Einsatz eines Social Newsrooms am Beispiel von Auvergne Tourismus

SocialMedia: Social Newsroom in der Auvergne

Beim Tourismuscamp in Eichstätt gab es im Januar eine Session zum Thema „Der Social Newsroom als Content Plattform“. Die wichtigsten Punkte, worauf hierbei zu achten ist, habe ich bereits in meinem Rückblick vom Tourismuscamp auf TouriMark verbloggt:

· Zielgruppe definieren
· deutliche und verständliche Einbindung auf der eigenen Website
· Inhalte bei passenden statischen Inhalten der Website integrieren
· sowie die Einbindung von (kuratiertem) Fremdcontent.

Soviel zur Theorie. Heute habe ich dir ein praktisches Beispiel eines Newsrooms aus Frankreich mitgebracht, genauer aus der Auvergne. Inklusive deren Erfahrungen.

Der Social Newsroom von Tourismus Auvergne

Neben der eigenen Website Auvergne-Tourisme.info pflegt die Auvergne auf live.Auvergne-Tourisme.info ein eigenes französischsprachiges Blog. Neben diversen Blogbeiträgen beinhaltet das Blog auch die Rubrik My Auvergne, hinter welcher sich – tataa – der Newsroom verbirgt. Hier ein Ausschnitt, der gut die verschiedenen Quell-Kanäle zeigt:

Social Newsroom von Tourismus Auvergne

Ausschnitt des Social Newsrooms von Tourismus Auvergne

Gezeigt werden Veröffentlichungen im Social Web von Facebook, Twitter, Instagram, YouTube… Dabei konzentriert man sich in erster Linie auf Veröffentlichungen der Social-Media-Kanäle von Tourismus Auvergne selbst (Facebook, TwitterYouTubeInstagram).

 

Einsatz und Bewerbung der Social Wall

Vanessa Michy vom Comité Régional de Développement Touristique d’Auvergne, dem Tourismusverband der Auvergne, hat mir ein paar Hintergrundinformationen gegeben, wie Tourismus Auvergne diese Präsentation für sich einsetzt und pflegt.

Die Social Wall selbst wird aktuell nicht sehr aktiv vom Tourismusverband beworben, stellt jedoch einen wichtigen Bestandteil des Blogs dar:

Das Blog ist auf unserer Haupt-Website hervorgehoben. Verschiedene Artikel des Blogs werden auch auf unserer Facebookseite beworben.

Die Social Wall ist noch sehr neu, gestartet im November 2013. Bisher haben wir keine speziellen Kommunikationsmaßnahmen für diese durchgeführt. Aber wir haben unsere Partner über dieses Tool informiert und nutzen unsere eigenen Social-Media-Accounts, um sie zu befüllen.

 

Partner informieren ist ein ganz wesentlicher Punkt bei solch einer Aktion. Denn: Wenn alle Partner den definierten Hashtag in ihren Veröffentlichungen nutzen, werden mehr relevante Inhalte veröffentlicht und der Mehrwert der Social Wall steigt.

 

user generated content

Bei der Auvergne sind auch Publikationen anderer User, sogenannter „user generated content“, erwünscht: „Partagez votre Auvergne avec nous, en liant vos contenus instagram ou youtube au hashtag #myauvergne“. Wie der Hinweis über dem Newsroom zeigt, werden diese Inhalte basierend auf dem Hashtag #myauvergne gesammelt.

Warum jedoch nur für YouTube und Instagram? Twitter und Facebook werden erst einmal außen vor gelassen. Vor allem, um zu viele Dopplungen zu vermeiden. Gerade bei Twitter gäbe es an dieser Stelle ansonsten aufgrund von Retweets und Mentions sehr viele gleiche Inhalte. Ein wichtiger Punkt deshalb für das Erstellen eines Social Newsrooms: Welche Kanäle werden hiermit verknüpft und welche Inhalte laufen ungefiltert hinein?

Gerade in Deutschland, wo das Abmahnwesen sein Unwesen treibt, wird der Einsatz solcher Social Walls oft vermieden. Deshalb wollte ich von Vanessa Michy natürlich auch wissen, ob in ihrer Organisation jemand direkten Einfluss auf die Veröffentlichungen auf der Social Wall hat.

