Ein Punkt, damit deine Antwort auf Twitter gesehen wird

SocialMedia: Ein Punkt auf Twitter, damit deine Antwort gesehen wird

Antwort-Tweets, die kaum einer liest: Ich sehe dies immer wieder – auch von großen Unternehmen – und glaube, dass vielen nicht bewusst ist, was sie da eigentlich tun. Ein kleiner Punkt auf Twitter erhöht die Sichtbarkeit deiner Tweets.

Das Schöne: Mittels der vor einiger Zeit neu gestarteten Twitter-Aktivitätsanalyse kann ich dir das sogar anhand von Zahlen ganz konkret beweisen.

Twitter Regel Nr. 1: Alle deine Follower sehen alle deine Tweets.
(Naja, fast.)

Rein theoretisch ist es tatsächlich so, dass alle deine Follower auf Twitter generell die Chance haben, alle deine Tweets in ihrer Timeline zu sehen. Auf Twitter gibt es nämlich (noch?) keinen Algorithmus, welcher veröffentlichte Tweets – ähnlich den Posts auf Facebook – sortiert und eventuell ausblendet.

Dennoch sehen nicht alle Follower alle Tweets. Das liegt daran, dass einige Twitterer ihre Timeline prinzipiell nicht lesen (Beispielsweise weil sie dir zwar mal gefolgt sind, aber Twitter eigentlich generell nicht nutzen. Oder weil sie nur automatisierte Nachrichten veröffentlichen, aber nicht lesen.) oder zu einem gewissen Zeitraum ihre Timeline nicht lesen (Weil sie arbeiten müssen, offline sind, gerade keine Lust auf Twitter haben oder warum auch immer).

Laut Twitter Analytics sehen von meinen aktuell rund 1.800 Followern durchschnittlich 150-200 einen Tweet (siehe die nachfolgend markierten Daten), das sind also gerade einmal rund 10%. Natürlich hängt diese Zahl auch vom Feedback auf den Tweet ab – je mehr Retweets, desto höher die Reichweite (und ja, das geht auch schon mal über die 1.000).

Tweet-Aktivitätsanalyse: Reichweite pro Tweet

Tweet-Aktivitätsanalyse: Reichweite pro Tweet

 

Twitter Regel Nr. 2: Antwort-Tweets sehen alle, welche dir und dem anderen Account folgen.

Erste Frage hier: Was ist ein Antwort-Tweet? In diesem Kontext geht es dabei um Tweets, die mit der Erwähnung eines anderen Accounts beginnen, also: „@account Tweettext“.

Im nachfolgenden Screenshot siehst du zwei solcher Exemplare, jeweils wieder mit markierter Reichweite:

Tweet-Aktivitätsindex: Reichweite von Antwort-Tweets

Tweet-Aktivitätsindex: Reichweite von Antwort-Tweets

Wo ich mit den anderen Tweets noch um die 10% meiner Follower erreicht habt, waren diese beiden Tweets nur noch für weniger als 2% sichtbar.

Nur die Twitterer, die sowohl mir als auch dem anderen Account (in diesem Fall @blickgewinkelt sowie @sozialpr) folgen, konnten diesen Tweet in ihrer Timeline sehen. Die Schnittmenge der gleichen Follower kann hier sehr schnell sehr klein werden.

Wenn es sich tatsächlich um reine Antwort-Tweets handelt, deren Inhalt für deine Follower nicht unbedingt soooo spannend ist – kein Problem. Hiermit wird die Timeline etwas übersichtlicher gehalten.
Oft sehe ich aber Tweets, welche sinngemäß so gehen: „@account hat da etwas ganz Tolles geschrieben, das du dir unbedingt anschauen solltest! www.link.de“. Schön, dass die Inhalte von @account so toll sind und du sie verbreiten möchtest. Dann sorge aber auch dafür, dass tatsächlich so viele Menschen wie möglich diese lesen können. Ist ja schließlich toll, der Content.

 

Die Lösung: ein Punkt

Welche Möglichkeit hast du, wenn du gerne möchtest, dass all deine Follower die Möglichkeit haben, deinen Tweet zu sehen? Verwandle den Antwort-Tweet in einen normalen Tweet. Alles, was du hierfür tun musst: die Erwähnung des anderen Accounts darf nicht mehr am Anfang des Tweets stehen.

Entweder du formulierst generell um und setzt die Erwähnung des anderen Accounts ans Ende oder mittenrein in deinen Tweet.
Falls du das nicht willst, dann setze einen Punkt vor den Accountnamen (.@account).

Und schwuppdiwupp, sehen automatisch all deine Follower diesen Tweet als ganz normalen Tweet in ihrer Timeline. Zumindest diejenigen, welche dich wirklich lesen.

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17 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich kann es nicht leiden, wenn Twitterer ihre Privatgespräche mit einem . davor markieren. Denn genau das passiert leider meistens und ich möchte brüllen „Wenn ich es interessant finde, dann folge ich dem anderen und wenn nicht, will ich es nicht in meine TL gepusht haben“.

    Richtig ist: den Twitterern muss klar sein, wer was sieht. Und dann sollen sie Tweets umformulieren als eigenen Tweet, wenn ein interessanter Link drin ist.

