Kooperationsmöglichkeiten mit einem Blogger

BloggerRelations: Kooperationsmöglichkeiten mit einem Blogger

Das Thema (Reise-)Blogger in zehn Minuten erklären – meine Herausforderung bei der Socialbar Bonn Anfang September. Definitiv zu wenig Zeit und so beschloss ich, mich rein auf die Kooperationsmöglichkeiten mit Bloggern zu konzentrieren. Mein Gedanke dabei: Sicherlich könnten hierdurch auch nichttouristische Unternehmen sowie andere Blogger neue Ideen erhalten.

Kooperationen spielten ebenso bei den beiden auf der Socialbar Bonn vorgestellten Projekten Tea after Twelve und Shirthunters eine Rolle. Passte also perfekt. Schauen wir also einmal gemeinsam nach den Möglichkeiten.

Vor der Kooperation: die Auswahl

Als Einstieg ging ich bei der Socialbar kurz auf das Thema Auswahlkriterien für die Zusammenarbeit ein:

  • Thema: Passt dieses? (siehe Warum eigentlich nur Reiseblogger als Reise-Blogger?)
  • Zielgruppe: Auch diese sollte selbstverständlich passen.
  • Qualität: Die Auswahl zur Zusammenarbeit mit Bloggern treffen meist PR- und Marketingverantwortliche der Unternehmen. Das Blog muss entsprechend nach etwas aussehen (siehe Warum ich als Touristiker einen Reiseblogger kontaktiere – oder nicht).
  • Quantität: Nur gutes Aussehen genügt nicht, es muss auch zahlenmäßig etwas bei rumkommen. Das muss nicht die ganze Welt sein, auch kleinere Blogs können je nach Zielstellung perfekt sein. Aber wenn keiner meine Kooperation mitbekommt, brauche ich sie auch nicht zu machen.
  • Die verschiedenen Kooperationsformen habe ich mir danach noch etwas genauer vorgenommen. Aufgrund der zehn Minuten allerdings vieles nur angeschnitten. Deshalb hier noch etwas umfangreicher.

 

Formen der Kooperation

Bannerschaltung

Eine der ältesten (und mittlerweile bereits ziemlich überholten) Formen der Online-„Kooperation“ (Wer klickt eigentlich noch auf Banner?).
Prinzipiell lohnt sich diese Form sowohl für Blogger als auch Unternehmen nur, wenn es eine entsprechende Reichweite gibt. Ebenso wichtig: Der Banner sollte so gestaltet sein, dass er in das Bloglayout passt.

Affiliate Marketing

Ein Link, welcher auf eine Bestellmöglichkeit verweist. Kauft der Leser, erhält der Blogger eine Provision.
Grundlage hier: Je mehr Reichweite, desto mehr Klicker, desto mehr Käufer, desto mehr Provision für den Blogger. Für den Leser/ Käufer selbst ändert sich nichts. Vor allem in Packlisten wird von Bloggerseite aus stark auf Affiliate-Links gesetzt (schöner Beitrag hierzu von Simon von Um die Weltreise).

Gewinnspiel

Blogger-Kooperationen: Gewinnspiel

Kann man machen, vor allem um kurzfristig viel Aufmerksamkeit zu erhalten – für das Unternehmen und den Blogger. Aber: Gewinnspiele sind auch schnell süß und klebrig. Wobei: klebrig? Wieviele neue treue Leser bleiben letztlich tatsächlich bei dem Blog hängen?
Mein Tipp: Gewinnspiele sollten bestehende Kooperationen ergänzen und unterstützen. Aktionen mit irgendwelchen Unternehmen, die sonst überhaupt nicht auf dem Blog präsent sind, wirken schnell unglaubwürdig.

Sponsored Post/ Advertorial

Ein Sponsored Post ist ein Blogbeitrag, der von einem Unternehmen bezahlt wird.
Rechtlich gesehen müssen diese offiziell gekennzeichnet sein, dürfen jedoch nicht „Sponsored Post“ heißen, da dies missverständlich ist. „Anzeige“ oder „Gesponserter Beitrag“ ist statt dessen die Empfehlung von Rechtsanwalt Thomas Schwenke. Mehr Informationen zum Umgang mit dieser Form der Kooperation (bzw. mit Bloggern generell) findest du in seinem Interview auf Social Secrets.
Meine Empfehlung: Gesponserte Beiträge sollte immer der Blogger selbst schreiben! So wird dafür gesorgt, dass der gesponserte Beitrag sich hinsichtlich seiner Schreibweise und seines Inhalts wunderbar in das Blog integriert. Für die Glaubwürdigkeit spielt dies eine sehr große Rolle.

Bloggerreise

Der Standard im Reisebloggersegment. Alle Fragen hierzu beantwortet der Beitrag Was ist eigentlich eine Bloggerreise?