Die Veröffentlichungen werden derzeit nicht moderiert. Wir sorgen jedoch dafür, dass der Inhalt „richtig“ ist und haben im Zweifelsfall auch die Möglichkeit, Beiträge zu zensieren.

 

Das Hauptziel

Welche Empfehlung kann Vanessa Michy anderen touristischen Organisationen geben, welche einen solchen Newsroom für sich planen? Ihr ist hier vor allem die Grundausrichtung eines solchen Tools wichtig:

Das Hauptinteresse dieser Art von Tools liegt darin, atypische Inhalte zu verbreiten. Und zwar Inhalte in Form echter Erlebnisse an Stelle von institutionellen Diskursen. Dabei muss jedoch auch darauf geachtet werden, dass es eine Schnittstelle zur Verbreitung der Informationen gibt.

 

Ein Social Newsroom bietet eine andere Art der Informationspräsentation. Anstelle von festgelegtem statischem Content laufen die Inhalte automatisiert ein. Hierauf muss man sich auch einlassen.

 

Generelle Unterteilung von Social Newsrooms

Das Sammeln von Content via Hashtag habe ich dir vor kurzem bereits am Beispiel der Instagramseite von Visit Norway gezeigt. Was dort – aufgrund der Reduzierung auf reine Fotos – sehr gut auch international funktioniert, ist bei einem Schwerpunkt auf Textposts nur im eigenen Land möglich. Prinzipiell bieten sich deshalb folgende unterschiedliche Möglichkeiten an Social Feeds an:

  1. Nur Fotos/Videos. International übergreifend einsetzbar. Die gleiche Social Wall kann somit für das eigene Land sowie ebenso in anderen Zielmärkten eingesetzt werden. Wichtig dabei: ein allgemein verständlicher Hashtag zur Filterung.
  2. Nur eigene Posts. Ist die eigene Organisation auch im Ausland mit eigenen Social-Media-Accounts unterwegs (das gilt aktuell in erster Linie für National Tourist Boards und einige ausgewählte Regional Tourist Boards in ihren Hauptquellmärkten), können deren Inhalte in eine entsprechende Social Wall einfließen. Spezielle Hashtags sind hier nicht nötig. Es ist jedoch zu beachten: Wenn auf allen Kanälen zeitgleich die gleichen Inhalte gepostet werden, ist das für solch einen News Room eher kontraproduktiv.
  3. All-in-one-Feed (Text/Fotos/Videos): Werden neben den reinen visuellen Kanälen auch Text-Kanäle in den Feed mittels Hashtag integriert, ist dieser zumeist nur in gleichsprachigen Ländern einsetzbar. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel: englisch.

 

Wie weiter?

Du siehst, es gibt einiges zu beachten, wenn du einen Social Newsroom aufsetzen möchtest. Du solltest dir deshalb von Anfang an ein klares Ziel setzen, wofür du diesen einsetzt.

In meinem Beitrag Social Media in die eigene Website sowie offline integrieren findest du sicherlich auch noch einige hilfreiche Tipps zum Thema. Wer einen Newsroom ohne großen Programmieraufwand einfach einmal ausprobieren möchte, dem empfehle ich das Tool Rebelmouse.

 

 

PS: Falls du Lust auf die Auvergne als Reiseziel bekommen hast, gibt es auf auvergne-tourismus.de alle Informationen natürlich auch auf Deutsch für dich.

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Ich unterstütze touristische Unternehmen bei ihrer Strategie, v.a. in Bezug auf Stakeholder-Management, Zielgruppen und Produkt-Entwicklung. Auf diesem Blog schreibe ich darüber sowie über meine Herzensthemen Barcamps und das Bloggen an sich. Mehr gibt es bei „Über mich“. Du kannst mich übrigens auch buchen. Ich bin Beraterin und Netzwerkpartnerin bei Tourismuszukunft. Infos sowie Kontaktdaten: Kontakt.

4 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Großartiges Beispiel und das wäre natürlich auch für ein Restaurant oder auch für meine Seite eine tolle Möglichkeit …

  2. Pingback: Social Newsroom am Beispiel von Auvergne Touris...

  3. Pingback: Hashtags im Tourismus: Warum, wie und Beispiele | Social Media im Tourismus

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