deine eigentliche Zielgruppe zu diesem Account bringst.

 

Du bist Reiseblogger? Dann solltest du folgende Punkte für dich klären:

  • Wo berichtest du über deine Reisen (Zielgruppe Konsument)?
  • Wo präsentierst du dich als Unternehmer, der für Aktionen gebucht werden kann (Zielgruppe Unternehmen)?
  • Wo veröffentlichst du Beiträge über das Reisebloggen? Also nicht über deine Reisen selbst, sondern die ganzen Professionalisierungs-Plugins-Social-Media-Diskussionen, Reisebloggertreffen usw.?

Generell wichtig: Du musst nicht alle diese drei Bereiche abdecken. So kannst dich mit anderen Bloggern in diversen Facebookgruppen austauschen, ohne dies auf deinen Social-Media-Kanälen publik zu machen.

 

Und ja, auch bei mir steht dieses Thema in nächster Zeit auf der Agenda. Hast du für dich die perfekte Verteilung bereits gefunden?

 

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich denke, ein etwas anderer Fokus je nach Social Media Kanal ist eine gute Sache. Bei mir sieht es so aus:

    Facebook: Meine Artikel auf meinem Blog sowieso Gastartikel auf anderen Blogs. Selten auch besonders spannende Beiträge von anderen Bloggern.

    Twitter: Schwerpunkt ist hier, was ich bei meinen Streifzüge durchs Netz finde. Natürlich teile ich auch hier eigene Inhalte, aber das ist nur ein kleiner Teil.

    Plus: Hier wende ich mich insbesondere an andere Reiseblogger und Touristiker. Das hängt damit zusammen, dass „normale“ Menschen Google Plus eigentlich nicht verwenden.

    Ich habe in meiner „NEU AUF WRF“-Seite die unterschiedliche Nutzung er einzelnen Kanäle erklärt. Allerdings bezweifle ich, dass das einem Grossteil der Follower überhaupt klar ist.

  2. Liebe Kristine,
    vielen Dank für Deinen Post. Ich habe mich schon oft gefragt, warum ich mich um verschiedene SocialMedia-Kanäle kümmern muß. ….

    Jetzt erschließt sich mir das auch. Und ich werde mal gleich Instagram wieder aktivieren.

    Danke Dir und weiter so, ich les gerne Deine Tipps.

    Ulli

  3. Pingback: Jeder Social Media Topf verdient seinen Deckel | Marketing Guide

  4. @Oli: Gute und vor allem logische, nachvollziehbare Verteilung! Gefällt mir!

    @Reiniwiener: Ja, das fand ich auch. Deshalb musste ich auch direkt ein Foto schießen.

    @Smutje Rosa: Danke dir, freut mich! :) Was die verschiedenen Social-Media-Kanäle anbetrifft: Manche Leute erreicht man tatsächlich überall, manche nur auf einzelnen Kanälen. Letztlich steht also die Frage an erster Stelle, wen man eigentlich erreichen möchte.

    Viele Grüße, Kristine

  5. Hallo Kristine,

    eine sehr interessante Aufstellung.

    Tendenziell informiere ich auf G+ mehr über Blogartikel, FB tendenziell etwas emotionaler, weiteres Themenspektrum.

    Mich würde in diesem Zusammenhang noch Deine Meinung zu Pinterest interessieren – wird das ein weiterer wirklich wichtiger Kanal? Ich mag den Kanal sehr, habe aber oftmals das Gefühl, dass es ein recht geschlossener Kreis ist und wenig Traffic auf die eigene Seite gezogen wird. Wie sind da Deine Erfahrungen?

    Viele Grüße

    Daniela

  6. Hallo Daniela,
    danke dir für dein Feedback und den Einblick, wie du hiermit umgehst.
    Was Pinterest anbelangt: Viele sehen Pinterest leider nur als reines Bildernetzwerk an und sehen nicht den Vorteil der hinterlegten Links. Ich bin jedoch überzeugt, dass Pinterest gerade im Reisesektor ein nicht zu unterschätzender Kanal ist. Die Kombination aus tollen Fotos („Da will ich hin!“) und einem Link („Was und wo ist das überhaupt?“) ist einfach gut.
    Allerdings läuft eine Präsenz auf Pinterest nicht von alleine, sondern muss mit Leben gefüllt werden. Regelmäßige Updates im eigenen Account, Interaktion mit anderen Usern, Bewerbung des Pinterest-Accounts über die verschiedenen eigenen Kanäle – dann kommen Stück für Stück auch interessierte Follower und hierdurch letztlich auch der Traffic. Die Frage ist dabei jedoch: In welchen Kanälen ist die eigene Zeit am besten investiert?
    Viele Grüße, Kristine

  7. Hallo Kristine,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

    Ich sehe Pinterest genauso wie Du also gerade für die Touristik sehr guten Kanal und eine super Möglichkeit, auf das eigene „Produkt“ aufmerksam zu machen. Meine Erfahrungen bis dato – das Profil wird gerne angeschaut, die Bilder auch repinnt – allerdings wenig von deutschen Pinnern, die für mich als Zielgruppe interessant wären. Ich hoffe, das wird sich durch die stärkere Konzentration von Pinterest auf den deutschen Markt bald ändern.

    Und ja – Pinterest ist zeitaufwändig…

    Viele Grüße

    Daniela

  8. Danke für die tolle und äußerst übersichtliche Tippsammlung.
    Wir haben es schon ausprobiert und konnten bereits einige Erfolge erzielen.

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