Produkttest

Ob Wanderrucksack, Wander-App oder Wanderschuhe – so ziemlich alles kann getestet werden. Nicht nur beim Thema Wandern.
Standard hier: Was der Blogger zum Testen bekommt, darf er behalten. Und Unternehmen müssen damit rechnen, dass der Blogger nicht nur Lobeshymnen über das Produkt schreibt, sondern eben tatsächlich seine Meinung.

Contentlieferant

Blogger-Kooperationen: Gewinnspiel

Der Blogger liefert dem Unternehmen Texte, Fotos, Videos, welche das Unternehmen für seine eigene Kommunikation einsetzen kann. Gegen Bezahlung für den Blogger natürlich.
Ein Bereich, bei dem ich mir sicher bin, dass dieser zukünftig noch zunimmt, denn Blogger können nun einmal deutlich mehr, als nur ihr Blog zu befüllen.

E-Books

Diese Kooperationsform schließt direkt beim Thema Contentlieferant an. Es gibt hier zwei Möglichkeiten. Version 1: Ein Unternehmen veröffentlicht ein E-Book und nutzt hierfür Inhalte des Bloggers (siehe Contentlieferant). Version 2: Ein Blogger veröffentlicht ein E-Book und lässt dieses von einem Unternehmen sponsern oder vertreiben.
Der Vorteil von E-Books: Bestehende Inhalte eines Blogs können in einer neuen Form weiterverwendet werden.

Blogsponsor

Op exklusiv für das gesamte Blog oder für bestimmte Kategorien – ein Unternehmen/ eine Organisation kann auch eine Art Patenschaft übernehmen.
Mein Paradebeispiel hierzu: Maximilian Buddenbohm, der mit der GLS Bank kooperiert (Einfach mal bei Herrn Buddenbohm direkt nachlesen, wie das Ganze aufgesetzt ist und bereits seit Februar 2013 funktioniert.).
Wichtig: Sponsoring heißt nicht, dass dafür drölfzig Artikel über das Unternehmen erscheinen. Sponsoring heißt, dass das Unternehmen eine Kompetenz auf einem entsprechenden Themengebiet aufweist und deshalb genau dieses Thema unterstützt.

Testimonial/Botschafter

Blogger-Kooperationen: Testimonial

Eine Kooperation, die deutlich langfristiger angelegt ist als eine Gewinnspielaktion oder ein Sponsored Post. Die Basis für diese Kooperation ist vor allem eines: Begeisterung. Und zwar wahre Begeisterung. Ein Botschafter für ein Produkt, der dieses in Wahrheit gar nicht nutzt oder mag – das kann schnell nach hinten losgehen.
Im Destinationsbereich sind als Testimonials gerade auch regionale bzw. lokale Blogger interessant.

Alles ist möglich

Ja, ich weiß, dieser Satz kommt hier immer wieder, wenn es um das Thema Kooperationen mit Bloggern geht. Aber so ist es nun mal. Es ist wie in einer guten Beziehung: Alles ist möglich, solange beide damit einverstanden sind.

Ganz wichtig für Blogger dabei: Nicht alles machen, nur weil es geht oder irgendetwas einbringt. Stattdessen nur das machen, was zu einem selbst passt und hinter dem man auch tatsächlich persönlich steht.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Kristine,
    das ist mal ein wirklich hilfreicher Artikel, vielen Dank!

    Ich bin vor ein paar Monaten unter die Reiseblogger gegangen und besetze mit meinem Blog http://www.abenteuer-spanien.com eine ziemliche Nische: Klettern & Mountainbiken in Spanien.
    Das Thema „Kooperationspartner finden“ steht aktuell ganz oben auf meiner ToDo Liste und mit deinen Informationen komme ich wieder einen Schritt weiter. Vor allem erinnerst du mich daran, das Mediakit anzugehen….

    Ganz liebe Grüße in meine alte Heimat!
    Nima

  2. Liebe Kristine,

    das war ein sehr informativer Artikel, ganz besonders auch, weil du immer wieder klar machst, dass wenn man Kooperationen eingeht und nicht nur aus freien Stücken ein Blog betreibt, diese zu honorieren sind. Es nervt, dass viele Unternehmen glauben, Blogger seien schon damit zufrieden, wenn man ihren Namen erwähnt und das war es dann. Von einem Dankeschön allein bekommt niemand den Kühlschrank voll. Auch wenn man ein Blog aus Spaß an der Freude betreibt, heißt es nicht, dass Unternehmen welcher Branche auch immer auf deinen Content zugreifen können, damit selber Geld verdienen wollen ja teilweise diesen noch ihren Kunden anbieten und der Blogger soll sich mit einer Namensnennung zufrieden geben. Geben ist seliger denn nehmen ist hier irgendwie nicht angebracht. Wertschätzung an einer Arbeit egal ob privat oder beruflich aber schon.

    Liebe Grüße,
    Claudia

  3. Pingback: Netz-Fundstücke 07/14 - IHK Onlinemarketing | IHK Onlinemarketing

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