    Tweets mit . davor lese ich nicht. Da scrolle ich direkt weiter.

  2. @Oli: Freut mich, dass ich helfen konnte :) LG, Kristine

    @Karin: Ja, ich weiß, was du meinst. Gefühlte stundenlange Privatgespräche mag ich auch nicht (irgendwer wird dann schon schreien, „Twitter ist kein Chat“). Ich hätte den Beitrag wohl besser „Antworttweets, die eigentlich keine sind“ nennen sollen, denn letztlich geht es in erster Linie um diese. LG, Kristine

  3. Und schon wieder etwas dazu gelernt. Danke Kristine! Das mit dem Punkt war mir tatsächlich noch nicht untergekommen und ist natürlich – richtig angewendet – ziemlich wichtig/praktisch.
    Viele Grüße
    Stephie

  4. Pingback: Marketingtweets der Woche 35|2014 - Der Heldenblog Der Heldenblog

  5. Hallo Christine,

    ich gehöre zu den Twitter-Anfängern und bin auch noch nicht wirklich „mutig“ in Sachen Kommentare und Social-Media. Nicht nur dieser Beitrag, sondern auch der Beitrag zu den „Twitter-Angsthasen“, hat mich sehr ermutigt. Vielen Dank dafür.

    Beste Grüße
    Peter Fecher

  6. Pingback: Lesenswerte Links – Kalenderwoche 35 in 2014 > Vermischtes > Lesenswerte Links 2014

  7. Hallo Peter,
    danke für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, wenn meine Beiträge dich dazu ermutigen, dich aktiv im Social Web zu präsentieren. Gerne einfach weiter so! Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Aktivitäten.
    Viele Grüße, Kristine

  8. Hallo Christine,
    herzlichen Dank für diesen super Tipp. Mir sind die Punkte am Anfang von Tweets schon aufgefallen, ich konnte sie mir aber noch nicht erklären. Werde gleich zu einem Follower.
    Sonnige Grüße Arndt

  9. Hallo Christine,
    ich bin spät dran, aber ich will dabei sein. Auf der Suche nach einer Twitter-Anleitung bin ich hier bei Dir gelandet. Denn (noch) ist mir Twitter rätselhaft. Das soll sich ändern. Also erst einmal hin und wieder eine Punkt setzen – aber nicht so häufig, wie ich nun gelernt habe.
    Liebe Grüße von der Wesermündung
    Hermann

  10. Wie sinnhaft ist es, die Umgehung einer gewollten und durchaus sinnvollen Twitterfunktion zu empfehlen? Bitte nicht persönlich nehmen: Ich sehe das .-Verhalten auch bei den renommiertesten Netzköpfen. Nur um einen reply sichtbar zu machen?

    Es hat sich schon wer was in dem Laden dabei gedacht, dass nicht mehr alle replys in einem jeden seiner Timeline sichtbar sein sollen. Denn replies sind durchaus sichtbar und werden als solche, sofern man „beiden“ folgt.

    Wir sollten besser mit den Plattformen richtig umgehen, als Cheats zu entdecken.

  11. Hallo Klaus,
    absolut deiner Meinung! Ich will definitiv auch nicht alle Chats bei Twitter sehen. Allerdings sehe ich sehr oft, dass Tweets, die eigentlich keine Antworten sind, wie Antworten aufgebaut sind. Nach dem Motto „@account ist der Meinung dass…“. Und das ist ja nicht im Sinne des Erfinders.
    Wobei sich diese Frage hier mit den neuen Updates von Twitter sowieso erübrigt, da dann Antworten generell für alle Follower sichtbar sind.
    Liebe Grüße, Kristine

  12. Liebe Kristine,
    schön, dass Du das jetzt mal so gut aufgeschrieben hast. Ich habe es schon so oft erklärt. Jetzt kann ich immer wunderbar auf Deinen Blogpost verweisen!
    Und das Wort schwuppdiwupp hat mich dabei besonders erfreut! :-)
    Viele Grüße, Meike

  13. Wie ist das denn eigentlich jetzt, zwei Jahre nach diesem Beitrag, mit dem Algorithmus bei Twitter: Gibt’s inzwischen einen? (Bin selber erst seit diesem Jahr bei Twitter und muss mich selbst erst noch rein finden.)

  14. super Tipps!!
    Kürzlich habe ich bemerkt, dass der Antwortbutton abgeblendet ist, wenn ich auf einen tweet antworten möchte. Ich kann zwar einen Antworttext eingeben, aber dieser wird nicht abgesandt, weil der Sendebutton abgeblendet ist.
    Ich verstehe nicht warum.
    Kann das sein, daß mich einzelne following (Leute denen ich folge) gemutet/stummschalteten, aber nicht geblockt haben haben?

    Außerdem habe ich dieses Antwort-Problem auch bei tweets von Leuten, denen ich nicht folge und noch nie gefolgt bin bzw. denen ich noch nie etwas getweetet habe. Die können mich gar nicht kennen, aber ich kann denen nicht antworten. Sehr mysteriös – dieser Antwortblockiermechanismus.

    Lösung? Erklärungen?

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