Wie können Destinationen Beiträge von Bloggern für sich nutzen?

SocialMedia: Wie können Regionen Beiträge von Bloggern nutzen?

Es gibt mittlerweile immer mehr Destinationen, die mit einem eigenen Blog starten. Oft wird dabei jedoch vergessen, dass es bereits etablierte Blogger in der eigenen Region gibt.

Wer sich im Blog-Aggregator BonnerBlogs.de einmal die Blogübersicht anschaut, bekommt einen sehr guten Eindruck davon, dass eben nicht nur die Tourismus & Congress GmbH Bonn über Bonn bloggt. Wie können Destinationen jetzt aber die Inhalte dieser bereits bestehenden Blogs für sich nutzen? Einige Varianten werden hier im Tourismus bereits eingesetzt, andere weitgehend komplett vernachlässigt. Schade drum, finde ich.

Ganz einfach: Blogroll

In deiner Region gibt es mehrere Blogger, die regelmäßig über genau diese bloggen – erstelle eine Blogroll und verlinke die Blogs in dieser. Du kannst diese sowohl in der Sidebar deines Blogs oder deiner Website platzieren, jedoch ebenso eine separate Seite hierfür anlegen. Vorteil bei einer neuen Seite: Du kannst noch ein paar zusätzliche Informationen geben, worüber der Blogger schwerpunktmäßig schreibt. Übrigens: eine Art Blogroll kannst du auch in Offline-Produkte integrieren. In der neuen Regionenbroschüre interessante Blogs der Region empfehlen – wieso nicht?

 

Blogbeitrag passend zum Inhalt

Du schreibst einen neuen Blogbeitrag über eine Sehenswürdigkeit oder Veranstaltung in deiner Region. Von dort aus kannst du direkt auf passende ergänzende Beiträge anderer Blogger verlinken. Das Schöne hierbei: Du lieferst deinen Lesern einen deutlichen Mehrwert. So bietest du auf deiner Site vielleicht die harten, objektiven Fakten zu einer Veranstaltung, mittels der Blogbeiträge zeigst du hingegen subjektive Erfahrungen. Deine Leser werden es dir danken!

 

Einsatz im Social Web

Blogger freuen sich, wenn ihre Beiträge im Social Web geteilt werden. Wenn du die Beiträge von Bloggern teilst, kannst du dich über authentische Inhalte für deine Fans/Follower freuen. Aber Achtung: nicht einfach irgendwelche Bilder von den Bloggern klauen und ohne Links zum Original und Credits posten (Ja, das passiert leider tatsächlich immer wieder!). Lieber den Link zum Blogbeitrag posten. Das ist zum einen wissenswerter für deine Leser und unterstützt zum anderen den Blogger mehr.
Diese Variante wird aktuell von den Destinationen am stärksten eingesetzt, oft jedoch nur für Blogbeiträge, die mit Unterstützung der Region zustande gekommen sind. Schreibt ein Blogger aufgrund einer komplett eigenen Reise über deine Destination, ist auch dies absolut teilenswert und liefert vielleicht sogar einmal einen komplett anderen Blick auf deine Destination.

 

Content von Bloggern bündeln

Dies ist ebenso eine Variante, die verhältnismäßig oft eingesetzt wird, vor allem, da sie sehr vielfältig ist. Neben der Integration von Blogbeiträgen auf deiner eigenen Website kannst du Blogbeiträge auch auf anderen Kanälen bündeln.

Pinterest My Switzerland. Pinnwand Swiss Ambassadors

Pinterest My Switzerland. Pinnwand Swiss Ambassadors

So erstellte Schweiz Tourismus eine separate Pinnwand auf Pinterest für die Beiträge von Bloggern. Beim Niederländischen Büro für Tourismus & Convention werden über Holland erschienene Blogbeiträge in einer Liste auf dem eigenen Presseportal veröffentlicht. Ebenso eine Möglichkeit: Integriere Videos von Bloggern in deine YouTube-Playlists. Tourismus Flandern-Brüssel setzt diese Variante ein. Ein weiteres Beispiel zu Twitter: Visit Berlin führte eine Blogger-Kampagne unter dem Namen BLN-Challenge durch. In einer öffentlichen Twitter-Liste sind alle Teilnehmer versammelt. Du siehst schon: Pinterest, Website, YouTube, Twitter – du kannst quasi alle Kanäle auf die ein oder andere Art nutzen.

 

Content von Bloggern nutzen

Klar, natürlich kannst du auch den Content von Bloggern für deine eigene Site nutzen. Doch auch hier gilt: nicht einfach kopieren. Sondern alles immer schön in Absprache mit dem Blogger. Budget solltest du hierfür ebenso zur Verfügung stellen, denn dass Blogger gratis für Unternehmen schreiben (wie beispielsweise bei So bloggt Hamburg des Städteportals hamburg.de), ist definitiv nicht der Standard. Die DZT griff beispielsweise für die Erstellung von Content für ihre YouthHotspots-Kampagne auf die Unterstützung von Bloggern zurück.

 

Ich denke, es ist deutlich: Die Möglichkeiten sind in diesem Feld sehr vielfältig und noch längst nicht ausgeschöpft. Nutze bereits bestehende Inhalte. Du sparst damit nicht nur Zeit und bietest deinen Kunden authentische und abwechslungsreiche Inhalte, sondern du baust ganz nebenbei auch noch gute Beziehungen zu relevanten Bloggern auf. Klingt nicht verkehrt, oder?

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Kristine wunderbare Zusammenfassung und sehr gute Beispiele. Leider ist es immer noch so, dass egal ob als Presse Reise, private Blogartikel …. viele Destinationen aber auch Hotels so gut Inhalte auf der Strecke lassen. Teilweise aus Unwissenheit, weil Sie nicht wissen wie die Inhalte gebündelt werden können oder aus Budget. Gründe gibt es immer, aber dafür auch viel mehr Potential.
    Danke und ein Winke, Winke sendet
    Daniela

  2. Liebe Daniela,
    ich danke dir! Ich glaube auch, dass die Destinationen vielfach einfach gar nicht wissen, was da über sie geschrieben wird. Denn klar ist, auch Monitoring kostet wieder Zeit und Geld.
    Schade finde ich hier vor allem, dass diese Inhalte ja sozusagen gratis sind und dennoch nicht genutzt werden. ¯\_(ツ)_/¯
    Liebe Grüße und winke, winke zurück, Kristine

  3. Pingback: Nicht-Reiseblogger, die dennoch für Promotion sorgen | Social Media im Tourismus

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